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Veröffentlicht am 23.07.2024

Täter und Opfer

Signum
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Dies ist der zweite Band einer Reihe. Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Aber es war kein Problem mit den Personen und Gegebenheiten in diesem Buch zurecht zu kommen. Es wurde immer mal wieder darauf ...

Dies ist der zweite Band einer Reihe. Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Aber es war kein Problem mit den Personen und Gegebenheiten in diesem Buch zurecht zu kommen. Es wurde immer mal wieder darauf hingewiesen, was im ersten Band geschah, so dass man alle Zusammenhänge gut verstehen konnte.

Martin Rudbeck wird von Kim Ribbing gekidnappt. Rudbeck hatte Kim als Jugendlichen mit Schocktherapien "behandelt". Die Situation ist etwas verworren, da Kim Rudbeck nicht umbringen will, sondern irgendwie etwas über sich selbst herausfinden will. Doch dann kommt es doch zum Tode von Rudbeck. Astrid Helander und die ehemalige Polizistin Julia Malmros wollen Kim helfen, die Tat zu vertuschen und die Leiche verschwinden zu lassen.

Linqvist geht sehr behutsam mit seinen Figuren um. Es ist gar nicht so ganz klar, wer jetzt Opfer oder Täter ist. Dabei legt er sehr viel Wert darauf alle Facetten der einzelnen Personen zu beschreiben. Sehr interessant ist dabei Kommissar Jonny Munther, der sehr unsicher und behutsam eine neue Beziehung beginnt, wobei ihn das ganze Kommissariat mit vielen Ratschlägen unterstützt. Eine zweite sehr interessante Person ist Astrid. Sie ist sehr geschickt darin andere zu ihrem Vorteil zu manipulieren.

Linqvist lässt die Grenzen zwischen gut uns böse, zwischen Täter und Opfer, schuldig und unschuldig ziemlich verschwimmen. Erst am Schluss beim überraschenden Ende bekommt man eine Ahnung, wen Linqvist für Täter und wen er für Opfer hält.

Ein Hinweis noch für Leserinnen und Leser, die es nicht so gern brutal haben. Solche Stellen finden sich im Roman sehr häufig.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

La USA

Solito
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Das ist das Ziel: La USA. Javier lebt bei seinen Großeltern in El Salvador. Seine Eltern sind vor Jahren schon vor dem Bürgerkrieg in die USA geflohen. Jetzt ist Javier 9 Jahre alt und seine Eltern haben ...

Das ist das Ziel: La USA. Javier lebt bei seinen Großeltern in El Salvador. Seine Eltern sind vor Jahren schon vor dem Bürgerkrieg in die USA geflohen. Jetzt ist Javier 9 Jahre alt und seine Eltern haben genug Geld gespart, um Schlepper zu bezahlen, auch Javier in die USA zu bringen.

Javier Zamora erzählt seine eigene Geschichte, die Geschichte seiner Flucht. Er berichtet mit einfachen Worten in der Rolle als Neunjähriger über die 7 Wochen, die seine Flucht dauerte. Der Vorspann in El Salvador, bevor die Flucht losgeht, ist etwas langatmig geworden. Andererseits wird man mit der Lebensweise und der Mentalität der Menschen dort ausführlich bekannt gemacht.

Die Flucht ist dann etwas, was einen mit spüren und mit fiebern lässt. Wir erleben, wie Javier immer wieder neue Leute kennen lernt und merkt, dass er auch von fremden Menschen Hilfe und Unterstützung bekommen kann und sich bei ihnen wohl und geborgen fühlen kann.

Was mich etwas irritiert hat, sind die vielen spanischen Redewendungen und ganzen Sätze, die zum Ende gefühlsmäßig immer mehr werden. Man findet am Ende des Romans eine Übersicht mit den Übersetzungen. Aber ich habe es irgendwann aufgegeben, immer wieder nach hinten zu blättern. Die spanischen Teile haben ihren Stellenwert, da verschiedene Sprachen im Roman eine Rolle spielen, aber ich hätte mir die Übersetzungen als Fußnoten gewünscht.

Ein lesenswertes Buch. Unbedingte Lese Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Überraschend

Dunkler Abgrund
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Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Mannes die neue Justizministerin Norwegens. Sie ist gleichzeitig alleinerziehende Mutter mit zwei Söhnen. Diese Söhne spielen eine wichtige Rolle im Roman. Sehr ...

Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Mannes die neue Justizministerin Norwegens. Sie ist gleichzeitig alleinerziehende Mutter mit zwei Söhnen. Diese Söhne spielen eine wichtige Rolle im Roman. Sehr schnell wird deutlich, dass es bei Clara Lofthus ein paar dunkle Kapitel in der Vergangenheit gibt.

Der Roman ist auf eine raffinierte Weise strukturiert, an die ich mich erst gewöhnen musste. Er ist aufgeteilt in eine Vielzahl oft sehr kurzer Kapitel, in denen der Fortgang jeweils aus der Sicht einer anderen Person in der Ich-Form erzählt wird. Das bedeutet, man muss sich immer wieder auf eine andere Sichtweise einstellen. Das wird nach einer Eingewöhnungszeit recht interessant.

Was mir auch am Anfang etwas Schwierigkeiten bereitete, war die Vielzahl der handelnden Personen, die nur schwer auseinanderzuhalten waren. Das mag aber auch daran liegen, dass ich den Vorgängerband nicht gelesen habe. Jedenfalls brauchte es einige Kapitel, um den Durchblick zu bekommen.

Das Ende ist jedenfalls sehr überraschend und offen, was Appetit auf den nächsten Band macht.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Ungewöhnlich

Krähentage
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Benjamin Cors startet eine neue Reihe. Jakob Kroh und Mila Weiss sind seine Hauptakteure auf Seiten Polizei. Sie sind die Leitung eines neuen Teams, genannt Gruppe 4, weil sie im vierten Stock untergebracht ...

Benjamin Cors startet eine neue Reihe. Jakob Kroh und Mila Weiss sind seine Hauptakteure auf Seiten Polizei. Sie sind die Leitung eines neuen Teams, genannt Gruppe 4, weil sie im vierten Stock untergebracht sind. Die Gruppe 4 hat keine Zeit sich aneinander zu gewöhnen oder einzuarbeiten, denn sie werden sofort mit mysteriösen Fällen konfrontiert. Es gibt zwei Leichen, Aber die Ermordeten hat man noch nach ihrem Tod gesehen und gesprochen.

Wie das meist so ist beim ersten Band einer neuen Reihe, müssen die handelnden Personen eingeführt werden. Aber Cors gelingt es dabei, die Besetzung einigermaßen überschaubar zu halten. Gleich von Anfang an wird klar, dass Kroh und Weiss beide ein privates Problem mit sich herumschleppen. Das ist bei Krimis zur Zeit wohl in.

Als Warnung für Leserinnen und Leser sollte ich noch erwähnen, dass die Handlung teilweise recht gruselig ist. Der überraschende Schluss beinhaltet einen kleinen Cliffhanger, was ich eigentlich nicht gerne habe, der aber in diesem Fall akzeptabel ist.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Unwahrscheinliches Märchen

Das Licht in den Birken
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Zunächst einmal. Es ist kein Krimi, den Romy Fölck uns hier vorlegt. Aber was ist es dann? Zunächst mal ist sehr unwahrscheinlich, was im Roman so vor sich geht. Da treffen sich drei Menschen auf einem ...

Zunächst einmal. Es ist kein Krimi, den Romy Fölck uns hier vorlegt. Aber was ist es dann? Zunächst mal ist sehr unwahrscheinlich, was im Roman so vor sich geht. Da treffen sich drei Menschen auf einem hochverschuldeten Hof. Benno, dem der Hof gehört, Thea, eine Rückkehrerin aus Portugal und Juli, die eigentlich zu Fuß nach Amsterdam gehen will, aber wegen eines Unfalls erstmal auf dem Hof bleibt.

Das Unwahrscheinliche daran? Alle drei haben oder hatten Probleme mit Eltern, Partnern und/oder Kindern. Unwahrscheinlich auch, dass Juli nach ihrem Unfall im Wald gefunden wird, weil Thea ein Lagerfeuer haben will und Benno, das nötige Holz dazu ausgerechnet da sucht, wo Juli ihren Unfall im Wald hatte.

Ich habe mir dann gedacht, wenn solche und weitere Zufälle in der Häufung in der Wirklichkeit eher unwahrscheinlich sind, dann erkläre ich das Ganze einfach zu einem modernen Märchen. Da ist das unproblematisch. Zumal auch ein Wolf eine Rolle im Roman erhalten hat. Und Happy End wie im Märchen? Nein, das verrate ich nicht.

Das Buch ist gut zu lesen. Aber ehrlich: Ich fand die Krimis besser. Das kann aber auch daran liegen, dass ich allgemein Krimis lieber lese.

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