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Veröffentlicht am 04.12.2024

Blütenzauber im Islandwind

Die Wildblütentochter (Die Blumentöchter 2)
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Fünf Sterne für eine faszinierende Reise zwischen Cornwall und Island

Tessa Collins schafft es mit dem zweiten Band der Blumentöchter-Reihe erneut, mich völlig in den Bann zu ziehen. Nachdem mich schon ...

Fünf Sterne für eine faszinierende Reise zwischen Cornwall und Island

Tessa Collins schafft es mit dem zweiten Band der Blumentöchter-Reihe erneut, mich völlig in den Bann zu ziehen. Nachdem mich schon der erste Teil begeistert hat, konnte ich es kaum erwarten, „Die Wildblütentochter“ zu lesen – und wurde nicht enttäuscht.

Diesmal führt uns die Geschichte nach Island, einem Land, das ich schon lange auf meiner Reise-Wunschliste habe. Collins beschreibt die isländische Landschaft so eindrucksvoll und lebendig, dass man sich fast schon selbst auf der Insel wähnt. Die raue Schönheit der Natur, die Sagen um Trolle und die herzliche Kultur der Menschen werden mit so viel Liebe zum Detail eingebunden, dass man direkt Sehnsucht bekommt.

Im Mittelpunkt steht Soley, eine erfolgreiche Sängerin, die sich ausgebrannt fühlt und nach Cornwall zu ihrer Familie zurückkehrt. Diese Ruhepause entwickelt sich für sie zu einer Reise der Selbstfindung, die sie schließlich nach Island führt. Die Suche nach den Wurzeln ihrer Familie – ausgelöst durch ein mysteriöses Bild – ist spannend erzählt und mit einer Prise Romantik gewürzt. Besonders berührend fand ich die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters, die sich nach und nach entfaltet.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei die Gegenwart dominiert. Tessa Collins’ Schreibstil ist mitreißend, flüssig und wunderbar bildhaft. Ihre Charaktere sind authentisch und liebevoll ausgearbeitet. Ich habe Soley schnell ins Herz geschlossen und konnte mich gut in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen.

Das Cover ist ein weiteres Highlight: Es vereint die Themen Blumen und Island perfekt und greift die Verbindung zur Protagonistin Soley auf. Der Stammbaum im Buch erleichtert den Überblick über die Familienverhältnisse und ist ein toller Zusatz.

„Die Wildblütentochter“ ist eine wunderbare Mischung aus Familiengeschichte, Romantik und der Magie Islands. Man fliegt durch die Seiten und genießt jede Zeile. Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Ein Countdown, der nicht zündet

Okaye Tage
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Okaye Tage von Jenny Mustard begleitet die beiden Protagonisten Sam und Luc in einem Countdown, der durch das Buch führt. Die Idee, dass Tage heruntergezählt werden und die Lesenden sich fragen, was am ...

Okaye Tage von Jenny Mustard begleitet die beiden Protagonisten Sam und Luc in einem Countdown, der durch das Buch führt. Die Idee, dass Tage heruntergezählt werden und die Lesenden sich fragen, was am Ende dieser Zeit passiert, verspricht zunächst Spannung. Doch leider konnte mich die Umsetzung dieser Idee nicht ganz überzeugen.

Während der erste Teil des Buches noch ein gewisses Maß an Spannung aufbaut, bleiben die erwarteten Wendungen oft flach und wenig emotional. Der erste größere Plottwist hat zwar Potenzial, hätte jedoch mehr Tiefe und Detailreichtum vertragen können, um wirklich fesselnd zu wirken. Insgesamt fehlte mir die packende Spannung, die ein solcher Countdown hätte bieten können.

Ein weiterer Aspekt, der mich enttäuscht hat, war die Beziehung zwischen Sam und Luke. Obwohl es sich bei Okaye Tage um einen Roman für junge Erwachsene handelt, konnte ich mich nicht mit den Charakteren identifizieren. Ihre Liebesgeschichte wirkte auf mich eher oberflächlich und es fehlte das gewisse Etwas, das mich in ihren Bann gezogen hätte. Im Vergleich zu anderen Young Adult Romanen, die ich gelesen habe, blieb diese Liebesgeschichte blass und wenig eindringlich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich persönlich aus dem Genre herausgewachsen bin, doch selbst für eine jüngere Zielgruppe hätte ich mir mehr Tiefgang und emotionales Engagement gewünscht.

Der Schreibstil von Jenny Mustard war zwar angenehm und leicht lesbar, doch auch hier hätte ich mir mehr Farbigkeit und Tiefgründigkeit gewünscht. Die Sprache bleibt oft an der Oberfläche, ohne die Charaktere oder Situationen wirklich lebendig wirken zu lassen.

Insgesamt bleibt Okaye Tage für mich ein Buch, das einige interessante Ansätze bietet, diese jedoch nicht vollständig ausnutzt. Die fehlende emotionale Tiefe und die eher flache Handlung sorgten dafür, dass es mich nicht vollends fesseln konnte. Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Eine Liebe ohne Ablaufdatum

Ava liebt noch
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Vera Zischkes Debütroman "Ava liebt noch" ist weit mehr als nur ein Liebesroman – er ist eine tiefgründige, gesellschaftskritische Erzählung, die sich mutig mit Themen auseinandersetzt, die oft tabuisiert ...

Vera Zischkes Debütroman "Ava liebt noch" ist weit mehr als nur ein Liebesroman – er ist eine tiefgründige, gesellschaftskritische Erzählung, die sich mutig mit Themen auseinandersetzt, die oft tabuisiert oder mit Vorurteilen behaftet sind. Obwohl der Roman eine vergleichsweise geringe Seitenzahl hat, schafft es die Autorin, ihre Leser:innen auf eine intensive Reise mitzunehmen, die sowohl emotional berührt als auch zum Nachdenken anregt und ebenso einfühlsam wie authentisch ist.
Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Ava, Mitte 40, die in einem Alltag, der von Routinen, ihrem Ehemann, den Kindern und dem Haushalt geprägt ist, gefangen ist. Zischke beschreibt Avas Leben mit so viel Feingefühl und Authentizität, dass man sich als Leser:in sofort in ihre Lage hineinversetzen kann. Ihre Begegnung mit dem deutlich jüngeren Kieran bringt eine unerwartete Wendung in ihr Leben. Was zunächst wie eine flüchtige Affäre erscheint, entwickelt sich zu einer tiefen, bedeutungsvollen Beziehung. Dabei greift der Roman subtil gesellschaftliche Tabus auf, wie etwa die Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren Mann, die immer noch von kritischen Stimmen und seltsamen Blicken begleitet wird.
Die subtile Spannung zwischen Ava und Kieran, ihre gegenseitige Zuneigung und die Art, wie sie miteinander umgehen, sind meisterhaft dargestellt. Beide Charaktere sind sympathisch und liebevoll gezeichnet, und man fiebert mit ihnen mit, während sie sich durch die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung bewegen. Besonders beeindruckend ist, wie Zischke die Perspektiven von Ava und Kieran miteinander verwebt, was der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht und das Leseerlebnis noch intensiver macht.
Doch der Roman bleibt nicht nur bei der Liebesgeschichte stehen. Zischke zeigt auch, wie wichtig es ist, als Familie den Alltagstrott zu durchbrechen, die Liebe zu bewahren und sich selbst nicht zu verlieren. Es ist eine Botschaft, die in unserer schnelllebigen Zeit von großer Bedeutung ist: Die Notwendigkeit, sich gegenseitig zu spüren und bewusst an der Beziehung zu arbeiten, anstatt sich von den Herausforderungen des Alltags überwältigen zu lassen.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei ein besonderes Highlight. Vera Zischke schreibt mit einer solchen Klarheit und Sensibilität, dass man Avas emotionale Reise hautnah miterlebt. Dabei schreckt Zischke nicht davor zurück, auch die Fehler und Unvollkommenheiten ihrer Figuren zu zeigen – ein Aspekt, der die Geschichte umso realistischer und menschlicher macht.
"Ava liebt noch" ist ein Roman, der aufgrund aktueller Themen wie die Selbstverwirklichung und das Aufbrechen aus eingefahrenen Strukturen sicherlich polarisieren wird. Doch gerade diese Reibung macht ihn so interessant und relevant. Mich hat das Buch tief beeindruckt, nicht nur wegen der einfühlsamen und lebensnahen Erzählweise, sondern auch wegen der mutigen Themen, die es anspricht. Es ist ein literarisches Highlight, das fünf Sterne absolut verdient und dessen Botschaft lange nachklingt.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Ein Roman voller Sehnsucht und Hoffnung

Ich komme nicht zurück
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„Ich komme nicht zurück“ von Rasha Khayat erzählt auf eindrucksvolle Weise die Geschichte von Hanna und ist dabei sowohl poetisch als auch gefühlvoll und einfühlsam. Die Handlung hat mich in seinen Bann ...

„Ich komme nicht zurück“ von Rasha Khayat erzählt auf eindrucksvolle Weise die Geschichte von Hanna und ist dabei sowohl poetisch als auch gefühlvoll und einfühlsam. Die Handlung hat mich in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht mehr auf der Hand legen, weshalb ich es innerhalb eines Tages durchgelesen habe.
Der Schreibstil ist malerisch und wunderschön, sodass man sich die geschilderten Situationen lebhaft vorstellen kann und sich direkt in die Geschichte fallen lässt.

Die Handlung spielt während der Corona-Pandemie im Winter und wird aus der Sicht von Hanna erzählt. Wir erfahren sowohl von ihrer Gegenwart als auch durch kleine Rückblicke von ihrer Vergangenheit. Diese Rückblicke sind geschickt eingewoben und helfen dabei, Hannas Gefühl der Einsamkeit und Sehnsucht besser zu verstehen. Schnell wird klar, wie einsam Hanna tatsächlich ist – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Denn Hanna hat außer ihrem Kindheitsfreund Cem niemanden mehr. Doch auch diese Freundschaft hat sich verändert. Zu allem Überfluss hat Hanna gerade ihre Oma verloren und vor ein paar Jahren bereits ihren Opa - nun wohnt sie in der Wohnung ihrer Großeltern, bei denen sie aufgewachsen ist.
Die Ausgangssituation ist trostlos, und wir erleben, wie Hanna von ihrer Einsamkeit förmlich aufgefressen wird. Doch nach und nach beginnt sie, aus dieser Einsamkeit herauszufinden. Während des gesamten Romans zieht sich eine Sehnsucht nach Zeyna, einer Person, mit der sie in ihrer Vergangenheit eng befreundet war. Zusammen mit Cem bildeten sie ein unzertrennliches Trio, bis Deyna aus einem Grund, der erst am Ende des Buches enthüllt wird, die Freundschaft beendete.
Dieser Grund, der erst gegen Ende des Romans ans Licht kommt, ist überraschend und schockierend. Es wird nichts vorweggenommen und deutet sich im Verlauf der Geschichte nicht an, was die Enthüllung umso beeindruckender macht.

Ein weiterer faszinierender Aspekt des Buches ist die Frage, ob es sich bei der Geschichte um Fiktion oder um autobiografische Elemente handelt. Diese Ungewissheit verleiht dem Roman eine zusätzliche emotionale Tiefe. Darüber hinaus greift Rasha Khayat aktuelle und relevante Themen wie Rassismus und Ausländerfeindlichkeit auf. Obwohl diese Themen nicht im Vordergrund stehen, werden sie nebenbei thematisiert und bieten einen wichtigen gesellschaftlichen Kontext.
Historische Bezüge, die bis in die 1970er und 1980er Jahre zurückreichen, sind ebenfalls geschickt in die Handlung integriert. Diese Rückblicke helfen, die heutigen Ereignisse und Charaktere besser zu verstehen. Die Erzählung spannt einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und zeigt, wie sich Freundschaften und familiäre Bindungen über die Zeit entwickeln.
Ein zentrales Thema des Buches ist die Verschmelzung von Freundschaft und Familie. Es wird deutlich, wie tief die Verbindungen zwischen den Menschen gehen können und wie neue Familienkonstellationen entstehen, die kulturelle Grenzen überwinden. Diese Darstellung von Liebe und Zusammenhalt ist ermutigend und zeigt, dass Familie über verschiedene Kulturen hinweg funktionieren kann.

„Ich komme nicht zurück“ ist für mich ein absolutes Highlight und definitiv alle fünf Sterne wert. Die einfühlsame Darstellung der Charaktere, die relevanten gesellschaftlichen Themen und die poetische Erzählweise machen diesen Roman zu einem beeindruckenden Leseerlebnis. Ich habe nichts zu kritisieren und empfehle dieses Buch wärmstens weiter.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Linda, Hubert und die Kunst, das Leben zu umarmen

Der Bademeister ohne Himmel
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„Der Bademeister ohne Himmel“ ist das beeindruckende Debüt von Petra Pellini. Die Geschichte wird aus der Perspektive der 15-jährigen Linda erzählt, die mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. ...

„Der Bademeister ohne Himmel“ ist das beeindruckende Debüt von Petra Pellini. Die Geschichte wird aus der Perspektive der 15-jährigen Linda erzählt, die mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. Sie hat keinen Spaß mehr an der Schule und ein schwieriges Verhältnis zu ihrer alleinerziehenden Mutter, deren neuer Freund Bestatter ist. Linda findet Trost bei dem 86-jährigen, dementen Hubert und ihrem besten Freund Kevin. Linda ist einsam und fühlt sich unverstanden, besonders von ihrer Mutter, aber sie begegnet Hubert unverkrampft und mit viel Einfühlungsvermögen. Zu Beginn hätte ich nicht damit gerechnet, dass man sich mit der deutlichen jüngeren Protagonistin Linda überhaupt identifizieren kann, doch ich habe mich geirrt. Linda ist eine kleine Heldin und jeder kann sich etwas von Linda abschauen. Sie zeigt eine große Empathie Hubert gegenüber und erzählt ihm oft Geschichten von seiner verstorbenen Frau Rosalie und seiner Arbeit als Bademeister. Diese kleinen Erlebnisse bringen sowohl Hubert als auch Linda Freude und Trost.
Ewa, die polnische Pflegerin, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Sie hat ein enges Verhältnis zu Linda und kümmert sich liebevoll um Hubert. Man erfährt auch von Ewas eigenen Herausforderungen als Pflegekraft fernab ihrer Heimat.
Pellinis Schreibstil ist klar, direkt und oft humorvoll. Man merkt, dass sie aus eigener Erfahrung in der Pflege schöpft. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Besonders die Beziehung zwischen Linda und Hubert ist tiefgehend und berührend.
Das Ende des Buches hat mich sehr berührt. Es war unerwartet und hat mich tief getroffen, dennoch hat es mich auf eine Weise zufrieden und glücklich dieses Buch abschließen lassen.

„Der Bademeister ohne Himmel“ hat mich zum Nachdenken angeregt und tief bewegt. Es zeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten Menschlichkeit und Freude zu bewahren. Ich kann die Geschichte nur empfehlen. Jeder könnte irgendwann auf Hilfe angewiesen sein und sollte sich glücklich schätzen, wenn Menschen wie Linda und Ewa zur Seite stehen.

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