Kriegsende
Sehnsucht nach GlückAnnie und Charlotte sind Schwestern und könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Annie sich zum Sanitätsdienst gemeldet hat um Verwundeten zu helfen und nicht in der Waffenfabrik arbeiten zu müssen, ...
Annie und Charlotte sind Schwestern und könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Annie sich zum Sanitätsdienst gemeldet hat um Verwundeten zu helfen und nicht in der Waffenfabrik arbeiten zu müssen, ist Charlotte überzeugte Nationalsozialistin und das Ende des Kriegs bedeutet für sie auch das Ende eines Traums.
Das Buch spielt auf mehreren Zeitebenen und wechselt immer zwischen der Vergangenheit der Familie und der Gegenwart am Ende des Krieges hin und her. Dabei lernt man beide Schwestern und auch der Rest der Familie immer besser kennen und erfährt, warum die beiden auch politisch in gegensätzlichen Welten leben.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, es hat sich ein richtiger Lesesog entwickelt und ich habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen. Ich hatte die Bilder des Ruhrpotts in den dreissiger und vierziger Jahren vor Augen und konnte die Beweggründe der einzelnen Protagonisten gut nachvollziehen. Obwohl Charlotte in diesem Buch keine wirklich angenehme Zeitgenossin ist, habe ich verstanden, warum sie so ist und so handelt, wie eben hier geschildert wird. Am Beispiel von von ihr sieht man gut, wie sehr die Indoktrinierung gerade die Generation beeinflusst hat, die 1933 zu jung für eine eigene politische Meinung war und wie schwer es gerade diesen jungen Menschen gefallen sein muss, dass was sie jahrelang als Wahrheit gelernt haben in Frage zu stellen.
Ich kann das Buch nur empfehlen, ich habe es sehr gerne gelesen und den zweiten Band dann gleich im Anschluss auch verschlungen.