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Veröffentlicht am 31.05.2021

Nichts ist, wie es scheint. Erkennst du, wer lügt?

Darling Rose Gold
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Rose Gold ist ein krankes Kind, ihre Mutter Patty kümmert sich aufopferungsvoll um sie. Stellenweise muss das Mädchen im Rollstuhl sitzen, weil sie so schwach ist. Durch Zufall findet Rose Gold heraus, ...

Rose Gold ist ein krankes Kind, ihre Mutter Patty kümmert sich aufopferungsvoll um sie. Stellenweise muss das Mädchen im Rollstuhl sitzen, weil sie so schwach ist. Durch Zufall findet Rose Gold heraus, dass sie gar nicht krank ist, sondern ihre Mutter sie seit frühester Kindheit vergiftet. Der aufsehenerregende Prozess endet damit, dass Patty für fünf Jahre wegen Kindesmisshandlung ins Gefängnis muss. Diese fünf Jahre sind nun vorbei und Rose Gold hat versprochen, ihre Mutter aus dem Gefängnis abzuholen. Patty ist überzeugt davon, dass sie ihre Tochter wieder dazu bringen kann, ihr zu vertrauen.

„Als meine Tochter vor einem Jahr anfing, mich zu besuchen, war sie wütend und verlangte nach Antworten. Schritt für Schritt habe ich sie für mich zurückgewonnen. Schon bald wird alles wieder so sein wie früher.“ (Seite 37)

Man sollte sich nicht von dem zuckersüßen Cover täuschen lassen und auch der Hinweis „Roman“ ist meiner Meinung nach irreführend. Wenn man genauer hinsieht, bemerkt man den Riss auf dem Bild, und dass der Schmetterling aufgespießt wurde. Dies ist ein Psychothriller, der es in sich hat. Abwechselnd erzählen die Frauen ihre Sicht der Dinge; Patty kommt ab dem Tag ihrer Entlassung aus dem Gefängnis zu Wort, Rose Gold fünf Jahre früher, als Patty inhaftiert wurde. Nach und nach setzt sich die Geschichte zusammen, die entsetzlicher nicht sein könnte. Die Autorin schaffte es hierbei, mir das Gefühl zu geben, dass ich beiden Frauen nicht trauen darf. Was ist echt, was ist gelogen? Was ist wirklich passiert, wer erfindet Märchen? Nicht alles ist so, wie es scheint. Herrlich! Die toxische Beziehung zwischen den beiden Frauen hat mir spannende Lesestunden beschert. Immer wieder habe ich meine Meinung revidieren müssen und hätte trotzdem dieses Ende nicht erwartet. Ein außergewöhnlich tolles Debüt, das ich empfehlen möchte. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Grandioser Abschluss der Abenteuer von Alice und Hatcher

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
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Wer die ersten beiden Teile gelesen und geliebt hat, kommt um den dritten Teil, der nun den Abschluss der Chroniken von Alice einläutet, nicht vorbei. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die an die Handlung ...

Wer die ersten beiden Teile gelesen und geliebt hat, kommt um den dritten Teil, der nun den Abschluss der Chroniken von Alice einläutet, nicht vorbei. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die an die Handlung der ersten beiden Bücher anschließen. Diese könnte man zwar lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, dies würde den Lesegenuss aber erheblich schmälern, weil einiges an Wissen von Vorteil ist und immer wieder darauf verwiesen wird, was passiert ist.

In den vier Kurzgeschichten lernen wir nicht nur die jüngere Schwester von Alice, die kleine Elizabeth, kennen, wir erfahren auch endlich etwas darüber, wie der Axtmörder Hatcher war, als er noch Nicholas hieß. Die beiden anderen Kurzgeschichten wiederum handeln von weiteren Abenteuern, die Alice und Hatcher zusammen bestreiten.

Nachdem der erste Teil blutig und der zweite eher märchenhaft war, geht mit diesem Buch die Reise von Alice und Hatcher zu Ende. Die Lücken werden gefüllt, viele Fragen beantwortet und die Chroniken zu einem würdigen Abschluss gebracht. Mir ist es, als ob ich liebe Freunde gehen lassen muss, am liebsten hätte ich die wunderbare Welt von Alice und Hatcher nicht verlassen.

Für Liebhaber der Reihe ein Muss; wer die ersten beiden Teile nicht kennt, dem empfehle ich, mit diesen anzufangen. Ich fand es wunderbar, erneut in die Fantasiewelt von Alice einzutauchen. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Frauenalltag in China

Anders Gleich
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China, fremde Kulturen, unbekannte Traditionen, außergewöhnliche Lebensweisen. Nicht zu vergessen die ungewöhnliche Speisekarte und damit meine ich nicht Ente süß-sauer. Mein Wissen über dieses Land war ...

China, fremde Kulturen, unbekannte Traditionen, außergewöhnliche Lebensweisen. Nicht zu vergessen die ungewöhnliche Speisekarte und damit meine ich nicht Ente süß-sauer. Mein Wissen über dieses Land war (und ist!) begrenzt, erst durch dieses Buch habe ich mich tatsächlich näher mit der Thematik beschäftigt.

China hat aktuell (Stand 23.05.2021) 1.45 Milliarden Einwohner, davon sind über 696 Millionen weiblich und über 751 Millionen männlich. Man erwartet dieses Jahr ein Bevölkerungswachstum von über 2,9 Millionen! China ist somit das bevölkerungsreichste Land der Welt. Zum Vergleich: Deutschland hat aktuell 83,72 Millionen Einwohner, davon sind über 42.665.457 weiblich und über 41.059.102 männlich.

Die Wege der Autorinnen haben sich 2014 in China gekreuzt. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Idee zum Buch, deren Umsetzung allerdings erst im Oktober 2015 realisiert werden konnte. Heraus kam ein wunderbares Buch, in dem 45 Frauen aus Beijing ihre Geschichte erzählen. Sie berichten über ihre Familien und ihr eigenes Leben, über ihre Wünsche, Sehnsüchte, Träume und Vorstellungen.

Wie gestaltet sich das Leben in diesem Land als Mädchen, Schwester, Frau, Mutter? Warum wachsen die meisten Kinder bei ihren Großeltern oder Verwandten auf dem Land auf und nicht bei ihren Eltern? Welche Rolle nimmt die Frau in einem Land ein, in welchem man früher eher männliche Nachkommen herbeigesehnt und auch alles dafür getan hat? Ist dies immer noch so? Es werden Fragen zu Familie und Arbeit beantwortet, zu Schule und Freizeit, aber ebenso welche zu Beziehungen und Liebe.

Es war interessant und sehr spannend für mich, die Interviews zu lesen. Einiges fand ich aber wirklich schwer auszuhalten. Wenn etwa über die Zeit der Ein-Kind-Politik (1979 bis 2015) berichtet wurde, war es kaum zu glauben, was die Frauen berichteten. Für das zweite Kind stand in dieser Zeit eine Strafe an, oft wurde aber eine Abtreibung erzwungen und nicht selten die Frau danach zwangssterilisiert. Bei uns wäre dies undenkbar! Hielt man sich an die Auflage, bekam die Familie ein Zertifikat von der Regierung mit dem Wortlaut: „Du bist ein guter Mitbürger! Wir sind stolz auf dich!“, verbunden mit monatlich 40 Yuan (5 €) als Belohnung. In kleinen Dörfern durfte man übrigens zwei Kinder haben, wenn das erste Kind ein Mädchen war und die Familie einen Sohn haben wollte.

Wie abgeklärt die Frauen über ihre Lebensumstände berichten, imponiert mir. Keine Klagen, keine Beschwerden, jede von ihnen hat ihr Los angenommen, akzeptiert und macht das Beste daraus. Hierbei fällt mir auf, dass keine von ihnen es wagt, die Regierung zu kritisieren, auch nicht durch versteckte Hinweise. Meinungsfreiheit und freier Wille geht sicherlich anders. Fast jede von ihnen wünscht sich ein besseres Leben, aber jede spricht davon, dass Bildung ihr größter Wunsch für alle sei. Es gibt in China so viele Hürden, um zur Schule und/oder Universität gehen zu können, dass der größte Teil der Bevölkerung, insbesondere die Menschen aus ländlichen Gegenden, keinen Zugang zur Bildung hat.

Es gibt so vieles im Buch, das ich nicht wusste, was mir absolut unbekannt war und meine Neugierde weckte, mehr über dieses Land zu erfahren. Dies wird sicherlich nicht mein letztes Buch über China bleiben. Von mir gibt es 5 Sterne und eine große Leseempfehlung. Eine großartige Reise in eine fremde, faszinierende und außergewöhnliche Welt. Es war mir eine große Freude, dieses Buch lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

berührende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau

Sturmvögel
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Emmy wird 1907 als Älteste von vier Töchtern auf einer kleinen Nordseeinsel geboren, die früher zu Dänemark, nun aber zu Preußen gehört. Als nach dem Ersten Weltkrieg erst ihre Mutter Janne und später ...

Emmy wird 1907 als Älteste von vier Töchtern auf einer kleinen Nordseeinsel geboren, die früher zu Dänemark, nun aber zu Preußen gehört. Als nach dem Ersten Weltkrieg erst ihre Mutter Janne und später ihr Vater Andries sterben, fällt der elterliche Hof an die Gemeinde, weil es keinen männlichen Erben gibt. Die Töchter werden auf verschiedene Vormunde verteilt und sehen sich nie wieder. Da Emmy kurz danach vierzehn Jahre alt und somit arbeitsfähig wird, bringt man sie in einem vornehmen Haushalt als Dienstmädchen unter. Sie kommt zur Bankiersfamilie von Waldstetten, wohnhaft in Charlottenburg, das zu Groß-Berlin gehört. Als sie dort Hauke, einen Sohn aus reichem Hause kennenlernt, folgt eine aufregende Zeit, denn er zeigt ihr das Leben in Berlin der Zwanzigerjahre.

Das Buch beginnt 1994. Emmy ist sechsundachtzig Jahre bzw. Sommer, wie sie es lieber formulieren würde, alt. Emmy ist mit sich im Reinen, sie fängt an, ihre Angelegenheiten zu regeln und erinnert sich rückblickend an ihr ereignisreiches Leben zurück. Was hat sie nicht alles erlebt? Zwei Weltkriege, eine Ehe, drei Kinder und nie hat sie ihren Humor und ihre Zuversicht verloren. Von der Liebe ihrer Eltern zehrt sie bis ins Erwachsenenalter.

„Vergiss nie, dass du von uns sehnsüchtig erwartet und immer geliebt worden bist. Diese Liebe, das tiefe Gefühl, erwünscht gewesen zu sein, trug sie durch schwere Zeiten. Wenn sie nur an ihre Eltern dachte, fühlte sie sich gewärmt.“ (Seite 242)

Eine tolle Geschichte erzählt Manuela Golz hier. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Weg geht. Die Rückblicke betreffen nicht nur ihr, sondern auch das Leben ihrer Kinder. Gefühlvoll und mit viel Humor entfaltet sich das Leben von Emmy vor uns, die viele Höhen und Tiefen durchlebt, einige Katastrophen überlebt hat. Das hat mir imponiert und mich bewegt. Eine tolle Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Briefe aus der Hölle

Briefe an Laura
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Laura ist dreizehn Jahre alt, als ihr zwei Jahre älterer bester Freund Bobby vor ihren Augen in einen Van steigt, wegfährt und verschwindet. An ihrem vierzehnten Geburtstag bekommt sie den ersten Brief ...

Laura ist dreizehn Jahre alt, als ihr zwei Jahre älterer bester Freund Bobby vor ihren Augen in einen Van steigt, wegfährt und verschwindet. An ihrem vierzehnten Geburtstag bekommt sie den ersten Brief von X, der behauptet, dass er weiß, was mit Bobby passiert ist. Für Informationen verlangt X aber eine Gegenleistung von Laura. Dies tut er von da an jedem ihrer Geburtstage, über dreißig Jahre lang. Laura macht das perfide Spiel mit, denn sie kann nicht anders. Zu groß ist die Ungewissheit, was mit Bobby passiert ist, zu groß die Schuldgefühle.

Leider hat mich das Buch nicht ganz überzeugen können. Dies nicht etwa wegen einiger fehlenden oder falsch gesetzten Kommata und auch nicht, weil manchmal ein Wort fehlte, was mich irritierte. Mir mangelte es hier einfach an Spannung, die ich bei einem Thriller voraussetze. Die Anfangs aufgebaute Spannung flachte sehr schnell ab, die Story plätscherte etwas vor sich hin, um dann zum Schluß hin wieder anzuziehen. Ich habe hier eine andere Story erwartet, habe mehr Thriller als Jugendbuch erhofft. In einen Band mit unheimlichen Kurzgeschichten hätte die Geschichte mit den knapp 160 Seiten gut reingepasst, aber als eigenständiges Buch war es mir persönlich zu wenig.

Anscheinend habe ich etwas vorausgesetzt, was das Buch nicht erfüllen konnte. Für Fans von Psychothrillern und besonders von unheimlichen Storys in Kurzform ist dies sicherlich die richtige Lektüre. Ich vergebe 3 Sterne.

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