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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2022

Ungefilterte Einblicke in die Seele des Menschen

Milch Blut Hitze
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In 11 Kurzgeschichten erzählt die Autorin Dantiel W. Moniz in einer klaren, direkten und teils poetischen Schreibweise über Schwächen, Ängste und tiefe Empfindungen hervorgerufen durch verschiedene Schicksalsschläge. ...

In 11 Kurzgeschichten erzählt die Autorin Dantiel W. Moniz in einer klaren, direkten und teils poetischen Schreibweise über Schwächen, Ängste und tiefe Empfindungen hervorgerufen durch verschiedene Schicksalsschläge. Bis auf eine Ausnahme sind Frauen bzw. Mädchen unterschiedlichen Alters die Hauptcharaktere. Berührend und sensibel schildert die Autorin die Empfindungen und Gedanken der Personen. Die Stimmung ist meist sehr bedrückend, düster und atmosphärisch.
Die Themen handeln von den verschiedensten Lebensereignissen, zum Beispiel Krebserkrankung, Fehlgeburt, Selbstmord, die Angst vor dem Erwachsenwerden und Kindesmissbrauch. Was sonst verschwiegen wird, kommt in diesem Buch offen zu Tage mit all seiner Heftigkeit. Die Wortwechsel sind direkt, ehrlich und teilweise hart. Jede Geschichte klingt lange in einem nach.

Mein Fazit:
Milch Blut Hitze ist kein Buch, dass man einfach so runterlesen kann. Ich musste nach jedem Erlebnis erst einmal innehalten, mich damit auseinandersetzen. Wie würde ich an Stelle der Hauptperson empfinden und reagieren. Ein Buch mit tief aufwühlenden Geschichten, zu einem besonderen Werk zusammengetragen. Vielen Dank Dantiel W. Moniz für die ausdrucksstarken Einblicke in die Seele des Menschen.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Historische Geschichte mit Krimielementen

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen ...

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen Szenen angeschnitten. Es handelt sich vielmehr um eine historische Kriminalgeschichte, die sich nur am Rande im Kreise der Uhrmacherei bewegt. So reise ich also mit der jungen Hauslehrerin Sarah Siegwart von Luzern nach Grenchen, einem aufstrebenden Dorf in der Geschichte der Uhrmacherkunst. Dort tritt sie eine Stelle im Haushalt der angesehenen Familie Schneider an. Schon kurz nach ihrer Ankunft kommt das Dienstmädchen Emmi auf mysteriöse Weise zu Tode. Sarah, die den ungeklärten Tod ihres Verlobten noch nicht überwunden hat, findet auch hier Unstimmigkeiten und gibt sich mit Eifer und Mut an die Aufklärung. Dies wird in Augen des Ermittlers, Korporal Ringgenberg nicht gern gesehen. Weitere Todesfälle machen die Lösung des Falles immer verworrener. In dieser turbulenten Zeit bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Sarah und Paul Schneider, dem Sohn der Familie, an. Durch ihn verliert Sarah dann auch ihr Herz an die Uhrmacherkunst, die sich immer mehr zu ihrem Berufswunsch entwickelt.
Ich muss gestehen, dass ich bis gut zur Mitte des Buches brauchte, um mich auf die Geschichte einlassen zu können. Vermutlich, weil es so gar nicht meinen Erwartungen entsprach. Auch die religiösen Streitigkeiten innerhalb der Katholiken haben mir den Einstieg erschwert. Mir war nicht bewusst, dass es im 19. Jahrhundert derartige Glaubenskämpfe gab, die teilweise ausuferten. Aus der Sichtweise, hier einen historischen Kriminalroman in Händen zu halten, entpuppt sich das Buch dann jedoch zu einer fesselnden Geschichte mit viel Spannung und überraschenden Wendungen bei der Aufklärung der Todesfälle. Die Lösung hat mich sehr überrascht, wurde jedoch plausibel seitens der Autorin dargelegt. Auch ein delikates Geheimnis kommt zu Tage, doch hier möchte ich nicht zu viel verraten.

Mein Fazit:
Es würde dem Buch gut tun, einen Hinweis auf den eher kriminellen Charakter zu erhalten. Durch Titel und Klappentext werden viele gewiss andere Erwartungen hegen und enttäuscht sein, da sie doch einen in der Szene des Uhrmacherhandwerks angesiedelten Familienroman erwarten. Dank der starken Protagonistin Sarah, die ihrem strengen Vater zum Trotz, ihren Weg geht und mutig unter höchstem Einsatz an der Aufklärung des Falles beteiligt ist, entwickelte sich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch recht spannend. Die Hintergründe der Todesfälle, die anfangs so gar nicht zusammenpassten, wurden geschickt seitens der Autorin zusammengeführt und haben ihre plausible Aufklärung gefunden. Ich hoffe, dass uns Band 2 der Saga jedoch mehr in die Welt der Uhrmacherei entführen wird, die mich brennend interessiert.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Spannendes Finale einer Trilogie, die man gelesen haben muss

Die Heimat des Herzens
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Schon nach wenigen Seiten bin ich schon wieder ganz gefangen von Abigails Geschichte. Nach einer spektakulären Überfahrt kommt diese in New York an, in den Armen ihr frisch geborenes Baby Rosemary. Dass ...

Schon nach wenigen Seiten bin ich schon wieder ganz gefangen von Abigails Geschichte. Nach einer spektakulären Überfahrt kommt diese in New York an, in den Armen ihr frisch geborenes Baby Rosemary. Dass alles glimpflich verläuft, verdankt sie Captain John Maroon, der sich als guter Freund herausstellt. Doch auch hier holt die Vergangenheit Abigail ein. Ihrer Absicht, die Statue wieder in ihren Besitz zu bekommen, legen sich wieder zahlreiche Steine in den Weg. Kann sie jemals dem langen Arm von Sir Laurence entfliehen? Wie viele Schicksalsschläge sind nötig, um Abigails Willen zu brechen?
Auch auf Hampton Hall geht es nicht gerade rosig zu, die Liebschaft zwischen Ebenezer und Robert droht aufzufliegen. Hugo schert sich kein bisschen um den Erhalt der Fabrik und das Wohl seiner Arbeiter. Hier ist dringend die Hilfe von Ebenezer nötig, doch hat dieser nicht das Recht an der Firma gemäß Testament verloren?
Ich muss sagen, in Band 3 hat Felicity Whitmore sich selbst übertroffen und die Messlatte mächtig hoch gelegt. Mit Abigail hat sie eine einzigartige Protagonistin geschaffen, die sich mutig allen Schicksalsschlägen widersetzt hat. Ja mehr noch, ihre Kraft ist durch jeden Rückschlag eher noch gewachsen. Durch ihre Tagebücher und auch derer von Sir Laurence’s Nachkommen kommen schauerhafte Geheimnisse an den Tag, die mir mehr als einmal Gänsehaut bescherten. Welche krankhaften Ausmaße sein Wahnsinn nimmt, mag ich gar nicht in Worte fassen. Der finale Band ist eine Achterbahnfahrt, auf der ich von Höhepunkt zu Höhepunkt rase. Manche Momente nahmen mir den Atem, ich musste kurz innehalten, um dann die nächste Hürde zu nehmen.
Die verschiedenen Zeitebenen hätten lebhafter nicht zusammengeführt werden können, um dann in einem emotionalen Finale zu enden. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich von Abigail und ihrer Lebensgeschichte verabschiedet. An sie und viele andere lieb gewonnene Charaktere werde ich mich immer wieder gerne erinnern. Von mir eine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen+.

Mein Fazit:
Ich kenne nun alle bisherigen Bücher von Felicity Whitmore und mit jedem weiterem Buch hat sie sich immer mehr zu einer meiner Lieblingsautorinnen entwickelt. In ihr schlummert ein wahnsinniges Potential an Ideen, mit denen sie mich immer wieder begeistert. Das Genre „Familiengeheimnisse“ scheint ihr wie auf den Leib geschrieben zu sein. Der Name „Felicity Whitmore“ steht für jede Menge Spannung, tolle Charaktere und überraschende Wendungen. Auch an Emotionen fehlt es in keinem Buch. Spätestens mit ihrer Trilogie über die Frauen von Hampton Hall gehört sie für mich zu den ganz Großen. Jetzt warte ich voller Vorfreude auf ihre Neuerscheinung im Juni diesen Jahres.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Herzerwärmende Pinguinliebe

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
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Dieses Buch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mir das Cover und der Klappentext gefielen, bin ich ohne besondere Erwartungen ans Lesen gegangen. Also kurz zum Inhalt:

Ich lerne die etwas schrullige, ...

Dieses Buch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mir das Cover und der Klappentext gefielen, bin ich ohne besondere Erwartungen ans Lesen gegangen. Also kurz zum Inhalt:

Ich lerne die etwas schrullige, kaltherzige Veronica McCreedy auf ihrem großen Landsitz an Schottlands Küste kennen. Bis auf ihre Putzfrau Eileen und einen Gärtner lebt sie dort ohne weiteren Familienanschluss. Eileen hat es nicht leicht, denn Veronica ist extrem anspruchsvoll und – das würde sie ja nie zugeben – ein klein wenig vergesslich. So ist jeder Tag eine neue Herausforderung für beide. Fakt ist, sie mag weder Spiegel, noch offene Türen, noch das Fernsehprogramm. Von einer Dokumentationssendung über die Adeliepinguine in der Antarktis und deren Artenschutz ist sie dermaßen begeistert, dass sie beschließt der Forschungsstation einen Besuch abzustatten. Das wäre doch die ideale Investition für ihr Vermögen? Der ablehnenden Haltung der Wissenschaftler zum Trotz macht sie sich auf zu einem Abenteuer, welches ihr Leben verändert.

Ich hatte anfangs ein wenig Probleme, mich mit der Protagonistin Veronica anzufreunden. Wer mag schon pingelige und strenge alte Damen, denen man nichts Recht machen kann. Doch hinter der Fassade steckt eine verletzliche und einsame Person, der schon in jungen Jahren schwere Schicksalsschläge widerfahren sind. In einer kleinen verschlossenen Truhe hat sie ihre Erinnerungen an eine glückliche Zeit weggeschlossen, bestehend aus zwei Tagebüchern und einem Medaillon mit diversen Haarsträhnen. Während des Aufenthaltes in der Antarktis und ihrer neu entdeckten Liebe zu den Pinguinen hat sich Veronica nicht nur in mein Herz geschlichen. Auch der über eine Agentur aufgefundene unerwartete Enkel Patrick, der ihr hinterherreist, ist ganz angetan von Granny McCreedy. Und dann ist da noch Pip, das verwaiste Pinguinküken, welches von Veronica aufgepäppelt wird und ihr nicht von der Seite weicht. Ich bin sofort schockverliebt, der kleine Kerl hat mich zu Tränen gerührt. Kein Wunder, dass Veronica ihm nicht widerstehen kann. Veronicas Besuch in der Forschungsstation ist eine Bereicherung für alle.

Im Gesamten ein zu Herzen gehendes Buch mit Wohlfühlcharakter.

Mein Fazit:
Ein Buch das unterhält, aber auch zu Herzen geht. Hazel Prior hat mit ihrem lockeren Schreibstil wunderbare Charaktere geschaffen. Auch hier zeigt sich wieder, dass hinter dem eigenartigen Benehmen älterer Menschen oft Einsamkeit steckt. Sie brauchen eine Aufgabe und Kontakte, dann blühen sie wieder auf. Das Setting fand außergewöhnlich, jedoch interessant. Normalerweise schrecken mich Eis und Kälte ab, aber für die Pinguine würde ich auch die Antarktis bereisen. Vielen Dank für die eindrucksvolle Reise. Pip – ich werde Dich vermissen.​​​​​​​​​

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Eine atemberaubende Reise in die Welt unter den zwei Sonnen

Helles Land
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„Seid gesegnet vom Heiligen Baum“
Über Helles Land brennen erbarmungslos zwei Sonnen. Einzig die mächtige Lichteiche vermag die Bewohner des Waldes zu schützen, deren Standplatz nur die Hohe Hüterin Clay ...

„Seid gesegnet vom Heiligen Baum“
Über Helles Land brennen erbarmungslos zwei Sonnen. Einzig die mächtige Lichteiche vermag die Bewohner des Waldes zu schützen, deren Standplatz nur die Hohe Hüterin Clay als Erwählte kennt. Als die jährliche Delegation von den Türmen im Refugium erscheint, droht dem Heiligen Baum jedoch Gefahr. Auf der Suche nach dem Feind müssen Clay und ihre Freunde eine gefährliche Reise antreten, um die Welt zu retten. Hierbei treffen sie auf Feinde und Freunde und müssen um ihr Leben bangen.
Ich bin jetzt noch hin und weg von diesem wunderbaren und phantastischen Buch. Mit Helles Land hat Mary E. Garner eine einzigartige Welt geschaffen, deren Länder nicht unterschiedlicher sein könnten. Das waldige Refugium, das trockene und heiße Savannah sowie die herrschaftlichen Türme. Eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt wurde mir offenbart. So zum Beispiel der kleine Tausänger und das Totenfrass. Das Wortbuildung hätte nicht besser sein können. Während des Lesens befand ich mich gedanklich in Helles Land und wich Clay nicht von der Seite. Neben den Hauptcharakteren Clay und Camille gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die sich sofort in mein Herz geschlichen haben. Allen voran das Obediant Avem und die resolute Türmerin Dench. Manche Personen konnte ich anfangs nicht gleich einschätzen, so zum Beispiel Jonn den Savannah Dweller und Aruncus den Refugiumsmeister. Doch genau das benötigt eine lebendige Geschichte. Neben einer perfekt ausgestalteten Welt und seinen Bewohnern gibt es eine spannende Geschichte mit zahlreichen Wendungen, Überraschungen und auch emotionalen Momenten. Ja, auch ich habe um die Lichteiche geweint, die Großes leistet.

Fazit:
Vielen Dank Mary E. Garner für diese wunderbare Reise durch Helles Land mit all seinen Facetten und Charakteren, ich hätte gerne noch endlose Sonnenstände im Wald des Refugiums verbracht und der Natur und den Tieren gelauscht. Clay, Camille und Avem, Ihr werdet mir fehlen.
Die Botschaft des Buches sollte uns allen ein Vorbild sein. Der Schutz der Natur und unser Leben geht uns alle an, wir können nur etwas erreichen, wenn alle ihren Teil dazu beitragen. Es ist schon lange an der Zeit, dass wir unserer Umwelt etwas zurückgeben. Auch bei anderen Bedrohungen und Entscheidungen ist das „Wir-Denken“ enorm wichtig.
Helles Land hat meinem „Lesejahr“ einen krönenden Abschluss bereitet !

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