Selbst für eine Liebesgeschichte sehr vorhersehbarer Roman mit stereotypen Charakteren
GlückssterneJosefine ist Rechtsanwältin für Familienrecht und arbeitet zusammen mit ihrem Verlobten Justus in einer renommierten Anwaltskanzlei in Frankfurt. Die Hochzeitsvorbereitungen für die geplante Trauung im ...
Josefine ist Rechtsanwältin für Familienrecht und arbeitet zusammen mit ihrem Verlobten Justus in einer renommierten Anwaltskanzlei in Frankfurt. Die Hochzeitsvorbereitungen für die geplante Trauung im Mai sind in vollem Gange, als Josefine zusammen mit ihrer Mutter entdeckkt dass der Ring, den jede Braut ihrer Familie bisher als gutes Omen bei der Vermählung getragen hat, aus dem Safe der Großmutter verschwunden ist.
Da sich zeitgleich auch noch ihre etwas weniger bodenständige Cousine nach Schottland davongemacht hat, vermutet Josefine, dass sie den Ring entwendet hat und reist ihr hinterher, um ihn zurückzuholen.
Ohne ihr Wissen sind auch ihre beiden altledigen Großtanten Li und Bri nach Schottland gereist. Zusammen mit ihnen begibt sich die sonst so angepasste und rational denkende Josefine auf einen Roadtrip durch das verregnete Schottland, wo permanent andere Widrigkeiten aufwarten bzw. ihr selbst immer wieder in peinliche Missgeschicke manövriert. Zum Glück ist der Schotte Aidan bereits ab dem Hinflug stets zur Stelle, um Josefine und ihren Tantchen aus der Klemme zu helfen.
Josefine findet den aufgeschlossenen Aidan zwar äußerlich sehr attraktiv, kann ihn aber von Anbeginn nicht leiden, da er für sie ein typischer "Frauenheld" ist. Je öfter sie sich begegnen und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr beginnt Josefine daran zu zweifeln, ob sie den Ring überhaupt noch zurückhaben möchte. Auch ihre Großtanten versuchen sie unterschwellig zu beeinflussen, dass Justus nicht der Richtige für sie ist. Das Verschwinden des Rings wird insofern als Wink des Schicksals gewertet...
"Glückssterne" ist ein Liebesroman, der schnell und flüssig zu lesen ist, der aber auch geradezu langweilig vorhersehbar ist. Darüber hinaus empfand ich die Protagonisten und Nebencharaktere als sehr stereotyp: Die zukünftige Braut, die brave Josefine, stammt aus wohlhabenden Verhältnissen und ist die einzige, die nicht merkt, dass ihr spießiger Verlobter Justus so gar nicht zu ihr passt. Ihre Familie, insbesondere ihre beiden Großtanten, die selbst nie verheiratet waren, und die rebellische Cousine haben dies durchschaut und nutzen den Mythos des Familienrings um Josefine vor einer falschen Entscheidung zu bewahren und zu ihrem Glück zu verhelfen. Passend dazu trifft Josefine auf den gut aussehenden Aidan, der sich von Josefines zickiger Art natürlich nicht abschrecken lässt. Aidan ist hilfsbereit und wie zufällig immer zur rechten Zeit am rechten Ort, wenn Josefine oder ihre putzigen Großtanten in Schottland Hilfe benötigen. Josefine verhält sich ihm gegenüber seit der ersten Begegnung übertrieben ablehnend, um die Distanz zu wahren.
Während ich den Prolog als Einstieg in den Roman wirklich gut fand und auch die Erwähnung der Rezepte schottischer Spezialitäten (auch wenn sie im Buch trotz Aidans Berufs als Konditor keine allzu große Rolle spielen) als originelle Idee empfand, konnte mich die einfallslose Liebesgeschichte nicht überzeugen. Der Mythos um den legendären Familienring blieb mir zu schwach ausgearbeitet und die Charaktere zu klischeehaft.