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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Lebe jetzt

25 letzte Sommer
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In der Begegnung zweier Männer, die sich innerhalb eines Tages kennen- und als Freunde schätzen lernen, erzählt der Autor eine episodenhafte Geschichte über die Flüchtigkeit des Lebens und die Wichtigkeit ...

In der Begegnung zweier Männer, die sich innerhalb eines Tages kennen- und als Freunde schätzen lernen, erzählt der Autor eine episodenhafte Geschichte über die Flüchtigkeit des Lebens und die Wichtigkeit des Moments.
Der Ich-Erzähler dürfte den meisten bekannt vorkommen: ständig online und erreichbar, in Gedanken schon bei den nächsten Terminen und Punkten auf der Todo-Liste. Karl dagegen, der als Kartoffelbauer auf seinem eigenen Hof lebt, steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden und nimmt jeden Tag so wie er kommt. Die zufällige - schicksalhafte Begegnung - der beiden führt dazu, dass der Erzähler sein eigenes hektisches Leben überdenkt und entschleunigt.
Das alles wird mit großer Leichtigkeit, aber auch mit Tiefgang erzählt, und es gibt viele Denkanstösse, die man am Ende für sich selbst mitnehmen kann. Allerdings fiel es mir schwer, mich ganz in die Geschichte fallen zu lassen, da ich aufgrund meiner Erwartungen an das Buch auf jeder Seite nach der großen Erkenntnis, der geheimen Lehre gesucht habe, die das Leben leichter macht. Da fehlt mir wohl noch die Geduld, einfach abzuschalten und im Hier und Jetzt zu verweilen - das Buch werde ich sicherlich ein weiteres Mal lesen, um es dann einfach nur für sich selbst wirken und sein zu lassen. Auch das eine gute Übung, ganz im Moment zu sein und nicht gleich wieder das Danach und Deshalb zu planen...
Fazit: eine kleine Auszeit, in der man abschalten und zu sich selbst finden kann.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Zuckersüße Wohlfühlgeschichte

Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn
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Elli und ihr Bruder beschließen, den geerbten Schwarzwaldhof in ein Ferienhotel zu verwandeln. Im ersten Band dieser neuen Reihe erleben wir, wie Elli mit ihren Kindern und ihrem Bruder auf den Hof zieht ...

Elli und ihr Bruder beschließen, den geerbten Schwarzwaldhof in ein Ferienhotel zu verwandeln. Im ersten Band dieser neuen Reihe erleben wir, wie Elli mit ihren Kindern und ihrem Bruder auf den Hof zieht und wie nach und nach alles in ein Ferienidyll verwandelt wird. Dabei lernt Elli die Dörfler, die sie teils noch aus den Ferienaufenthalten ihrer Jugend kennt, (wieder) kennen. Darunter auch der schüchterne Archtitekt Johann und der gutaussehende Polizist Alex. Natürlich ist da die Romantik nicht weit...
Die Geschichte entwickelt sich von Anfang an als reine Wohlfühlgeschichte, in der man wunderbar aus dem Alltag abtauchen kann. Allerdings hat mich gestört, dass es hier wirklich keinerlei größeren Probleme oder Drama gab - alles löste sich immer gleich in Wohlgefallen auf. Selbst Ellis Gefühlschaos gegen Ende war nicht wirklich dramatisch und wirkte ein wenig künstlich aufgebaut. So plätscherte die Handlung seicht dahin, wo ich mir die ein oder andere Stromschnelle gewünscht hätte, um ein wenig Spannung und Dramatik in die Geschichte zu bringen.
Fazit: leicht überzuckerte Geschichte, .die für einige kurzweilige Lesestunden auf Wolke Sieben entführt.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Magie unterm Zirkuszelt

Sparks
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Sparks verbindet die an sich schon magische Welt des Zirkus mit magischen Fähigkeiten. Nach einem verheerenden Krieg besitzen einige Menschen den sogenannten Spark - eine individuelle magische Fähigkeit. ...

Sparks verbindet die an sich schon magische Welt des Zirkus mit magischen Fähigkeiten. Nach einem verheerenden Krieg besitzen einige Menschen den sogenannten Spark - eine individuelle magische Fähigkeit. Doch natürlich nutzen nicht alle diese Macht zum Guten, und so entspinnt sich ein Kampf zwischen Gut und Böse. Zudem droht ein weiterer Krieg, es gibt Zeitreisen, eine queere Liebesgeschichte, und es geht um Familie, Vertrauen und Loyalität. Das Ganze wird auf zwei Zeitebenen erzählt, lässt man die eingeschobenen Zeitreisen ausser Acht.
Ich war sehr beeindruckt von der Originalität der Idee hinter dem Buch, die mich immer wieder zu überraschen wusste. Die Kombination von Zirkus und Magie passt perfekt zusammen, aber dann auch noch den Krieg als stete Bedrohung einzuflechten brachte nochmal eine ganz andere Komponente ins Spiel. Leider hat mir aber die Erzählweise nicht so gut gefallen - zu schwülstig, zu ausladend und zu dialogbasiert tröpfelte das Geschehen die meiste Zeit dahin. Dieselben Gedanken und Gefühle wurden zu oft durchgekaut, was mich immer mehr abstumpfen liess, als stecke man in einem süssen klebrigen Brei fest und kommt nicht voran. Da freute ich mich regelrecht auf die Kapitel aus der Vergangenheit mit dem "bösen" Spark, die viel lebendiger und flüssiger wirkten.
Interessant fand ich die Verwendung des Neopronomens 'dey' (das ich zugegebenermassen erst einmal nachschlagen musste) - allerdings schien mir diese nicht konsequent im ganzen Buch eingehalten worden zu sein, sondern nur an einigen wenigen Stellen, was ich daher etwas verwirrend fand.
Fazit: ein Feuerwerk an Originalität, dessen Funken aber nicht so recht überspringen wollte. Als Debüt durchaus beeindruckend - mit viel Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Gleich und doch ganz anders

Selbe Stadt, anderer Planet
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Zu fast allem gibt es inzwischen Billigkopien im Ausland, warum also nicht gleich eine ganze Stadt klonen? In dieser absurden Geschichte fallen die Chinesen in ein kleines alpines Bergdorf ein, um dieses ...

Zu fast allem gibt es inzwischen Billigkopien im Ausland, warum also nicht gleich eine ganze Stadt klonen? In dieser absurden Geschichte fallen die Chinesen in ein kleines alpines Bergdorf ein, um dieses anschließend im eigenen Land als eine Mischung aus Freizeitpark und gehobenen Wohnraums nachzubauen. Doch dies ist nur ein Aspekt der Geschichte, in der es auch um zwei Schwestern geht: eine Tischlerin und eine Ärztin, die sich nach langer Zeit wieder annähern. Dann wäre da noch der Familienvater, der mit seinem Schicksal hadert, oder der chinesische Reiseexperte, der zwischen seinem Heimatland und Österreich, wo er aufgewachsen ist, hin- und hergerissen ist.
So versammelt das Buch neben skurrilen Figuren viele merkwürdige Begebenheiten, die jede für sich genommen äusserst unterhaltsam sind. Als Ganzes wirkt es aber eher wie ein Flickenteppich, dessen Übergänge nur notdürftig vernäht wurden. Der rote Faden war zwar vorhanden, wirkte aber oft sehr fadenscheinig und locker. Zudem verwirrten willkürliche Zeitsprünge und der abrupte Wechsel zwischen Personen und Gegend.
Fazit: So scharfzüngig und pointiert der Zusammenprall der Kulturen beschrieben und mit bitterbösem Humor gespickt wird, reicht es in der Summe nicht für ein rundes Leseerlebnis. Aber das ist ja vielleicht auch gar nicht gewollt.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Interessante Mischung

Princess Margarita Illegal
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Zugegeben, angelockt wurde ich zuerst einmal von dem farbenfrohen Cover, aber auch der Klappentext machte mich neugierig. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, wurde mir erst später bewusst. ...

Zugegeben, angelockt wurde ich zuerst einmal von dem farbenfrohen Cover, aber auch der Klappentext machte mich neugierig. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, wurde mir erst später bewusst. Dies tat dem Verständnis aber keinen Abbruch, denn es wurden ausreichend Informationen eingestreut, so dass man sich beim Lesen nicht verloren fühlte.
Während die Handlung absolut überzeugen konnte - komplex, kritisch, witzig, action-geladen, haderte ich mit dem Schreibstil, oder besser gesagt der Erzählweise, denn lesen lies sich das Buch hervorragend flüssig. Allerdings wurden mir zu viele Äußerlichkeiten im Detail beschrieben (ich muss nun wirklich nicht bei jeder Figur wissen welche Klamotten sie trägt - so extrem kannte ich das zuletzt bei Anne Rice). Und zu viele Personen, alle natürlich mit kleiner Nebengeschichte, bevölkerten die Odyssee des August Snow auf seinem Robin-Hood-Feldzug für Gerechtigkeit und Ordnung in "seinem" Viertel. August Snow selbst war mir zwar nicht unsympathisch, ist mir in seiner durchaus selbstgefälligen Art aber auch nicht gerade ans Herz gewachsen.
Fazit: Der vorherrschende Vigilantismus ist zwar erfrischend und bietet jede Menge Action, untergräbt aber gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der Geschichte, die im Gegenzug mit knallharter Sozialkritik punkten kann.

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