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Veröffentlicht am 07.05.2024

Die Anfänge des Fernsehens

Die Fernsehfrauen
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Ina, Barbara und Alexandra haben alle ein Ziel: Das Fernsehen. Während Ina gerne alles über den Ablauf im Hintergrund lernen möchte, hat Barbara ein Ziel: Berühmt werden. Und Alexandra möchte einfach nur ...

Ina, Barbara und Alexandra haben alle ein Ziel: Das Fernsehen. Während Ina gerne alles über den Ablauf im Hintergrund lernen möchte, hat Barbara ein Ziel: Berühmt werden. Und Alexandra möchte einfach nur tanzen.

Wir begleiten die drei Frauen über zwölf Jahre hinweg, wobei der Hauptaugenmerk auf Anfang bis Mitte der 60 Jahre liegt. Ina kann sich sehr über die Ungerechtigkeiten, unter denen Frauen damals zu leiden hatten aufregen, ich konnte das gut nachvollziehen, allerdings ging sie mir mit ihrer Kopf-durch-die-Wand-Mentalität manchmal ein wenig auf den Keks. Barbara dagegen verlässt sich voll und ganz auf ihr Äußeres und nutz Männer auch einfach gerne mal aus. Eine Mischung aus den beiden wäre manchmal perfekt gewesen. Alexandra dagegen war ganz ein Kind ihrer Zeit und hat mich charakterlich am meisten überzeugt.

Die Geschichte ist gut aufgesetzt, es werden allerlei typische Themen der Zeit mit eingebaut. Inas Vater ist vom Krieg traumatisiert, ihre Mutter duckt sich weg. Alexandras Eltern wollen eine gute Partie für sie und Barbara muss ein tragisches Geheimnis verbergen, weil sie sonst keinerlei Chance auf ein gute s Auskommen hätte.

Alles in allem war es ein schönes Buch, das ich gerne gelesen habe. An manchen Ecken war es mir ein wenig zu dick aufgetragen aber alles in allem ist es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

die traurige Prinzessin

Soraya (Ikonen ihrer Zeit 8)
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Soraya flieht als junges Mädchen aus ihrem schweizer Internat zu ihrem Großvater ins zerstörte Nachkriegsberlin. Auf der Fahrt dorthin lernt sie Lotte Reinicke kennen, ein patentes junges Mädchen, das ...

Soraya flieht als junges Mädchen aus ihrem schweizer Internat zu ihrem Großvater ins zerstörte Nachkriegsberlin. Auf der Fahrt dorthin lernt sie Lotte Reinicke kennen, ein patentes junges Mädchen, das sie ihre Leben lang als Freundin begleiten wird. Nach dem Berlin Aufenthalt führt ihr Leben sie in die High Society und die Politik der Welt. Soraya heiratet die große Liebe ihres Lebens, der gleichzeitig auch der Shah Persiens ist. Doch dieser Liebe ist kein glückliches Ende beschert.

Die Geschichte Sorayas kennt wohl ein jeder, der sich ein wenig mit dem Klatsch und Trasch der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts beschäftigt hat. In diesem Buch erleben wir nun die Geschichte direkt aus ihrer Sicht. Wir begleiten Soraya durch das zerstörte Berlin und später in den heutigen Iran. An der Seite ihres Mannes erlebt sie dort die Zerrissenheit des Landes, das hungrige Volk, die internationalen Querelen um das Öl des Landes und natürlich wird von ihr erwartet einen Sohn zu gebären. Die Tatsache, das dies nicht gelingt beendet ihre Ehe, denn ohne Nachfolger hat der Schah keine Chance sich zu halten.

Mich hat Sorayas Schicksal sehr berührt. Und es hat mir gezeigt, dass sich auf dieser gesellschaftlichen Ebene nicht viel geändert hat. So wie damals Soraya von der Presse verfolgt wurde so geht es heute Prinzessinnen immer noch. Ein Blick in die aktuelle Klatschpresse zeigt, dass jede Woche neue Geschichten aus den noch existierenden Königshäusern erscheinen. Meist ohne Rücksicht auf die Gefühle der Betroffenen.

Sorayas Geschichte ging damals durch die Presse und am Ende wurde sie zur tragischen Figur der Weltgeschichte. In diesem Buch hat man das Gefühl ihr wirklich nahe zu kommen. Brigitte Janson schafft es eine Geschichte zu erzählen, bei der man das Gefühl hat, die Protagonistin wirklich kennenzulernen.

Mir hat ein wenig Hintergrund zum Iran gefehlt. Das politische Geschehen, dass ja durchaus Einfluss auf Sorayas Leben hat, wird nur am Rande erwähnt. Hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Es lies sich flüssig lesen und es war nie langweilig. Und das Kopfkino lief auch. Daher kann ich das Buch allen empfehlen, die mehr über die tragische Prinzessin Persiens wissen möchten.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Schwächerer zweiter Band

Lovelight Farms – Blütenzauber
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Evelyn ist überarbeitet und das was, sie macht, scheint nicht mehr das richtige zu sein. Daher beschließt sie eine Auszeit zu nehmen und an den Ort zurückzukehren, an dem sie zuletzt glücklich war. Dass ...

Evelyn ist überarbeitet und das was, sie macht, scheint nicht mehr das richtige zu sein. Daher beschließt sie eine Auszeit zu nehmen und an den Ort zurückzukehren, an dem sie zuletzt glücklich war. Dass sie dort auch wieder auf den Mann treffen würde, mit dem sie einen unvergesslichen Two-Night Stand hatte, macht das ganze nicht unbedingt einfacher, aber dafür reizvoller.

Der Klappentext dieses Buches gehört zur Hälfte eigentlich zum Vorgängerband der Reihe. Evelyn und Beckett sind sich dort ja schon wieder begegnet und daher wissen wir ja bereits grob, was damals vorgefallen ist. Doch dieses mal dreht sich alles um die beiden. Ich mochte sowohl Evelyn als auch Beckett gerne und ich bin auch gleich wieder ins Setting eingetaucht.

Allerdings gab es mir dieses Mal zu viel Drama. Die beiden reden einfach gefühlt bis zum Ende nicht miteinander und daher kommt es immer wieder zu gewaltigen Missverständnissen. Das hätte man sicher auch weniger dramatisch lösen können. Außerdem war mir zu wenig drum rum geboten, von der Stadt, Stella und Layla bekommt man dieses Mal nur wenig mit und Becketts Familie ähnelte mit ein wenig zu sehr der von Luka aus Band eins.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Band drei wird auch demnächst erscheinen, in diesem wird es dann um Layla und Caleb gehen, die ja in den ersten zwei Bänden schon umeinander herumgeschlichen sind.

Von mir trotz allem eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Mauerbau

Die gespaltene Stadt
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Berlin 1961. Anja kommt nach Berlin, weil sie sich auf eine Stelle beworben, die sie auch bekommt. Und zwar im Büro von Willy Brandt. Noch steht der Mauerbau bevor, niemand mag daran glauben, dass die ...

Berlin 1961. Anja kommt nach Berlin, weil sie sich auf eine Stelle beworben, die sie auch bekommt. Und zwar im Büro von Willy Brandt. Noch steht der Mauerbau bevor, niemand mag daran glauben, dass die Stadt wirklich von einer Mauer durchschnitten werden soll. Wir begleiten in diesem Buch neben Anja auch ihren Neffen Peter, der mit seiner Mutter Pelze von West nach Ost schmuggelt und durch den Mauerbau im Westen strandet. Dazu kommen Harry und seine Verlobte Elke, er lebt im Osten, sie im Westen und Günther, ein Freund Anjas, der seine Homosexualität nur heimlich leben darf.

Es gibt noch mehr Figuren, die die Charaktere miteinander verbinden, auch wenn sie direkt nicht viel miteinander zu tun haben. So gelingt es dem Autor viele verschiedene Aspekte der damaligen Zeit einzubauen. Neben Anjas Tätigkeit bei Willy Brandt dreht es sich natürlich auch um die Stasi-Aktivitäten im Westen, Gefangenenaustausch und um West-Bürger, die in die DDR zogen. Gerade das Thema Flucht taucht immer wieder auf, in diesem Fall nicht nur die von Ost nach West, sondern auch in die andere Richtung.

Ich fand das Buch sehr gut zu lesen, ich fand die Vielschichtigkeit der Themen gut gelungen. Man wechselt immer wieder zwischen den Hauptpersonen hin und her, was den Lesefluss für mich nicht sonderlich gestört hat. Jedoch bin ich den Charakteren am Ende nicht richtig nah gekommen und mir waren teilweise die Zeiträume, in denen eine Figur wieder aufgetaucht ist, zu groß. Gerade über Günthers Schicksal hätte ich gerne mehr gelesen.

Alles in allem war es ein interessantes und gut geschriebenes Buch, das mir einen schönen Lesenachmittag beschert hat.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Das Leben leben

Dieses schöne Leben
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Clover ist Sterbebegleiterin und sehr gut in ihrem Job. Doch ihr eigenes Leben ist nicht besonders aufregend, sie kapselt sich von der Welt ab. Das ändert sich erst, als nebenan Sylvie einzieht, die sie ...

Clover ist Sterbebegleiterin und sehr gut in ihrem Job. Doch ihr eigenes Leben ist nicht besonders aufregend, sie kapselt sich von der Welt ab. Das ändert sich erst, als nebenan Sylvie einzieht, die sie dazu bringt, Dinge zu tun, die sie sich nie getraut hat. Und ihre neue Klientin Claudia zeigt ihr, dass man manchmal Risiken eingehen muss, um am Ende nichts zu bedauern.

Das Buch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. es ist wirklich toll geschrieben, sprachlich sehr lebhaft und ich konnte ganz viele Dinge nachvollziehen. Dazu kann man sich durchaus ein paar Vorsätze fürs eigene Leben mitnehmen. Und auch die ganze Geschichte fand ich sehr rund und durchaus glaubwürdig.

Allerdings hatte ich meine Probleme mit Clover. Meines Erachtens hat sie echt psychische Probleme, so unsicher wie sie in manchen Situationen ist. Einerseits beobachtet sie Menschen und kann deren Körpersprache gut lesen, andererseits ist sie nicht in der Lage das zu tun, wenn es um sie selbst geht. Sie macht sich selbst klein und geht immer von der schlechtesten Annahme aus. Ich fand das für ein Frau Mitte dreißig, die auch schon die Welt bereist hat, auf Dauer extrem anstrengend. Sie benimmt sich da einfach teilweise wie ein Teenager ohne jegliche Erfahrungen. Ich wollte sie eigentlich die ganze Zeit schütteln und ihr sagen: Jetzt mach doch einfach mal! Glücklicherweise entwickelt sie sich aber im Laufe des Buches und am Ende hat sie ja doch einiges nachgeholt.

Trotzdem hat mir das Buch alles in allem gefallen. Da stecken so einige Lebensweisheiten drin, die auch wunderschön formuliert sind. Auch wenn es Anfangs etwas zäh für mich war, eine Leseempfehlung von mir.

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