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Veröffentlicht am 31.10.2024

Der Metzger in der Kleingartenidylle

Der Metzger gräbt um
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Der Metzger und seine Danjela müssen abtauchen und landen ausgerechnet am Wiener Stadtrand in einer Klaingartenanlage. Dort schwimmt plötzlich die Leiche der Nachbarin Wiskozil tot im Pool. Der Metzger ...

Der Metzger und seine Danjela müssen abtauchen und landen ausgerechnet am Wiener Stadtrand in einer Klaingartenanlage. Dort schwimmt plötzlich die Leiche der Nachbarin Wiskozil tot im Pool. Der Metzger muß feststellen, daß die Idylle einer Kleingartenanlage täuschen kann!

"Der Metzger gräbt um" von Thomas Raab war mein erster Krimi dieser Serie. Hier mußte ich mich tatsächlich erst einmal eingewöhnen, denn der Schreibstil und die Ausdrücke sind schon etwas speziell. Aber die Eingewöhnungszeit war recht kurz und das Buch hat seinen österreichischen Charme bei mir versprüht! Dieser Krimi besticht durch seinen schwarzen Humor, der meinen Nerv genau getroffen hat. Hier wird das Leben in einer Kleingartenkolonie hervorragend auf die Schippe genommen und die Atmosphäre, die dort herrscht, wird sehr gut beschrieben. Man ist wirklich hautnah dabei zwischen Pflanzen, Kompost und Gartenzwergen! Seine Charaktere sind durchweg gut gezeichnet, skurril und verschoben, abwechslungsreich und liebenswert. Spannung kommt hier jedoch erst sehr langsam auf - man benötigt schon etwas Geduld. Mir hat dies gut gefallen, denn für mich muß nicht unbedingt immer Action von der ersten Seite an herrschen. Ein Krimi, bei dem man auch etwas entspannen kann, gefällt mir auch sehr!

Wer, so wie ich, gern einen Krimi liest, der eine gemächlichere Gangart einschlägt, gespickt mit schwarzem Humor und skurriler Szenen ist und mit sympathischen Charakteren punktet, ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Krimi mit Umweltthema

Moorlichter
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Als eine Gruppe Kitzretterinnen mit einer Drohne eine Wiese überfliegt, entdecken sie den Altbauern Mair tot, erstochen mit einem Saufänger. Mair hatte viele Feinde, war er doch ein bekannter Choleriker ...

Als eine Gruppe Kitzretterinnen mit einer Drohne eine Wiese überfliegt, entdecken sie den Altbauern Mair tot, erstochen mit einem Saufänger. Mair hatte viele Feinde, war er doch ein bekannter Choleriker und Querulant. Kommissar Gerhard Weinzirl und seine Kollegin Evi Straßgütl finden bei den Ermittlungen ein altes Tagebuch und stoßen auf Geschehnisse aus der Vergangenheit, die die Dorfgemeinschaft lieber verschwiegen hätte!

Nicola Förg hat mit "Moorlichter" wieder einen Krimi geschrieben, der rund um ihre Heimat spielt. Hier wird Regionalität groß geschrieben und das ist richtig gut! Denn man liest hier aus jeder Seite ihre Heimatliebe, was eine starke Bereicherung für die Authentizität darstellt. Sie beschreibt diese Landschaft so bildhaft, daß man sich selbst dort wähnt. Auch einige Dialoge sind in Dialekt geschrieben, was hier richtig gut paßt und keine Verständnisprobleme bringt. Die Dorfbewohner werden mit ihren Ecken und Kanten dargestellt, bei jedem Charakter werden die Stärken und Schwächen dargestellt. Dadurch werden die Charaktere lebendig und werden vertraut. Wie von Nicola Förg gewohnt, widmet sie sich auch in diesem Buch ganz nebenbei dem Tierschutz. Ein Thema, bei dem sie mit Herzblut dabei ist. Dies merkt man deutlich, denn für das Hintergrundwissen in diesem Buch muß man schon sehr gut recherchiert haben! Der Kriminalfall ist absolut spannend und man verfolgt die einzelnen Spuren gebannt. Immer wieder wird man fehlgeleitet und muß umdenken. Auch diesen Krimi hat Nicola Förg auf gewohnt lockere Art und trotz des Umweltthemas nicht mit erhobenem Zeigefinger oder belehrend geschrieben. Pro und Contra werden aufgezeigt, jedoch kann sich der Leser ein eigenes Bild machen. Dies gefällt mir bei ihr immer ganz besonders gut!

Auch dieser Krimi von Nicola Förg hat mich wieder begeistert!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Gelungener Auftakt

Eisfeld - Der Fall Katharina S.
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Mara Eisfeld ist frisch zur Leiterin der 9. Mordkommission beim LKA Berlin befördert worden, als sie den Tod eines Einbrechers untersuchen soll. Doch in dem Haus entdeckt sie einen versteckten Kellerraum, ...

Mara Eisfeld ist frisch zur Leiterin der 9. Mordkommission beim LKA Berlin befördert worden, als sie den Tod eines Einbrechers untersuchen soll. Doch in dem Haus entdeckt sie einen versteckten Kellerraum, in dem sie Hinweise auf die vor 10 Jahren als Teenager verschwundene Katharina Stellkamp findet. Mara war damals kurz an den Ermittlungen des Falles beteiligt, der sie bis heute verfolgt. Sie setzt alles daran, Katharina nun zu finden!

Steffen Weinert hat mit "Eisfeld" eine neue Krimiserie erschaffen, die mit dem ersten Teil "Der Fall Katharina S." einen gelungenen Auftakt gefunden hat. Mit Mara Eisfeld hat er eine Kommissarin erschaffen, die nicht perfekt ist. Sie hat ihre Ecken und Kanten, versucht alles, um ihre gescheiterte Ehe zu retten und für ihren Sohn da zu sein. Dies macht sie so authentisch und sympathisch. Ihr Kampf um ihre Ehe wirkt schon fast verzweifelt und man bekommt automatisch Mitleid mit ihr. Die Handlung ist wahnsinnig spannend. Was zunächst nach einem einfachen Einbruch mit Todesfolge aussieht, endet in einem spannenden Fall, der seinen Anfang vor 10 Jahren genommen hat und Mara bis heute verfolgt. Hier verfolgt man das Geschehen mit Spannung und drückt Mara und Katharina die Daumen, daß alles gut ausgeht. Der Schreibstil von Steffen Weinert ist sehr bildhaft, was manchmal zu einem blutigen Kopfkino führt. Dabei schreibt er locker und Spannung erzeugend, so daß man hier gebannt liest.

Dieser Serienauftakt ist absolut gelungen und ich bin schon sehr auf weitere Fälle gespannt!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Ein fast 2000 Jahre alter Fluch sorgt für atemlose Spannung

Der Untergang von Thornton Hall
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Für Elinda war es immer selbstverständlich, daß sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder David eines Tages eine Reise nach Italien machen dürfte. Doch für eine junge Frau in England des Jahres 1789 war das ...

Für Elinda war es immer selbstverständlich, daß sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder David eines Tages eine Reise nach Italien machen dürfte. Doch für eine junge Frau in England des Jahres 1789 war das nicht vorgesehen. Stattdessen sollte sie lukrativ verheiratet werden, um den Erhalt des Landgutes ihres Vaters zu ermöglichen. Als David auf seiner Reise spurlos verschwindet, beauftragt der Vater den in Ungnade gefallenen Blake Colbert, ihn zu finden und nach Hause zu bringen. Elinda flüchtet aus der Obhut ihrer Eltern und es gelingt ihr, sich Blake Colbert anzuschließen. Für die junge Frau beginnt eine gefährliche Reise über die Alpen bis nach Italien. Elinda vermutet ihren Bruder in Pompeji. Doch bevor sie dort ankommt, muß sie viele Gefahren überwinden. Dabei kommt sie Blake sehr nahe und Elinda braucht einige Zeit, um sich über ihre Gefühle für ihn im klaren zu sein. Als sie endlich Pompeji erreichen, ahnen sie nicht, daß unheimliche Kräfte ihnen schaden wollen. Ein alter Fluch soll sie vernichten!

Der Roman 'Der Untergang von Thornton Hall" hat mich total begeistert. Dieses Buch von Britta Habekost ist eine riesige Überraschung, denn es ist nicht nur ein toller Reisebericht, sondern auch eine überaus spannende Geschichte über alte Flüche und hinterhältige Halunken. Die große Liebe fehlt natürlich auch nicht. Also alles, was das Herz des Lesers begehrt. Wer dieses Buch einmal angefangen hat, wird der Geschichte verfallen und fiebert dem Ende entgegen. Die Welt der Menschen im Jahr 1789 ist sehr fremd, trotzdem kann man sich mit ihnen verbunden fühlen. Ihre Gefühle unterscheiden sich kaum von denen aus der heutigen Zeit. Als Reisebericht ist der Roman auch sehr interessant. Man staunt, welche Strapazen die Leute damals auf sich nahmen, um zu reisen. Welch krasser Unterschied zu heute. Dieses Buch ist ein Erlebnis der besonderen Art!

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Possierliche Tiere hautnah erlebt

Gestatten: Biber
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Bettina und Christian Kutschenreiter erleben seit Jahren eine innige Freundschaft mit einer Biberfamilie. Dies war für sie der Anlass, ihre Erlebnisse in ihrem Buch "Gestatten: Biber" zu verewigen. Dieses ...

Bettina und Christian Kutschenreiter erleben seit Jahren eine innige Freundschaft mit einer Biberfamilie. Dies war für sie der Anlass, ihre Erlebnisse in ihrem Buch "Gestatten: Biber" zu verewigen. Dieses Buch ist allerdings so viel mehr, als nur eine Erzählung. Man bekommt hier ein Buch, in dem man Biber richtig kennenlernt. Denn die herrlichen Schilderungen ihrer Erlebnisse, bei denen dem Leser die Liebe der Autoren zu ihren Bibern förmlich von jeder Seite entgegen springt, sind angereichert mit viel Wissenswertem rund um die Biologie der Biber. Erläutert wird hier Anatomie, Sinne, Lebensweise, Ernährung, Sozialleben und der Umgang mit anderen Tieren. Auch die einzelnen Bibercharaktere werden erläutert - denn kein Biber ist wie der andere! Dies alles wird genauso lebendig und unterhaltsam beschrieben wie die Erlebnisse des Autorenehepaares mit "ihren" Bibern. Hier kann man manchmal richtig lachen, denn was z. B. im ersten Moment furchterregend wirkte, war in Wirklichkeit lediglich ein neugieriges begutachten. Aber auch dem ernsten Thema der Streitigkeiten zwischen Biberfreunden und Biberfeinden wird ein Kapitel gewidmet. Ein wichtiges Kapitel - was sich mancher einmal zu Herzen nehmen sollte!

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