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Veröffentlicht am 20.12.2018

Überraschendes Highlight

Das kleine Café in Kopenhagen
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Kate ist PR-Beraterin einer der renommiertesten Londoner Agenturen und lebt für ihre Arbeit. Sie geht darin völlig auf und hofft auf eine Beförderung, die ihr Kollege und Ex-Freund jedoch vor der Nase ...

Kate ist PR-Beraterin einer der renommiertesten Londoner Agenturen und lebt für ihre Arbeit. Sie geht darin völlig auf und hofft auf eine Beförderung, die ihr Kollege und Ex-Freund jedoch vor der Nase wegschnappt. Doch es bietet sich ihr eine neue Chance, die sie sofort ergreift, wenn es auch zunächst recht aussichtslos erscheint. Ein dänischer Kaufhausunternehmer will „Hygge“ nach London bringen und sie soll dafür Ideen entwickeln. Ein wichtiger Aspekt: Sie soll eine Woche mit Journalisten in Kopenhagen verbringen, um das dänische Lebensgefühl kennenzulernen. Fünf Journalisten unter einen Hut zu bekommen, ist dabei gar nicht so einfach, vor allem nicht, wenn darunter einer ist, der eigentlich so gar nicht mitkommen wollte…

Ich habe mich vorher mit Hygge nicht auseinandergesetzt und hatte auch nur die entsprechenden „Vorurteile“ bezüglich Kerzen und Kaschmirdecken im Kopf, bis ich dieses Buch gelesen habe. Je weiter ich kam, desto mehr stelle ich fest, dass ich an sich recht hyggelig eingestellt bin – nur wusste ich das so gar nicht Auch Liebesgeschichten sind an sich nicht so mein Ding, aber Kate hatte mich so von sich in einer Leseprobe überzeugt, dass ich einfach mehr erfahren wollte.

Es gab also so einiges, was mich gewöhnlich nicht so ganz anspricht, aber der Schreibstil und die Charaktere hatten mich direkt angesprochen. Kate, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist einfach nur super sympathisch und nicht auf den Mund gefallen, was mich sofort überzeugte. Die Journalisten sind ein buntes Völkchen, von dem man zunächst nicht erwartet, dass die Gruppe irgendwie zusammenpasst. Die Reise verläuft dann auch nicht immer glatt, es gibt Unfälle, Verlorenes, Gezicke und und und…
Trotzdem vermittelt das Buch das positive Lebensgefühl und die Ruhe sowie Gemütlichkeit, wie man sich das vorstellt, ohne dass die Autorin großartig in Klischees verfällt.

Mir hat das Buch viel Spaß bereitet vor allem mit seinen tollen Charakteren (wenn auch manche so richtige Antibeispiele - Josh- dabei waren) und den Beschreibungen Kopenhagens, welches ich noch nicht besucht habe, aber jetzt unheimlich gerne besuchen würde und zwar am liebsten sofort.

Mich hatte die Geschichte so gefesselt, dass ich sie binnen zweier Tage mitten im Weihnachtsstress verschlungen habe, obwohl ich eigentlich tausend andere Sachen zu tun gehabt hätte und beim Lesen eine Ruhe empfand, wie ich sie sonst so knapp vor dem Fest selten erlebe – ich kann es wirklich nur empfehlen und freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Brisante, aktuelle Themen spannend verpackt

Die Essenz des Bösen
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Ein Hubschrauberabsturz mitten in ein belebtes Einkaufszentrum in London erschüttert die ganze Stadt. Über 40 Personen sterben und es scheint sich um einen Terrorangriff zu handeln. Wolfe der zufällig ...

Ein Hubschrauberabsturz mitten in ein belebtes Einkaufszentrum in London erschüttert die ganze Stadt. Über 40 Personen sterben und es scheint sich um einen Terrorangriff zu handeln. Wolfe der zufällig mittendrin im Geschehen war, ermittelt in dem Fall, bei dem sich im Verlauf schier unglaubliche Abgründe auftun…

In diesem Buch wendet sich Parsons dem brandaktuellen Themenkomplex „Terrorismus“ und Fremdenfeindlichkeit mit all den Auswirkungen zu. Syrienrückkehrer sollen mittels Drohne den Hubschrauber zum Absturz gebracht haben. Der Einsatz zur Ergreifung der Tatverdächtigen läuft alles andere als rund und die Familie der Terroristen gerät in den Fokus der wütenden Öffentlichkeit. Haben die Eltern des Bruderpaares nichts von der Radikalisierung gemerkt? Ist es überhaupt möglich so etwas nicht zu bemerken?

Der deutsche Titel ist durchaus wörtlich zu nehmen und trifft es für meinen Begriff gut. Wie entsteht das Böse? Wie wird dieses Gift weitergeben? Wie soll man mit „Nationalisten“ umgehen? Wie mit einer verunsicherten Gesellschaft? Es stellen sich noch unzählige weitere Fragen, die den Leser auch nach der Lektüre beschäftigen.

Der Schreibstil ist typisch Parsons sehr flüssig, gut verständlich und rund. Man ist sofort mitten in einer dramatischen Geschichte und möchte das Buch am liebsten nicht mehr weglegen, denn Parsons legt gerade zu Beginn immer noch was drauf…
Nach und nach erfährt der Leser mehr über die Hintergründe, wird so zum Miträtseln eingeladen und es gibt auch manche Wendung, die mir sehr gut gefallen hat – wenn auch nicht jede. Lange tappte ich völlig im Dunklen, verdächtig war quasi jeder mal. Gefallen haben mir auch die Beschreibungen zu typischen Polizeibegriffen, die meist recht knapp und immer sehr gut verständlich waren.
Das Buch lässt sich im Nu lesen, der Inhalt dagegen wird den Leser wohl länger beschäftigten. Sowohl der „Fall“ als auch das Privatleben Wolfes haben wieder viel Nachdenkpotential. Die Verbindung vom Fall und dem Privatleben ist wieder wunderbar gelungen. Gewöhnlich bin ich nicht so der Fan davon, doch Parsons gelingt das wie immer sehr gut.
Außerdem ist Wolfe ein spannender Charakter mit interessantem Privatleben und in diesem Buch gerät er zu allem Überfluss in den Fokus eines Stalkers.

Es handelt sich um den fünften Teil der Reihe um Max Wolfe, der jedoch auch unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann. Allerdings ist manches naturgemäß besser verständlich, wenn man die Vorgänger ebenfalls gelesen hat.
Auch wenn es nicht das stärkste, oder zumindest nicht das spannendste Buch der Reihe ist, empfehle ich es sehr gerne weiter – zumal es mehr als den üblichen Krimi bietet. Aber lest am besten selbst

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.12.2018

Weihnachtstrubel wie er im Buche steht...

Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung
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Weihnachten ist für die meisten Menschen mit einem gewissen Stress verbunden. Ein Lied davon singen kann Petra Hartlieb, in deren „wunderbarer Buchhandlung“ im Dezember die Hölle los ist. Nicht nur wollen ...

Weihnachten ist für die meisten Menschen mit einem gewissen Stress verbunden. Ein Lied davon singen kann Petra Hartlieb, in deren „wunderbarer Buchhandlung“ im Dezember die Hölle los ist. Nicht nur wollen alle Buchempfehlungen und Bücher teils auf den allerletzten Drücker – selbstverständlich toll verpackt- nein, es ist auch logistisch eine riesen Herausforderung und man bekommt einen guten Einblick in den Monat, der zumindest bis zum Mittag des 24. Dezembers einfach in Stress ausartet. Ohne, dass sie überhaupt großartig ihre eigenen Weihnachtspläne verfolgen…

Nicht selten sind daran die Kunden schuld. Hartlieb lässt uns da schwierigen Kundengesprächen, Krankheit mitten im Weihnachtsgeschäft oder auch dem Chaos bei Strom/Internetausfall teilhaben, blickt aber auch glückliche, fröhliche und einfach schöne Momente inmitten all des Weihnachtstrubels zurück. Sie macht noch einmal mehr aufmerksam darauf (ohne mahnenden Zeigefinger!), dass man den Verkäufern vielleicht auch mal eine Verschnaufpause gönnen sollte, indem man sie nicht zeitlich unter Druck setzt, zu Hause vielleicht schon mal selbst recherchiert, wer in welcher Sendung welches Buch empfohlen hat, ihnen ein Lächeln schenkt und einfach „normales“ Verhalten an den Tag legt, auch wenn man es vielleicht eilig hat.

Ich habe das Buch an einem Abend verschlungen, da es wirklich sehr kurz ist, aber auch echt unterhaltsam. Schön, wenn auch nicht unbedingt komplett mein Geschmack, waren die Buchempfehlungen und Rezepte am Ende des Buches. Sie haben, wie das Lesebändchen und die gesamte Aufmachung, dem Büchlein den letzten Schliff verliehen, sodass sich das Buch auch für Bücherfreunde unter dem Weihnachtsbaum wirklich sehr gut machen sollte.

Für alle, die den ersten Teil gelesen haben, wird sich dieses Buch auch wie ein Wiedersehen anfühlen. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 10.12.2018

Spannend und actionreich

Das dunkle Netz
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Kai Jäger arbeitet in einer Sicherheitsfirma und entwendet dort brisante Daten. Nachdem er die entschlüsselt hat, wird im klar, was er in den Händen hält und kontaktiert seinen früheren Kameraden, den ...

Kai Jäger arbeitet in einer Sicherheitsfirma und entwendet dort brisante Daten. Nachdem er die entschlüsselt hat, wird im klar, was er in den Händen hält und kontaktiert seinen früheren Kameraden, den Feldjäger Mark Becker – doch zu spät. Becker kann Jäger nicht erreichen, weder über das Handy, noch zu Hause. Als eine Leiche gefunden wird, wird Becker von der Polizei kontaktiert. Da nicht ausgeschlossen ist, dass der Täter aus der Bundeswehr kommt, berät Becker die Kommissare. Davon ist nicht jeder begeistert und es wird brenzlig…

Sofort war ich mitten im Geschehen und habe mich direkt für das Buch interessiert. Nicht selbstverständlich, denn gewöhnlich brauche ich immer ein kleines Weilchen. Dazu war ich noch total erkältet, was mir das Lesen oft verdirbt. Hier habe ich Schnupfen aber mal Schnupfen sein lassen und habe ruckzuck die Geschichte gelesen.

Die Autorin hat mich aber wirklich von der ersten Seite an mitgenommen und das Geschehen ist darüberhinaus auch ziemlich spannend. Hintenraus wird es auch immer wieder actionreich, aber nicht übertrieben, sondern noch glaubwürdig, sodass ich nicht wirklich was zu kritisieren habe, außer dass das Lesevergnügen ein wenig kurz war mit rund 265 Seiten.
Es war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das letzte, denn der temporeiche und bildliche Schreibstil ist einfach zu gut, um nicht mehr von ihr zu lesen. Die Recherchen bei Polizei und Bundeswehr merkt man der Geschichte im positiven Sinne an, die Protagonisten sind überzeugend gezeichnet einen Feldjäger als Hauptcharakter kam mir so auch noch nicht unter und die Grundidee toll – mir bleibt gar keine andere Wahl, als fünf Sterne zu vergeben.

Das Ende ist ein wenig offen, aber der Fall an sich geklärt, sodass man Lust darauf hat die Reihe fortzusetzen. Den ersten Teil kenne ich nicht, kam aber sehr gut in die Geschichte rein, sodass es nicht zwingend erforderlich ist, den ersten Teil zuerst zu lesen. Wer den allerdings auch im Schrank hat, sollte sich an die Reihenfolge halten, sonst wird man gespoilert.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Einfach wunderbar

Die Ballade von Max und Amelie
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Narbe lebt mit ihren Geschwistern im Rudel auf einer Müllkippe mit all den Unzulänglichkeiten, die sich daraus ergeben. Sie ist bei ihren Geschwistern nicht angesehen und hat schon einiges Schlimmes in ...

Narbe lebt mit ihren Geschwistern im Rudel auf einer Müllkippe mit all den Unzulänglichkeiten, die sich daraus ergeben. Sie ist bei ihren Geschwistern nicht angesehen und hat schon einiges Schlimmes in ihrem jungen Leben mitmachen müssen. Ganz anders der große, schwarze Hund Max, der eines Tages auf der Müllkippe erscheint und nicht dorthin passt. Er benimmt sich nicht wie ein typischer Hund und würde ohne Narbe nicht einen Tag überleben, dabei ist er auf der Suche nach seinem Zuhause. Gemeinsam machen sich die beiden auf in ein Abenteuer, das ihr Leben verändern wird.

Zunächst musste ich mich daran gewöhnen, dass die Geschichte aus Sicht eines Hundes erzählt wird, aber bereits nach wenigen Seiten stellte das kein Problem mehr da. Man will unbedingt wissen, was Narbe und ihr neuer Wegbegleiter Max erleben werden.

Diese Liebesgeschichte ist speziell, die Hundecharaktere so unterschiedlich, wie sie nur sein können und das macht das Buch so schön und an mancher Stelle blitzt auch Witziges auf, obwohl eine gewisse Ernsthaftigkeit das Buch dominiert.

Narbe ist eine Kämpfernatur und hält nicht wirklich was von Menschen, während Max seine Familie liebt und wiederfinden möchte, denn er ist wirklich abhängig von der Hilfe der Menschen. Um ihm und auch sich selbst zu helfen, begibt sich Narbe mit ihm auf eine Art Roadtrip, der seines Gleichen sucht. Es wird überraschend spannend und die beiden haben wirklich viele Gefahren zu umschiffen oder sich zu retten – besonders eine rachsüchtige Frau macht den beiden das Leben schwer.

Interessant fand ich die Überlegungen zur Reinkarnation, auch wenn mich das Thema sonst nicht so wirklich überzeugen kann, fand ich das hier gelungen umgesetzt – auch wenn ich am Anfang ziemlich skeptisch war, ob mir das nicht zu viel des Guten wird… auch die Lieder, Träume und dergleichen sind in ähnlich gelagerten Büchern von mir gerne mal überblättert worden, aber hier konnte ich mich wirklich dafür erwärmen.

Der Schreibstil ist sehr rund, man kann fast nicht mehr aufhören die meist recht kurzen Kapitel zu lesen, denn man fragt sich immer und immer wieder, was den beiden wohl noch bevorstehen wird, wie sie eine Situation meistern wollen, welchen Streich das Schicksal ihnen wohl wieder spielen wird…

Mein erstes Buch des Autors, aber sicher nicht das letzte. Gerne empfehle ich das Buch nicht nur Hundefreunden weiter!