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Veröffentlicht am 04.01.2023

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Misstrauen - Schatten der Vergangenheit
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Jane und Thomas leben mit ihrer kleinen Tochter Lily in Irland, die beiden sind Ärzte und in erster Linie wegen ihrem Kind aufs Land gezogen. Durch Zufall findet Jane heraus, dass Thomas nicht der ist, ...

Jane und Thomas leben mit ihrer kleinen Tochter Lily in Irland, die beiden sind Ärzte und in erster Linie wegen ihrem Kind aufs Land gezogen. Durch Zufall findet Jane heraus, dass Thomas nicht der ist, für den er sich ausgibt. Anscheinend wurde er vor Jahren des Mordes an seiner damaligen Freundin und deren Tochter beschuldigt, ist verschwunden und mit einem neuen Namen wieder aufgetaucht. Jane fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen und bringt sich damit selbst in Lebensgefahr.

Der Anfang klang vielversprechend, das Buch konnte meine Erwartungen aber letztendlich leider nicht erfüllen. Lange Zeit plätscherte die Geschichte einfach nur vor sich hin, die Autorin verlor sich ein wenig in Nebensächlichkeiten, es gab einige Abzweigungen, die aber alle nach und nach versandeten. Es wurden genug Andeutungen gemacht, dass da etwas im Verborgenen liegt, aber bei mir kam dennoch nur wenig Spannung auf; es war eher nur die Neugier, die Auflösung zu erfahren, die mich bei der Stange hielt. Die Protagonistin hat mich durch ihre Handlungen nicht überzeugt, sie handelte unüberlegt und stellenweise etwas zu impulsiv für eine erwachsene Frau. Ich fand Ihre Vorgehensweise nicht immer logisch und durchführbar, sehr realistisch war dies bedauerlicherweise nicht. Alles in allem war dies eher ein Roman als ein Thriller für mich, dem ein wenig mehr Tempo gutgetan hätte.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Liebeslust und Liebesleid

Mein Herz, ich will dich fragen!
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Das nächste Bändchen mit Gedichten und Sprüchen von Rilke, Ringelnatz, Goethe und vielen anderen mir bekannten und einigen unbekannten Namen ist bei mir eingezogen und auch dieses kleine, aber feine Büchlein ...

Das nächste Bändchen mit Gedichten und Sprüchen von Rilke, Ringelnatz, Goethe und vielen anderen mir bekannten und einigen unbekannten Namen ist bei mir eingezogen und auch dieses kleine, aber feine Büchlein hat mich nicht enttäuscht.

„Frauen möchten in der Liebe Romane erleben, Männer Kurzgeschichten. Daphne du Maurier“ (Seite 26)

Die Auswahl ist gut gewählt, von ernst zu heiter ist alles vorhanden. Ein weiteres schönes Werk zum schmökern, träumen, lesen und verschenken, das ich sehr gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Schuld verjährt nicht

Unschuld
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Seit über zehn Jahren sitzt Mollys Vater bereits im Gefängnis, nun wurde das Datum der Hinrichtung festgesetzt. Molly will beweisen, dass ihr Vater den Mord am damals sechzehnjährigen Casper Rosendale ...

Seit über zehn Jahren sitzt Mollys Vater bereits im Gefängnis, nun wurde das Datum der Hinrichtung festgesetzt. Molly will beweisen, dass ihr Vater den Mord am damals sechzehnjährigen Casper Rosendale nicht begangen hat und begibt sich dafür in die sprichwörtliche Hölle des Löwen; unter falschem Namen beginnt sie für die Familie des ermordeten Jungen als Hausmädchen zu arbeiten. Sie unterschätzt dabei den unglaublichen Einfluss der Familie Rosendale im gleichnamigen Ort. Das Datum der Hinrichtung rückt näher, die Zeit läuft Molly davon.

„Sie hatte geglaubt, bei den Rosendales eine Antwort finden zu können, aber sie hatte nur weitere Fragen gefunden.“ (Seite 247)

Wieder einmal hat der Autor es geschafft, mich mit seinem Buch so zu begeistern, dass ich gar nicht weiß, wo ich beginnen soll. Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass mich die Geschichte so fesseln würde, Molly war zwar ein interessanter Charakter, aber irgendwie fehlte mir was. Als dann aber der ermordete Casper als Ich-Erzähler zu Wort kam und seine Sicht der Ereignisse schilderte, sodass Gegenwart und Vergangenheit sich abwechselten und überschnitten, war es endgültig so, dass ich mich dem Sog der Erzählung nicht mehr entziehen konnte. Ich war so unglaublich gespannt auf die Auflösung, wollte unbedingt wissen, was passiert ist. Erst spät hatte ich einen Verdacht, hoffte und betete aber fast, dass dieser nicht zutrifft. Ich konnte kaum glauben, was da ans Licht kam, perfide, erschütternd, raffiniert und böse, um nur einige Ausdrücke zu nennen, die man verwenden könnte, um zu beschreiben, was damals geschah. Dramatisch trifft es nicht annähernd, unnötig und fatal, so unfassbar traurig und letztendlich auch vermeidbar wäre alles gewesen. Aus Gründen. So aber gab es auf allen Seiten nur Verlierer, das war schon sehr brutal.

Dieses Buch vereint Familiengeschichte, Drama, Krimi, Gesellschaftskritik und ein wenig Lovestory, alles ist vorhanden und vermischt ergab dies für mich eine unwiderstehliche Mischung. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung. Ich habe damit mein erstes Highlight für dieses Jahr gefunden.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Sagenhafte Mythen

Penelope und die zwölf Mägde
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Um Odysseus, einen der Helden der griechischen Mythologie, drehen sich zahlreiche Sagen und Erzählungen. Sein Einsatz im Trojanischen Krieg und die anschließende Irrfahrt auf der Heimreise zur Odyssee ...

Um Odysseus, einen der Helden der griechischen Mythologie, drehen sich zahlreiche Sagen und Erzählungen. Sein Einsatz im Trojanischen Krieg und die anschließende Irrfahrt auf der Heimreise zur Odyssee ergaben Stoff für viele Bücher und Filme. Die kanadische Schriftstellerin und Dichterin Margaret Eleanor Atwood widmet sich im vorliegenden Buch allerdings nicht Odysseus, sondern Penelope, seiner blutjungen Braut und Ehefrau, die jahrzehntelang treu ergeben auf ihren Mann gewartet hat, belagert von vielen Freiern, die in Anbetracht der Länge der Abwesenheit des Helden an dessen Tod glaubten.

Bekanntlich tötete Odysseus mit Hilfe einer List die Freier und viele Bedienstete, die abtrünnig geworden sind. Dazu gehörten auch zwölf Mägde, die sich mit den Eindringlingen einließen. Margaret Atwood gibt Penelope eine Stimme, lässt sie aus ihrer Sicht erzählen, wie es war, und erstellt ein Szenario, das so oder so ähnlich passiert sein könnte. Die Grundidee fand ich faszinierend, allerdings konnte die Umsetzung mich nicht überzeugen. Penelope blieb blass, schwach und zurückhaltend, ich sah hier keine starke Frau, die stoisch auf ihren Mann wartet und überlebt, sondern eine ängstliche und unterwürfige Person, die auf Rettung hofft. Das hatte ich so nicht erwartet.

Dennoch hat das Buch mich gut unterhalten, der Humor und manche moderne Entgleisung der Sprache waren erfrischend anders und spannend zu lesen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mein Wissen zur Odyssee ein wenig auffrischen und dies erinnerte mich daran, wie gerne ich griechische Mythologie eigentlich mag. Ein interessanter Ausflug in die Welt der Mythen und Sagen, der mir Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Gewohnt meisterlich

Die Heimkehr
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John Grisham ist ein meisterlicher Geschichtenerzähler, seine Romane begleiten mich seit Jahrzehnten und selten hat mich eines seiner Bücher enttäuscht. Dennoch war ich erst ein wenig skeptisch, als ich ...

John Grisham ist ein meisterlicher Geschichtenerzähler, seine Romane begleiten mich seit Jahrzehnten und selten hat mich eines seiner Bücher enttäuscht. Dennoch war ich erst ein wenig skeptisch, als ich das vorliegende Buch mit drei Kurzgeschichten in den Händen hielt, weil seine Erzählungen bisher doch ziemlich viel Raum eingenommen haben und Kurzgeschichten bekanntlich, nun ja, einfach kurz sind. Meine Befürchtungen wurden jedoch nicht erfüllt, im Gegenteil wurden meine Erwartungen bei weitem übertroffen.

Alle drei Geschichten behandeln verschiedene Themen, wobei sich die erste und die dritte mit menschlichen Abgründen befassen, nämlich Veruntreuung, Reue, Vergebung und Gier. In der ersten Story kommt ein Mann nach Hause und erhofft Vergebung, nachdem er sich vor Jahren klammheimlich aus dem Staub gemacht hat. Dies gestaltet sich schwieriger als erwartet. In der dritten Story glauben die zwei Söhne eines Straftäters, dass sie ein Anrecht auf dessen Vermögen haben und verzetteln sich in ihrer eigenen Gier. Der feine Humor, der sich durch die Erzählungen zieht, hat mich schmunzeln lassen und wie so oft sah ich mich mit der Frage konfrontiert, wie ich entscheiden würde, was oft gar nicht klar war, denn einfach machte es mir der Autor dabei nicht.

Die mittlere und dritte Story indes war anders, hier gab es wenig Leichtigkeit und der Humor hatte einen bitteren Beigeschmack. Ein Mann sitzt seit vierzehn Jahren in der Todeszelle, in wenigen Stunden soll das Urteil vollstreckt werden, da äußert er einen letzten Wunsch. Die Hintergründe der Tat haben mich entsetzt, aber mehr noch das Alter des Todeskandidaten. Die Rechtsprechung in Amerika ist bekanntlich eine andere als hier und man könnte lange darüber diskutieren, was Recht und was Unrecht ist. Diese Geschichte hat mich erschüttert und emotional sehr bewegt. Auch hier habe ich mir die Frage gestellt, ob ich anders entschieden hätte und bin froh, dass ich ein solches Urteil nicht habe fällen müssen.

Alle drei Geschichten würden genug Stoff für ein eigenes Buch ergeben, wieder hat John Grisham es geschafft, mich wunderbar zu unterhalten und hat mir spannende, amüsante, aber auch sehr emotionale Lesestunden beschert. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und natürlich eine Leseempfehlung.

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