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Veröffentlicht am 07.02.2022

Böses Haus

HOME – Haus der bösen Schatten
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Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie Baneberry Hall, das Haus, aus dem ihre Familie eines Tages geflohen ist, ohne je zurückzukehren, und von dem Maggie nicht wusste, dass ihr Vater es all die Jahre behalten ...

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie Baneberry Hall, das Haus, aus dem ihre Familie eines Tages geflohen ist, ohne je zurückzukehren, und von dem Maggie nicht wusste, dass ihr Vater es all die Jahre behalten hat. In einem nach der Flucht geschriebenen Buch hatte ihr Vater behauptet, dass die Familie vor Spukerscheinungen in dem Haus geflohen ist. Maggie zieht in das Haus ein, um es zu renovieren und zu verkaufen – und um herauszufinden, was damals wirklich passiert ist.

Ein bisschen Spukhaus, ein bisschen Thriller, das ist das Haus der bösen Schatten. Und das hat mir gefallen. Das Buch ist in wechselnden Kapiteln zwischen der Geschichte von Maggies Familie, wie sie im damals erschienenen Buch geschildert ist (der Spukgeschichte), und Maggies aktuellen Erlebnissen im Haus, während sie die Renovierung vorbereitet, geschrieben. Das hat mir gefallen, auch weil ich wie Maggie an den damaligen Ereignissen zweifelte. Doch was wirklich passiert sein könnte, als die Familie das Haus bei Nacht und Nebel verlassen hat, konnte ich mir anfangs auch nicht erklären, bis ich irgendwo in der Mitte des Romans eine Idee hatte, die ich allerdings wieder verwarf.

Sowohl die Spukgeschichte als auch die Ereignisse im Jetzt sind spannend. Während Maggie nachforscht und so die Geschichte des alten Hauses noch einmal durch Gespräche mit Bewohnern des Ortes aufleben lässt, bleibt reichlich Platz für Spekulationen.

Am Ende war ich zunächst etwas enttäuscht, obwohl meine Vermutung sich zu bewahrheiten schien, bevor ein letzter Twist alles noch einmal umwarf.

Insgesamt mochte ich das Buch, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen hat. Die Kombination aus Spukgeschichte und Thriller hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Wer ist der Mörder?

Während du schläfst
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Als Tara neben ihrem toten Nachbarn aufwacht, kann sie sich an die Ereignisse des vorangegangenen Abends nicht erinnern. Obwohl sie sich vom Tatort entfernt, gilt sie bald als Verdächtige. Doch auch ihr ...

Als Tara neben ihrem toten Nachbarn aufwacht, kann sie sich an die Ereignisse des vorangegangenen Abends nicht erinnern. Obwohl sie sich vom Tatort entfernt, gilt sie bald als Verdächtige. Doch auch ihr Mann und ihre Teenagertochter scheinen Motiv und Gelegenheit für den Mord gehabt zu haben. Was ist wirklich in besagter Nacht passiert?

Die Ausgangslage des Buches fand ich spannend. Tara schloss ich schnell als Täterin aus und schon bald wimmelte es von anderen Verdächtigen in dem Buch. Sowohl Taras Mann, der angeblich in New York war, und ihre stets lügende Tochter scheinen ein Motiv zu haben. Lange tappte ich im Dunkeln, obwohl ich den später entlarvten Mörder auch schon im Visier hatte.

Das Buch liest sich gut und hat mich zunächst gut unterhalten. Leider passierten dann so viele Dinge, die die Geschichte unglaubwürdig machten. Zum einen lässt sich der ermittelnde Detective auf ein Techtelmechtel mit der Hauptverdächtigen ein, weil er so ein „Bauchgefühl“ hat, dass sie unschuldig ist – ja, ne, ist klar, zum anderen wimmelte es in Taras Leben von Menschen, die sie belügen und betrügen, von Stalkern und Möchtegernpartnern, dass ich ständig damit beschäftigt war, die Augen zu verdrehen. Ich fand es ab einem bestimmten Punkt nur noch unglaubwürdig und bemüht konstruiert, um ja so viele Verdächtige wie möglich zu generieren. Anstrengend!

Die Auflösung fand ich dann leider auch überhaupt nicht gelungen und überzeugend. Insgesamt habe ich das Buch gut lesen können, aber mich ärgerten zu viele Dinge, um es wirklich ernst nehmen zu können.

Veröffentlicht am 04.02.2022

Eindringlich

Milch Blut Hitze
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In „Milch Blut Hitze“ hat die Autorin in 11 Kurzgeschichten unterschiedliche Themen verarbeitet. Es sind schwierige und berührende Themen wie Depression und Selbstmord, Krebs, Fehlgeburt, Untreue verarbeitet. ...

In „Milch Blut Hitze“ hat die Autorin in 11 Kurzgeschichten unterschiedliche Themen verarbeitet. Es sind schwierige und berührende Themen wie Depression und Selbstmord, Krebs, Fehlgeburt, Untreue verarbeitet. Das macht sie so eindringlich, dass ich mich keiner der Geschichten entziehen konnte und alle Gefühle bei mir ankamen.

Ein Mädchen wird belästigt und ist doch die Schuldige, eine junge Frau erkennt 5 Monate nach ihrer Hochzeit ihren großen Fehler, ein Mann kann mit den Entscheidungen seiner krebskranken Frau nicht umgehen. Die Protagonisten der Geschichten handeln nicht immer verständlich, doch die Autorin bringt einem die Beweggründe der handelnden Personen immer nah. Ich war berührt und musste oft schlucken, konnte das Buch dabei kaum aus der Hand legen.

Dantiel W. Moniz schreibt ansprechend und spricht dabei viele schwierige Themen an. Es blitzt aber auch immer wieder ein schöner Witz hervor (hier erwähne ich gerne die drei Schnecken, die nach den Musketieren benannt sind und deren Ende ich nicht habe kommen sehen), der mich neben all dem verarbeiteten Schmerz auch oft schmunzeln ließ.

Was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch durchgesuchtet und konnte mich den Schicksalen der handelnden Personen nicht entziehen. Keine der Geschichten fand ich wirklich schlecht, die meisten fand ich richtig, richtig toll. Das Buch bekommt 5 verdiente Sterne und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.02.2022

Der Mordclub nimmt die Ermittlungen auf

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Judith Potts ist sich sicher, den Mord an ihrem Nachbarn mitbekommen zu haben. Die angerückte Polizei kann nichts Auffälliges am Haus des Mannes finden, doch dann findet Judith den Mann erschossen in seinem ...

Judith Potts ist sich sicher, den Mord an ihrem Nachbarn mitbekommen zu haben. Die angerückte Polizei kann nichts Auffälliges am Haus des Mannes finden, doch dann findet Judith den Mann erschossen in seinem Garten. Und er bleibt nicht das einzige Opfer. Zusammen mit der eher biederen Pfarrersgattin Becks und der burschikosen Hundeausführerin Suzie nimmt Judith die Ermittlungen auf.

Ich mag diese Art englischer Krimis total gerne. Eher unangepasste private Ermittler, die der Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. Auch hier hatte ich Judith sofort ins Herz geschlossen, wie sie mit ihrem Umhang auf dem Fahrrad durch den Ort braust und auch mal ein Nacktbad in der Themse hinter ihrem Garten nimmt. Auch Becks und Suzie sind eigen – und zusammen tun sich die drei ungleichen Frauen zu einem Mordermittlerclub zusammen, von dem ich noch viele lustige Ermittlungen erwarte.

Gefallen hat mir hier, dass das Trio mit der Ermittlerin Tanika zusammenarbeitet – auch wenn diese am Anfang eher unfreiwillig mit Judith kommuniziert.

Ich gebe gerne zu, dass ich den Schluss ein bisschen unglaubwürdig fand, aber das hat mich nicht so sehr gestört. Die Verbrechen werden aufgeklärt und die Frauen kosten ihre neugewonnene Freundschaft aus. Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Ermittlungen des Mordclubs und bin bei Fall 2 gerne wieder dabei.

Veröffentlicht am 04.02.2022

Zwei Frauen

Ende in Sicht
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Hella ist unterwegs in die Schweiz, wo sie sterben will, als ihr auf der Autobahn Juli vor die Füße fällt. Auch Juli will nicht mehr leben, scheitert aber beim Sprung von der Wildbrücke. Als sich die beiden ...

Hella ist unterwegs in die Schweiz, wo sie sterben will, als ihr auf der Autobahn Juli vor die Füße fällt. Auch Juli will nicht mehr leben, scheitert aber beim Sprung von der Wildbrücke. Als sich die beiden ungleichen Frauen zusammentun, startet ein eher ungewollter Roadtrip.

Ich hatte aufgrund des Klappentextes und des angekündigten Themas hohe Erwartungen an die Geschichte von Hella und Juli. Zwei so unterschiedliche Frauen an unterschiedlichen Punkten ihres Lebens, die der Wunsch nach dem Tod verbindet. Das klang nach einer berührenden und auch witzigen Geschichte, auf die ich mich freute.

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht so recht erfüllen. Zu vieles bleibt ungesagt, weshalb der Sterbewunsch beider Frauen wenig verständlich bleibt. Das Thema Depressionen ist unterschwellig da, aber auch hier gibt es wenig tiefergehende Erkenntnisse, die dem Leser dieses Thema näherbringen würden. Das fand ich schade.

Hella und Juli erleben einige seltsame Situationen, die kurios bis unglaubwürdig bleiben – wobei es auch einige lustige Begebenheiten gab, die mich schmunzeln ließen. Dabei blieben mir die Protagonistinnen allerdings fremd und ich konnte ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen.

Insgesamt hat mir die Geschichte von Hella und Juli leider nur bedingt gefallen. Zu vieles bleibt ungesagt und so konnte ich mich nicht komplett auf das Thema und die beiden Frauen einlassen. Schade!