Profilbild von sabrina_sbs

sabrina_sbs

Lesejury Star
offline

sabrina_sbs ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sabrina_sbs über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2017

Wunderschöne Motive

Blütenpracht und Schmetterlingszauber
0

Dies war mein erstes Ausmalbuch für Erwachsene, aber dank dieses Buchs wird es wahrscheinlich nicht das letzte gewesen sein. Über die allgemeinen Möglichkeiten und Vorteile der Malbücher für Erwachsene, ...

Dies war mein erstes Ausmalbuch für Erwachsene, aber dank dieses Buchs wird es wahrscheinlich nicht das letzte gewesen sein. Über die allgemeinen Möglichkeiten und Vorteile der Malbücher für Erwachsene, wie Entspannung und Entschleunigung möchte ich hier nichts schreiben. Die Motive sind sehr detailreich, liebevoll gestaltet und thematisch passend, doch nun das Beste: Man fertig kein simples Bild an, sondern gestaltet frühlingshafte Karten und Umschläge, mit denen man Freunden und Verwandten eine Freude machen kann. Zum Verschließen sind Aufkleber enthalten, sodass man, bis auf die Stifte, ein Rund-um-Sorglospaket in Händen hält. Für kleinere Kinder sind die Motive wahrscheinlich zu filigran, aber auch sie können ihren Spaß haben, wenn man nicht allzu perfektionistisch veranlagt ist.

Das Papier ist sehr dick und hochwertig. Selbst mit billigen Filzstiften kann man hier zu Werke gehen, ohne dass Farben ausblühen. Das Falten der Umschläge ist simpler als gedacht und sie halten auch zuverlässig. Die Kosten für das Buch belaufen sich auf 12 Euro, was ich selbst sehr günstig finde für 24 Karten und Umschläge dieser Qualität.

Nur beim Versand sollte man aufpassen, denn durch das Format wird eine Gebühr von 2,60 Euro fällig, weshalb ich empfehle die Karte persönlich zu übergeben, oder einem Paket beizulegen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Beeindruckende Reise

Der weiteste Weg
0

Durch beeindruckende Bilder und kurzweilige sowie informative Texte erhält der Leser einen Einblick in die Reise der beiden Schweizer Bruno und Yvonne durch Russland, Pakistan, Japan oder auch Australien ...

Durch beeindruckende Bilder und kurzweilige sowie informative Texte erhält der Leser einen Einblick in die Reise der beiden Schweizer Bruno und Yvonne durch Russland, Pakistan, Japan oder auch Australien mit dem Campingbus.
Sehr unterhaltsam nehmen die beiden Schweizer den Leser mit auf ihre Reise. Sie beschreiben die politischen, kulturellen und auch die landschaftlichen Aspekte gekonnt. Manchmal war ich etwas schockiert, vieles fand ich interessant und informativ. Neben den unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen lernt man auch die Schwierigkeiten beim Reisen besser kennen. Die Abenteuer der beiden haben mich jedoch darin bestärkt auch weiterhin nur literarisch einige der Länder zu besuchen, da mir die Zustände zu unsicher, zu fernab meiner eigenen Lebensrealität sind und mir auch schlicht für manches der Mut fehlen würde. Ich habe so beispielsweise keine Spinnenphobie, aber mit giftigen Spinnen im Raum zu schlafen, würde ich nicht fertigbringen. Die teils korrupten Aktionen und die undurchsichtige Bürokratie bzw. Willkür würde mir auf anderer Ebene Sorgen bereiten – also nein danke, für mich wäre es nichts, auch wenn die beeindruckenden Bilder und die kulturellen Eindrücke toll und /oder spannend sind.
Absolut beeindruckend sind natürlich die Bilder, die extrem gut gelungen sind und zum Verweilen und Tagträumen einladen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Tiefgründig, witzig und unterhaltsam

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
0

Lilian hat vor vier Jahren auf tragische Weise ihren geliebten Mann verloren. Der herbe Verlust warf sie völlig aus der Bahn, die Trauer war übermächtig, sodass sie sich nicht einmal um ihr Kleinkind und ...

Lilian hat vor vier Jahren auf tragische Weise ihren geliebten Mann verloren. Der herbe Verlust warf sie völlig aus der Bahn, die Trauer war übermächtig, sodass sie sich nicht einmal um ihr Kleinkind und den Säugling kümmern konnte. Stattdessen kümmerte sich ihre Schwester Rachel um die Kinder und auch Jahre später ist sie ein zentraler Bestandteil, aber auch Lilians Trauer ist noch immer da. Die Illustratorin wird gebeten einen Gärtner-Workshop zu besuchen und dort findet sie nicht nur neue Erkenntnisse bezüglich Gemüse und Blumen…
Von Beginn an war ich vom Verhältnis der beiden Schwestern total begeistert. Sie sind beide auf ihre Art sympathisch, voller Witz, aber auch Trauer, Sehnsüchten und Verletzlichkeit. Trauer lässt häufig ratlos zurück, sie tut weh, ist grausam, schlägt immer wieder zu, macht egoistisch und schränkt ein. All das zeigt sich auch in der Handlung, aber nicht auf eine deprimierende Art und die schrittweise Bewältigung der Trauer fand ich absolut gelungen. Die Töchter sind witzig, unterhaltsam und es zeigt sich oft auf lustige Art, dass Kindermund Wahrheit kundtut. Ebenfalls gute Unterhaltung bieten die anderen Charaktere, die eine gelungene Abrundung bieten. Überhaupt gefällt mir auch die Idee hinter dem Gartenkurs und dessen Ablauf. Es treffen derartig verschiedene Charaktere mit ihren eigenen kleinen Geschichten, aber einem gemeinsamem Ziel aufeinander und es zeigt sich, dass manches Vorurteil ins Leere läuft oder auch wie sich Freundschaften entwickeln können.
Der Schreibstil ist wunderbar locker und leicht gelungen, trotz teils schwieriger, schwermütiger Themenfelder. Es lässt sich gut und schnell lesen, ist nicht (wie das Cover vermuten ließ) heillos verkitscht, sondern einfach unterhaltsam und empfehlenswert. Langeweile verspürte ich nie
Kleine Einschübe zum Thema Gärtnern haben mir gut gefallen, wenn auch manches für europäische Gefilde mE. nicht so ganz hinhauen kann.
Ein überraschend tiefgründiges Buch, welches ich gerne empfehle!

Veröffentlicht am 03.04.2017

Es fehlte das gewisse Etwas

Blut an ihren Händen
0

Rennie lebt seit fünf Jahren im beschaulichen Haven Bay, hat einen Lebensgefährten, Freunde und ein gutes Leben. Alles ist in Ordnung, bis ihr Partner Max plötzlich verschwindet. Steckt ein junger Rüpel ...

Rennie lebt seit fünf Jahren im beschaulichen Haven Bay, hat einen Lebensgefährten, Freunde und ein gutes Leben. Alles ist in Ordnung, bis ihr Partner Max plötzlich verschwindet. Steckt ein junger Rüpel dahinter mit dem Max Streit hatte? Hat er sich verletzt und irrt verwirrt in der Gegend umher? Oder wird das Paar etwa von Geheimnissen aus der Vergangenheit eingeholt?

Ein solider Thriller, dem jedoch das gewisse Etwas hat mir gefehlt. Spannung war zwar stellenweise da, aber nicht in dem Maß, wie ich es mir erhofft hatte. Erst zum Ende hin wurde es wirklich spannend, als man noch nicht genau erahnen konnte, wer hinter all den Taten gesteckt hat und welches Motiv vorliegt. Der große Show-down war dann an sich nicht schlecht, aber irgendwie hat es mich nicht rundum überzeugt. Die Hinweise waren doch zu deutlich gewesen, sodass die große Überraschung ausgeblieben ist.
Die verzweifelte Suche wurde sehr gut dargestellt und auch die dunklen Geheimnisse sind gut beleuchtet. Ist Max vielleicht nur mit einer neuen Liebschaft durchgebrannt? Hat Rennies Vergangenheit sie eingeholt, oder ist Max gar kriminell? Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, die Protagonisten haben mir im Nachhinein allesamt sehr gut gefallen (während des Lesens war das häufig noch anders...) und die Idee dahinter ist echt klasse, aber...manches wurde doch recht ausschweifend berichtet und hat zwischendurch für manche Länge gesorgt.

Mich hatte „Ich sehe dich“ von dieser Autorin deutlich besser gefallen, aber auch von diesem Buch würde ich nicht abraten.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Das Buch findet hoffentlich viele Leser!

Die Geschichte der Bienen
0

Tao - 2098 in China: Sie arbeitet als Handbestäuberin. Seitdem es keine Bienen mehr gibt, müssen die Bäume von Hand bestäubt werden, um das Überleben der Menschheit zu sichern. In ihrer knappen Freizeit ...

Tao - 2098 in China: Sie arbeitet als Handbestäuberin. Seitdem es keine Bienen mehr gibt, müssen die Bäume von Hand bestäubt werden, um das Überleben der Menschheit zu sichern. In ihrer knappen Freizeit kümmert sich Tao um ihren Mann und den kleinen Sohn. Dieser bricht während eines Ausflugs zusammen und Tao weiß weder was mit ihrem Sohn geschehen ist, noch wo er überhaupt ist, aber sie macht sich auf die Suche nach ihm und der Ursache für den Zusammenbruch.

William – 1852 in England: Der Naturforscher und Samenhändler hat all seinen Lebensmut verloren bis ihm ein Bienenbuch in die Hände fällt. Sein Forschungsdrang wird wieder geweckt und er macht sich an die Arbeit. Doch es drohen erneut Rückschläge.

George – 2007 in den USA: Der Imker hat einen Traditionsbetrieb und hofft, dass der Sohn die Farm einmal übernehmen wird, doch dieser hat andere Pläne und will Journalist werden. George arbeitet trotzdem unermüdlich weiter, bis immer mehr Bienen verschwinden und alles zerstört wird.

Die drei Erzählstränge waren zeitlich deutlich voneinander abgegrenzt und man fragt sich zu Beginn, wie sie zusammenkommen sollen. Das Bindeglied sind die Bienen, die für alle drei Leben die zentrale Rolle spielen, doch ich fragte mich immer, ob die nebeneinanderstehenden Geschichten einen direkten gemeinsamen Nenner haben, oder nur die Auswirkungen der Bienen als lebenssteuerndes Element. Der Autorin gelingt es auf besondere Weise alles unmittelbar miteinander zu verbinden, ohne das es zu konstruiert wirkt. Es ist eine Geschichte, die berührt, nachdenklich macht und mich einfach begeistert hat. Die Geschichte hat mich schlicht sehr beeindruckt, denn einerseits wird man nachdenklich, was das Bienensterben betrifft, andererseits bemerkt man, dass manches eine ewige Zeit überdauern kann, auch wenn man das selbst nie so erwartet hätte. Die Zusammenhänge wurden erst nach und nach deutlich, aber auf eine so interessante Art, dass es mich komplett überzeugt hat. Das muss man selbst gelesen haben, um zu verstehen, wie besonders dieses Buch ist. Vieles ist dramatisch, aber es entsteht trotz allem eine gewisse Hoffnung, sodass das Buch auch Hoffnung schenken kann.
Wenn ich etwas kritisieren muss, dann, dass der Schreibstil zu Beginn sehr sachlich erscheint und ich das ab und an das Gefühl hatte, dass alle drei Ich-Erzähler in ihren jeweiligen Strängen sich sprachlich einen Tick zu ähnlich waren. Doch das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau, denn es störte nicht nachhaltig und die Sachlichkeit gibt sich nach und nach und bleibt, wo sie hingehört. Die Autorin findet eine gute Balance.

Ich kann das Buch nur empfehlen und hoffe, dass es viele aufmerksame Leser finden wird.