Bäh
Der StaatIch wollte dieses Buch mögen, denn ich habe sehr viel Gutes darüber gehört. Manche empfahlen es mir als "das Philosophiebuch schlechthin ".
Doch dieses Buch wird der Bezeichnung Klassiker nicht gerecht. ...
Ich wollte dieses Buch mögen, denn ich habe sehr viel Gutes darüber gehört. Manche empfahlen es mir als "das Philosophiebuch schlechthin ".
Doch dieses Buch wird der Bezeichnung Klassiker nicht gerecht. Das ganze Buch baut auf Diskussionen aufbauen, die mit (fast) nur unbegründeten Argumenten gefüllt ist:
" Wer kann nun am meisten den kranken Freunden Gutes und den Feinden Böses tun im Hinblick auf Krankheit und Gesundheit? Der Arzt. Wie ists mit dem Gerechten? Bei welcher Handlung und zu welchem Werk kann er am meisten den Freunden nützen und den Feinden schaden? Im Waffenbündnis und Krieg glaube ich. Gut. Für Gesunde, mein lieber Polemarchos, ist doch der Arzt überflüssig. Also ist auch für Menschen, die nicht Krieg führen, der Gerechte überflüssig? Das glaube ich keineswegs. Dann ist die Gerechtigkeit auch im Frieden nützlich? Gewiss" (1.Buch)
Solch Diskussionen gehen das ganze Buch hindurch. Das war mir unmöglich 450 Seiten lang durchzuziehen. Es ist zwar gut, dass Dialektik gepredigt wird, aber leider wird im Staat nicht Dialektik hochgepriesen. "Soll die Herde der Wächter möglichst ohne inneren Zwist bleiben". (5.Buch) Das gesamte System der Dialektik besteht aber aus Unterredungen.
Auch fand ich es nicht gut, dass der Staat, den Platon hier per Sokrates' Figur predigt, der gleiche ist, wie die totalitären Systeme. "Nach dem was wir übereinstimmend festgestellt haben, müssen die besten Männer und die besten Frauen möglichst oft zusammen kommen, die schlechtesten hingegen möglichst selten; die Kinder der einen soll man aufziehen, die der anderen nicht " (5.Buch) Das ist die höflichere Version der Herrenrassentheorie. Auch in anderen Punkten ähnelt der Staat dem faschistischen Staat: Nur die Herrscher sehen die Realität, eine kleine Gruppe regiert, es wird zu Euthanasie, Regelung der Staatsgebiete durch Gewalt, Propaganda und der Ausweisung aller 10-jährigen Kinder aufgefordert. Solch ein Buch einen Klassiker bezeichnen.
Das Buch gab mir aber auch einen Gedanken mit: Die Gesellschaft sieht die Befehlsgebenden besser an, als die Ausführenden. Der Staat ähnelt einem totalitären Staat sehr.
Ich finde es einfach unerhört dieses Werk zu den Klassikern zu zählen. Sexismus und Totalitarismus. Der Totalitarismus wurde oben bereits geklärt. Der Sexismus. Freuen werden als Dinge angesehen, die Aufgabe der Frau ist es Hausfrau zu sein und nur dem Staat als Gebärmaschine dienen.
Das Buch machte nicht einmal Spaß. Denn es war alles so träge. Seitenlang wurden Thesen diskutiert und wiederlegt und schlussendlich kam man zu diesen tollen Aussagen zu Totalitarismus und Sexismus.
Fazit? Dieses Buch verdient den Namen Klassiker nicht. Es hetzt, gibt sexistische Aussagen ab und erschafft den totalitären Staat.
Nicht einmal ein Stern kriegt dieses Buch von mir.