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Veröffentlicht am 03.05.2019

Ganz Nett

Das kleine Café am Meer
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Hannah ist Assistentin eines Designers in Berlin und tut alles um in ihrem Beruf voranzukommen. Allerdings scheint sie beruflich in der Sackgasse zu sein. Da verlässt sie auch noch ihr Freund. Da kommt ...

Hannah ist Assistentin eines Designers in Berlin und tut alles um in ihrem Beruf voranzukommen. Allerdings scheint sie beruflich in der Sackgasse zu sein. Da verlässt sie auch noch ihr Freund. Da kommt es gut gelegen, dass sich ihre Freundin Lucia aus Mallorca meldet und sie einlädt.
Und dazu noch die Möglichkeit bei einem Freund gegen Kost und Logis zu arbeiten. Auf Mallorca angekommen gerät sie mit Sam, ihrem Gastgeber, immer wieder aneinander, obwohl sie sich von ihm angezogen fühlt.

Ich hatte ein wenig Probleme mit dem Buch. Der Schreibstil ist angenehm und man ist schnell im Buch und kann sich auch alles gut vor dem inneren Auge vorstellen.
Allerdings haben mich die Figuren zwischendrin immer wieder genervt. Alle miteinander verhalten sich teilweise wie die Teenager. Eigentlich ist allen klar, dass es in ihrem Leben nicht so weitergehen kann, trotzdem schaffen sie es nicht mal einen Schritt zurück zu machen und sich zu überlegen, woran es hakt.
Zwischen Sam und Hannah besteht eine große Anziehung und trotzdem sie sich viel miteinander unterhalten und sich dadurch kennenlernen, fallen beide immer wieder in ihre Vorurteile zurück. Auch Hannahs Angewohnheit, die Menschen in ihrer Umgebung anhand des Kleidungsstils zu beurteilen, hat mir nicht wirklich gefallen. Klar, sie arbeitet in der Modebranche, aber sie ist auch genervt, weil Sam sie anhand ihrer Klamotten als verwöhntes Großstadtpüppchen abtut.
Generell ist jede der Hauptfiguren extrem von sich und ihrer Handlungsweise überzeugt und erstmal der Meinung, die anderen hätten unrecht. Dabei ist keiner von ihnen wirklich total daneben, nur meist sehr mit Scheuklappen unterwegs.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch recht gut gefallen, denn es bietet ein paar entspannte Lesestunden und einen gedanklichen Ausflug nach Mallorca, das einem durch das Buch durchaus näher gebracht wird.


Veröffentlicht am 02.05.2019

Wohlfühlroman

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Anna ist zu Besuch bei ihrer Oma Martha, als diese überraschend einen Brief bekommt, der fast achtzig Jahre zuvor an ihre Mutter geschickt wurde. Daraus erschließt sich, dass die Familiengeschichte wohl ...

Anna ist zu Besuch bei ihrer Oma Martha, als diese überraschend einen Brief bekommt, der fast achtzig Jahre zuvor an ihre Mutter geschickt wurde. Daraus erschließt sich, dass die Familiengeschichte wohl neu geschrieben werden muss. Gemeinsam machen sich Anne und ihre Oma auf den Weg nach Ahrenshoop um herauszufinden, was vor achtzig Jahren dort passiert ist.

Anna kämpft zudem auch mit ihrem Leben und muss sich neu orientieren. Der Ausflug an die Ostsee bringt Klarheit und den Abstand, den sie braucht um einen Neustart zu machen.


Wie auch schon in den Vorgängerbüchern gelingt es Anne Barns einen wahren Wohlfühlroman zu schreiben. Alle Figuren kämpfen mit den Widrigkeiten des Lebens, jeder auf seine Art. Doch dabei vergessen sie nicht ihre Lieben mit zu unterstützen und für sie da zu sein, wenn es nötig ist. So bekommt jeder den Halt, den er braucht.


Die Schreibweise ist toll, das Kopfkino läuft vom ersten Moment an und die wunderbaren Kleinigkeiten, die immer wieder kredenzt werden, kann man fast schmecken. Am Ende gibt es auch wieder die Rezepte der im Buch vorkommenden Leckereien, so dass man auch die Möglichkeit z.B. in den Genuss der Honig-Seufzer zu kommen.


Anne Barns gelingt es immer wieder eine Auszeit im Kopf zu kreieren. Ich freue mich schon auf weitere Bücher von ihr!

Von mir daher eine volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein Staatsdiener im wahrsten Sinne des Wortes

Als der Wagen nicht kam
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Paulus van Husen war zeit seines Lebens ein Diener des Staats. Im ersten Weltkrieg kämpft er als Soldat, zwischen den Weltkriegen arbeitet er als Richter und später als Vermittler zwischen Polen und Deutschen ...

Paulus van Husen war zeit seines Lebens ein Diener des Staats. Im ersten Weltkrieg kämpft er als Soldat, zwischen den Weltkriegen arbeitet er als Richter und später als Vermittler zwischen Polen und Deutschen in Schlesien. Während der Nazizeit ist er Richter am Reichsverwaltungsgericht und später im OKW. Dort schließt er sich dem Kreisauer Kreis an und überlebt die Folgen des Attentates vom 20. Juli nur mit viel Glück. Nach dem Krieg ist er Mitbegründer der CDU und Mitgestalter der Verfassung des Landes NRW, sowie dort am Oberlandes bzw. Verfassungsgericht.

Mich hat das Buch angesprochen, da es sich hier um die Tagebücher von Paulus van Husen handelt, die von seinem Großneffen Manfred Lütz nach seinem Tod gefunden wurden. Ich fand es interessant die Erinnerungen eines Mannes zu lesen, der unter anderem am Attentat des 20. Julis beteiligt war.
Zurückgelassen hat es mich etwas zwiespältig. Wenn van Husen seine Erlebnisse schildert, wird die Zeit tatsächlich erlebbar. Allerdings schweift er oft in juristische und verwaltungstechnische Themen und Theorien ab, die für mich als Nicht-Juristen eher trocken und langweilig zu lesen war. daher hatte das Buch für mich zwischendrin ziemliche Längen. So fand ich die Zeit, die er in Schlesien nach dem ersten Weltkrieg verbracht hat eher nur schwach beschrieben.
Die Zeit um das Stauffenberg Attentat herum war wiederum sehr interessant und hat Einblicke in die Vorbereitung und in die folgende Verfolgung der Beteiligten gegeben.

Aber trotz allem war das Buch sehr interessant und hat mir einen Einblick in das Leben eines Staatsdieners des letzten Jahrhunderts gegeben, den ich bis dahin nicht kannte.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Tolle Science Fiction!

Die Reise
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Marina Lostetter nimmt uns mit auf die Reise. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir begleiten den Konvoi sieben, der sich auf den Weg macht um einen Stern namens LQ Pyx zu erforschen. Nachdem diese Reise in ...

Marina Lostetter nimmt uns mit auf die Reise. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir begleiten den Konvoi sieben, der sich auf den Weg macht um einen Stern namens LQ Pyx zu erforschen. Nachdem diese Reise in Erdenjahren aber mehr als zwei Jahrtausende dauern wird, wird die Mannschaft sehr sorgfältig ausgesucht und regelmässig geklont. Allerdings entwickeln sich auch Klone anhand ihrer selbst erlebten Erfahrungen und sind daher nicht einer wie der andere. Die einzige Konstante im Konvoi für all diese Zeit ist K.I.C., eine künstliche Intelligenz, die dem Konvoi auf Wunsch des Entdeckers von LQ Pyx mitgegeben wird.

Wir begleiten die Crew nun also über die gesamte Zeit ihrer Mission und noch ein wenig darüber hinaus.
Dabei gelingt es der Autorin anschaulich darzustellen, wie sich eine solche Gesellschaft über die Jahrhunderte weiterentwickelt. Von der ersten Euphorie des Aufbruchs, über die Zweifel am Ziel, die einige unterwegs überfällt bis zur Ankunft am eigentlichen Ziel, wo es dann in einer vorgegebenen Zeit viel zu erforschen gibt. Die Konflikte die auf der Rückreise entstehen, auch weil größere Unglücke den Zeitplan zurückwerfen. Und immer mittendrin K.I.C., der versucht die Menschlichkeit in der Crew aufrecht zu erhalten, auch als es so aussieht, als wäre genau diese nicht mehr zu retten.

Ich war das ganze Buch über sehr fasziniert von dieser Idee einer Gesellschaft. Der Autorin gelingt es mit ihrem Schreibstil immer wieder schnell einen Draht zu den jeweiligen Hauptprotagonisten der jeweiligen Geschichte aufzubauen, was nicht so einfach ist, da doch immer wieder gleich mehrere Jahrhunderte zwischen den einzelnen Kapitel liegen. Trotzdem habe ich immer wieder schnell in das Geschehen eintauchen können. An manchen Stellen hat es mich vor der Entwicklung regelrecht gegruselt. Selbst die beste Gen-Auswahl verhindert nicht, das gelegentlich das Tier im Menschen überhand nimmt.

Ich habe das Buch am Ende mit Bedauern zugeklappt. Ich hätte den Konvoi gerne noch weiter begleitet.
Von daher gibt es von mir eine volle Leseempfehlung für alle, die auf gut geschriebene Science Fiction stehen.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Hyggelig

Mühle mit Meerblick
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Line kommt nach Strynø um dort nach ihrer Mutter zu suchen. Das Bild ihrer Mutter vor der dortigen Mühle ist der einzige Anhaltspunkt, den Line hat, um ihre Familie zu finden. Als sie dort ankommt, findet ...

Line kommt nach Strynø um dort nach ihrer Mutter zu suchen. Das Bild ihrer Mutter vor der dortigen Mühle ist der einzige Anhaltspunkt, den Line hat, um ihre Familie zu finden. Als sie dort ankommt, findet sie zwar nicht ihre Mutter, aber ihre Großmutter, die sie mit offenen Armen bei sich aufnimmt. Auch der Rest der Inselbewohner nimmt sie in ihre Gemeinschaft auf.
Auf der Insel lebt auch Adam, zurückgezogen und misstrauisch beäugt von den restlichen Bewohnern, hat er sich doch nie in das Leben dort integriert. Doch Line schafft es zu ihm vorzudringen und ihn hinter seinem Schutzwall hervorzuholen.

Mühle mit Meerblick ist ein wirklich wundervolles Buch. Line ist total unglücklich und auf Krawall gebürstet, als sie auf Strynø ankommt und verwandelt sich durch die Liebe ihrer Großmutter und der Unterstützung von Adam und den Inselbewohnern in eine selbstbewusste junge Frau. Was wie ein kitschiger Liebesroman klingt ist aber so toll geschrieben, dass man das breite Lächeln während des Lesens gar nicht aus dem Gesicht kriegt. Zwischendrin gibt es immer wieder Rückschläge, aber Line meistert die Aufgaben, die ihr das Leben stellt nicht ohen Selbstzweifel aber am Ende doch mit großem Selbstbewusstsein. Sie auf ihrem Weg zu begleiten hat wirklich Spaß gemacht. Und auch Adam entwickelt sich ganz toll von einem eigenbrötlerischen Griesgram zu jemanden, der Wissen weitergibt und andere dazu ermutigt, sie selbst zu sein, egal was andere dazu sagen.

Das Buch war das zweite Buch der Autorin, das ich gelesen habe und es hat mir um Welten besser gefallen als das erste, das ich auch gerne gelesen habe.
Daher von mir eine volle Leseempfehlung für dieses hyggelige Buch!