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Veröffentlicht am 20.02.2018

Vier Schwestern

Vier Schwestern
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Vier Schwestern treffen sich nach vielen Jahren zu einem Wiedersehen und einem gemeinsamen Urlaub in Italien. Doch ein unbeschwerter Urlaub wird es nicht, denn eine der Schwestern verschwindet plötzlich. ...

Vier Schwestern treffen sich nach vielen Jahren zu einem Wiedersehen und einem gemeinsamen Urlaub in Italien. Doch ein unbeschwerter Urlaub wird es nicht, denn eine der Schwestern verschwindet plötzlich. Während die anderen Schwestern auf eine Nachricht warten, treten Spannungen zutage, die in die Kindheit und Jugend der Schwestern zurückreichen. Die Eltern haben sich damals zerstritten und getrennt. Hätten die Schwestern die Trennung verhindern können? Und wie hat sich diese Trennung auf sie ausgewirkt?

Die Beschreibung des Romans machte mich sofort sehr neugierig auf das Buch. Ich habe eine tiefgehende und emotionale Geschichte erwartet, die mich berührt. Tatsächlich empfand ich den Roman jedoch als belastend und schwer, da er hauptsächlich die Themen Verluste, Trennungen, Bindungsängste und Verbitterungen behandelt. Die Frage, was mit der verschwundenen Rose geschah, trat in den Hintergrund, um den anderen Themen Platz zu machen.
Der Einstieg ins Buch gelang mir gut, da sich der Schreibstil flüssig lesen ließ. Zu Beginn gefiel mir die Geschichte gut, doch dann hat sie mich verloren und ich fand sie sehr anstrengend zu lesen.
Die Geschichte wird aus der Sicht der jüngsten Schwester erzählt, die jedoch namenlos blieb. Mich hat es gestört, dass ich ihren Namen nicht erfuhr, da ich mir so kein richtiges Bild von ihr machen konnte. Insgesamt blieben die Schwestern recht blass für mich. Sie hatten zwar ihre jeweiligen charakterlichen Eigenarten, doch keine konnte mich so richtig fesseln und faszinieren. Das lag sicherlich zum größten Teil an der einseitigen Sichtweise durch die namenlosen Schwester.
Was mir gut gefiel, waren die Rückblicke in die Kindheit und Jugend der Schwestern und wie sie die Trennung der Eltern miterlebt haben. Ein solches Erlebnis ist sicherlich nicht leicht für ein Kind, doch hier haben wirklich alle vier Töchter einen ordentlichen Knacks mitbekommen. 
Ich empfand es als traurig und bedauernswert, welche negativen Gefühle, auch unter den Schwestern, zu Tage kamen. Missgunst, Neid und gemeine Worte sind nicht schön. Eine Verbindung, wie sie zwischen Schwestern sein sollte, habe ich nur ansatzweise zwischen der Erzählerin und Rose gesehen.
In diesem Roman gibt es einige poetische Passagen bzw. Sätze. Da dies grundsätzlich nicht mein Geschmack ist, gefiel mir das auch nicht so sehr. Wer jedoch gerne poetisch angeregte Literatur mag, wird sich hier bestimmt wohlfühlen. 

Insgesamt konnte mich der Roman nicht fesseln und überzeugen, auch wenn er stellenweise zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 19.02.2018

Die im Dunkeln bleiben

Die im Dunkeln bleiben
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"Die im Dunkeln bleiben", ein weiterer gelungener Krimi aus der Feder von Moa Graven.

Kommissar Guntram und sein Team haben einen neuen Fall. Eine junge Frau wird tot am Ufer des Silbersees im Heseler ...

"Die im Dunkeln bleiben", ein weiterer gelungener Krimi aus der Feder von Moa Graven.

Kommissar Guntram und sein Team haben einen neuen Fall. Eine junge Frau wird tot am Ufer des Silbersees im Heseler Wald gefunden. Ihr Hund wird tot im Wasser entdeckt. Kurz darauf verschwindet eine weitere junge Frau samt ihres Hundes. Die Ermittler entdecken eine gemeinsame Spur zwischen den beiden Frauen, die auf denselben Täter hinweist. Sie setzen alles daran, den Täter zu fassen und die Frau zu retten. Doch dann gibt es eine weitere tote Frau und Guntram wird klar, dass sie die Jagd nach dem Täter beschleunigen müssen - wären da nur nicht die privaten Erschwernisse, die Guntram und Katrin immer wieder beschäftigen.

Dies ist bereits der 12. Fall für Guntram und sein Team. Für mich war es der erste Band dieser Reihe, dennoch hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte, insbesondere in das Privatleben, hineinzufinden.
Der Schreibstil war leicht und flüssig, so wie ich es von der Autorin gewohnt bin. Dadurch ließ sich das Buch sehr zügig lesen.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und gehalten. Ich habe mich gefragt, was die jungen Frauen gemeinsam haben und warum sie und ihre Hunde sterben mussten. Ich hatte wirklich keine Idee, auch nicht zum Täter. Da musste ich mich bis zum Ende gedulden, wo dann alles aufgelöst wurde. Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar.
Sehr gut gefiel mir der Einblick ins Privatleben von Guntram und Katrin. Ihre Sorgen und Gedanken empfand ich menschlich und verständlich und das machte die beiden real. Gerade den privaten Einblick finde ich bei einer Reihe wichtig, damit ich eine Beziehung zu den Personen aufbauen kann und an ihrem weiteren Lebensweg teilhaben möchte.

Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich möchte gerne mehr von Guntram und Katrin lesen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Wie Wölfe im Winter

Wie Wölfe im Winter
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Ein Grippevirus hat einen Großteil der Menschheit ausgelöscht. Lynn und ihre Familie kämpft seither im eisigen Yukon ums Überleben. Kontakt zu anderen Menschen haben sie seit Jahren nicht. Bis plötzlich ...

Ein Grippevirus hat einen Großteil der Menschheit ausgelöscht. Lynn und ihre Familie kämpft seither im eisigen Yukon ums Überleben. Kontakt zu anderen Menschen haben sie seit Jahren nicht. Bis plötzlich ein fremder Mann auftaucht, der verfolgt wird. Als sie ihn bei sich aufnehmen, geraten Lynn und die anderen in Gefahr.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil war fesselnd und bildhaft. Die eiskalte Umgebung und die Einsamkeit wurden dadurch sehr gut transportiert. Ich hatte alles gut vor Augen und konnte die Kälte praktisch spüren. Ich empfand das ganze Geschehen als sehr atmosphärisch.
Lynn fand ich sofort sympathisch. Sie war mutig und einfach ein starker Charakter. Sie findet sich in der Situation, in der sie seit sieben Jahren lebt, gut zurecht. Ich habe sehr gerne von ihr gelesen. Manchmal wirkte sie auf mich allerdings auch etwas naiv.
Als äußerst interessante Person empfand ich Jax, den fremden Mann, der anfangs nicht durchschaubar war. Erst im Verlaufe des Buches kam nach und nach heraus, woher er kam und was mit ihm geschah.
Auch die weiteren Charaktere wurden detailreich beschrieben und waren recht unterschiedlich. Dadurch konnte ich sie gut auseinanderhalten und Sympathien bzw. Abneigungen entwickeln.
Die Geschichte, die aus Lynns Perspektive erzählt wird, fand ich sehr gelungen, gerade weil das Setting so anschaulich und greifbar war. Die Spannung war vorhanden und hielt mich am Buch fest. Gut gefielen mir auch die diversen Rückblenden auf das Leben vor dem Grippevirus, die realistisch waren und dem ganzen Tiefe verlieh. Ich hatte mehrfach das Gefühl, als wenn sich diese Geschichte wirklich so zutragen könnte. Eine erschreckende Vision.

Ich wurde von diesem Buch prima unterhalten und kann es für Liebhaber von Dystopien empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Pseudonyme küsst man nicht

Pseudonyme küsst man nicht
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Amanda Schneider schreibt unter dem Pseudonym Abigail Madison heiße Liebesromane und hat eine stetig steigende Anhängerschaft. Ihre wahre Identität will sie partout nicht preisgeben und lehnt deshalb jeglichen ...

Amanda Schneider schreibt unter dem Pseudonym Abigail Madison heiße Liebesromane und hat eine stetig steigende Anhängerschaft. Ihre wahre Identität will sie partout nicht preisgeben und lehnt deshalb jeglichen persönlichen Kontakt zu ihren Fans ab. Doch hat sie nicht mit dem Vater einer Braut gerechnet, der sie kurzerhand entführt, um seiner Tochter den größten Wunsch zur Hochzeit zu erfüllen - nämlich Amandas Anwesenheit. Und so findet sich Amanda plötzlich in einer Villa wieder, wo es ihr an nichts mangeln soll. Dass Amanda das nicht einfach so akzeptiert, ist klar, und so kommt es zu hitzigen Auseinandersetzungen, auch mit dem überaus attraktiven Bruder der Braut, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Amanda beginnt sich zu fragen, ob es wahre Liebe eventuell nicht doch gibt

Wow, was für ein toller, unterhaltsamer und witziger Roman! Ich bin begeistert! Genauso habe ich mir den neuesten Roman von Vera Nentwich gewünscht.
Der Schreibstil war locker-flockig und perfekt passend zu dem heiteren Roman. Die Seiten flogen nur so dahin und ich wollte am liebsten, dass das Buch nie endet.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sympathisch und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.
Amanda mochte ich sofort total gerne. Ich konnte es verstehen, dass sie unter einem Pseudonym schrieb, da ihr eigenes Liebesleben alles andere als aufregend war. Wer sollte ihr da schon ihre Geschichten abnehmen. Leid tat es mir für sie, dass sie keine Unterstützung ihrer Eltern bekam, was sie aber ziemlich gut wegsteckte. 
Auch Sascha, der Bruder der Braut, war sehr sympathisch und sexy beschrieben. Das Knistern und die enorme Spannung und Anziehung zwischen Amanda und Sascha war großartig beschrieben. Die hitzigen Auseinandersetzungen der beiden brachten die Funken zum Sprühen. Am liebsten hätte ich beiden gesagt, dass sie sich endlich küssen sollen.
Der Plot gefiel mir sehr gut, denn er war prima strukturiert und wirkte einfach echt. Ich habe an sehr vielen Stellen kichern oder herzhaft lachen müssen. Großartig! Bis zum Ende habe ich mitgefiebert, ob Amanda und Sascha sich denn nun bekommen.

Diesen Roman kann ich absolut empfehlen. Er hat Herz und Humor und brachte mir wundervolle Lesestunden. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannender erster Fall für Tom Babylon

Schlüssel 17
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Kommissar Tom Babylon wird zu einem Tatort gerufen. Oben in der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote – es ist die Dompfarrerin Brigitte Riss. Eigentlich soll anstatt Tom ein Kollege ...

Kommissar Tom Babylon wird zu einem Tatort gerufen. Oben in der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote – es ist die Dompfarrerin Brigitte Riss. Eigentlich soll anstatt Tom ein Kollege den Fall übernehmen. Doch als Tom um den Hals der Toten einen Schlüssel mit der Nummer 17 entdeckt, muss er an dem Fall dran bleiben. Für Tom hat dieser Schlüssel eine besondere und persönliche Bedeutung. Vor knapp 20 Jahren entdeckten er und seine damaligen Freunde eine Leiche mit einem solchen Schlüssel. Kurz danach verschwand seine Schwester Viola und tauchte nie wieder auf. Tom erhofft sich durch diesen Fall neue Hinweise auf den Verbleib seiner Schwester. 

Dies ist der erste Teil für den Ermittler Tom Babylon. Weitere werden hoffentlich bald folgen. 
Mich hat dieser Thriller von Anfang bis Ende enorm gefesselt und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war flüssig und bildhaft und die Spannung wurde perfekt aufgebaut und durchgängig gehalten. 
Die Charaktere wurden sehr authentisch dargestellt, besonders Tom gefiel mir sehr gut und ich fand ihn sympathisch. Er ist ein engagierter Kommissar, dabei aber aufgrund des persönlichen Schicksals auch sehr menschlich. Ich war in der Lage, mich in ihn und seine Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Ich konnte nachvollziehen, dass ihn das damalige Verschwinden seiner Schwester nie los ließ und er sich nun neue Hoffnungen machte. 
Auch seine Kollegin, die Psychologin Dr. Sita Johanns, fand ich sympathisch. Sie hatte wie Tom ihre Last aus der Vergangenheit zu tragen. Die beiden gaben ein tolles Ermittlerteam ab, nachdem sie sich aneinander gewöhnt hatten. 
Der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut, denn die ganzen Zusammenhänge waren nicht durchschaubar, sondern haben sich erst nach und nach erschlossen. Das lag insbesondere daran, dass die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt wird. Zum einen der heutige Fall, zum anderen der Rückblick ins Jahr 1998 zu Tom und dem Verschwinden seiner Schwester. Durch zeitliche Überschriften der Kapitel war eine Zuordnung stets problemlos möglich. Als Leser erfährt man also sukzessive, was damals geschah und wie das mit dem heutigen Fall zusammenhängt. 

Ich wurde bestens unterhalten und hatte sehr spannende Lesestunden. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Tom Babylon und vergebe 5 von 5 Sternen.