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Veröffentlicht am 13.02.2018

„Der große Sturm“ hält was er verspricht

Legenden des Krieges: Der große Sturm
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Thomans Blackstone befindet sich wieder in Frankreich. Es ist das Jahr 1360. Er hat die Aufgabe, die Städte rund um Paris zu erobern, und zwar um jeden Preis. Der Ritter ist von dem Vorgehen der Truppen ...

Thomans Blackstone befindet sich wieder in Frankreich. Es ist das Jahr 1360. Er hat die Aufgabe, die Städte rund um Paris zu erobern, und zwar um jeden Preis. Der Ritter ist von dem Vorgehen der Truppen wenig begeistert, aber er hat keine Wahl. Er steht treu zu seinem König. Doch dann bekommt er einen unerwarteten Auftrag und sieht seine Chance gekommen, endlich Rache nehmen zu können. Sein Weg führt ihn ein weiteres Mal in Richtung Mailand.

Mit dem Teil „der Große Sturm“ liegt bereits der 4. Band der „Legenden des Krieges“ vor. Das Leben des Ritters Thomas Blackstone aus England wird hier gründlich beleuchtet. Es ist jetzt das Jahr 1360, England befindet sich mitten im 100 jährigen Krieg gegen Frankreich. Die Schlachten werden nicht weniger. Im Gegenteil. Eigentlich sollte man denken, so langsam wäre alles erzählt und die Taten wiederholen sich, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte wird immer spannender und nervenaufreibender. Die Schwerter haben sozusagen keine Zeit Rost anzusetzen.

Gerade in diesem Teil geht die Handlung rasant voran. Wobei der Augenmerk nicht unbedingt nur auf dem Ritter liegt. Auch seine Gefährten haben ihre Momente. Momente, in denen sie alles zeigen, was in ihnen steckt. Aber auch Moment die einen beim Lesen auch mal schlucken lassen und man sich fragt, musste das jetzt wirklich sein? Der Autor hat eben das Leben dieser Männer so geschildert, wie es gewesen sein könnte. Er hat dabei alle Höhen und Tiefen ausgelotet und Spannung erzeugt. Thomas und seine Gefährten haben viel durchzustehen, aber sie meistern alles gemeinsam. Diese Truppe ist so richtig zusammen gewachsen und führen die Leser gemeinsam durch diese Tage in Frankreich. Der Erzählstil Gilmanns ist dabei angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn die Sprache schon reichlich derb ist. Sie passt aber einfach zu der Geschichte und den Menschen.

Mir hat dieser Teil richtig gut gefallen. Ich halte ihn sogar für den bis jetzt besten Teil dieser Reihe. Ich konnte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen und war dann doch überrascht, wie schnell ich wieder am Ende angekommen war. Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn es im Sommer mit Band 5 weitergeht und Thomas wieder sein Schwert schwingen darf.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Lioba und Thomas zwei Leben im Mittelalter

Der fremde Reiter
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Lioba ist die Tochter einfacher Bauern, sie liebt es, im Wald Kräuter zu sammeln. Eines Morgens findet sie auf einem ihrer Ausflüge einen verletzten jungen Mann. Sie holt Hilfe und fühlt sich für ihn verantwortlich. ...

Lioba ist die Tochter einfacher Bauern, sie liebt es, im Wald Kräuter zu sammeln. Eines Morgens findet sie auf einem ihrer Ausflüge einen verletzten jungen Mann. Sie holt Hilfe und fühlt sich für ihn verantwortlich. Der junge Mann kann sich zunächst an nichts erinnern. Er bleibt im Dorf, wird von Lioba heimlich gepflegt und arbeitet schließlich als Tagelöhner. Von allen wird er nur Thomas genannt, da er seinen Namen nicht kennt. Lioba und er kommen sich näher. Aber dann kehrt seine Erinnerung langsam zurück und Thomas muss in sein altes Leben zurückkehren. Er ist ein Ritter und hat einen Schwur geleistet, den er halten muss. Lioba bleibt zurück, doch sie kann ihren Thomas einfach nicht vergessen.

Zu Beginn erzählt die Geschichte noch gemeinsam von Lioba und ihrem Thomas. Doch dann trennen sich ihre Wege. In zwei unterschiedlichen Handlungssträngen wird nun aus dem jeweiligen Leben der Protagonisten erzählt. Lioba geht eben den Weg, den die Frauen damals genommen haben, bis sie eine Lösung für ihre Probleme findet. Sie hat dabei schon einiges durchzustehen und lernt die Härten des Lebens intensiv kennen.
Thomas führt sein Weg auf den Kreuzzug mit Kaiser Friedrich. Er erlebt einiges und der Leser darf daran teilhaben. Die einzelnen Schicksale sind dabei gut und spannend geschildert. Diese Szenen haben mir gut gefallen. Das Leben im 12. Jahrhundert wird gut dargestellt und erzählt.

Ich habe „Der Fremde Reiter“ wirklich gern gelesen, aber ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dann doch. Die Protagonistin Lioba wird als hübsches Bauernmädchen geschildert, welche ihre Vorzügen für sich zu nutzen weiß. Sie wird einem schnell sympathisch, aber dann zückt sie einen Gegenstand, den ich so im 12. Jahrhundert bei einer Bauernfamilie nicht erwartet habe. Ich habe mich damit etwas schwer getan und lange überlegt, ob ich diesen Punkt überhaupt ansprechen soll, aber dieser besagte Gegenstand hat mich einfach gestört. Wäre sie eine Adlige junge Frau gewesen, wäre es wahrscheinlich auch noch gegangen oder hätte mich zu mindestens nicht so gestört, aber eben nicht bei einer Bauerntochter im Jahre 1188.
Auch hat mir nicht gefallen, dass das Mädchen ständig am Weinen war, oder die Tränen zurückgehalten hat. Ihr Leben war sicher nicht einfach und die Härten des Alttages wurden auch gut beschrieben, aber jedes Mal auch von ihren Tränen zu lesen, fand ich zu viel. Hier wäre weniger einfach mehr gewesen. Dies sind aber wirklich nur kleine Kritikpunkte, mir hat die Geschichte sonst nämlich gut gefallen. Das Buch war in drei Tagen ausgelesen und hat mich ansonsten gut unterhalten.

„Der fremde Reiter“ ist eine schöne Liebesgeschichte, eingebettet in einen historischen Rahmen. Es macht Spaß hier zu lesen. Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit, ein Glossar gibt Auskunft über die unbekannten Begriffe des Mittelalters und ein Personenregister sorgt für den nötigen Überblick der Protagonisten und klärt wer fiktiv und wer historisch belegt ist.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Gelungener Auftakt einer Trilogie

Die Fallstricke des Teufels
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Pirna in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sophia ist eine junge Frau von 19 Jahren, als sie in ihre Heimatstadt zurückkehrt. In ihrem jungen Leben hat sie schon einiges hinnehmen müssen. Ihre Mutter und ...

Pirna in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sophia ist eine junge Frau von 19 Jahren, als sie in ihre Heimatstadt zurückkehrt. In ihrem jungen Leben hat sie schon einiges hinnehmen müssen. Ihre Mutter und ihr Bruder sind an der Pest gestorben und sie wurde von einer Tante erzogen. Nun soll sie sich ihrem Leben als Frau in der Heimat stellen. Der Vater ist ein Handelsunternehmer und hat seine Tochter immer jeden Wunsch erfüllt. Bis sie eines Tages dieses merkwürdige Buch im Kontor gefunden hat. Auf ihre Fragen, woher er dieses seltsame Buch hat, schweigt er. Sophia hofft in diesem wundersamen Buch, etwas über die Pest zu erfahren. Vielleicht gar ein Heilmittel zu finden, aber auch andere wissen um die Macht dieses Buches und so geschehen seltsame Dinge im Umfeld der jungen Frau. Was geht hier vor? Und hat der Stadtschreiber Wolf Schumann etwas damit zu tun?

Die Autorin Heike Stöhr erzählt hier die Geschichte einer jungen Frau, die noch am Anfang ihres Lebens steht. Sophias Heimat ist Pirna und so lässt die Autorin ein Bild dieser Stadt entstehen, wie Sophia sie wohl erlebt haben dürfte. Der Erzählstil nimmt einen dabei automatisch gefangen. Ich war jedenfalls völlig in den Bann gezogen. Frau Stöhr versteht es, ihre Leser zu fesseln. Es ist kaum zu glauben, dass dieser Roman das Debüt dieser Autorin ist. Sie hat gekonnt einen historischen Roman mit Elementen von Krimi und Liebesgeschichte verwoben. Entstanden ist ein spannendes Buch, welches ich eigentlich nicht aus der Hand legen mochte.

Die Autorin hat ihren Charakteren leben eingehaucht und gibt ihnen dabei auch den nötigen Raum, um zu wachsen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen liebenswerten Protagonisten handelt oder um die Fieslinge. Sie hat sie alle so ausgearbeitet, dass sie echt wirken und man ihr jeweiliges Handeln glaubt. Sie wirken lebendig und könnten durchaus so gelebt haben und darauf kommt es ja letztendlich an.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann aber doch. In der Geschichte gibt es einige Zeitsprünge, die leider nicht erwähnt werden. Besser wäre es, bei den einzelnen Kapiteln, dabei zu schreiben in welchem Jahr oder an welchem Tag man sich gerade befindet. Einfach zur besseren Orientierung des Lesers.

Als ich die letzten Seiten dann gelesen hatte, war ich schon ein wenig enttäuscht, dass es schon vorbei sein sollte und die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Bei „Die Fallstricke des Teufels“ handelt es sich nämlich um den Auftakt einer Trilogie. Ich bin schon jetzt neugierig, wie es mit Sophia und ihren Freunden weitergeht.

Ein Personenregister zu Beginn, sorgt für den nötigen Überblick, über die Protagonisten und klärt auch gleich, wer von den Charakteren historisch belegt ist und wer rein fiktiv. Ein Nachwort greift noch einmal den historischen Inhalt der Geschichte auf und gibt Auskunft darüber was Fiktion und was der Wahrheit entspricht. Ein Glossar der fremden Begriffe ist ebenfalls vorhanden und einen kleinen Stadtplan von Pirna gibt es zudem auch noch. Ich mag solche Details in historischen Romanen immer sehr gern.

Mir hat dieser Auftakt richtig gut gefallen. Ich hatte spannende Lesestunden und kann „die Fallstricke des Teufels“ jedem empfehlen, der spannende, historische Romane mag. Die Geschichte ist interessant, die Charaktere wunderbar ausgearbeitet und auch die Liebesgeschichte nicht so vordergründig, dass sie alles für sich beansprucht. Die Mischung war meiner Meinung nach, genau richtig. Ich freue mich schon jetzt, wenn es mit Sophia und ihren Freunden bald weitergeht.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Konnte mich leider nicht völlig überzeugen

Das Geheimnis der Porzellanmalerin
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Geraldine ist eine junge Frau, die auf der Suche nach ihrem Vater, in Meißen landet. Sie ist eine begnadete Zeichnerin. Dieses Talent wollen auch andere nutzen und so findet Geraldine sich bald wieder, ...

Geraldine ist eine junge Frau, die auf der Suche nach ihrem Vater, in Meißen landet. Sie ist eine begnadete Zeichnerin. Dieses Talent wollen auch andere nutzen und so findet Geraldine sich bald wieder, in einem Netz aus Intrigen rund um die Porzellanmanufaktur Meißens. Hier lernt sie auch den Gerichtsassessor Frederik Nehmitz kennen. Er soll Aufklärung in der Manufaktur bringen. Für Geraldine stellt sich bald die Frage, kann sie ihm vertrauen? Wird er ihr helfen? Und was weiß er von ihrem Vater.

„Das Geheimnis der Porzellanmalerin“ ist mein erstes Buch, welches ich von Birgit Jasmund gelesen habe. Ich habe mich auf die Geschichte, rund um die Protagonistin Geraldine gefreut, aber leider musste ich bald feststellen, dass es so gar nicht meine Geschichte war. Ich habe nicht wirklich in die Geschichte hineingefunden. Geraldine hat mir einfach nicht gefallen, sie war mir zu naiv und unüberlegt für eine Frau, die schon eine so weite Reise aus ihrer Heimat Santo Domingo nach Meißen unternommen hatte. Sicher, sie wird in eine Affäre rund um die Porzellanmanufaktur verwickelt und hineingezogen, aber richtig spannend fand ich das jetzt nicht. Auch die Suche nach ihrem Vater wird intensiv beschrieben, aber dem Leser ist schnell klar, wer der Vater war, da gab es nicht wirklich ein Geheimnis. Hier hätte ich mir einfach mehr Spannung gewünscht. Auch fand ich das Handeln der Protagonistin zu durchschaubar.

Der moderne Erzählstil lässt sich zwar flüssig lesen, hat mich aber einfach nicht fesseln und mitnehmen können. Die Charaktere waren mir zu einseitig beschrieben und bei einigen wusste ich einfach nicht, warum sie überhaupt mit der Geschichte verwoben waren. Einen Handlungsstrang gab es hier, der für sich allein genommen zwar interessante Einblicke in das Leben der einfachen Menschen in Meißen gab, aber mit der eigentlichen Geschichte nicht viel gemeinsam hatte und irgendwie für mich nicht so recht passen wollte.

Gut gefallen haben mir hingegen aber die Beschreibungen der Manufaktur und alles, was mit der Herstellung von Porzellan zu tun hatte. Hier war deutlich zu spüren, dass Frau Jasmund im historischen Vorfeld sehr gut recherchiert hat und dieses Wissen mit ihrer Geschichte verstricken konnte. Ich habe einiges erfahren, was ich so noch nicht kannte.

Ein kleines Nachwort klärt noch schnell Fiktion und Wahrheit und ein Glossar der sächsischen Begriffe gibt Auskunft über deren Bedeutung.

„Das Geheimnis der Porzellanmalerin“ konnte mich zwar nicht so begeistern, wie erhofft, war aber trotzdem nette Unterhaltungslektüre. Es gab interessante Einblicke in die Herstellung von Porzellan in Meißen aus dem 18. Jahrhundert. Und auch die Liebesgeschichte war nett zu lesen.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Wenn die Vergangenheit die Gegenwart berührt

Die Oleanderfrauen
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Hamburg in den 30. Jahren: Sophie Terhoven wächst wohlbehütet in Hamburg auf. Ihre Familie handelt mit Kaffee und ist damit sehr erfolgreich. Sophie bekommt im Leben alles, was sie sich wünscht. Ihre Kindheit ...

Hamburg in den 30. Jahren: Sophie Terhoven wächst wohlbehütet in Hamburg auf. Ihre Familie handelt mit Kaffee und ist damit sehr erfolgreich. Sophie bekommt im Leben alles, was sie sich wünscht. Ihre Kindheit verbringt sie mit dem Sohn der Köchin. Hannes ist ihr lange Zeit ein guter Freund, bis die beiden merken, sie sind mehr füreinander. Aber sie, die Tochter aus gutem Haus und er, der Sohn einer Köchin, dürfen nicht zusammenkommen. Und so nimmt ihr Schicksal seinen Lauf, zumal auch noch ein dunkles Geheimnis die Familie Terhoven umgibt.

2016 ebenfalls Hamburg: Jule hat nicht solche schweren Probleme, wie Sophie aber auch sie drücken Sorgen. Ihr kleines Cafe steht vor einem Existenzproblem und Liebeskummer hat Jule zu dem auch noch. Dann fällt ihr das Tagebuch von Sophie in die Hände und alles andere scheint mit einem Schlag nicht mehr wichtig zu sein. Jule kann einfach nicht aufhören, in dem Tagebuch zu lesen. Sie muss einfach erfahren, welches Schicksal dieses junge Mädchen erleiden musste.

Mir ging es da ähnlich wie Jule, einmal mit dem Lesen begonnen, mochte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Teresa Simon versteht es, einfach fesselnd zu erzählen.

Die Tagebucheinträge sind aus der Ich-Perspektive geschrieben und vermitteln das Gefühl, selbst in diesem Tagebuch zu lesen. Auf diese Weise enthüllen sich die Geheimnisse der Vergangenheit so nach und nach. Diese Szenen sind richtig berührend geschrieben. Sophies Geschichte war allerdings auch nicht immer leicht, sie spielt in den 30. und 40. Jahren des letzten Jahrhunderts und gibt einiges aus dieser Zeit wieder. Einziges Manko war für mich, dass die Tagebucheinträge in einer Schriftart gedruckt wurden, mit der ich nicht zu gut klarkam. Es war anstrengend diese Szenen zu lesen, aber auf der anderen Seite fühlte ich mich dadurch auch fast wie Johanna, einer weiteren Protagonisten aus dem Buch, die diese Zeilen auch nur unter Mühen lesen konnte.

Dann wechselt die Autorin den Erzählstil und der Leser wird zum Beobachter des Geschehens. Jule und ihr Strandperlchen habe ich direkt in mein Leseherz geschlossen. Jule ihre Geschichte in der Gegenwart liest sich leicht und locker, wie aufgeschlagene Milch zum Kaffee. Sie bildet einen wunderbaren Kontrast zu der schweren Zeit, die Sophie durchleben musste. Aber deswegen mochte ich Jule nicht weniger, eher im Gegenteil. Ich fand ihre Liebesgeschichte amüsant zu lesen und irgendwie hatte ich immer Lust auf Kaffee.

Aber mehr noch hat mich das Schicksal von Sophie Terhoven und ihren Freunden und Familienmitgliedern bewegt. Es war schön zu lesen, aber gleichzeitig auch traurig, aber immer auch wieder hoffnungsvoll. Gleich zu Beginn steht ein Zitat von Cicero: Dum spiro spero – Solange ich atme, hoffe ich. Dieses Motto begleitet die ganze Geschichte von Sophie und Jule. Und genau diese Hoffnung und Sehnsucht nach Leben hat die Autorin wunderbar eingefangen und wiedergegeben.

Geschickt hat es Teresa Simon verstanden, die beiden Handlungsstränge miteinander in Einklang zu bringen. Die Vergangenheit hat die Gegenwart berührt und verbindet die Protagonisten weiter miteinander. Die Autorin hat es verstanden, ihren Protagonisten leben einzuhauchen. Sie haben ihre Ecken und Kanten und ihre Schicksale zu meistern. Aber so schwer diese auch gewesen sein mögen, von ihnen zu lesen hat Spaß gemacht.

Ein historisches Nachwort beendet die Geschichte und als kleinen Zusatz gibt es am Ende des Buches noch einige Rezepte, die Jule oder auch Sophie gekocht beziehungsweise gebacken haben.

Ich hatte schöne Lesestunden in der Gegenwart mit Jule und ihrer Familie. Aber auch berührende Stunden mit Sophie in der Vergangenheit. „Die Oleanderfrauen“ ist ein Familienroman, der mir richtig gut gefallen hat. Unbedingt lesen!