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Veröffentlicht am 21.10.2024

Schatten der Vergangenheit

Der Schattenmann
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Auch der zweite Fall von Knudsen hat es in sich, diesmal geht es um gnadenlose Rache für vergangene Gräueltaten - nicht ganz neu, aber trotzdem spannend erzählt. Und da auch aus der Perspektive des Täters ...

Auch der zweite Fall von Knudsen hat es in sich, diesmal geht es um gnadenlose Rache für vergangene Gräueltaten - nicht ganz neu, aber trotzdem spannend erzählt. Und da auch aus der Perspektive des Täters erzählt wird, ist man hautnah dabei. Knudsen und Eichhorn sind ein eingespieltes Team, aber sobald es persönlich wird wird es unangenehm und merkwürdig zwischen den beiden, was dann recht unterhaltsam zu beobachten ist.
Knudsens Freund La Lotse ist natürlich auch wieder dabei und verbreitet seine politischen und philosophischen Tiraden, auf die ich aber auch diesmal gut und gerne hätte verzichten können: zu viel und zu übertrieben tut er seine Weltanschauung kund. Zum Glück konzentriert sich die Geschichte mit voranschreitender Seitenzahl aber immer stärker auf die brutale Mordserie und erfährt dabei immer weniger Ablenkung durch solche Nebengeplänkel.
Fazit: solide Fortsetzung der Krimireihe.

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Solider historischer Roman

Die Bibliothek im Nebel
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Ein atmosphärischer historischer Roman, der auf drei Zeitebenen eine verwobene Geschichte über Familie, Verrat, Freundschaft und Intrigen erzählt. Viele gute Zutaten und eine fesselnde Geschichte, aber ...

Ein atmosphärischer historischer Roman, der auf drei Zeitebenen eine verwobene Geschichte über Familie, Verrat, Freundschaft und Intrigen erzählt. Viele gute Zutaten und eine fesselnde Geschichte, aber so richtig gepackt hat sie mich über weite Strecken leider nicht. Erst zum Ende hin verdichtete sich die Handlung und ließ den Spannungsbogen in die Höhe schnellen.
Es gab eine ganze Riege von Charakteren, von denen einige sehr plastisch und anschaulich beschrieben waren, während andere immer nebulös und distanziert wirkten. Dadurch bedingt gab es Kapitel, die mich einfach viel weniger interessiert haben als andere.
Ich hadere immer noch mit der Wertung, aber wenn ich meine Erwartungshaltung, meine Erfahrungswerte mit der bisherigen umfangreichen Arbeit des Autors und meinen spontanen ersten Eindruck nach dem Lesen zurate ziehe, bleibt das Buch deutlich hinter anderen Titeln zurück und wirkt wie ein gezähmtes Wildtier, das sein Potential nicht ausleben kann. Das Buch ist natürlich deutlich reifer als die phantastischen Anfänge des Autors, in denen alles möglich war und jede Seite eine neue Überraschung bot, aber gerade mit diesen habe ich seine Werke kennen- und lieben gelernt und vermisse dementsprechend die überbordende Fantasie, in die ich auch als Erwachsene immer noch gerne eintauchen würde. So positiv eine Weiterentwicklung und Veränderung auch sein mag, fällt sie mir in diesem Buch zu ruhig und zurückgenommen, fast schon beliebig, aus.
Fazit: solider historischer Roman mit phantastischen Anklängen, dessen Inhalt der Länge des Buches leider nicht gerecht wird.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

LIcht und Hoffnung in einer dunklen Zeit

Das Wunder der Tannenbäume
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Das Buch hat zwei besondere Hauptpersonen: zum einen ist da Anneliese, die nach dem frühen Tod des Vaters das Holzfällergeschäft weiterführt, um die Familie zu versorgen. Doch der Hof ist hoch verschuldet ...

Das Buch hat zwei besondere Hauptpersonen: zum einen ist da Anneliese, die nach dem frühen Tod des Vaters das Holzfällergeschäft weiterführt, um die Familie zu versorgen. Doch der Hof ist hoch verschuldet und die Mutter wird schwer krank, und so muss Anneliese immer neue Möglichkeiten finden Geld zu verdienen. Hier kommt der zweite stille Akteuer ins Spiel: der Weihnachtsbaum, von dem Anneliese gehört hat. Die Idee, eine geschmückte Tanne in die Stube zu stellen um Licht und Hoffnung in die dunkle Winterzeit zu bringen, gefällt Anneliese so gut dass sie ein kleines Bäumchen für genau diesen Zweck herrichtet. Und so soll genau dieser Weihnachtsbaum ihr nicht nur Hoffnung bringen, sondern auch einen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage.
Anneliese ist eine starke junge Frau die in schwierigen Zeiten nicht den Mut verliert und es ist bewundernswert wie sie sich immer wieder aufrappelt und weitermacht - und dies in einer Zeit, in der es für Frauen besonders schwer war sich alleine durchzukämpfen. Der kleine Weihnachtsbaum dient ihr dabei nicht nur als tröstender Freund, sondern auch als Ritter in glänzender Rüstung. Ausgerechnet er liefert ganz unverhofft die Lösung für Annelieses Existenzprobleme, denn Licht und Zuversicht können alle Menschen in diesen grauen und kalten Zeiten gut brauchen.
Die Geschichte ist herzergreifend und herzerwärmend zugleich und das Buch ist somit genau das richtige, um es sich an einem kalten grauen Tag damit gemütlich zu machen.
Fazit: eine mitreißende Geschichte über eine starke Frau und ihren kleinen grünen Helden.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Mord auf der Titanic!

Tod auf den Wellen
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Mord auf der Titanic! Natürlich war ich neugierig, wie sich ein Krimi auf dem wohl berühmtesten Kreuzfahrtschiff entwickelt, und inwieweit der Untergang dabei eine Rolle spielt - letzteres bitte selbst ...

Mord auf der Titanic! Natürlich war ich neugierig, wie sich ein Krimi auf dem wohl berühmtesten Kreuzfahrtschiff entwickelt, und inwieweit der Untergang dabei eine Rolle spielt - letzteres bitte selbst herausfinden... Nach dem Fund einer weiblichen Leiche ermittelt Anais gemeinsam mit ihrer Stewardess Viona. Also diesmal eine gar nicht betagte "Miss Marple", und das merkt man leider auch oft am Verhalten der jungen Dame, die sich entgegen ihrer Erfahrung bei der Polizei vor allem im Sozialverhalten sehr naiv und für die Zeit oft typisch weiblich verhält, gerade was den Umgang mit Männern angeht. Zwar macht ihr - im Gegensatz zu Viona - der Anblick der Toten nichts aus, dafür ist sie (jugendlich) arrogant und überheblich und nicht unbedingt feinfühlig im Umgang mit anderen Menschen. Viona dagegen ist herzlich und mitfühlend. Aber gerade diese Gegensätze machen die beiden auch zu einem besonders guten Team, und mit viel Ausdauer und Schnüffelei kommend die beiden dem Mörder auf die Spur.
Der Schreibstil war wohl der Zeit angepasst, wirkte aber zuweilen altbacken und Beschreibungen der Örtlichkeiten, Dinge und Kleidung vermitteln zwar ein vielleicht authentisches Gefühl von der Opulenz der Titanic, bremsen die Spannung des Kriminalfalls aber immer ein wenig aus. Anais fand ich nicht immer überzeugend und nur bedingt sympathisch, sie wirkte auf mich zu verwöhnt und selbstbezogen, wie auch ihre wenig selbst reflektierenden Gedanken ein ums andere Mal zeigten. Da half auch die schlimme Erfahrung in ihrer Vergangenheit nicht drüber weg. VIona dagegen stand mitten im Leben und wirkte absolut authentisch und ehrlich.
Fazit: eher beschaulicher Krimi mit einer etwas unreifen Ermittlerin - ob sich das künftig noch ändern könnte bleibt allerdings ungewiss.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Weniger ist mehr

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
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Nachdem Ella sich von sämtlichen Verpflichtungen - Mann, Kinder, Arbeit - losgemacht hat, teils freiwillig, teils unfreiwillig, zieht sie für ein Jahr in ein Tiny House, um sich "zu reduzieren" und vielleicht ...

Nachdem Ella sich von sämtlichen Verpflichtungen - Mann, Kinder, Arbeit - losgemacht hat, teils freiwillig, teils unfreiwillig, zieht sie für ein Jahr in ein Tiny House, um sich "zu reduzieren" und vielleicht auch wieder selbst zu finden - und nebenbei eine Reportage darüber zu drehen. Natürlich kommt es ganz anders als gedacht, doch nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten blüht Ella auf und findet nicht nur sich selbst, sondern auch viele neue Freunde. Klar dass eine Romanze mit Hindernissen dabei nicht fehlen darf. Das Buch liest sich absolut locker-leicht, hat an einigen Stellen aber durchaus Tiefgang und brauchbare Erkenntnisse zu bieten. Zwar ist die Romanze absolut stereotyp aufgebaut, aber das wie und warum ist nicht immer vorhersehbar, so dass ein Unterhaltungswert gegeben ist. Die Leute, die Ella in der Tiny House Siedlung kennenlernt, haben alle eine Geschichte und im zweiten Teil des Buches fand ich diese oft noch interessanter als Ellas Entwicklung.
Fazit: weniger ist mehr - Ella reduziert sich und gewinnt dabei eine neue große Freundesfamilie.

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