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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

intelligenter Thriller

Das fremde Haus
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Connie klickt sich nachts, als ihr Mann schläft, auf eine Verkaufswebsite für das Haus Bentley Grove 11. Sie ist von diesem Haus geradezu besessen, nachdem sie vor einem halben Jahr diese Adresse als "Home" ...

Connie klickt sich nachts, als ihr Mann schläft, auf eine Verkaufswebsite für das Haus Bentley Grove 11. Sie ist von diesem Haus geradezu besessen, nachdem sie vor einem halben Jahr diese Adresse als "Home" Adresse im Navi ihres Mannes eingespeichert gefunden hat. Plötzlich sieht sie im Online-Rundgang eine tote Frau auf dem Boden liegen. Sie weckt schockiert ihren Mann und bittet ihn, der ständig abgestritten hatte, mit der Adresse irgendetwas zu tun zu haben, sich die Szene anzusehen. Und plötzlich ist die Tote nicht mehr zu sehen. Für Connie beginnt ein Albtraum. Sie will unbedingt wissen, was passiert ist und ob bzw. wie ihr Mann in die Sache verwickelt ist und erzählt der Polizei von ihrer Beobachtung. Dadurch gibt es für den Leser ein Wiedersehen mit den Detektives Sam Kombothekra, Charlie Zailer und Simon Waterhouse. Charlie ist nun mit Simon verheiratet.
Ich fand das Buch sehr spannend. Man grübelt die ganze Zeit, was da wohl passiert ist. Vor allem, wie paßt das alles zu dem Prolog, in dem Connie sich darüber beklagt, gleich sterben zu müssen wegen den Gilpatricks... Wer sind die Gilpatricks? Was haben sie mit Connie und ihrem Mann Kit zu tun? Führt ihr Mann ein Doppelleben? Wer war die tote Frau und warum ist sie nun weg? Ich habe mir wirklich nicht zusammenreimen können, was der Grund für den ganzen Wahnsinn war. Das Ende war spannend und alle Fragen wurden zufriedenstellend beantwortet. Ich fand es beeindruckend wie die Autorin bei dem ganzen Verwirrspiel für sich den roten Faden behalten hat. Intelligent gemachte gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 18.01.2017

gut gemacht

Ich beschütze dich
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Sonia, eine Frau Mitte 40, lebt zurückgezogen in ihrem Elternhaus an der Themse. Ihre Mutter ist im Altersheim, ihr Mann Greg ständig auf Reisen. Mit dem Haus am Fluss verbindet Sonia Kindheitserinnerungen ...

Sonia, eine Frau Mitte 40, lebt zurückgezogen in ihrem Elternhaus an der Themse. Ihre Mutter ist im Altersheim, ihr Mann Greg ständig auf Reisen. Mit dem Haus am Fluss verbindet Sonia Kindheitserinnerungen und empfindet Sehnsucht nach ihrer Jugendliebe Seb. Da steht plötzlich der 15-jährige Jez vor ihrer Haustür, der Neffe ihrer Freundin Helen, der sich eine Schallplatte ausleihen will. Sonia sieht in Jez ihre verlorene Liebe Seb und beschließt spontan, Jez einfach zu „behalten“, quasi zu beschützen. Zunächst schenkt sie ihm reichlich Alkohol ein, so dass er die Nacht bei ihr verbringen muss. Kurz darauf schreckt sie auch nicht davor zurück, Jez unter Betäubungsmittel zu setzen. Als Greg vorzeitig von einer Reise nach Hause kommen will, muss sie sich etwas einfallen lassen. Und natürlich wird Jez inzwischen vermisst….

Das Buch ist sehr gut geschrieben, zum einen aus Sonias Sicht, zum anderen aus Helens. Es ist faszinierend zu lesen, wie Sonia sich immer weiter verstrickt in ihrem verzweifelten Versuch, etwas längst Vergangenes festzuhalten. Auch ihre Emotionen werden nachvollziehbar geschildert. Manchmal hat man ungewollt sogar ein wenig Mitgefühl. Ich fand es spannend, weil ich einfach wissen wollte, ob und wie Sonia aus der Nummer wieder raus kommt oder ob der Sturz in den Abgrund unvermeidlich ist. Zwischendurch erfährt man Details der damaligen Beziehung zu Seb. Einiges vermutet man, doch einiges kommt auch sehr überraschend. Ich fand das Buch sehr gelungen und fesselnd.

Veröffentlicht am 18.01.2017

gelungener Roman

Die Stadt der schwarzen Schwestern
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1582 in Flandern: Das Tuchweberstädtchen Oudenaarde ist von den Spaniern eingenommen worden. Die junge Witwe Griet Marx lebt im Haus ihrer Schwiegereltern, einer Weberfamilie. Nachdem die Besatzer ein ...

1582 in Flandern: Das Tuchweberstädtchen Oudenaarde ist von den Spaniern eingenommen worden. Die junge Witwe Griet Marx lebt im Haus ihrer Schwiegereltern, einer Weberfamilie. Nachdem die Besatzer ein dramatisches Exempel an den widerspenstigen Ratsherren statuiert haben, dem nur der alte Marx (für die Nachbarn unverständlicherweise) entkommt, beschließen die Schwiegereltern Oudenaarde zu verlassen. Griet will aber mit ihrem Söhnchen bleiben und erringt vom spanischen Statthalter das Privileg, Sicherheitsbriefe auszustellen. So versichert sie auch die Rückreise der schwarzen Schwestern in ihr altes Ordenshaus, wovon sie nach dem Bildersturm geflohen waren. Doch auf der Rückreise verschwinden die Nonnen spurlos. Griet steht vor dem Ruin und macht sich mit einem Untergebenen des Statthalters, dem attraktiven Don Luis auf die gefahrvolle Suche nach den Nonnen. Griet fühlt sich zu dem rätselhaften Spanier hingezogen. Doch kann sie ihm trauen? Und warum ist er so an Griets Herkunft interessiert?

Der Schreibstil von Guido Dieckmann ist ausgesprochen mitreißend und er versteht es, die Figuren mit ihren unterschiedlichen Charakteren zum Leben zu erwecken. Wie man es vom Autor gewohnt ist, wurden historische Fakten harmonisch in einen spannenden und abwechslungsreichen Roman verpackt. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Immer wieder gab es überraschende Elemente und Wendungen, die den Spannungsbogen aufrecht hielten. Für mich ein sehr gelungener Roman, der mich gut unterhalten hat!

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannend und unterhaltsam

Fürstin der Bettler
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Ein super spannender Roman um eine starke Frau! Hannah Meisterin, die Frau des Apothekers, erwacht mitten in der Nacht durch einen Husten. Es ist der Rauch des brennenden Hauses, der sie quält. Ihr Mann ...

Ein super spannender Roman um eine starke Frau! Hannah Meisterin, die Frau des Apothekers, erwacht mitten in der Nacht durch einen Husten. Es ist der Rauch des brennenden Hauses, der sie quält. Ihr Mann liegt nicht neben ihr und das Bett ihrer Tochter ist leer. Hannah erleidet schwere Verbrennungen und rettet sich, aber mit kaum einem Fetzen auf dem Leib. Ihre Familie? Verbrannt.... Hannah kann nach dem Ereignis vor Schock und wegen dem Rauch, den sie eingeatmet hat nicht sprechen und kann sich nicht als Überlebende der Familie zu erkennen geben. Sie wird perfiderweise noch verhaftet und in das Hexenloch gesperrt, dem sie knapp entkommen kann. Eine Bettlerin nimmt sie unter ihre Fittiche. Fortan kämpft Hannah ums pure Überleben, aber versucht auch, den Grund für den Brand herauszubekommen. Das Grundstück hat sich nämlich ein reicher Kaufmann unter den Nagel gerissen. Hannah kommt einem unfassbaren Skandal auf die Spur...

Für mich war das Buch so spannend, dass ich es geradezu verschlungen habe. Es ist aber nichts für ganz zartbesaitete, denn was Hannah alles so erlebt und was in der Stadt vor sich geht ist ganz schön heftig! Mir hat der flüssige und bildhafte Schreibstil sehr gut gefallen, auch die Charaktere wurden gut herausgearbeitet. Den Wandel, den Hannahs Persönlichkeit durchmacht, konnte ich gut nachvollziehen. Die Geschehnisse wurden sehr plastisch beschrieben, was zur Spannung beitrug. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, bietet m.E. aber Raum für eine Fortsetzung, über die ich mich freuen würde!

Veröffentlicht am 18.01.2017

der schwächste Band bisher

Die Toten, die niemand vermisst
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Ich hatte mich auf einen weiteren Band der Reihe um Sebastian Bergmann gefreut, bin aber doch ein wenig enttäuscht! Den egoistischen, unausstehlichen Profiler Bergmann mit seiner direkten und teilweise ...

Ich hatte mich auf einen weiteren Band der Reihe um Sebastian Bergmann gefreut, bin aber doch ein wenig enttäuscht! Den egoistischen, unausstehlichen Profiler Bergmann mit seiner direkten und teilweise brüskierenden Art hatte ich aus den Vorgängerromanen geradezu "lieben" gelernt, aber in diesem Buch kommt er ganz anders und meiner Meinung nach äußerst flach rüber. Die Handlung dreht sich sehr um das Verhältnis zu seiner Tochter Vanja. Sebastian versucht es auf ungewohnt nette Art, was mir zu langweilig war. Natürlich zieht er auch hier ganz egoistisch ein paar Fäden, aber Spannung kam für mich dabei keine auf. Seine vielzitierten Frauengeschichten kommen auch in diesem Buch nicht zu kurz, langweilen aber eher. Auch die aufzuklärenden Mordfälle waren ziemlich langweilig für meinen Geschmack, die Beschreibung der Ermittlungen teilweise sehr langatmig. Was mich geärgert hat ist dass einiges offen gelassen wurde, wohl für den nächsten Band. Ich hätte gern in diesem Buch schon erfahren, wie Vanja reagiert, nachdem sie ein paar Dinge erfahren hat. Und der Cliffhänger ganz zum Schluß läßt auch auf einen Nachfolgeroman schließen. Nachdem die Handlung streckenweise einige Längen hatte, fand ich so einen "hoppla-hopp-und-fertig" Schluß unbefriedigend.