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Veröffentlicht am 12.11.2017

Aus dem Leben einer Sklavin

Fortunas Rache
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Bei „Fortunas Rache“ handelt es sich um den Debüt-Roman von Maria W. Peter, er erschien bereits 2007 zum ersten Mal. Jetzt wurde die Reihe noch einmal neu aufgelegt. Der Roman erzählt aus dem Leben der ...

Bei „Fortunas Rache“ handelt es sich um den Debüt-Roman von Maria W. Peter, er erschien bereits 2007 zum ersten Mal. Jetzt wurde die Reihe noch einmal neu aufgelegt. Der Roman erzählt aus dem Leben der Sklavin Invita , diese lebte im 3. Jahrhundert in Trier. Invita ist eine etwas vorlaute Sklavin, die den Hang dazu hat, in Schwierigkeiten zu geraten. Lebhaft schildert die Autorin dann aus der Sicht eben jener Sklavin, wie es dazu kam und vor allem auch, wie Invita es immer wieder schafft, sich aus ihren brenzligen Situationen zu befreien.

Der Erzählstil ist sicherlich einfach zu lesen, aber die Autorin hat es geschickt verstanden diverse Spuren zu legen. Sie hat damit auf ihre eigene Weise Krimispannung erzeugt.

Da die Geschichte aus Sicht von Invita erzählt wird, erfährt der Leser eben auch nicht mehr wie Invita und kann so mit ihr erleben, wie es sich lebte im alten Römischen Reich. Man kann wunderbar mitgehen auf Spurensuche und gemeinsam mit der Sklavin herausfinden, was geschah und auch warum. Sicherlich gab es einige Szenen, die vorhersehbar waren und manchmal war auch der Zufall ein bisschen viel, aber das schmälert nicht den Lesespaß.

Invita als Charakter ist wunderbar dargestellt. Es fällt leicht, sich das Mädchen vorzustellen. Allerdings werden einige Handlungsverläufe nur angedeutet, da es sich ja um eine Reihe handelt und sich die Geschichte weiterentwickeln soll. So ist man am Ende natürlich neugierig wie es denn nun mit Invita und den anderen Sklaven weitergeht. Der Leser darf gespannt sein, was noch alles auf das junge Mädchen zu kommt.

In meiner Ausgabe sind am Ende ein Glossar, eine Karte des römischen Triers und ein Nachwort der Autorin vorhanden. Ich mag solche Zusatzinformationen immer sehr gern lesen.

„Fortunas Rache“ ist der Auftakt einer Krimireihe um die Sklavin Invita. Für mich war es ein gelungener Start dieser Reihe. Ich bin froh darüber, diese Autorin für mich entdeckt zu haben. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte Freude daran, mit der Sklavin durch das antike Trier zu schlendern.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Gelungene Fortsetzung

Legenden des Krieges: Der ehrlose König
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Gelungene Fortsetzung

Thomas Blackstone lebt mit seiner Frau und den Kindern noch immer in Nordfrankreich. Er hat seinen Ruf als Ritter des Königs von England weiter ausgebaut. Aber König Johann von Frankreich ...

Gelungene Fortsetzung

Thomas Blackstone lebt mit seiner Frau und den Kindern noch immer in Nordfrankreich. Er hat seinen Ruf als Ritter des Königs von England weiter ausgebaut. Aber König Johann von Frankreich ist erbost darüber, dass anscheinend niemand diesen Mann stoppen kann. Er hetzt ihm deshalb einen gefährlichen Gegner auf den Hals. Jetzt heißt es für Thomas nicht nur für den König kämpfen, sondern auch die eigene Familie schützen.

Dies ist nun der zweite Band um den ehemaligen Bogenschützen Thomas Blackstone. David Gilman schildert, wie das Leben des Mannes weiterging. Dabei gibt er interessante Einblicke in die Zeit nach der großen Schlacht von Crécy. Gilman erzählt von den Intrigen am Hofe, von den Versuchen des Adels die eigene Macht weiter auszubauen und eben von Thomas.

Dieser zweite Teil hat mir ebenfalls gut gefallen. Erzählt er doch, wie es weitergeht und wie hart das Leben in dieser Zeit war. Der Erzählstil ist weiterhin leicht lesbar und lässt ein bisschen erahnen, wie die Menschen damals miteinander umgingen. Allerdings werden auch wieder einige Kämpfe detailgetreu geschildert.

In dieser Geschichte hat Blackstone aber nicht nur gegen die Franzosen zu kämpfen, es kommt auch noch ein persönlicher Feind dazu. Das macht die ganze Geschichte noch ein bisschen spannender. Mir hat gut gefallen, wie Thomas mit der neuen Situation umging. Auch wenn es so einige Szenen gab, wo man beim Lesen schon dachte, also diese Falle musst du doch sehen, aber Thomas ist eben Thomas und hält sich an den Kodex der Ehre.

Ein ausführliches Nachwort klärt auch hier, was an der Geschichte rein fiktiv ist und wo der Autor sich an historische Details hielt, soweit sie eben bekannt waren.

„Der Ehrlose König“ ist in meinen Augen eine gelungene Fortsetzung zu „Das blutige Schwert“. Auch wenn 10 Jahre zwischen den Handlungen liegen, sollte man Band 1 gelesen haben, um richtig in die Handlungen zu finden. Schon allein, um zu sehen, wie Thomas sich weiterentwickelt und um zu verstehen, warum er wie handelt und nicht anders.

Ich jeden Falls bin gespannt, wie die Geschichte um Thomas Blackstone weitergeht, auch wenn der Ausgang des Krieges ja bekannt ist und Blackstone das Ende ja nicht miterleben wird.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Tagebücher, die von einer längst vergangenen Geschichte erzählen

Die Holunderschwestern
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Teresa Simon erzählt hier eine bewegende Geschichte einer Familie aus München. Es beginnt mit der Restauratorin Katharina Raith. Sie ist jung und dabei sich ihre Träume zu erfüllen, als der Engländer Alex ...

Teresa Simon erzählt hier eine bewegende Geschichte einer Familie aus München. Es beginnt mit der Restauratorin Katharina Raith. Sie ist jung und dabei sich ihre Träume zu erfüllen, als der Engländer Alex Bluebird bei ihr auftaucht. Er bringt ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny. Diese Bücher erzählen aus dem Leben dieser jungen Frau beginnend im Jahre 1918. Fanny verdient sich ihren Lebensunterhalt als Köchin und schon bald hat sie sich in vornehmen Kreisen einen Namen gemacht. Ihr Leben hätte in ruhigen Bahnen verlaufen können, wäre da nicht ihre Zwillingsschwester Fritzi gewesen. Diese will die Schwester nicht ziehen lassen und folgt ihr bald in die große Stadt. Für Fanny und Fritzi beginnt eine bewegte Zeit.

Zwei Handlungsstränge erzählen zwei Geschichten. Der erste Handlungsstrang widmet sich der Gegenwart mit Katharina Raith und ihrer Familie. Dieser Teil war unterhaltsam zu lesen und hat mir auch Spaß gemacht, konnte mich aber nicht vollends fesseln. Das Leben der Protagonisten war doch sehr vorhersehbar und einfach erzählt. Die Liebesgeschichte schon leicht zu durchschauen, aber trotzdem gut zu lesen. Der Erzählstil der Autorin ist überhaupt locker und leicht zu lesen.

Sehr viel mehr zur Sache geht es in dem zweiten Handlungsstrang, der von Fanny und ihrer Familie beginnend im Jahre 1918 erzählt, dieser Teil beginnt 1918 und endet 1936. Hier ist deutlich zu spüren, wie gut Simon in dieser Zeit recherchiert hat. Das Leben von Fanny hat sie wunderbar eingefangen und wiedergegeben. Ich konnte mit ihr fühlen und mich auf ihre Geschichte einlassen.

Die politischen Ereignisse, hat die Autorin zu dem gekonnt mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Es ist für mich ein stimmiges Gesamtbild dieser Zeit entstanden. Auch wenn die Zeit, die hier beschrieben wird, keine schöne gewesen ist, erzählt sie doch von einer jungen Frau, die voller Hoffnung und Zuversicht auf ihre Zukunft war. Dieses Gefühl hat Simon jedenfalls gut vermittelt. Sie hat dabei Charaktere erschaffen, die Einblicke in das Leben der Menschen gegeben hat. Unter anderem eben mit der Freundin von Fanny. Alina ist Jüdin und mit ihr wird eine Seite erzählt, die eben nicht erfreulich war. Aber eben auch von dem Zusammenhalt der Menschen, von ihren Träumen und von ihrem Leben.

Gut gefallen hat mir, dass die Familiengeheimnisse so nach und nach ans Licht kamen. Auch hat die Autorin ihre Szenewechsel gut gesetzt, sodass sich schon ein wenig Spannung aufbauen konnte. Es viel zu mindestens mir schwer, das Buch überhaupt mal aus der Hand zu legen. Auch wenn mir die Liebesgeschichte zwischendurch etwas zu seicht war, dafür war der Part in der Vergangenheit umso besser. Auch hat es die Autorin gekonnt geschafft, beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden und zu einer Geschichte zusammenwachsen zu lassen.

Ein Nachwort klärt noch Fiktion und Wahrheit und erzählt davon, woher die Autorin die Idee und Inspiration zu dieser Geschichte hatte. Am Ende gibt es sogar noch einige Kochrezepte, die dazu einladen die Gerichte, die Fanny ihrer Herrschaft serviert hat, einmal nachzukochen.

„Die Holunder Schwestern“ ist sicherlich ein Liebesroman, aber eben einer mit einer bewegenden Geschichte. Mir hat er gut gefallen, ich hatte einige sehr schöne Lesestunden und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Abenteuer in Norwegen

Herrscher des Nordens - Thors Hammer
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„Thors Hammer“ ist der Auftakt der Trilogie „Herrscher des Nordens“. Hier wird die Geschichte des Norwegerkönigs Harald Hardrada erzählt. Er lebte im 11. Jahrhundert in Skandinavien. Dieser erste Band ...

„Thors Hammer“ ist der Auftakt der Trilogie „Herrscher des Nordens“. Hier wird die Geschichte des Norwegerkönigs Harald Hardrada erzählt. Er lebte im 11. Jahrhundert in Skandinavien. Dieser erste Band erzählt das Leben des jungen Norwegers noch vor seiner Zeit als König. Hier kann der Leser miterleben, wie sich sein Leben gestaltete und was er vermutlich erlebt hat. Mir hat gut gefallen, wie der Autor Ulf Schiewe seine Geschichte erzählt. Aus der Ich-Perspektive spricht Harald quasi selbst mit den Lesern und lässt sie teilhaben an seinem Leben.

Die historischen Details sind dabei gut eingebettet in die fiktive Geschichte. Leider ist einiges was die Handlung betrifft dann doch vorhersehbar gewesen. Sein Leben verläuft eben so, wie man es sich von einem Nordmann mit seinem Hintergrund eben vorstellt. Aus einem Jungen wird schnell ein großer Krieger, dem alles zu gelingen scheint. Eine Liebe darf natürlich auch nicht fehlen. Hier ist es ein Sklavenmädchen, welches für Harald zu einer wichtigen Person in seinem Leben wird. Diese Ereignisse sind ein bisschen einfach gestrickt, aber trotzdem unterhaltsam zu lesen.

Dafür sind dem Autor aber die Beschreibungen der Schlachten wirklich gut gelungen. Hier wird gerade so viel erzählt, wie es braucht, um sich ein Bild davon zu machen, aber nicht zu viel, dass einem beim Lesen schlecht wird. Auch die Beschreibungen von Landschaft, Leute und allem was dazu gehört, sind bildhaft in Szene gesetzt.

Mir hat das Bild, welches Schiewe von Harald gezeichnet hat gut gefallen. Seine Werdegang war/ist aufregend zu lesen. Die Menschen, die ihn auf seinem Weg begleiten, bereichern die Geschichte, auch wenn sie vielleicht ein paar Ecken und Kanten mehr hätten haben können. Die Charaktere, die die schlechten sind, scheinen auch nur schlechte Eigenschaften zu haben, und diejenigen unter ihnen, die man wohl als die guten bezeichnen kann, haben eben auch keine anderen Eigenschaften. Hier hätte ich mir schon etwas mehr Vielfalt gewünscht. Aber trotz einiger Kritikpunkte habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich warte voller Ungeduld auf die Fortsetzungsromane und bin gespannte, was Harald auf seinem Weg zum König noch alles erleben wird.

Ein ausführliches Nachwort am Ende, klärt Fiktion und Wahrheit und hat auch noch ein paar historische Details parat. Ein Personenregister erzählt davon, welche Figuren historisch sind und welche der Fantasie des Autors entsprungen sind. Ein Glossar klärt dann auch noch die fremden Begriffe der Zeit.

„Thors Hammer“ ist ein gelungener Auftakt einer Reihe über den Norwegerkönig Harald. Hier ist alles vorhanden, was ich von einem guten Abenteuerroman erwarte. Spannende Figuren, nachvollziehbare Handlungen und Ereignisse, die mich in die Zeit hineinversetzten. Ich fühlte mich von der ersten Seite an wunderbar unterhalten und freue mich auf die Fortsetzungen, die nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Spannendes über den Kolonialkrieg im 18. Jahrhundert

Das Ohr des Kapitäns
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In diesem Buch wird die spannende Frage gestellt und auch beantwortet, wie es zu dem Kolonialkrieg 1739 kommen konnte. Ein paar Hintergründe werden beleuchtet und die spannende Frage geklärt, was es mit ...

In diesem Buch wird die spannende Frage gestellt und auch beantwortet, wie es zu dem Kolonialkrieg 1739 kommen konnte. Ein paar Hintergründe werden beleuchtet und die spannende Frage geklärt, was es mit dem Ohr des Kapitäns für eine Bewandtnis hatte.

Für mich war es das erste Buch von Gisbert Haefs, aber ganz sicher nicht mein letztes. Mir hat gut gefallen, wie Haefs die Zusammenhänge des Kriegs erklärt. Obwohl ich den Mittelteil vielleicht ein bisschen zu trocken fand, es fehlte dann doch ein wenig an Spannung. Die historischen Details waren aber schon interessant zu lesen. Über den Kolonialkrieg im 18. Jahrhundert wusste ich eigentlich noch nicht wirklich etwas, um so neugieriger war ich auf diese Geschichte. Ich wurde nicht enttäuscht.

Der Erzählstil von Gisbert Haefs ist auf den ersten Blick einfach zu lesen, aber bei genauer Betrachtung fällt der feine Humor, der gern versteckt lauert, auf. Ich hatte bei so einigen Dialogen der Protagonisten ein Grinsen im Gesicht. Ich mag diese Art von Humor.

Die Aufmachung dieses Hardcover ist wirklich gelungen. Im Innenteil gibt es gleich zwei Karten, die zeigen, wo die eigentliche Handlung spielt. Ebenso lässt das Cover dieser Ausgabe keinen Zweifeln aufkommen, um was es in dieser Geschichte geht. Nur ein Nachwort gibt es hier leider nicht, ich hätte zu gern gelesen, was der Wahrheit entsprach und was reine Fiktion des Autors ist.

„Das Ohr des Kapitäns“ ist ein historischer Roman, der mir wirklich gut gefallen hat. Er hat Tiefe und ist nichts, was man so einfach schnell weglesen kann.

Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem die Protagonisten nicht die eigentlichen Charaktere der Geschichte sind. Hier ist es aber so. Der eigentliche Kern der Geschichte ist wohl eben das, was die Protagonisten zu erzählen haben. Und so erfährt eben der Leser, wie es damals war in diesem Krieg und das gleich aus mehreren Sichtweisen. Ich fand es einfach spannend zu lesen und fühlte mich gleichzeitig wunderbar unterhalten.