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Veröffentlicht am 26.07.2023

die Vergangenheit wird lebendig, im doppeltem Sinne

Das Wasser der Saale
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Magdalene Rehnikel hat kein leichtes Jahr. Ihr Mann Georg wirkt zunehmend kränker und die Angst um ihre Zukunft lässt die noch junge Frau nicht mehr los. Bei einem Spaziergang über den Marktplatz erblickt ...



Magdalene Rehnikel hat kein leichtes Jahr. Ihr Mann Georg wirkt zunehmend kränker und die Angst um ihre Zukunft lässt die noch junge Frau nicht mehr los. Bei einem Spaziergang über den Marktplatz erblickt sie plötzlich den besten Freund ihres verstorbenen Bruders. Christoph starb vor 13 Jahren und sein bester Freund Rudger könnte erklären, was damals geschah, doch er war bis auf diesen Tag im August 1698 spurlos verschwunden. Magdalene macht sich auf die Suche nach Rudger, um endlich Antworten zu bekommen, doch als sie ihn endlich ausfindig machen kann und ihn zur Rede stellt, ist er nett und freundlich. Was verbirgt er wirklich? Sagt er die Wahrheit oder steckt viel mehr hinter dem Mord an ihrem Bruder?

Der fünfte Band der Reihe „Saalegeflüster“ ist vielleicht sogar der persönlichste Teil für Magdalene Rehnikel. Einiges aus ihrer Vergangenheit und auch Kindheit wird hier geschildert. Der Charakter ihres Bruders wird belebt und ihre schwere Zeit als Kinder ohne Eltern wird rückblickend geschildert. Aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Lebenssituation im Jahre 1698. Für Magdalene ist es kein leichtes Jahr. Mir haben die Einblicke in ihre Welt in Halle gut gefallen. Ihre Gedanken und Sorgen wirken auf mich authentisch. Auch wie sich die Lage um ihren Bruder klärt, hat mir gut gefallen. Es gab einige unvorhersehbare Wendungen, die mit guten Krimielementen daherkommen.

Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Protagonisten lebendig werden zu lassen. Sie fügen sich glaubhaft in den historischen Hintergrund ein. Das Leben im ausgehenden 17. Jahrhundert wird spannend geschildert. Es war für mich interessant zu lesen, wie gerade Frauen wie Magdalene sich durchsetzen mussten. Erst kämpft sie um einen Platz zum Leben. Diesen bekommt sie als Kind von ihrem Onkel, der sie jedoch bald schon verheiratet. Die Gefühle von der jungen Frau werden dabei so wiedergegeben, dass man sie deutlich vor Augen hat und mit ihr mitfühlen kann. Die nächste Station in ihrem Leben ist ihre Ehe mit Georg. Es ist eine arrangierte Ehe, wie es üblich war. Auch wenn Magdalene nicht einverstanden war, entpuppt sich diese Ehe als Glücksfall, aber nun geht es in ihrem Leben weiter und das Glücksrad dreht sich auf für Magdalene weiter. In diesem Teil liegt dabei der Hauptschwerpunkt darauf, Antworten aus ihrer Vergangenheit zu finden. Aber es werden schon der nächsten Fäden ausgeworfen und lassen auf eine ungewisse Zukunft für Magdalene blicken. Es bleibt wohl spannend in ihrem Leben.

Mir hat auch der fünfte Band „Das Wasser der Saale“ gut gefallen. Ich finde den Titel sehr passend zum Inhalt des Buches. Ich erzähle hier aber nicht, warum, lest es und findet es selbst heraus. Eine sympathische Protagonistin führt die Leser durch Halle und durch ihr Leben. Dabei hat sie in jedem Band lebensechte Charaktere an ihrer Seite, die ihr helfen, ihr Schicksal zu meistern. Bisher habe ich immer geschrieben, dass man die Bücher durchaus einzeln lesen kann, aber jetzt ab diesem Teil würde ich dazu raten, die Reihenfolge einzuhalten. Gerade in diesem Teil geschieht so viel Wichtiges aus der Vergangenheit von Magdalene und auch für ihre Zukunft, dass man vielleicht ein paar wichtige Details verpassen könnte, wenn man den einen oder anderen Teil nicht liest.

Fazit:

Ich kann die Bücher dieser Reihe mit dem schönen Titel „Saalegeflüster“ nur jedem Liebhaber historischer Romane mit einfließender Krimispannung ans Herz legen. Die Autorin Christina Auerswalder hat nicht nur einen leicht zu lesenden Erzählstil, sondern erzählt ihre Geschichten lebendig und facettenreich. Ich konnte auch diesen Teil kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Gelungenes Zusammenspiel von Protagonisten und Autoren

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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In einer dunklen Winternacht hört ein Bauer seltsame Geräusche und sieht Licht auf seinem Weizenfeld. Wutentbrannt macht er sich auf den Weg, den Fahrer des Wagens zurechtzuweisen. Doch dann entdeckt ...



In einer dunklen Winternacht hört ein Bauer seltsame Geräusche und sieht Licht auf seinem Weizenfeld. Wutentbrannt macht er sich auf den Weg, den Fahrer des Wagens zurechtzuweisen. Doch dann entdeckt er einen kleinen Jungen im Schlafanzug mit einem Teddybären im Arm. Ist der Junge tot? Wer hat ihn hier abgelegt? Doch schnell stellt sich heraus, der Junge ist nicht das erste Opfer dieser Art. Für die Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist es endlich eine heiße Spur und sie hofft auf brauchbare Hinweise, um den „Sandmann“, wie der Täter von der Presse genannt wird, endlich dingfest zu machen.

Von der Autorin Petra Mattfeldt habe ich schon einige Bücher gelesen. Sie schreibt unter Pseudonym unter anderem historische Romane, aber eben auch Krimis, die mir bisher immer gut gefallen haben. Der Autor Axel Petermann hingegen sagte mir gar nichts. Gleich zu Beginn möchte ich sagen, das Buch hat mir gut gefallen. Der Fall war nicht nur spannend, sondern auch logisch aufgebaut und gut umgesetzt. Der historische Kriminalfall wurde glaubhaft in einer fiktiven Handlung verpackt.

Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist nicht ganz einfach zu handhaben, sie hat das Asperger-Syndrom. Dies ermöglicht ihr aber eben auch, dass sie sich auf ihre eigene Art mit ihren Fällen auseinandersetzen kann. Sie sieht Zusammenhänge, wo sonst niemand etwas sieht. Sie kann sich in die Köpfe der Täter und auch der Opfer hineinversetzen und so schlüssige Details daraus ziehen. Auf diese Weise gelingt es ihr, Spuren zu sehen, die andere übersehen würden. Ihr Partner Leonhard Michels lässt sie gewähren und sieht aber auch gleichzeitig die Vorteile darin. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Spuren zu folgen. Mir haben die beiden so unterschiedlichen Charaktere gut gefallen. Ihre Art, an den Fall des „Sandmann“ heranzugehen, ist nicht nur spannend zu lesen, man hat auch durchaus die Chance, eigene Schlüsse zu ziehen und den Spuren zu folgen.

Im Einband dieser Ausgabe gibt es gleich zu Beginn eine Vorstellung von beiden Autoren. Das fand ich gelungen, erfährt man so doch direkt, mit wem man es hier zu tun hat. Am Ende des Buches, ebenfalls im Einband, werden die beiden Protagonisten Sophie Kaiser und Leonhard Michels vorgestellt. Diese Vorstellungen haben mir gut gefallen und sorgen für einen schönen Einstieg in die Geschichte, die dann auch direkt mit einem Prolog, der auf dem Bauernhof spielt, beginnt. In einem ausführlichen Nachwort werden unter anderem Fragen geklärt, wie viel Wahrheit in diesem Fall steckt.

Fazit:

Der erste gemeinsame Fall von Petra Mattfeld und Axel Petermann hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern spannend einen True-Crime-Fall geschildert. Das Ermittler-Duo Kaiser/Michels hat sich den Spuren glaubhaft gewidmet und für die Aufklärung gesorgt. Mir hat dieses Zusammenspiel der beiden Ermittler und der Autoren gut gefallen. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

tiefe Einblicke in das Kaufhaus des Westens

KaDeWe. Haus der Wünsche
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Rieke Krause hat es geschafft, sie ist zur Abteilungsleiterin im KaDeWe aufgestiegen. Ihr Leben scheint sich in diesen 20er-Jahren zum Guten zu wenden. Gerade Frauen bekommen Chancen zum Aufstieg. Auch ...



Rieke Krause hat es geschafft, sie ist zur Abteilungsleiterin im KaDeWe aufgestiegen. Ihr Leben scheint sich in diesen 20er-Jahren zum Guten zu wenden. Gerade Frauen bekommen Chancen zum Aufstieg. Auch Judith Bergmann bekommt diese neue Freiheit zu spüren, sie macht Karriere an der Universität und in der Liebe scheint sie auch endlich ihr Glück gefunden zu haben. Das Leben könnte schöner nicht sein, doch die neue Politik des Landes sieht alles ganz anders. Jüdische Unternehmer sind ihnen ein Dorn im Auge. Es wird alles versucht, um auch die Eigentümer des KaDeWe ins Abseits zu drängen. Auf Rieke und Judith kommen stürmische Zeiten zu. Werden sie ihr Schicksal meistern können?

Der zweite Teil über „Das Kaufhaus des Westen“ beginnt mit einem Prolog im Januar 1927. Eine kleine Einkaufsszene wird beschrieben und die Einführung Rieke Krauses zur Abteilungsleiterin wird geschildert. Schon nach wenigen Sätzen war ich wieder direkt im KaDeWe angekommen. Die Charaktere aus dem Vorgänger „Haus der Träume“ sind umgehend wieder präsent, eigentlich so, als wäre man nie weg gewesen.

Die eigentliche Handlung beginnt dann auch genau dort, wo Band 1 dieser Dilogie geendet hat. Das Leben von Rieke wird explizit erzählt. Sie hat es geschafft, von einer kleinen Verkäuferin zu einer angesehenen Abteilungsleiterin aufzusteigen. Ihre Probleme, Sorgen und Ängste werden dabei überzeugend wiedergegeben. Auch ihre Freundschaft zu Judith Bergmann wird weiter erzählt. Mit Judith erhält man aber auch einen ausführlichen Einblick in die Arbeit der Sozialfürsorge. Es ist spannend zu lesen, wie den ärmeren Menschen geholfen werden sollte oder auch, wie mit Lebensmitteln dafür bezahlt wurde, um die Menschen beobachten zu können und Studien erstellt wurden. Judith, ihre Arbeit war wichtig und hier interessant zu lesen. Die junge Frau hat mir gut gefallen, sie wird als eine sympathische und aufgeschlossene Protagonistin geschildert.

Marie Lacrosse hat es verstanden, historische Details dieser Zeit in Szene zu setzen. Sie hat Rieke und Judith geschickt an die richtigen Stellen platziert und gleichzeitig spannende Informationen über die Frauenarbeit und die Arbeiterklasse wiedergegeben. Mir hat diese Mischung aus Informationen und fiktionalem Roman gut gefallen. Aber nicht nur die Frauen waren sympathisch, auch einige der männlichen Protagonisten haben mir gut gefallen. Vor allem das Schicksal von Fritz Zimmer ist berührend umgesetzt worden. Und natürlich Peter Hauser, der mit einem wirklich tollen Talent gesegnet ist.

Auch in diesem Teil ist wieder einiges an Zusatzinformationen vorhanden. Gleich zu Beginn sorgt ein umfangreiches Personenregister über eine Übersicht über ebendiese. Hier werden ebenfalls fiktive und historisch korrekte Charaktere erläutert. Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit und ein kleines Glossar klärt einige fremde Begriffe.

Fazit:

Mir hat diese Dilogie über das KaDeWe gut gefallen. Ich habe einige spannende Details aus der Führung dieses so berühmten Kaufhauses erfahren und dabei sympathische Charaktere kennenlernen dürfen. Am Ende war ich doch ein wenig traurig, dass es dann doch so schnell vorbei war und das, obwohl auch dieser Teil über 697 Seiten verfügt. Sie sind vorbeigeflogen wie ein schöner Sommertag und haben mich doch auch etwas wehmütig zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Paris, die Welt der Mode und des Lichts

Die Modemacherin von Paris – Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen.
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Elsa Schiaparelli hat eine schwere Zeit hinter sich, als sie beschließt, mit ihrer schwerkranken Tochter eine Freundin nach Paris zu begleiten. Hier will sie ihren großen Traum verwirklichen. Sie will ...



Elsa Schiaparelli hat eine schwere Zeit hinter sich, als sie beschließt, mit ihrer schwerkranken Tochter eine Freundin nach Paris zu begleiten. Hier will sie ihren großen Traum verwirklichen. Sie will die Modewelt erobern. Ihre Entwürfe sind farbenfroh und so ganz anders als die gängige Mode. Die Kleider von Coco Chanel findet sie eher langweilig, doch kann sie sich mit ihrem Stil durchsetzen? Aber auch ihre kleine Tochter, von allen nur liebevoll Gogo genannt, bestimmt ihre Gedanken. Das Mädchen ist krank und bedarf ihrer vollen Aufmerksamkeit. Kann Elsa es schaffen, dies alles zu meistern und Erfolg zu haben? Vor allem in dieser Welt, die den Männern immer noch vorbehalten ist.

Über Mode aus den 20er und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts weiß ich jetzt nicht unbedingt sehr viel. Die Namen der Modeschöpferinnen sind mir nicht weiter geläufig. Der Name Coco Chanel sagt mir natürlich etwas, aber Elsa Schiaparelli war mir zunächst kein Begriff. Bei näherer Betrachtung im Internet bin ich dann auf ihre Kreationen gestoßen und ihr Crasy Shoe Hat von 1937 ist sogar mir bekannt.

Die Autorin Mina König hat sich etwas intensiver mit der Geschichte dieser Frau auseinandergesetzt. Sie hat mit ihrem Roman „Die Modemacherin von Paris“ Elsa Schiaparelli ein Gesicht gegeben und sie lebendig werden lassen. Sie erzählt in einem leichten und lockeren Erzählstil aus dem Leben dieser ungewöhnlichen, farbenfrohen Frau.

Zitat:
„-Das macht überhaupt nichts-
flüsterte sie ihrer Stoffgiraffe zu.
-Ich finde, ein Rock mit
einem solchen Schlitz
sieht irgendwie
frisch und frech aus“
[Prolog, S. 10]

Ihre Liebe zur Mode ist ein großer Bestandteil der Handlung, aber die Liebe zu ihrer Tochter ist noch viel wichtiger. Die Autorin hat es geschickt verstanden, diese wichtigen Details im Leben von Elsa zu erzählen und zu verbinden. Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen, aber schnell wird eben auch klar, welche Liebe Elsa am Leben hält und für wen sie alles auf sich nimmt.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin das Leben dieser aufregenden Frau aus dem letzten Jahrhundert erzählt hat. Ich habe viele Details aus der Modebranche erfahren, die mir so nicht geläufig waren. Und was ich noch viel spannender finde, habe ich doch eine Frau kennengelernt, die mir völlig unbekannt war. Dabei hat gerade ihre Art der Mode doch so viel zu bieten und vermutlich viele Modeschöpfer erst so richtig inspiriert.

Fazit:

„Die Modeschöpferin von Paris“ ist nicht nur das Porträt einer lebenslustigen Frau, sondern erzählt auch eine Lebensgeschichte, die bis heute berührt. Ich habe die Geschichte von Elsa Schiaparelli und ihrer kleinen Tochter Gogo sehr gern gelesen. Mina König hat es verstanden, diese Geschichte facettenreich und unterhaltsam zu erzählen und dabei gleichzeitig ein glaubhaftes Bild dieser Protagonisten entstehen zu lassen.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

facettenreiche und spannende Geschichte

Das Blut der Anhaltiner
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Elisabeth Bertram will unbedingt heiraten. Ein passender Bräutigam ist bereits gefunden. Doch ihre Base Magdalene Rehnikel ist nicht begeistert, sie hat den jungen Mann noch nicht einmal kennengelernt. ...



Elisabeth Bertram will unbedingt heiraten. Ein passender Bräutigam ist bereits gefunden. Doch ihre Base Magdalene Rehnikel ist nicht begeistert, sie hat den jungen Mann noch nicht einmal kennengelernt. Kurz vor der Hochzeit stirbt Elisabeth fast an einer Vergiftung. Woher kam das Gift? Wer wollte die junge Braut tot sehen? Viele Fragen, die sich Magdalene stellt. Als ihr Onkel sie dann bittet, Elisabeth in ihr neues Zuhause nach Dessau zu begleiten, stimmt sie zögerlich zu. Wer ist der neue Mann an der Seite ihrer Base? Was verbirgt Andreas Barentien, der den Titel Fürstlich-Anhaltischer Kammersekretär trägt?

Das Leben fließt für Magdalene Rehnikel in ruhigen Bahnen dahin, als ihre Base zu ihrer Hochzeit einlädt. Die Geschichte startet mit beschaulichen Szenen, die sich um das bevorstehende Ereignis drehen. Mit der Reise nach Dessau beginnt eine spannende Handlung um das Leben des Kammersekretärs und damit auch um das Leben von Elisabeth. Christina Auerswald hat es geschickt verstanden, hier fiktive Charaktere mit kleinen historischen Ereignissen aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert zu verbinden.

Zitat:
„Die Fürstin, die bis vor zwei Monaten Regentin war,
ist sehr sparsam. Sie hat alle Gehälter knappgehalten,
nicht wie anderswo, wo die Kammersekretäre dreihundert Taler
im Jahr bekommen sollen. Immerhin hat sie ab und zu gezahlt.“
[Kapitel 7, S. 88]


In diesem Teil erfährt man so manches Detail aus dem Haus der Anhaltiner. Die Geschichte dieses Adelsgeschlechts ist spannend und auch verzwickt. Die Autorin hat sich dies geschickt zunutze gemacht und eine fesselnde Geschichte erzählt. Auch wenn Magdalene die eigentliche Protagonistin dieser Reihe ist, ist sie in diesem Teil schon fast nur die Randfigur. Die Hintergründe zum Haus Anhalt fand ich sehr spannend und den hier erzählten Ausschnitt daraus, gut dargestellt.

Auch wenn es sich bei diesen Büchern „Saalegeflüster“ um eine Reihe handelt, kann man die Bücher auch ohne Vorkenntnisse lesen. Kleine Rückblenden sorgen für den nötigen Überblick und machen durchaus Lust darauf, die Vorgänger zu lesen. Die einzelnen Episoden aus dem Leben von Magdalene Rehnikel sind in sich aber immer abgeschlossen.

Fazit:

Auch Band 4 „Das Blut der Anhaltiner“ konnte mich überzeugen. Christina Auerswald versteht es, eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen. Ihr Erzählstil ist dabei leicht und flüssig zu lesen, sprachlich aber auch facettenreich und mit viel Liebe zum Detail. Ich hatte schnell Bilder in meinem Kopf von den Charakteren und ihrer Welt. Der kurze Einblick in das Haus Anhalt hat mich zudem gut unterhalten.

Saalegeflüster

Bd. 1 – Magdalenes Geheimnis
Bd. 2 – Magdalene und die Saaleweiber
Bd. 3 – Das Saturei-Medaillon
Bd. 4 – Das Blut der Anhaltiner
Bd. 5 – Das Wasser der Saale
Bd. 6 – Die Spezereinhändlerin
Bd. 7 – Jakobs Geheimnis ET: 02.2023 ebook

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