Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
Dies ist eines dieser Geschichten, die wie auf mich wie eine warme Umarmung in Buchform wirkt.
Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil zaubert Kristina Günak eine Atmosphäre, in der ich mich sofort ...
Dies ist eines dieser Geschichten, die wie auf mich wie eine warme Umarmung in Buchform wirkt.
Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil zaubert Kristina Günak eine Atmosphäre, in der ich mich sofort zu Hause fühle.
Ella Mohnbaum, eine preisgekrönte Journalistin, ist auf der Suche nach weniger. Weniger Stress, weniger Ballast, weniger Konsum. Ihr mutiger Schritt, ein Jahr lang in einem Tiny House auf einem idyllischen Biohof zu leben, ist mehr als nur ein Experiment für eine Reportage. Schnell wird es zu ihrer ganz eigenen Reise zu sich selbst.
Wieder schafft sie es mit ganz besonderen Charakteren eine ganz besondere Gemeinschaft zu schaffen. Das gefällt mir so besonders gut an ihren Geschichten. Und genau darin liegt auch hier der Charme ihres Romans, mit einer liebevoll beschriebenen Gemeinschaft rund um Ella.
Die teils schrägen, herzlichen und mitunter kantigen Nachbarn fügen sich in eine Gemeinschaft aus Menschlichkeit und Wärme, bei dem Zusammenhalt nicht nur eine leere Floskel ist.
Alle Charaktere wirken so lebendig, beim Umblättern der Seiten hatte ich fast das Gefühl sie aus den Augenwinkeln sehen zu können.
Die Begegnungen zwischen Ella und dem mysteriös abweisenden Nachbarn Jakob bringen dabei genau die richtige zarte Prise Romantik und Spannung mit sich.
Aber „Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben“ ist nicht nur eine romantische Komödie. Es ist viel mehr und spricht viele wichtige Themen wie Achtsamkeit, Selbstliebe und die Kraft des Loslassens an.
Inmitten der Natur und mit den Händen in der Erde entdeckt Ella, was es bedeutet, wirklich frei zu sein – und diese Entwicklung fand ich so schön. Hier lässt sich deutlich fühlen, wie der Stress von Ella abfällt und diese Erkenntnis, geht nicht nur ihr ans Herz. Dieses Gefühl schwappt beim lesen auf mich über.
Ich finde es beeindruckend, wie ernste Themen wie den Umgang mit Verlust, Trennung und das Neuanfangen in eine so warmherzige Geschichte passt, die so berührend ist und den Wunsch nach WENIGER weckt.
Dieser Roman erinnert daran, dass wir oft weniger brauchen, um mehr zu leben. Und vielleicht – so wie Ella – sollten wir alle einmal hinterfragen, was wir wirklich brauchen und wie wenig davon uns tatsächlich glücklich macht. „Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben“ ist eine Geschichte, die mich berührt, in mir nachhallt, mich zum Nachdenken anregt und mich gleichzeitig wunderbar unterhalten hat.
Das schöne, zarte Cover passt so gut zum Buchtitel.
Eine klare Empfehlung für alle, die sich nach einer herzerwärmenden, humorvollen und tiefgründigen Lektüre sehnen, die noch lange nach dem letzten Satz nachwirkt.