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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2024

Hatte einige Längen

Die Verlierer
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Fred Keller meldet seine Frau Kirsten als vermisst. Sie ist im Urlaub zum Joggen aufgebrochen und nicht zurückgekommen. Da sie im April schon einmal für drei Tage verschwunden war, meldet er sie erst nach ...

Fred Keller meldet seine Frau Kirsten als vermisst. Sie ist im Urlaub zum Joggen aufgebrochen und nicht zurückgekommen. Da sie im April schon einmal für drei Tage verschwunden war, meldet er sie erst nach elf Tagen bei der Polizei als vermisst. Während Rita Voss den Fall übernimmt und zu ermitteln beginnt, verdächtigt Kellers Schwager ihn, seine Frau getötet zu haben. Kellers Stiefsohn könne Rita Voss bestätigen, dass seine Mutter im April bereits für drei Tage weg war, doch der 13-jährige Til ist ebenfalls verschwunden. Sein Onkel hat einen Hinweis für Rita Voss, dem sie nun nachgeht, und versucht, den neuen KK11-Leiter von einem möglichen Doppelmord zu überzeugen, doch der glaubt nicht daran. Im Laufe der Ermittlungen erfährt Rita Voss, dass es mehrere Frauen gibt, die auf mysteriöse Weise verschwunden und nicht wieder aufgetaucht sind.

"Die Verlierer" ist das erste Buch von Petra Hammesfahr, das ich gelesen habe. Da ich über sie sehr viel Positives gehört habe, war ich sehr gespannt und habe mich - insbesondere wegen der Kennzeichnung als Psycho-Spannung - sehr auf die Lektüre gefreut.
Entgegen meiner Erwartungen ließen Spannug und überraschende Plottwists allerdings auf sich warten. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, in Rückblenden und es gibt diverse Schauplätze und Figuren. Da ich manchmal eine Weile gebraucht habe, um all das zu sortieren und Bezüge herzustellen, bremste mich diese Art der Erzählung etwas aus. Außerdem plätscherten die Ermittlungen eher vor sich hin, zogen sich und ließen auf bahnbrechende Ergebnisse warten.
Insgesamt gab es einige Längen, mich konnte der Plot nicht vollends überzeugen und ich saß auch nicht spannungsgeladen da, sondern konnte das Buch problemlos unterbrechen - was für ein Spannungsbuch eher ein schlechtes Zeichen ist.

Ich werde mir die älteren Werke von Petra Hammesfahr mal anschauen, vielleicht überzeugen die mich mehr.

Veröffentlicht am 02.08.2024

Brandaktuell

VIEWS
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Lena Palmer, eine 16-Jährige, ist plötzlich spurlos verschwunden. Doch drei Tage später taucht im Internet ein brutales Video auf, in dem sie zu sehen ist, und das innerhalb kürzester Zeit viral geht. ...

Lena Palmer, eine 16-Jährige, ist plötzlich spurlos verschwunden. Doch drei Tage später taucht im Internet ein brutales Video auf, in dem sie zu sehen ist, und das innerhalb kürzester Zeit viral geht. Die BKA-Kommissarin Yasira Saad ist für die Ermittlungen zuständig und soll herausfinden, was mit Lena geschehen ist, wo sie steckt und wer die Personen sind, die hinter der Tat und dem Video stehen. Yasira bleibt dafür immer weniger Zeit, denn das Video hat weitreichende Konsequenzen im Land, die unter anderem gewalttätige Demonstrationen und Drohungen beinhalten, denn die rechtsradikale Gruppierung "Aktiver Heimatschutz" bekommt immer mehr Zuspruch und Unterstützung.

Dass Marc-Uwe Kling sehr gut schreiben kann, hat er mir schon mit den Känguru-Chroniken und seinen Kinderbüchern bewiesen. Da es sich hier um einen Thriller handelt, war ich deshalb sehr gespannt. Ausgehend von "Qualityland" habe ich vermutet, dass es in diesem Buch ebenfalls einen dystopischen Aspekt gibt. Ohne inhaltlich viel preiszugeben, um nicht zu spoilern, kann ich sagen, dass das Buch nicht klassisch dystopisch ist. Es werden eher brandaktuelle Entwicklungen, Mechanismen, gesellschaftliche Zustände und Technologien weitergedacht und auf die Spitze getrieben.
Je nach Entwicklung kann ich mir vorstellen, dass "Views" genauso passieren könnte und empfinde das Buch daher weniger als dystopisch. Die Zusammenhänge, Entwicklungen und Handlungen folgen einer gewissen Logik, sodass sich immer wieder Kreise schließen und neue Aspekte entstehen.

Ein brandaktuelles Buch, das sehr viele wichtige Apsekte thematisiert, und dessen geschilderte Entwicklungen ich als plausibel und schlüssig bewerten kann. Ich empfehle das Buch generell, insbesondere natürlich denjenigen Leser*innen, die schon Bücher von Marc-Uwe Kling gelesen haben.

Veröffentlicht am 02.08.2024

Ist jede Minute wert

Hast du Zeit?
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Lilly muss am Telefon mitanhören, wie ihre Partnerin Felicitas im Auto gestoppt und entführt wird. Conny meldet bei der Polizei, dass sie sich beobachtet fühle, bekommt jedoch keine große Hilfe. Ihre Freundin ...

Lilly muss am Telefon mitanhören, wie ihre Partnerin Felicitas im Auto gestoppt und entführt wird. Conny meldet bei der Polizei, dass sie sich beobachtet fühle, bekommt jedoch keine große Hilfe. Ihre Freundin Michelle bittet ihren Vater, ehemaligen Bundestagspolizisten, um Hilfe. Doch sein Einsatz ist zwecklos, denn Conny wird ermordet aufgefunden. Als dann auch noch seine Tochter Michelle verschwindet, ermittelt Grotheer auf eigene Faust, stößt dabei auf Lilly und die beiden machen sich gemeinsam auf die Suche nach Felicitas und Michelle.

Andreas Winkelmann schreibt schnell, in kurzen Kapiteln und mit diversen Perspektivwechseln. Ich mag die wechselnden Kapiteln der verschiedenen Opfer als auch die Kapitel aus Täterperspektive sehr. Dass in "Hast du Zeit?" die Zeit eine große Rolle spielt und sich der Täter um Zeit beraubt fühlt, wird recht schnell klar. Wie die einzelnen Opfer zusammenhängen und welches Motiv der Täter hat, erfahren die Leser*innen erst im Verlauf der Lektüre.
Die Entwicklungen sind schnell, spannend und unter Berücksichtigung der Hintergründe nachvollziehbar. Ich mag bei Thrillern, wenn die Auflösung erst ganz zum Schluss kommt und keine Fragen offen bleiben.
Der Plot, dass sich jemand um Zeit beraubt fühlt und meint, sich diese durch Mord zurückzuholen, war für mich neu und spannend. Auch der Wettlauf gegen die Zeit, die Verschwundenen noch rechtzeitig zu finden, feuerte das Lesetempo an.

Veröffentlicht am 02.08.2024

Schöne RomCom

Funny Story
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Daphne hat Wochen und Monate der Hochzeitsplanung hinter sich, als ihr Verlobter Peter von seinem Junggesellenabschied zurückkommt und ihr eröffnet, er habe festgestellt, seine Kindheitsfreundin Petra ...

Daphne hat Wochen und Monate der Hochzeitsplanung hinter sich, als ihr Verlobter Peter von seinem Junggesellenabschied zurückkommt und ihr eröffnet, er habe festgestellt, seine Kindheitsfreundin Petra zu lieben. Völlig überrascht und fassungslos von der Trennung muss sich Daphne innerhalb kürzester Zeit eine neue Bleibe suchen. Für Peter ist sie nach Michigan gezogen, wo sie keine Freund*innen und keine Familie hat. Nun steht sie ohne Verlobten und wegen ihres Traumjobs als Kinderbibliothekarin, der allerdings nur wenig Geld einbringt, auch ohne große Chance auf Wohnraum da. Ihre Lösung: Sie zieht bei Petras Ex-Freund Miles ein, der nach der schnellen Trennung ebenso in der Luft hängt. Wegen ihrer unterschiedlichen Lebensstile gehen sich beide aus dem Weg - bis zu dem Tag, an dem Daphne eine Einladung zu Peters und Petras Hochzeit bekommt und ihm erzählt, sie sei nun mit Miles zusammen und käme mit ihm gemeinsam. Das ist der Beginn ihrer Fake-Beziehung und diverser absurder Situationen und Begegnungen.

Emily Henry schreibt flüssig, humorvoll und leicht, was für mich ein schnelles Lesetempo bedeutet. Außerdem waren mir sowohl Daphne als auch Miles sympathisch, ich mochte die Nebenfiguren und die Schilderungen der Abläufe in Michigan. Miles und Daphne liefern sich den einen oder anderen Schlagabtausch, was mich zum Schmunzeln brachte. Im Mittelteil nervte mich das ewige Hin und Her der beiden etwas, das nahm das Tempo aus der Lektüre und ich wusste nicht immer, was Sinn und Zweck mancher Handlungen und Äußerungen sein sollten.
Was mich jedoch sehr positiv überrascht hat, war die Thematisierung negativer Kindheitserinnerungen und Familiendynamiken, was den Figuren und dem Geschehen einen für mich überraschenden Tiefgang verliehen hat. So wurde die Fake-Beziehung streckenweise eher zur Nebensache und es ging um die persönliche Entwicklung und Aufarbeitung dieser Themen.

Insgesamt hat mir "Funny story" sehr gut gefallen und mich tatsächlich zum Schmunzeln gebracht.

Veröffentlicht am 02.08.2024

Ich habe mehr erwartet

Insight – Dein Leben gehört mir
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Valerie Sophie ist in den Sozialen Medien sehr aktiv und hat sich zu einer der größten Influencerinnen Deutschlands hochgearbeitet. Sie gilt als unglaublich beliebt unter ihren Followerinnen, entwickelt ...

Valerie Sophie ist in den Sozialen Medien sehr aktiv und hat sich zu einer der größten Influencerinnen Deutschlands hochgearbeitet. Sie gilt als unglaublich beliebt unter ihren Followerinnen, entwickelt eine eigene Kosmetiklinie und ist sehr erfolgreich. Als sie jedoch ihre Beziehung beendet und als Influencerin ohne medienwirksamen Partner aktiv ist, sinken ihre Followerinnenzahlen. Doch die wissen auch nicht, welche Erfahrungen Valerie Sophie gemacht hat und wie sehr sie selbst unter der Trennung leidet. Zudem bekommt sie bedrohliche Briefe und vermutet einen Stalker. Allerdings nimmt die Polizei sie nicht sonderlich ernst und sieht keine Möglichkeiten der Unterstützung oder Ermittlung. Valerie Sophie erinnert an sich an ihren damaligen Mitschüler Paul, der bei der Polizei arbeitet und ihr schon einmal geholfen hat.

Beschrieben wird "Insight. Dein Leben gehört mir" als "mitreißender New-Adult-Lesestoff mit Thrill Romance und Spannung, Lügen, Geheimnisse und eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint", weshalb ich mit großen Erwartungen an die Lektüre ging. Sowohl das Cover als auch Klappentext und Leseprobe gefielen mir und weckten meine Neugier.
Zunächst gefiel mir Antonia C. Wesselings flüssiger Schreibstil sehr und ich war neugierig auf die Story sowie auf Thrill und Spannung. Auf die musste ich allerdings eine ganze Weile warten, beziehungsweise weckte das Buch bei mir weder Thrill noch große Spannungsmomente.
Ich konnte weder zu Valerie noch zu Paul oder einer anderen Figur einen Draht knüpfen und erlebte alle als eher oberflächlich. Valeries Gedanken, Gefühle und vor allem Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen und fand sie auch im Gesamtgeschehen nicht immer schlüssig.
Auch die Schilderungen zu Valeries Leben als Influencerin und die Einblicke in ihre Welt fand ich nicht sehr mitreißend, sondern streckenweise eher öde und langweilig - vor allem hatten sie wenig Mehrwert für den Plot.
Insgesamt war das Erzähltempo eher langsam, die Handlung und Entwicklungen haben wenig Fahrt aufgenommen, was vermutlich ebenfalls zum Fernbleiben des erwarteten Thrills geführt hat.

Leider blieb "Insight. Dein Leben gehört mir" weit hinter meinen Erwartungen zurück und wird mir auch nicht längerfristig in Erinnerung bleiben.