Ein Wiedersehen mit Camino Island. Eher ruhig, aber dennoch lesenswert.
Das ManuskriptAls der Hurrikan Leo mit voller Wucht auf Camino Island trifft, richtet er nicht nur verheerende Schäden auf der Insel an, sondern fordert mehr als zehn Menschenleben. Unter ihnen befindet sich der Schriftsteller ...
Als der Hurrikan Leo mit voller Wucht auf Camino Island trifft, richtet er nicht nur verheerende Schäden auf der Insel an, sondern fordert mehr als zehn Menschenleben. Unter ihnen befindet sich der Schriftsteller Nelson Kerr, den seine Freunde mit tödlichen Kopfverletzungen auf seiner Terrasse finden. Warum er im Sturm nach draußen ging, ist unklar, und auch die Kopfverletzungen werfen viele Fragen auf.
„Es sieht so aus, als wäre er mindestens drei Mal von dem Ast getroffen worden. Kann mir das jemand erklären?“ (Seite 64)
Die örtliche Polizei ist nicht nur überfordert, sondern mehr mit den Folgen des Hurrikans beschäftigt, also beginnen die Freunde, parallel eigene Ermittlungen anzustellen und haben schnell den Verdacht, dass das nächste Buch des Autors eine Rolle spielen könnte. Wo das Manuskript sich befindet und um was es in dem noch unveröffentlichten Werk geht, scheint hier die entscheidende Frage zu sein.
Das Buch geht gemächlich los und plätschert anfangs etwas vor sich hin. Je weiter die Handlung aber voranschreitet, desto mehr zieht die Story an, eine richtige Spannung kommt trotzdem lange nicht zustande. Dennoch fand ich es nicht langweilig, es muss für mich persönlich nicht immer Action sein. Gefallen hat mir zum Beispiel, dass es im Buch ein Wiedersehen gibt mit alten Freunden aus „Das Original“. Besonders habe ich mich gefreut, wieder von Bruce Cable zu lesen, dem Betreiber der Buchhandlung Bay Books auf Camino Island.
Im letzten Drittel dann überschlagen sich die Ereignisse, die Geschichte nimmt an Fahrt auf und Schlag auf Schlag folgt eine Aufregung der nächsten. Und dies ist mein größter Kritikpunkt; hier hätte der Autor sich etwas Zeit lassen, der Entwicklung mehr Raum geben sollen. Ansonsten hat mir das Buch aber gut gefallen, wie immer flogen die Seiten dahin und natürlich ging es, wie so oft bei Grisham, darum, Missstände aufzudecken und die Bösen zur Strecke zu bringen. Von mir gibt es 4 Sterne und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Bruce und Camino Island. Irgendwann.