Wo das Böse seine Wurzeln hat
Die Einsamkeit des Bösen
Alexandra mag ihren Job im Verlagswesen, liebt ihren Mann Anton und die gemeinsamen Kinder Annika und Max. Niemand ahnt, dass sie ein düsteres Geheimnis hat. Doch als Anton 24 Millionen Euro im Lotto ...
Alexandra mag ihren Job im Verlagswesen, liebt ihren Mann Anton und die gemeinsamen Kinder Annika und Max. Niemand ahnt, dass sie ein düsteres Geheimnis hat. Doch als Anton 24 Millionen Euro im Lotto gewinnt, gerät Alex‘ heile Welt ins Wanken.
Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Der erste erzählt von Alexandras Kindheit und Jugend, ein Weiterer von der erwachsenen Frau.
Die kleine Alexandra hat es nicht leicht. Eine verkorkste Kindheit. Der Vater ist ein echter Kotzbrocken, ein Trinker. Von ihrem älteren Bruder fühlt sie sich bedroht, der jüngere scheint gestört. Die Mutter ist überfordert und kuscht.
Danach begegnen wir der erwachsenen Alexandra. Sie und ihr Mann können mit dem vielen Geld nicht umgehen. Er verfällt dem Konsumrausch und legt sich eine Geliebte zu, die Kinder stellen Forderungen. Ein Urlaub in den USA soll die Ehe kitten.
Doch die Vergangenheit holt einen immer ein…
Herbert Dutzler hat mit „Die Einsamkeit des Bösen“ eine beklemmende und zugleich spannende Geschichte geschrieben, die sich außerdem flott lesen lässt. Zudem hat der Autor eine Thematik gewählt, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde.
Allerdings stellt sich auch die Grundsatzfrage: Kann ein Verbrechen mit der schwierigen Biografie des Täters entschuldigt werden? Ich denke, nein. Alex‘ Handeln kann ich oft nicht nachvollziehen und mich erst recht nicht damit identifizieren. Mein Mitleid hält sich daher in Grenzen.
Der Beklemmung vom Anfang ist Fassungslosigkeit gewichen. Vom Krimi zur Groteske. Comichaft überzeichnet. Nichtsdestotrotz, authentisch beschrieben. Der Urlaub in den USA, Land und Leute. Alles in allem hat mir der Kriminalroman gut gefallen.
Fazit: Spannend und düster von der ersten bis zur letzten Seite.