Enttäuschend
FREMDERZum Inhalt:
Auf einer Landstraße in Ostfriesland findet ein Ehepaar zufällig einen Sack mit Händen und Füßen. Die Polizisten Jan und Lisa werden mit den Ermittlungen zu den dazugehörigen Leichen beauftragt ...
Zum Inhalt:
Auf einer Landstraße in Ostfriesland findet ein Ehepaar zufällig einen Sack mit Händen und Füßen. Die Polizisten Jan und Lisa werden mit den Ermittlungen zu den dazugehörigen Leichen beauftragt und ihnen Helif - ein Syrer - öffentlichkeitswirksam als Praktikant zur Seite gestellt. Schnell stellen sie fest, dass ein Serienmörder diesen beschaulichen Landstrich unsicher macht, - und dieser muss gestoppt werden.
Mein Eindruck:
"Wie haben wir eigentlich den Tag vertrödelt?" fragt Lisa - und der Leser des Buchs fragt sich das auch. Da sind dutzende von Menschen verschwunden (und ermordet worden), aber nicht etwa Hundertschaften durchkämmen die Gegend, nein, es wird einen Tag lang überlegt, was wohl passiert ist und wie man dem Mörder auf die Spur kommen könnte. Haarsträubende Zufälle häufen sich, damit die Ermittlungsarbeit vorankommt, denn eigentlich sind die Beamten eher mit ihrer komplizierten Psyche beschäftigt. Und wenn man einen Einfall der Autorin so richtig gut findet (Helif entspricht nicht dem Flüchtlingsklischee, sondern ist wegen der beruflichen Laufbahn nach Deutschland gekommen, sehr pfiffig und optimistisch) , bringt sie es kurz danach fertig, einen komplett zu verärgern: Jan verzweifelt nicht etwa an seinem Beruf, weil Leichenberge entsorgt werden, nein, er möchte kein Deutscher mehr sein, weil ein paar rechte Hornochsen aus Wut über Helifs Anwesenheit einen Stein in sein Fenster schleudern, - von einem Beamten, der sich dem Staat verpflichtet hat, erwarte ich etwas mehr Durchhaltevermögen in seiner Liebe zu demselben. Außerdem gibt es einige Vorkommnisse, die in Dörfern so garantiert nicht passieren können (mehr würde Spoiler bedeuten) - dafür sind die Leute einfach zu gut vernetzt. Das Motiv des Mörders bleibt unklar, die Erklärung für sein Verhalten wirkt hilflos nach dem Motto: Na ja, irgendetwas musste man ja jetzt schreiben, schließlich ist der Klappentext schön reißerisch in die Richtung „dreimal dürft ihr raten“ formuliert.
Mein Fazit:
Verschenkt