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Veröffentlicht am 15.07.2024

Johanna und Elsa

Der Morgen nach dem Regen
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Ein Cover, dem man beinahe ansieht, dass es in der Nacht geregnet hat, bunt und frisch, regt absolut zum Zugreifen und Lesen ein.
Die Autorin Melanie Levensohn hat sich mit ihrem Buch schnell ...

Ein Cover, dem man beinahe ansieht, dass es in der Nacht geregnet hat, bunt und frisch, regt absolut zum Zugreifen und Lesen ein.
Die Autorin Melanie Levensohn hat sich mit ihrem Buch schnell in mein Leseherz geschrieben.
Ein Mutter - Tochter -Geschichte vom Feinsten, die erzählt, was passiert, wenn:
Mutter und Tochter nicht miteinander reden können, weil eine nie genau hinhört und ihre eigenen Argumente zuerst vorbringen möchte
Vater und Mutter eigentlich nur noch nebeneinander her leben, die Tochter dies aber schon lange weiß
Der Mutter ihr Beruf sehr wichtig ist, sie aber ihre Tochter sehr liebt
Einfach nie Zeit ist, Tatsachen und Gefühle offen darzulegen
sich die Fronten irgendwann so verhärten, dass gar nicht mehr geredet wird
Verschwiegen wird, was gesagt werden müsste
Eine wunderschöne Geschichte, einfühlsam und gut erzählt, eingebettet in eine ebenso schöne Landschaft.

Absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Auf den Spuren großer Sufis

Heiliges Usbekistan
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Stephanie Clasemann, die Autorin dieses Buches, hat mich mit ihrem Buch aus einer Mischung von Sachbuch und Reiseführer geistig und spirituell in ein tolles Land, seine Geschichte und seine Heiligtümer ...

Stephanie Clasemann, die Autorin dieses Buches, hat mich mit ihrem Buch aus einer Mischung von Sachbuch und Reiseführer geistig und spirituell in ein tolles Land, seine Geschichte und seine Heiligtümer entführt.

Zu Beginn erfährt man in einer ausführlichen Erklärung viel über Sufismus und die Geschichte Usbekistans, man sollte diese Einleitung keinesfalls überspringen.

Dann werden die wichtigsten Orte und ihre Heiligtümer vorgestellt, auch wie man dort hinkommt und die Verwildauer, damit man alles in Ruhe auf sich wirken lassen kann. Sehr gute Aufnahmen sind ebenfalls zu sehen.

Was mir am Besten gefallen hat, sind die kurzen Gedichte und Sätze von Sufis oder deren Schülern .

Eines davon, Du Gefäß der Stille, hat mich besonders berührt. Aber es ist garantiert für jeden Leser etwas dabei, um länger darüber nachzudenken.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und deshalb empfehle ich es weiter. Es ist sicher kein Buch, das man von Anfang bis zum Ende in einem Rutsch durchliest, dafür gibt es einfach zu viel, über das man nachdenken sollte, oder ich habe die Orte gegoogelt, um mir mehr vorstellen zu können, was in so vielen Jahrtausenden dort gewachsen, zerstört und wieder aufgebaut wurde.

Das Cover zeigt ein Foto der Kuppel der Kalon-Moschee in Buchara.

Erschienen bei edition reisen in sicht & reisen in sich

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Die Uhrkette

Toskanisches Verhängnis
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Die Autorin Camilla Trinchieri beschreibt alles, was in ihren Romanen geschieht, sehr ausführlich. Und weil es ein italienischer Roman ist, kommen auch viele Figuren darin vor, weil die Italiener ...

Die Autorin Camilla Trinchieri beschreibt alles, was in ihren Romanen geschieht, sehr ausführlich. Und weil es ein italienischer Roman ist, kommen auch viele Figuren darin vor, weil die Italiener halt ein geselliges Volk sind. Die Personenaufstellung am Ende des Buches kann daher sehr hilfreich sein.
Die Handlung des Krimis dagegen ist perfekt ausgetüftelt. Eines Morgens erhält der ehemalige Cop des NYDP einen Anruf, mit der Bitte, eine Befragung in englischer Sprache zu führen, weil die Dame, um die es geht, kein Italienisch versteht.
Ein Mordfall, Signora Nora Salivati, eine reiche Witwe, wurde erdrosselt auf ihrem Klavier liegend, aufgefunden. Im Haus befindet sich nur eine Engländerin, die schon öfters bei Nora zu Besuch war.
Da überschlagen sich die Ereignisse, denn jeder der Protagonisten hat ja auch noch ein Privatleben und demzufolge auch entsprechende Probleme. Das alles muss erst in die richtige Reihenfolge kommen, damit die Handlung fortschreiten kann.
Die Ermordete hat zwei Töchter, aber kein besonders enges Verhältnis zu ihnen, und die Anzahl der Hausangestellten ist kräftig reduziert worden.
Auch viel und wertvoller Schmuck ist vorhanden, versteckt in einem Sack voll Mist. Wovon aber beinahe jeder Bescheid wusste.
Eine alte Uhrkette will Miss Barron, so heißt die englische Bekannte, die Nora tot aufgefunden hat, allerdings von Nora geschenkt bekommen haben.
Das italienisch/amerikanische Team macht sich auf die Suche nach Verdächtigen und dabei kommen viele Umstände privater und geschäftlicher Natur ans Tageslicht.
Nico ist stark gefordert, da ihm Miss Barron gar nicht unsympathisch ist, aber sie ist verdächtig.
Privat kocht Nico im Lokal seiner italienischen Verwandten, und gar nicht schlecht. Außerdem hat er sich verliebt in Nelli und fragt sich, ob sie die Richtige für ihn wäre.
Und so kocht und befragt sich Nico Doyle durch den Roman, bis er am Ende weiß, wer Nora Salviati ermordet hat.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Wenn die Bombe hochgeht

Bombenjahre
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Holger J. August verwebt in seinem sehr spannenden, interessanten Roman Vergangenheit und fiktive Gegenwart.

Damals haben in Südtirol viele gestandene Männer ihr Leben riskiert, weil sie nicht zu Italien ...

Holger J. August verwebt in seinem sehr spannenden, interessanten Roman Vergangenheit und fiktive Gegenwart.

Damals haben in Südtirol viele gestandene Männer ihr Leben riskiert, weil sie nicht zu Italien gehören wollten. Da ist so viel hinter verschlossenen Türen ver-und gehandelt worden, wovon kaum je jemand Kenntnis bekommen hatte. Und wenn, war derjenige seines Lebens nicht mehr sicher.

Im Roman geht es um eine junge Reporterin, die für das örtliche Blatt, den " Boten" Artikel schreibt, ab und zu ein gesellschaftliches Event besucht, aber eigentlich weg, in die große weite Welt will. Das, so meint sie, gelingt, wenn sie einen Artikel oder noch besser ein Buch über die Jahre des Widerstandes schreibt, nur, sie kommt mit ihrer Recherche nicht weiter, teils, weil die, die etwas wissen, immer noch lieber schweigen, andererseits sind viele der Wissenden bereits verstorben.

Als dann im Pflerschtal ein alter Mann erschossen wird, die Polizei kaum Ermittlungen anstellt und alles unter den Teppich gekehrt werden soll, schließt sich Marie, so heißt die junge Dame, mit Tom Bauer, einem gestandenen Journalisten, kurz und bittet ihn um Tipps. Tom ist gar nicht begeistert, aber Herbert, sein Wirt und mittlerweile Freund legt ein gutes Wort für Marie ein.

Und dann kennt der Autor kein Bremsen mehr, die Handlung steigert die Spannung, bis.... ja bis eine Bombe hochgeht, und dann ist auch Tom nicht mehr zu bremsen.

Zur Spannung in der Handlung kommt noch eine große Portion Liebe zu Südtirol mit wunderschönen Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und Wanderrouten hinzu.

Das blutrote Cover spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Schön ist die etwas erhabene Schrift aus weißem Lack.

Ein weiteres Buch aus dem Athesia-Tappeiner-Verlag.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Mörderischer Charme

Mordsmann
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Ich kenne Ernst Geiger nur aus den Medien, als der Unterweger-Prozess stattfand und danach vom Salieri-Raub.

Als Autor habe ich ihn erst jetzt wahrgenommen.

Was ich in diesem Buch über Jack Unterweger ...

Ich kenne Ernst Geiger nur aus den Medien, als der Unterweger-Prozess stattfand und danach vom Salieri-Raub.

Als Autor habe ich ihn erst jetzt wahrgenommen.

Was ich in diesem Buch über Jack Unterweger gelesen habe, hat mich zutiefst schockiert.

Wie tickt ein Mensch wie er? Auf der einen Seite ein charmanter, netter Mann, dem die Frauenherzen zuflogen, auf der anderen Seite ein triebgesteuerter, brutaler, grausamer Mörder. Viele Fachleute haben sich mit der Person J.U. beschäftigt, aber keiner konnte feststellen, warum er so geworden ist. Unterwegers Kindheit ist nun ja nicht so schlimm verlaufen, wie er es dargestellt hat, aber vielleicht hat er sie so empfunden.

Aber muss man deswegen zum Serienmörder mutieren?

Die Aufklärung der Morde hat die ermittelnden Beamten und ihren Chef, Ernst Geiger an die Grenzen des Zumutbaren gebracht, zumal einige der Opfer so spät gefunden wurden, dass man nicht mehr viel feststellen konnte. Geigers Ehe stand lange auf der Kippe.

J.U ging derweil auf Lesereise oder recherchierte munter im Prostituiertenmilieu, machte Werbung für sein Buch und täuschte auch die Verantwortlichen des ORF, für den er als Reporter sogar Geiger interviewte.

Auch Amerika blieb nicht vor ihm verschont, er trat selbstbewusst und dominant auf, auch dort mussten drei Frauen aus dem Milieu sterben.

Er war in Miami inhaftiert und wollte natürlich zurück nach Österreich, drohte ihm doch dort die Todesstrafe. Und er schaffte es, ausgeliefert zu werden. Aber das Ende war absehbar, denn die Ermittler haben sich zusammengesetzt und alle Fakten zusammengetragen. Er wurde verurteilt und hat sich in seiner Zelle erhängt.

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