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Veröffentlicht am 04.08.2018

Langatmige Rückblenden auf Kosten der Spannung

Zerrissen
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Als der verwitwete Neurochirurg Dr. Dave Evans nach einer 36-Stunden-Schicht in der Klinik spät abends nach Hause kommt, sind seine 7-jährige Tochter und die Haushälterin verschwunden. Zunächst hat er ...

Als der verwitwete Neurochirurg Dr. Dave Evans nach einer 36-Stunden-Schicht in der Klinik spät abends nach Hause kommt, sind seine 7-jährige Tochter und die Haushälterin verschwunden. Zunächst hat er seine Schwiegereltern in Verdacht, die Enkelin ohne sein Einverständnis zu sich geholt zu haben, tatsächlich stellt sich jedoch heraus, dass Julia entführt worden ist und in einem Erdloch gefangen gehalten wird. Evans soll seine Tochter nur dann wiedersehen, wenn er dafür sorgt, dass ein Patient die geplante Operation in zwei Tagen nicht überlebt. Bei dem Patienten handelt es sich um den mächtigsten Mann der Welt, den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, den der renommierte Neurochirurg einer Washingtoner Privatklinik operieren soll. Evans bleiben 55 Stunden - zerrissen zwischen hippokratischem Eid und dem Überleben seiner Tochter.

Der Thriller wird aus Sicht von Evans in form eines Tagebuches erzählt. Er blickt zurück auf die schrecklichen Stunden des enormen Drucks der von dem Entführer Mr White durch die permanente Überwachung aufgebaut wurde und die bange Angst um seine Tochter.
Er setzt all seine Hoffnung auf seine Schwägerin Kate, die beim Secret Service arbeitet und im Alleingang nach Julia sucht.

Die Idee, den amerikanischen Präsidenten nicht durch einen Anschlag zu töten, sondern bei einer Operation sterben zu lassen bietet viel Potenzial für einen spannenden Thriller. Ein Spannungsaufbau wurde allerdings fortlaufend durch langatmige Rückblenden und Gedankengänge von Evans unterbrochen.
Meiner Meinung nach hätten nicht alle Erinnerungen und Handlungen derart detailliert geschildert werden müssen, um unnötige Längen im Mittelteil des Romans zu vermeiden. Dennoch liest man unweigerlich weiter, um zu erfahren, ob und wie sich Evans aus dieser ausweglosen Situation befreien kann und ob letztlich der durch einen Hirntumor dem Tod geweihte amerikanische Präsident oder die unschuldige kleine Julia überleben wird.

Für einen packenden Thriller fehlte mir der nötige Nervenkitzel. So hätte ich mir mehr von den Treffen bzw. Dialogen mit dem kaltblütigen Entführer und seinen psychologisch geschulten Persönlichkeitsmanipulationen und Psychospielchen mit dem sehr von seinen Fähigkeiten überzeugten Neurochirurgen und mehr Szenen mit der gequälten Julia gewünscht.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Schwermütiger Roman ohne Höhen und Tiefen über die Toleranz gegenüber Menschen mit Handicap und der unerschütterlichen Geschwisterliebe

Beim Ruf der Eule
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Maeve Maloney ist Ende 70, führt aber noch immer die Pension Sea View Lodge in Morecambe Bay, mit der sie sich auf die Unterbringung von behinderten Menschen spezialisiert hat. Zenka und Steph sind die ...

Maeve Maloney ist Ende 70, führt aber noch immer die Pension Sea View Lodge in Morecambe Bay, mit der sie sich auf die Unterbringung von behinderten Menschen spezialisiert hat. Zenka und Steph sind die beiden Angestellten an ihrer Seite, die sich um die Zimmer und das Frühstück für die Gäste kümmern, während Len als Gärtner tätig ist. Steph und Len haben das Down Syndrom und haben sich beide ineinander verliebt.
Während Maeve die Beziehung der beiden unterstützt und beide inzwischen ein Zimmer in der Pension bewohnen, sind die Behörden skeptisch, ob Steph und Len verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umgehen können. Maeves Sea View Lodge wird deshalb von einer Sozialarbeiterin kontrolliert.

Fast zeitgleich tritt Vincent Rope wieder in Maeves Leben, der sich unangekündigt in der Sea View Lodge einquartiert. In Maeve kommen sodann Erinnerungen hoch, an ihre Liebe zu Vince, ihre Beziehung zu Frank, den sie fast geheiratet hätte, aber vor allem an ihre Zwillingsschwester Edith, die etwas ganz Besonderes für sie war.

Mittels Rückblenden in Maeves Kindheit erfährt man, dass Edie behindert zur Welt kam und aufgrund ihrer Einschränkungen im Mittelpunkt der Familie stand. Maeve, aber auch ihre Eltern kümmerten sich liebevoll um Edie, die unter "geistiger Anomalie" und unter spastischen Lähmungen, Epilepsie sowie Krämpfen litt. In den 30er- und 40er-Jahren war eine Diagnose schwierig und der Umgang mit behinderten Menschen noch weit von einer Inklusion entfernt. Maeves Eltern machten dagegen einen fortschrittlichen Eindruck, indem sie dem Druck des National Assistance Board nicht nachgaben und sich insbesondere gegen eine Unterbringung in einer "Anstalt" oder gegen eine Zwangssterilisation zur Wehr setzten.

Niemand in der Sea View Lodge weiß gegenwärtig von Maeves Zwillingsschwester, die offenbar schon länger verstorben sein muss. Maeve macht sich Vorwürfe, denkt, dass sie Edie im Stich gelassen hat. Es hat den Anschein, als würde sie durch ihr Engagement über die Jahrzehnte hinweg und nun für Steph und Len, ihre Fehler der Vergangenheit wieder gut machen wollen.

Ich fand es nicht einfach, mich in den Roman einzufinden und einen Bezug zu den Protagonisten zu erhalten.
Durch den wiederholten, übergangslosen Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit innerhalb der Kapitel ist der Lesefluss erschwert. Darüber hinaus wechselt Maeve in ihren Gedanken häufig in eine direkte Anrede und spricht damit ihre Schwester an, was irritierend ist. Die Erinnerungen überkommen Maeve so abrupt, so dass die Rückblenden in die Vergangenheit nicht chronologisch erfolgen.

Diese Sprünge in der zeitlichen Abfolge, aber auch im Schreibstil machen den Roman nicht leicht lesbar. Darüber hinaus passierte mir in der Gegenwart passierte lange zu wenig, um von der Handlung gefesselt zu werden.

Auch wenn mir die Botschaft von Toleranz gegenüber Menschen mit Handicap und der unerschütterlichen Liebe zwischen Geschwistern des Romans gut gefallen hat, bin ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht warm geworden, so dass die Handlung für mich, vor allem in der ersten Hälfte, zu uninspiriert vor sich hinplätscherte. Mir fehlten bemerkenswerten Höhen und Tiefen und insgesamt empfand ich den Roman als sehr schwermütig.
"Beim Ruf der Eule" ist zwar am 27. Juli 2018 erschienen, aufgrund der sentimentalen Handlung, die in der Vorweihnachtszeit spielt, ist er für mich jedoch eher ein Roman, den ich für den Herbst/ Winter als Lektüre empfehlen würde.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Herzerwärmender Roman über eine große Liebe und die zweite Chance dafür - mit Charme und überraschenden Wendungen

Denkst du manchmal noch an mich?
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Matthias sieht eines Tages seine Jugendliebe Grace in der U-Bahn in New York. Er konnte Grace nie vergessen, weshalb auch seine bisherigen Beziehungen gescheitert sind und er gerade frisch geschieden ist. ...

Matthias sieht eines Tages seine Jugendliebe Grace in der U-Bahn in New York. Er konnte Grace nie vergessen, weshalb auch seine bisherigen Beziehungen gescheitert sind und er gerade frisch geschieden ist. Da er es verpasst hat, Grace anzusprechen, schaltet er eine Suchanzeige, auf die sie nur durch einen Zufall aufmerksam wird.

Sodann erfolgt ein Rückblick in die Jahre 1996/ 1997, als sich Matt und Grace als Nachbarn im Studentenwohnheim erst zu guten Freunden wurden und dann unweigerlich ineinander verliebten. Ihre unterschiedlichen Lebenswege führten dann zur Trennung. Während Matt Fotografie studierte und nach seinem Abschluss für die "National Geographic" nach Südamerika auf Reisen ging, ging Grace als ausgebildete Cellistin mit dem Orchester ihres Musikprofessor zwei Jahre auf Tournee nach Europa.

Der Roman ist aus beiden Perspektiven geschildert, so dass man beiden Protagonisten sehr nahe kommt. Matt war von Anfang an von Grace fasziniert und verliebte sich auf den ersten Blick in die hübsche Musikerin mit ihren verrückten Ideen.

"Poesie ist nur der Nachweis des Lebens. Wenn dein Leben richtig brennt, ist Poesie nur seine Asche."

Grace, geprägt von einer Kindheit in einer schwierigen Familie, in der sie früh für sich Verantwortung übernehmen musste, hielt Matt dagegen zunächst auf Distanz, bevor sie sich nicht mehr gegen ihre Gefühle wehren konnte.
Ihre Trennung war dann sehr abrupt und letztlich kam es zu keiner klärenden Aussprache zwischen den beiden.

Die Idee des Romans ist nicht neu: junges Paar verliebt sich, verliert sich aus den Augen und beide begegnen sich Jahre später wieder, um festzustellen, dass sie immer noch Gefühle für einander haben.

Der Roman liest sich erfrischend leicht wie ein Jugendroman, da ein sehr langer Rückblick in die Studentenzeit und die erste wahre Liebe für beide erfolgt. Dieser Teil ist unterhaltsam und anrührend zu lesen, da beide Charaktere sympathisch sind, man die Gefühle für einander und die zaghafte Entwicklung der Beziehung sehr gut nachvollziehen kann und vor allem die quirlige, aber auch problembehaftete, nachdenkliche Seite von Grace für tiefgründige Unterhaltung sorgt.

Als Leser fragt man sich lange, warum es zur Trennung der beiden gekommen ist, die so gut miteinander harmonierten. Man sieht der Wiederbegegnung entgehen und hofft, dass es noch nicht zu spät für einen Neuanfang ist. Eine unerwartete Wendung wirft dann jedoch wieder Schatten auf das gemeinsame Glück.
"Denkst du manchmal noch an mich?" ist ein herzerwärmender Roman über eine große Liebe und die zweite Chance dafür, der dramatische und humorvolle Elemente enthält und durch den Charme, Esprit und Romantik der beiden Charaktere überzeugt und dabei durch überraschende Wendungen nicht zu vorhersehbar ist.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Tragische Liebesgeschichte voller Spannung und Dramatik, die nach einer Trennung 20 Jahre später eine neue Chance erhält

Das Haus am Sunset Lake
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Jim Johnson ist 40 Jahre alt und in der Immobilienbranche tätig. Er arbeitet für die große Hotelkette Omari und soll für diese das Anwesen "Casa D'Or" in Savannah als neues Objekt gewinnen. Mit "Casa D'Or" ...

Jim Johnson ist 40 Jahre alt und in der Immobilienbranche tätig. Er arbeitet für die große Hotelkette Omari und soll für diese das Anwesen "Casa D'Or" in Savannah als neues Objekt gewinnen. Mit "Casa D'Or" ist Jim persönlich verbunden. Vor 20 Jahren hat er einen Sommer in Savannah verbracht, als sein Vater Bryn Johnson, zum damaligen Zeitpunkt ein erfolgreicher Autor in einer Schaffenskrise, mit seine Familie aus dem Alltag in London geflüchtet ist, um in den Südstaaten zu neuer Inspiration zu gelangen.
Während sein Vater dort an dem später erfolgreich veröffentlichten Roman "College" arbeitet, lernte Jim Jennifer Wyatt kennen, die im Sommer 1994 nach dem Abschluss des Colleges zu ihren Eltern nach "Casa d'Or", auf der anderen Seite des Sunset Lake, zurückgekehrt war. Die beiden freunden sich den Sommer über an, wobei Jim Jennifer in ihrem Traum unterstützt, einen Dokumentarfilm zu drehen. Ihre gemeinsame Zeit in Savannah ist begrenzt, da Jim plant, wieder nach London zurück zu gehen. Bis zum Ende es Sommers haben sie jedoch tiefe Gefühle für einander entwickelt, die sie sich lange nicht eingestehen können und denen Jennifers Beziehung zu Connor sowie die Anspruchshaltung ihrer Eltern im Weg stehen.
Aufgrund eines tragischen Unglücksfalls kann Jennifer ihrer Liebe zu Jim keine Chance geben und lässt ihn ziehen.

20 Jahre später begegnen sie sich durch den Verkauf von 'Casa d'Or" wieder und während Jim sich nach dem Sommer in Savannah nie wieder neu verlieben konnte, ist Jennifer seit 18 Jahren mit Connor verheiratet und gegenüber Jim distanziert und abweisend.

Der Roman beginnt im Jahr 2014, als Jim von New York nach Savannah reist, um "Casa D'Or" für die Hotelkette Omari zu kaufen. Sodann erfolgt ein Rückblick in die Ereignisse von 1994, dem Sommer, in dem sich Jim und Jennifer verliebten, aufgrund eines Schicksalsschlages jedoch auseinandergerissen wurden.
In mehreren Rückblenden erfährt der Leser allmählich, was sich damals ereignet hat und wie es dazu kam, dass Jim am Ende des Sommers von Jennifer weggeschickt wurde.

Der Spannungsbogen wird dabei bis zum Ende aufrecht erhalten, da die Protagonisten die Ereignisse von damals verdrängt haben und nicht erneut mit dem Schmerz aus Trauer und Verlust konfrontiert werden möchten. So ist auch nachvollziehbar, warum Jennifer Jim aus dem Weg geht und auf den Leser auf den ersten Eindruck gefühlskalt wirkt.

Jennifer ist mit Connor verheiratet, wobei die Ehe von ihrer Kinderlosigkeit überschattet wird. Zudem dürfte dem Leser bald klar werden, dass diese Ehe nur aufgrund gesellschaftlicher Konventionen geschlossen wurde.
Die Geschichte läuft nicht auf ein vorhersehbares Happy End zwischen Jennifer und Jim hinaus, da nur Jim die Initiative dafür zu ergreifen scheint und überraschende Enthüllungen der Vergangenheit eine Aufarbeitung der Ereignisse erschweren und eine Wiedervereinigung der beiden fortlaufend verhindern.

"Das Haus am Sunset Lake" ist eine tragische Liebesgeschichte voller Spannung und Dramatik, die ihren Ausgang im Sommer 1994 hat, als Jim und Jennifer 20 Jahre als sind und 20 Jahre später eine neue Chance bekommen.
Interessant ist dabei, dass die Vergangenheit aus der Perspektive Jennifers und die Gegenwart aus der Sicht von Jim erzählt wird, so dass der Leser nie ein umfassendes Bild hat, aber in die Gefühlswelt beider Personen eintauchen kann. Man spürt, dass Jim und Jennifer zusammengehören und wünscht ihnen, dass sie die Vergangenheit überwinden und einen Weg zueinander finden, haben sie doch so viele Jahre ihres Lebens mit unglücklichen oder unerfüllten Lieben verschwendet.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Ein dunkles Herz, das sich durch das Böse nährt - düstere, bedrohliche Atmosphäre und ein geheimnisvolles Phänomen

Das dunkle Herz
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Annas älterer Bruder Ben ist seit zehn Jahren verschollen. Bei der alljährlichen Trauerfeier wird die 14-Jährige ohnmächtig und wacht in vor den Mauern einer verlassenen Stadt auf. Dort ist sie fast zeitlich ...

Annas älterer Bruder Ben ist seit zehn Jahren verschollen. Bei der alljährlichen Trauerfeier wird die 14-Jährige ohnmächtig und wacht in vor den Mauern einer verlassenen Stadt auf. Dort ist sie fast zeitlich mit mehreren Personen aus aller Welt angekommen. Gemeinsam machen sie sich auf in die Stadt, um das Rätsel ihrer Ankunft zu lösen und zu versuchen, wieder nach Hause zu gelangen.
Als Anna in einer Kirche den Namen Ben geschrieben sieht und später seine Stimme hört, die sie zu warnen versucht, hofft sie, dass sie in der Stadt ihren Bruder finden und wieder zurückbringen kann.
Die Stadt ist von weiteren Ankömmlingen bewohnt, die von dem machthungrigen Álvaro angeführt werden. Im Kampf um Wasser und Nahrung stehen diese einer Horde Kinder gegenüber, die außerhalb der Stadt eine Obstplantage besetzt haben.
Anna und ihre Weggefährten versuchen zwischen den Parteien zu vermitteln, denn bald ist klar, dass sie den Weg nach Hause nur gemeinsam bestreiten können, um sich gegen das "dunkle Herz", das durch Wut und Hass zu erstarken scheint, wehren zu können.

Nach einem kurzen Rückblick auf das mysteriöse Verschwinden von Ben findet man sich mit Anna in der Ruinenstadt in der Wüste ein, ohne genau zu wissen, ob es sich um einen Zeitsprung handelt und wo sich die Erwachsenen und Kinder, die alle noch nicht allzu lange dazu sein scheinen, befinden. Was mit einer Suche nach Wasser und Nahrung beginnt, entwickelt sich bald zu einem Kampf ums nackte Überleben, da verschiedene Machtansprüche und Interessen aufeinander treffen.

Es ist ein Fantasy-Jugendroman, in der eine durchgehend düstere, bedrohliche Atmosphäre herrscht. Dabei geht die Bedrohung für Anna und ihre Weggefährten sowohl von dem selbst ernannten Machthaber Álvaro und seinen Handlangern, aber auch von dem mysteriösen "dunklen Herz" aus, dem Opfer gebracht werden müssen.
In dem abenteuerlichen Roman geht es für die Helden darum, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, sich dabei vor Gefahren zu schützen, da Álvaro auch vor Mord nicht zurückschreckt und die schier unlösbare Aufgabe zu bewältigen, Freund und Feind dazu zu bewegen, an einem Strang zu ziehen, um wieder nach Hause zu gelangen.

Die Idee eines "dunklen Herzens", das sich von dem Bösen nährt, fand ich sehr spannend, doch der Roman zog sich vor allem dadurch in die Länge, dass die jugendlichen Helden des Buches viel mehr diskutierten, als zu handeln und sich wie dem Leser Fragen stellten, die bis zum Schluss nicht ganz geklärt wurden.

Was sich weder aus dem Cover noch aus dem Klappentext ergibt ist, dass "Das dunkle Herz" der Auftakt einer dreiteiligen Buchreihe ist, was die andauernde Rätselhaftigkeit erklärt. Um das Mysterium des "dunklen Herzens" und das Verschwinden von Ben in Gänze zu entschlüsseln, ist es erforderlich, die weiteren Teile zu lesen, auch wenn der erste Teil in sich geschlossen ist, aber eben kein befriedigendes Ende hat.