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Veröffentlicht am 01.06.2024

Ein ruhiger Krimi mit toller Nordsee-Atmosphäre

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Gestern ist mit „Das schweigende Dorf“ Eva Almstädts neuester Krimi und der dritte Teil der Reihe um die Ermittler Jacobsen und John, erschienen. Wie der Name schon sagt, spielt die Handlung an der Nordsee ...

Gestern ist mit „Das schweigende Dorf“ Eva Almstädts neuester Krimi und der dritte Teil der Reihe um die Ermittler Jacobsen und John, erschienen. Wie der Name schon sagt, spielt die Handlung an der Nordsee – in einem Dorf, wo ein mysteriöser Mord die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Fentje Jacobsen, die als Anwältin arbeitet, erhält einen beunruhigenden Anruf. Sie wird um Hilfe gebeten, doch kurz darauf ist der Anrufer tot. Gemeinsam mit dem Journalisten Niklas John versucht Fentje herauszufinden, was hinter diesem Anruf steckt – und begibt sich dabei selbst in Gefahr.

Mir wurde das Buch netterweise als Rezensionsexemplar von der Bloggerjury zur Verfügung gestellt, weswegen ich es schon vor Erscheinen ausgelesen habe. Ich habe schon einige von Eva Almstädts Krimis gelesen und war immer begeistert, weswegen ich mich auch auf ihr neuestes Buch gefreut hatte.

Der Einstieg war sehr leicht, was vor allem an dem flüssigen Schreibstil lag. Es bedarf keiner großen Konzentration, um der Handlung mühelos folgen zu können – trotzdem bleibt die Erzählweise nicht oberflächlich. Einige Charaktere, v.a. natürlich die beiden Hauptfiguren, werden aus den vorherigen Bänden aufgegriffen. Deswegen ist es aus meiner Sicht absolut empfehlenswert, die Reihe mit Band 1 zu beginnen. Immer wieder fließen Worte und Redewendungen aus dem Norden ein – für mich war das ungewohnt beim Lesen, hat aber absolut gepasst.

Das Setting und der Fall an sich, waren anfangs sehr spannend. Der mysteriöse Anrufer gesteht einen Mord – kurz darauf werden zwei Leichen gefunden, darunter der Anrufer. Das alles wirft unglaublich viele Fragen auf und ich konnte es kaum erwarten, mehr zu lesen. Am Tatort zeigt sich schnell, das etwas nicht stimmen kann, was Fentje und Niklas bestärkt. Obwohl Fentje sich in der Gegend gut auskennt, stößt sie bei ihren Nachforschungen auf viel Misstrauen und Schweigen, sodass sich nur langsam neue Erkenntnisse ergeben. Für mich hat die Spannung dadurch leider deutlich abgenommen und stellenweise zog sich die Handlung etwas.

Das nordische Setting hat mir gut gefallen, ebenso wie die Eindrücke in Fentjes Privatleben und ihr Umfeld. Die Beziehung zu Niklas und deren Kommunikation war für meinen Geschmack etwas oberflächlich. Der Kriminalfall an sich ist, trotz einiger Längen, geschickt konstruiert. Es gibt viele Verwicklungen und ebenso viele Personen, was immer wieder neue Vermutungen aufbringt. Das Ende wurde nochmal etwas spannender.

Insgesamt ist „Akte Nordsee – das schweigende Dorf“ ein eher ruhiger Krimi, der mehr durch das gesamte Ambiente, als durch Spannung besticht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Nordsee-Fans, die Lust auf einen langsamen, gemütlichen Krimi haben.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Toll wie immer

Provenzalische Flut
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Am 08.05.2024 ist mit „Provenzalische Flut“ der 10. Teil der Pierre-Durand-Krimis von Sophie Bonnet erschienen. Seit Jahren gehört diese zu meinen liebsten Krimi-Reihen und ich freue mich immer wieder ...

Am 08.05.2024 ist mit „Provenzalische Flut“ der 10. Teil der Pierre-Durand-Krimis von Sophie Bonnet erschienen. Seit Jahren gehört diese zu meinen liebsten Krimi-Reihen und ich freue mich immer wieder darauf, Pierre in einem neuen Fall begleiten zu dürfen.

In diesem 10. Band begleiten wir unsere Hauptfigur, den Dorfpolizisten Pierre auf seine Flitterwochen. Gemeinsam mit Charlotte ist er merklich glücklich, das Paar verbringt seine Flitterwochen an der Cote Varoise. Es dauert jedoch nicht lange, bis ein tragisches Ereignis die Sorglosigkeit trübt. Pierre rettet einen Taucher aus dem Wasser, doch dieser stirbt wenig später. Zuerst wird sein Tod als Unfall eingestuft, aber sowohl Pierre als auch der Notarzt sind misstrauisch und gehen davon aus, dass jemand den Mann umgebracht hat. Kurz darauf verschwindet dann auch noch der Notarzt und Pierre weiß, dass Eile geboten ist und er nun handeln muss. Seine Nachforschungen zeigen, dass der Tote wohl in einen Pipelinebau involviert war – ein Thema, das eine gewisse politische Tragkraft und auch Konflikte mit sich brachte. Charlotte ahnt schlimmes und ist gar nicht begeistert davon, dass Pierre selbst in seinen Flitterwochen nicht die Füße stillhalten kann, sondern schon wieder ermitteln muss.

Auch der zehnte Band ist wieder typisch Pierre. Kaum in den Flitterwochen und schon ist er wieder in einen Fall verstrickt und beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren. Charlotte ist wie immer total sympathisch und ich fand es süß zu sehen, wie sie aufgeblüht ist und die Zeit mit ihrem Pierre genießt. Sie hat eine Liste voller Pläne und Fakten – die auch für mich beim Lesen sehr interessant waren. Gerade weil ich die beiden Charaktere nun schon so lange begleite, fühlte ich mich wieder wie ein Teil ihrer Welt. In die Reihe einzutauchen, ist immer wie Erholung für mich – das liegt auch daran, dass Sophie Bonnet die Handlungsorte immer unglaublich anschaulich und herzerwärmend beschreibt. Das ist für mich ein Alleinstellungsmerkmal, auch wenn es noch andere tolle Reihen/Frankreichkrimis dieser Art gibt.

Sowohl der Fall an sich, als auch das Ende haben mich wieder sehr gut unterhalten. Ich mag es, dass hinter Pierres Fällen oft etwas „politisches“ steckt, wie in diesem Fall die Wasserversorgung und verschiedene Interessen der Betroffenen. So habe ich immer das Gefühl, auch etwas neues zu lernen und gewissermaßen zum Nachdenken angeregt zu werden. Ein weiteres Highlight war es für mich wieder, Pierres Familienleben begleiten zu dürfen. Ich habe ihn und Charlotte schon so sehr ins Herz geschlossen, dass definitiv nicht nur der Fall im Vordergrund steht.

„Provenzalische Flut“ konnte mich also von vorne bis hinten begeistern – ein Krimi, der nichts vermissen lässt und Lust auf Urlaub in Frankreich macht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Fangt aber unbedingt bei Band 1 an, um die Reihe auch voll genießen zu können.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Ein Herzensbuch

Before I Do
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Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß vielleicht, dass ich besonders im Frühling gerne Liebesromane lese. Vor zwei Jahren hatte ich von Sophie Cousens „Just haven’t met you yet“ gelesen, nachdem ...

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß vielleicht, dass ich besonders im Frühling gerne Liebesromane lese. Vor zwei Jahren hatte ich von Sophie Cousens „Just haven’t met you yet“ gelesen, nachdem ich das Buch immer wieder auf Instagram gesehen hatte. Ich bin mit geringen Erwartungen an das Buch herangegangen, was aber letztendlich total begeistert, sodass ich unbedingt auch ihr neuestes Buch lesen wollte.

Wie der Titel „Before I do“ schon preisgibt, steht eine Hochzeit im Zentrum der Handlung des Buches. Das Cover ist sehr ansprechend in pastelligen Lila- und Rosafarbtönen gehalten und zeigt zwei Liebespaare. Für meinen Geschmack eine wunderschöne Gestaltung, die mich auch im Buchladen gleich angesprochen hätte.

Hauptfigur der Handlung ist Audrey, die mit dem Heiraten schon vertraut ist – dank den sechs Ehen ihrer Mutter. Audrey selbst hofft darauf, dass es für sie bei einer einzigen Ehe bleibt – und so freut sie sich darauf, ihren Freund Josh zu heiraten. Die beiden sind seit drei Jahren ein Paar und Josh hat genau die Eigenschaften, die für eine stabile Ehe nötig scheinen. Er ist solide, verantwortungsvoll und zuverlässig. Am Abend vor der Hochzeit trifft Audrey unerwartet auf Fred – ihre einstige große Liebe, lange vor der Zeit mit Josh. Wo Josh ruhig und geerdet ist, war Fred eher abenteuerlich und ihre gemeinsame Zeit war ein Feuerwerk an Gefühlen. Durch das erneute Aufeinandertreffen bekommt Audrey Zweifel und stellt sich die Frage nach dem „Was wäre wenn?“. Ist vielleicht doch Fred der Richtige für sie? Sollte sie Josh lieber nicht heiraten? Denn schließlich ist diese Entscheidung die Basis für ihr ganzes weiteres Leben.

Im Fokus der Handlung steht die Hochzeit, die in der Gegenwart am Abend vor der geplanten Hochzeit beginnt. Untermauert wird die Gegenwart von Rückblicken in die Vergangenheit, als Josh und Audrey sich kennenlernten, und ihre gemeinsame Zeit. Darüber hinaus erfahren wir mehr über Audreys Heranwachsen und ihre familiären Hintergründe. Diese Umsetzung hat mir gut gefallen, denn somit hatte ich das Gefühl, Audrey besser kennenzulernen und konnte mir ein authentisches Bild von ihr machen. Anfangs fand ich ihre Situation etwas fragwürdig, weil sie wegen dem Aufeinandertreffen gleich ihre Beziehung infrage stellt. Nach und nach konnte ich mich mehr in sie hineinversetzen und habe ihre Gedanken immer besser verstehen können.

Während der gesamten Handlung steht die Frage im Raum, für wen Audrey sich am Ende entscheiden wird. Für mich war das so spannend, weil ich keinerlei Vorahnung hatte und immer hin und her spekuliert habe, was wohl passieren wird.

Neben diesem ernsten Thema gab es aber auch unzählige leichte, lustige Momente, die mir total viel Spaß gemacht haben. Ich habe mir immer wieder Zitate unterstrichen und Anmerkungen dazu gemacht, weil mir manche Stellen so nahegegangen sind. Dadurch war es einfach nur schön, Audrey auf ihrem Weg zu begleiten und immer mehr über sie zu erfahren.

„Before I do“ war für mich insgesamt ein rundum gelungener Liebesroman. Vom wunderschönen Cover über viele Lacher hin zu zahlreichenden bewegenden Momenten und Entwicklungen. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mit Audrey mit gefiebert und konnte das Ende kaum erwarten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Lust auf einen herzerwärmenden Roman haben.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Sehr atmosphärisch

Nebel über Rønne
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Vor einer Weile habe ich „Sonne über Gudhjem“ gelesen, den 1. Band der Lennart-Ipsen-Reihe, und war sehr angetan. Nun ist der zweite Teil, „Nebel über Rønne“ erschienen und auch diesen habe ich schon ausgelesen.

Die ...

Vor einer Weile habe ich „Sonne über Gudhjem“ gelesen, den 1. Band der Lennart-Ipsen-Reihe, und war sehr angetan. Nun ist der zweite Teil, „Nebel über Rønne“ erschienen und auch diesen habe ich schon ausgelesen.

Die Handlung spielt in dem namensgebenden Ort Rønne. Drei Menschen sind bei einem Flugzeugunglück gestorben, das aufgrund der gesamten Umstände sehr viele Fragen aufwirft. Schnell deutet alles darauf hin, dass es sich um einen Mord handeln muss. Kommissar Lennart Ipsen wird mit den Ermittlungen betraut und muss sich erstmal einen Bild von Fall machen, um mögliche Hinweise zu finden. Der politische Druck wegen des brisanten Falls ist hoch, und Ipsen muss schnelle Erfolge liefern. Die Todesumstände der drei Passagiere sind sehr merkwürdig, und auch der Feuerwehrmann konnte sich nur knapp retten, zeigte dann aber auch Vergiftungserscheinungen.

Von Beginn an wird klar, dass dieser Fall für Ipsen sehr verzwickt wird. Trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrung, steht er erstmal von unendlich vielen Fragen, die es zu klären geht. Dabei hatte er doch darauf gehofft, vor Ort etwas Ruhe zu finden.

Die Ermittlungsarbeit von Ipsen und seinen Kollegen Blomdal und Nguyen ist sehr anschaulich dargestellt, ohne sich dabei im Detail zu verlieren. Gerade diese ungewöhnlichen Tode waren für mich ein sehr spannender Ausgangspunkt, was die Nachforschungen nochmal spannender gestaltet hat. Nach und nach kommen immer mehr Informationen und Geheimnisse ans Licht und es gab einige Wendungen, die mich absolut überrascht haben. Das Setting auf der Insel hat mich ebenso begeistert – von der Stimmung her hat einfach alles zusammengepasst und war beim Lesen wie ein Film, mit allen Einzelheiten.

„Nebel über Rønne“ war insgesamt also ein Krimi, der mich wieder voll überzeugen konnte und dem ersten Band in nichts nachsteht. Wer mal wieder Lust auf einen spannenden, atmosphärischen Krimi hat, darf sich Michael Kobrs neuestes Buch also auf keinen Fall entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Total spannend

Girls Night - Nur eine kennt die ganze Wahrheit
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Claire Douglas gehört schon seit Jahren zu meinen Auto-Buy-Autorinnen. So habe ich also auch „Girls Night“ gleich nach Erscheinen Ende April gelesen und war wieder total gespannt. Das Cover ist gewohnt ...

Claire Douglas gehört schon seit Jahren zu meinen Auto-Buy-Autorinnen. So habe ich also auch „Girls Night“ gleich nach Erscheinen Ende April gelesen und war wieder total gespannt. Das Cover ist gewohnt düster, wie gewohnt ist eine Frau mit einem farbigen Mantel von hinten zu sehen.

Ausgangspunkt der Handlung ist ein Unfall, bei dem vor 20 Jahren Olivia schwer verletzt überlebte, Ihre drei Freundinnen, mit denen sie im Auto saß, sind jedoch seit damals verschwunden. Es konnte nie geklärt werden, was sich damals ereignet hat. Die Leute stehen Olivia deswegen auch heute noch misstrauisch gegenüber. Im Rahmen eines Podcasts möchte die Journalistin Jenna diesen Fall nun betrachten, als er sich zum zwanzigsten Mal jährt. Sie beginnt mit ihren Recherchen, verfolgt alte Spuren und führt auch Interviews mit damals beteiligten Personen durch. Dabei wird schnell klar, dass der ganze Ort eine geschlossene Mauer bildet und die Einwohner scheinbar nicht preisgeben wollen, was sie wirklich zu den damaligen Ereignissen wissen. Olivia wird dann auch noch bedroht, also scheint jemand ihre Recherche und die möglichen Erkenntnisse zu fürchten. Als dann noch jemand ums Leben kommt, der damals eine wichtige Rolle spielte, spitzt die Lage sich immer weiter zu.

Claire Douglas Schreibstil und das atmosphärische Setting haben mich schon auf den ersten Seiten wieder total begeistert. Wie üblich wird die Handlung wieder aus mehreren Perspektiven erzählt – diesmal von Olivia und Jenna. In beiden Strängen merkt man, wie brenzlich und belastend die Situation für die jeweilige Person ist. Beide Frauen sind für meinen Geschmack sehr authentisch dargestellt und der Fall mit seinen Auswirkungen ist mir dadurch sehr nahe gegangen. Die Podcast-Thematik ist in letzter Zeit ein beliebter Plot bei Krimis und Thrillern, das hat meinem Lesevergnügen hier aber keinen Abbruch getan. Ich schaue selbst gerne True-Crime-Videos – da Jennas Privatleben gerade schwierig ist, konnte ich gut nachvollziehen, dass sie sich so in diesen Fall verbissen hat. Für sie ist das eine Chance, sich als Journalistin beweisen und ihre Karriere anheizen zu können.

Ein dritter Handlungsstrang ist eingeflochten – den konnte ich erstmal nicht zuordnen und mir erschien das alles recht zusammenhanglos. Mit der Zeit wird aber klar, wie alles zusammenhängt. Diese schleichende Auflösung hat immer wieder neu für Spannung und mögliche Motive gesorgt.

Ein weiterer Erzählstrang, von dem der Zusammenhang zu den Ereignissen in Stafferbury zunächst nicht einzuordnen ist, handelt in Thailand von einer achtköpfigen Gruppe von Freunden aus England, die zu einem Luxusurlaub eingeladen sind, der jedoch an eine Bedingung geknüpft ist.

„Girls Night“ war für mich wieder ein rundum gelungener Thriller. Vom Setting über die Charaktere und den Plot an sich – ich war von Anfang bis Ende gut unterhalten. Das Ende war dann nochmal ein richtiger Schocker. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle Thrillerfans.

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