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Veröffentlicht am 10.02.2019

Anatomie einer Absicht

Anatomie einer Absicht
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Lidia beschließt nach 14 Ehejahren, ihren Mann durch das Servieren von giftigen Pilzen zu töten.
In der Inhaltsangabe heißt es: "Mit kühlem Blick schildert die Ich-Erzählerin Gestalt, Lage und Struktur ...

Lidia beschließt nach 14 Ehejahren, ihren Mann durch das Servieren von giftigen Pilzen zu töten.
In der Inhaltsangabe heißt es: "Mit kühlem Blick schildert die Ich-Erzählerin Gestalt, Lage und Struktur ihrer Absicht, seziert nüchtern den Verlauf ihrer Ehe." Dem kann ich mich voll und ganz anschließen: es wird nüchtern berichtet, welche Vorkommnisse und Entwicklungen in der Ehe zu der Mordabsicht führen. Dabei bleibt Lidia sehr nüchtern und kühl. Ich konnte leider keinerlei Verbindung zu ihr aufbauen und ihre Erklärungen an einigen Stellen nicht nachvollziehen.
Es wird neben dem Kapitel aus Lidias Sicht ebenfalls aus Sicht des Ehemannes und zweier Freunden/Bekannten des Ehepaares berichtet. Diese Verknüpfung der Kapitel konnte ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehen, da für mich eine Art Rahmen fehlte, in dem sie eingebettet sind und der ihre Darstellungsnotwendigkeit aufzeigt.

Im Prinzip passiert in diesem Buch nicht mehr als in der Inhaltsangabe steht: Lidia berichtet vom Verlauf ihrer Ehe und ihrer Mordabsicht. Ob Helmut den Tag überlebt, wird aufgeklärt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Schmetterlingstränen

Schmetterlingstränen
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April Galagher hat als zehnjähriges Mädchen dabei zusehen müssen, wie ihre Mutter ermordet wurde. Die Erinnerung an diese Zeit hat sie verdrängt, doch nun, Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, schlägt der ...

April Galagher hat als zehnjähriges Mädchen dabei zusehen müssen, wie ihre Mutter ermordet wurde. Die Erinnerung an diese Zeit hat sie verdrängt, doch nun, Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, schlägt der Mörder erneut zu und sucht nach seiner Seelenverwandten - nach April.

Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen, da das Buch von Anfang an spannend war und mich sofort in die Geschichte mitgenommen hat.
Die Erzählperspektiven des Mörders, die manchmal eingeschoben wurden, haben mir sehr gut gefallen, da ich so nicht nur Aprils Vorgehen, sondern auch die des Mörders nachvollziehen konnte.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass sich das Buch sehr flott lesen lässt. Auch die Kapiteleinteilung finde ich von der Länge her sehr gelungen.
Die Handlung nimmt an Fahrt auf und Spannung entwickelt sich immer mehr. Das Rätsel des Mörders konnte ich tatsächlich erst im letzten Viertel des Buches lösen, trotzdem habe ich während der gesamten Lesezeit fleißig geraten.

Ein sehr spannender und schlüssiges Buch, das ich eher als Thriller statt Roman bezeichnen würde.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nie wieder Blondinen

Nie wieder Blondinen
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Vreni Tschannen-Hartnagel wird von ihrem Ehemann Olaf für eine russische Blondine fallen gelassen. Nun muss sie wieder als Kunstlehrerin arbeiten. Und das im Berner Oberland, nahe ihres Heimatdorfes. Vreni ...

Vreni Tschannen-Hartnagel wird von ihrem Ehemann Olaf für eine russische Blondine fallen gelassen. Nun muss sie wieder als Kunstlehrerin arbeiten. Und das im Berner Oberland, nahe ihres Heimatdorfes. Vreni ist nun also nicht nur auf Männersuche, sondern stolpert beim Joggen über die Leiche ihrer Kollegin Monika Hansen und gerät mitten in die Mordermittlungen...

Der Klappentext klingt nach einem unterhaltsamen Liebes-Krimi. Unterhaltsam war er. Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich daher sehr gut lesen. Es sind neben den schweizerdeutschen Dialogen auch sarkastische Momente enthalten, die mich gelegentlich zum Schmunzeln brachten.
Vrenis Männergeschichten fand ich ganz nett, aber an manchen Stellen zu dick aufgetragen.
Der Mordfall tritt an einigen Stellen ein wenig in den Hintergrund. Die Polizeiarbeit wirkt nicht sehr realistisch, aber das steht in der Geschichte auch nicht im Vordergrund, stört also wenig.
Die Geschichte ist in sich recht stimmig, nimmt jedoch an einigen Stellen Ausmaße an, die ich zu dick aufgetragen finde. An einigen Stellen habe ich einige Sätze oder auch Seiten übersprungen, weil es mir zu langatmig wurde.

Das Buch ist für eine kurzweilige leichte Unterhaltung geeignet, darf dabei jedoch nicht zu ernst genommen werden.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Papa-Probetraining

Papa-Probetraining
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Ben Weber lernt durch seine Frau und Grundschullehrerin Susanne den kleinen Leo kennen, der Probleme mit seiner Pflegefamilie hat und nun im Kinderheim lebt. Das Ehepaar Weber besucht ihn dort regelmäßig, ...

Ben Weber lernt durch seine Frau und Grundschullehrerin Susanne den kleinen Leo kennen, der Probleme mit seiner Pflegefamilie hat und nun im Kinderheim lebt. Das Ehepaar Weber besucht ihn dort regelmäßig, unternimmt Ausflüge mit Leo und lernt ihn dabei besser kennen...

Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Der Witz und die Selbstironie, mit denen von der wachsenden Tagesvater-Kind-Beziehung berichtet wird, legen den Fokus auf die positiven Seiten und halten einige Schmunzler und Lacher bereit.
Der Leser kann durch die authentisch geschilderten (alltäglichen) Situationen, die Ben Weber mit dem sich ihm annährenden Leo erlebt, die Entwicklung der Beziehung nachvollziehen.
Das Ende überrascht nicht, der Weg dorthin ist jedoch ein unterhaltsames Erlebnis.

Veröffentlicht am 10.02.2019

In all den Jahren

In all den Jahren
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Barbara Leciejewski nimmt auf die Reise einer 20-jährigen Freundschaft. Die Freundschaft zwischen Elsa und Finn, die mit einem ungewöhnlichen Kennenlernen beginnt und ewig bestehen soll.

Schon die ersten ...

Barbara Leciejewski nimmt auf die Reise einer 20-jährigen Freundschaft. Die Freundschaft zwischen Elsa und Finn, die mit einem ungewöhnlichen Kennenlernen beginnt und ewig bestehen soll.

Schon die ersten Seiten haben mich vollkommen in den Bann der Geschichte gezogen. Elsa und Finn waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mag ihre Charaktereigenschaften, die Art, wie sie kommunizieren und den Witz, der ihre Vertrautheit unterstreicht. All diese feinen Details, die dem Roman seinen Schliff geben, wurden durch den Schreibstil hervorgerufen. Er ist locker und lieblich und füllt die Charaktere (alle!) mit Leben und Persönlichkeit. Ich konnte jeden Moment mitfühlen, als sei ich direkt anwesend.

Der Roman beinhaltet die komplette Fülle des Gefühlsspektrums, nimmt den Leser mit in die Höhen und Tiefen der Freundschaft, lässt ihn die Intensität, die Vertrautheit und die Liebe spüren. Die Geschichte ist mit Charme, Witz und Sarkasmus gespickt, sowohl die Erzählung als auch die Dialoge, was noch mehr Nähe zu den Figuren und ihren Gedanken aufbaut.

Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, weil es mich zutiefst berührt hat und dabei absolut ehrlich war. Ich habe schon lange keinen Roman gelesen, der mich derart begeistert hat. Es handelt sich hier also um einen absoluten Favoriten!