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Veröffentlicht am 17.09.2023

Mord im Mostviertel

Most und Mord
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Wenn ich einen Regionalkrimi sehe, der bei mir zu Hause im Mostviertel spielt, dann muss ich natürlich zuschlagen! Bisher kenne ich nur die Krimis von Helmut Scharner, die ebenfalls in der Region spielen. ...

Wenn ich einen Regionalkrimi sehe, der bei mir zu Hause im Mostviertel spielt, dann muss ich natürlich zuschlagen! Bisher kenne ich nur die Krimis von Helmut Scharner, die ebenfalls in der Region spielen. Umso überraschter war ich, einen weiteren Mostviertel-Krimi von Tim Eckhaus zu finden! Diesen habe ich mir schon im Sommer gekauft und jetzt gab es eine Lovelybooks Leserunde dazu, wo ich mit meinem Buch gleich mitgemacht habe. Es ist doch immer interessanter, wenn man auch etwas mit dem Autor plaudern kann.

Der Krimi beginnt mit der Rückkehr von Leo Matschler, der seiner Mutter auf dem Mosthof helfen soll, nachdem sein Vater für unbekannte Zeit nach Frankreich gereist ist. Nach einem Streit mit seinem Chef im Wiener Restaurant "Goldganserl", wo er als Küchenchef gearbeitet hat, fällt ihm die Kündigung leichter als gedacht. Doch die Rückkehr ins heimatliche Mostviertel, wo er als Schüler gemobbt wurd, ist ebenfalls getrübt. Kaum betritt er das Ortswirtshaus, wird ihm schnell klar, dass er nach wie vor ein Außenseiter ist, denn er trifft genau auf die Gruppe, die ihn damals drangsaliert hat. Anführer ist Rudi, der Sohn des Bürgermeisters und mittlerweile Chef des örtlichen Polizeipostens. Als plötzlich ein Gast am Tisch zusammenbricht und dieser stirbt, gibt Rudi gleich Leo und der ansäßigen "Kräuterhexe" Zofia die Schuld am Tod. Die Bewohner sind misstrauisch und abergläubisch und glauben Rudis Hetze gegen die Beiden. Deshalb schließen sich Leo und Zofia zusammen und vereinbaren ihre Unschuld zu beweisen und der Sache auf den Grund zu gehen. Ist der ehemalige Lebensmittelhändler Oskar an einem natürlichen Herzinfarkt gestorben oder hat jemand nachgeholfen? Bei den Nachforschungen kommen sie einem alten Geheimnis auf die Schliche, welches nicht aufgedeckt werden soll....

Die Atmosphäre ist etwas düster in Weidingen und das Gefüge der Dorfgemeinschaft nicht zu unterschätzen. Mit Außenseitern gehen die Einwohner nicht zimperlich um. Das bekommt auch Leo bald wieder zu spüren. Gemeinsam mit Zofia und der Enkelin von Oskar versuchen sie herauszufinden, was hier eigentlich gespielt wird. Zwar dauert es nach der ersten Leiche zu Beginn etwas, bis die Spannungskurve wieder nach oben geht, aber als Leser muss man zuerst die Figuren und das Gefüge des Dorfes kennenlernen. Das ist dem Autor sehr gut gelungen.

Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und man hat ein gutes Bild, vorallem von Leo und Zofia, vor Augen. Einzig Leos Eltern fand ich etwas rätselhaft und sie blieben mir zu blass.

Der Krimi ist äußerst kurzweilig. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und bildhaft. Die Kapitel sind eher kurz gehalten.
Tim Eckhaus erzählt mit subtilen Humor und einem kleinen "Augenzwinkern" über die Menschen dieser Gegend. Natürlich weiß ich, dass wir hier NICHT so sind ;) Doch die Dynamik, die so ein Gerücht in einem kleineren Ort entwickeln kann, findet man überall und Grüppchen, die gegen andere vorgehen, genauso.

Das Mostviertel wird sehr bildhaft dargestellt und natürlich hat auch der Most selbst eine tragende Rolle.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt und äußerst ansprechend.

Lange rätselt man als Leser mit den beiden "Ermittlern" mit, bis es am Ende zu einen richtigen "Showdown" kommt. Die Auflösung ist logisch und nachvollziehbar und habe ich trotzdem nicht kommen sehen. Chapeau, Tim Eckholz!

Fazit:
Ein toller Regionalkrimi, der in meiner Heimat spielt, und die Gegend wunderbar beschreibt. Die Spannungskurve steigt mit den Seiten und der subtile Humor des Autors hat mir ebenfalls gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Großartige Reihe über die Zeit, als Deutschland noch getrennt war

Geteiltes Land – Zwischen Hoffnung und Aufbruch
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Diesen Monat scheint der Reihenabschluss-Monat zu sein! Auch bei der DDR-Saga bin ich nun beim dritten und letzten Band dieser wundervollen Reihe angelangt....schade! Ich könnte hier noch ewig weiterlesen, ...

Diesen Monat scheint der Reihenabschluss-Monat zu sein! Auch bei der DDR-Saga bin ich nun beim dritten und letzten Band dieser wundervollen Reihe angelangt....schade! Ich könnte hier noch ewig weiterlesen, denn Farina Eden hat mit dieser Trilogie wirklich etwas ganz Besonderes geschrieben.
In letzter Zeit werden ja immer mehr Bücher zu diesem Thema veröffentlicht, was ich sehr gut finde. Allerdings hat bisher kaum einer dieser Romane, die ich bereits zum Thema DDR gelesen habe, an diese Trilogie herangereicht.

Alle drei Bände haben mich von Beginn an in den Bann gezogen und konnten mich absolut überzeugen. Mit Lydia, sind wir nun bei der jüngsten der drei Richter Schwestern angelangt. Sie besucht die Sportschule in Ost-Berlin und ist eine der besten Läuferinnen.
Der Leistungsdruck wird immer stärker und das Trainingsprogramm immer anspruchsvoller, doch Lydia und ihre Freundin Christine wollen sich unbedingt für die Olympiade in Moskau 1980 qualifizieren.
Mit der Zeit bemerken nicht nur die Freundinnen, sondern auch ihre Konkurrentinnen im eigenen Team körperliche Veränderungen. Ihre vom Ehrgeiz zerfressene Trainerin Katja ist jedes Mittel recht, um selbst im Mittelpunkt zu stehen und ihre Sportlerinnen an ihre körperlichen Grenzen zu bringen. Dabei setzt sie die jungen Mädchen gesundheitlichen Risiken aus, denn die blauen Vitamine, die sie regelmäßig bekommen, sind Dopingmittel.
Christine fühlt sich in ihrem Körper immer unwohler und sucht Hilfe bei ihren Eltern. Diese stehen jedoch hinter dem Regime und sind hart und unerbittlich. Vorallem ihre Mutter ist eine gefühlskalte Frau, die ihre Tochter laufend erniedrigt und verächtlich behandelt. Mir hat das Herz geblutet, wenn ich diese Passagen gelesen habe! Eine absolut unbarmherzige Frau....

Lydia wird noch vor der Aufnahme in den Olympiakader von der Schule verwiesen. Der Stasi scheint zuvor nicht aufgefallen zu sein, dass ihre beiden Schwestern Republikflüchtlinge sind und ihr Vater in Westdeutschland lebt. Lydias Träume zerplatzen wie eine Seifenblase, denn auch das Studium nach dem Abitur wird ihr daraufhin verweigert.
Aber auch Christine hat Probleme. Die Veränderungen an ihrem Körper und die Dokumente, die sie im Elternhaus findet, lassen sie immer mehr verzweifeln. Einzig Lydia steht ihr bei. Dabei stoßen die Mädchen auf ein besonderes Geheimnis....

Farina Eden erzählt in diesem dritten Band über das System der kommunistischen Staaten, die mit Doping und illegalen Medikamenten ihre Sporler:innen zu Höchstleistungen brachten. Nebenwirkungen und eventuelle Langzeitschäden spielten für die Trainer:innen keine Rolle. Wichtig war nur die Repräsentation ihres Landes und die gewonnenen Medaillen. Die Menschen dahinter waren egal...

Ich erinnere mich noch sehr gut an die großartige rumänische Kunstturnerin Nadja Comaneci. Sie wirkte auch noch mit 19 Jahren, kurz vor ihrem Karriereende, körperlich wie ein Kind. Den meisten war klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Trotzdem möchte ich ihr ihre großartigen Erfolge natürlich nicht absprechen! Sie ist eine wahre Ikone im Kunstturnen geworden.

Auch im dritten Band verpackt die Autorin einige Familienerlebnisse. Ihr Schreibstil ist fesselnd und aufwühlend. Diese Ungerechtigkeiten gegenüber dem eigenen Volk lässt jeden sprachlos zurück, der es damals nicht selbst miterlebt hat.

Wer noch mehr zum Thema Leistungssport in der DDR lesen möchte, dem empfehle ich Katharina Fuchs Roman "Lebenssekunden".

Fazit:
Auch der dritte Band dieser Trilogie erhält von mir fünf Sterne und ist genauso fesselnd und aufwühlend, wie die vorherigen Bände. Eine wirklich großartige Reihe über die deutsch-deutsche Geschichte, die mich bisher von allen Büchern, die ich zu diesem Thema gelesen habe, am meisten beeindruckt hat.
Große Leseempfehlung! Für die gesamte Reihe vergebe ich gerne den ♥♥♥ Lieblingsbuch-Status ♥♥♥!

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wunderbare Reihe

A Place to Shine
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Mit "A Place to Shine" ist auch die Cherry Hill Reihe von Lilly Lucas beendet und ich muss mich von Poppy, Lilac und Juniper und dem Örtchen Palisade verabschieden. Schade!

Schon der Klappentext zu diesem ...

Mit "A Place to Shine" ist auch die Cherry Hill Reihe von Lilly Lucas beendet und ich muss mich von Poppy, Lilac und Juniper und dem Örtchen Palisade verabschieden. Schade!

Schon der Klappentext zu diesem Abschlussband ließ mich schmunzeln. Trace Bradley, der berühmte Countrysänger, der aus Palisade stammt, ist bereits seit dem Beginn der Reihe immer wieder Gesprächsthema. Vorallem Lilac, Poppys ältere Schwester, schwärmte immer für den jungen Mann und holte ihn regelmäßig zum Peach Festival. Poppy hingegen ließ nie ein gutes Haar an Trace und erst im dritten Band erzählt Poppy den Schwestern ein Geheimnis...ein Geheimnis um den Song, mit dem Trace berühmt wurde.

Als Poppy eines Abends auf den Weg nach Hause einen Wagen abseits der Straße im Graben sieht, eilt sie dem Unfalllenker zu Hilfe. Er ist ansprechbar und es ist tatsächlich Trace Bradley, der Countrystar aus Palisade. Poppy leistet Erste Hilfe und sorgt dafür, dass er nach seinem Autounfall ins Krankenhaus geliefert wird. Jedoch ahnt sie noch nicht, was demnächst auf sie zukommen wird. Kurze Zeit später sieht sie sich nämlich als seine neue Freundin in den Medien. Die Fans sind entsetzt, denn eigentlich ist Trace mit der ebenfalls erfolgreichen Countrysängerin Hannah liiert und Poppy erntet erst mal Hasskommentare. Doch der gewiefte Manager von Trace hat eine Lösung parat und schon sind Poppy und Trace das neue (fake) Traumpaar.....

Poppy ist die jüngste und lebhafteste der McCarthy Schwestern. Sie hatte am Tod ihres Vaters wohl am meisten zu knabbern und hat Trace nie verziehen, dass er sie damals so enttäuscht hat. Der Deal des Managers, den sie unwillig unterschreibt, setzt ihr ganz schön zu. Sie muss jedoch die Schulden für die neuen Solarpaneele für die Baumhäuser zahlen und so willigt sie schlussendlich ein. Poppy kann jedoch nicht abstreiten, dass Trace immer mehr in ihrem Kopf herumspukt.

Die Geschichte lebt von den beiden sehr sympathischen Protagonisten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Poppy ist das Nesthäkchen der Familie und eine kleine Drama-Queen. Sie ist aber auch willensstark und hilfsbereit. Trace lernt man mit der Zeit immer besser kennen und bemerkt schnell, dass er trotz Star-Ruhm immer auf den Boden geblieben und sein Herz in Palisade verloren hat. Ich mochte die Dynamik zwischen Poppy und Trace und hatte oft ein Grinsen im Gesicht.
Natürlich spielen auch wieder bereits bekannte Nebenfiguren eine große Rolle. Mit den Eltern von Trace und Marcus, seinem Personal Trainer, sowie seinem Manager Tanner, kommen auch wieder neue Figuren in die Handlung. Besonders Marcus ist wirklich ein toller Charakter, der sich schnell in mein Herz geschlichen hat.

Auch diesmal gibt es wieder Rückblenden und zwar in die Zeit vor fünf Jahren, als Trace noch kein Star war und er in einer Nacht vor fünf Jahren vor dem Grill auf Poppy traf. Wir erleben dieses Zusammentreffen aus der Sicht von Poppy und erfahren dadurch, warum sie Trace seitdem nicht mehr leiden kann.

Der Schreibstil ist leicht und man ist nach wenigen Seiten sofort wieder in der Geschichte drinnen. Die Figuren sind lebendig und facettenreich beschrieben. Man spürt den Zusammenhalt der Familie und fühlt sich auf Cherry Hill sofort wieder wohl. Es ist wie ein "nach Hause kommen".....
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die letzten Seiten gelesen und werde Juniper, Lilac und Poppy vermissen.

Fazit:
Ich mochte diese Reihe und die wundervolle Atmophäre, die Lilly Lucas geschaffen hat, sehr. Cherry Hill und seine Bewohner sind mir von den ersten Seiten ans Herz gewachsen und ich habe die vier Teile sehr gern gelesen. Wer Wohlfühlromane sucht, die ein warmes Gefühl zurücklassen und bei denen man sich beim Lesen wie ein Familienmitglied fühlt, sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Großartige Reihe

Zeiten der Versöhnung
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Nun sind wir leider beim letzten Band dieser grandiosen Reihe um die Familie Delgado angekommen. Diesmal befinden wir uns bereits in den Fünfziger Jahren und halten uns hauptsächlich auf Mallorca auf. ...

Nun sind wir leider beim letzten Band dieser grandiosen Reihe um die Familie Delgado angekommen. Diesmal befinden wir uns bereits in den Fünfziger Jahren und halten uns hauptsächlich auf Mallorca auf. Aber auch Kuba und die Vereinigten Staaten sind wieder Nebenschauplätze.
Während sich die Örtlichkeiten minimieren, wird die Anzahl der handelnden Figuren mehr, denn die Familie Delgado wächst. Ein Familienstammbaum am Ende des Buches hilft dabei sehr.

Wie bereits angesprochen, steht das Weingut auf Mallorca diesmal im Mittelpunkt. Carla, Leo und nun auch Lilia und ihr Mann Marco haben sich weiterhin den Weinbau verschrieben, wobei jeder andere Wege zu gehen versucht. Während Carla weiterhin auf Qualitätswein setzt, interessieren Leo weiterhin nur die Verkaufszahlen und die Menge, die er abgibt. Lilia und Marco sind sich noch nicht im Klaren, welchen Weg sie beschreiten wollen.
Alba hat weiterhin Erfolg mit ihren gut laufenden Hotels, aber auch mit ihren Bildern.
Doch der Fokus dieses letzten Bandes liegt bei den Kindern von Antonia und Alba. Vorallem Rodrigo, der sich auf Kuba den Aufständischen anschließt, macht Antonia Sorgen.

In "Zeiten der Versöhnung" lassen auch diesmal die beiden Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler uns Leser:innen kaum Luft holen. Es gibt so einige Schicksalschläge und Tragödien. Das Autorenpaar ist dabei nicht zimperlich und lässt oftmals auch geliebte Figuren sterben. Dadurch ist die Story oftmals aufwühlend, aber zum Ende hin auch versöhnlich, was der Titel dieses letzten Bandes bereits ankündigt.

Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Sichtweisen einiger Figuren erzählt. Alle Familienmitglieder haben sich seit dem Beginn dieser Reihe weiterentwickelt und man fiebert mit den bereits liebgewonnenen Figuren mit.
Auch die Landschaftsbeschreibungen sind wieder sehr gelungen. Einige der Plätze auf Mallorca habe ich selbst schon besucht. Besonders interessant fand ich die Darstellung der Anfänge des Tourismus auf der Baleareninsel, die heute dem Massentourismus verschrieben ist.
Leider muss ich mich nun von den liebgewonnenen Figuren verabschieden. Es war ein wunderbares Erlebnis die Familie Delgado auf ihren Weg, der von Höhen und Tiefen gespickt war, zu begleiten.

Fazit:
Ein fantastischer Abschluss dieser wirklich großartigen Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle! Eine Geschichte, die sich über zwei Kontinente spannt und nicht an Überraschungen spart. Fesselnd erzählt, mit interessanten Schauplätzen und Themen. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Zurück in Amalfi

Die Zitronenblüten von Amalfi (Kleine Läden in Amalfi 3)
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Nachdem ich vor kurzem die ersten beiden Bände der "Kleine Läden in Amalfi" Reihe von Roberta Gregorio verschlungen habe, geht es nochmals an dieses wunderschöne Plätzchen Erde. Diesmal steht von den drei ...

Nachdem ich vor kurzem die ersten beiden Bände der "Kleine Läden in Amalfi" Reihe von Roberta Gregorio verschlungen habe, geht es nochmals an dieses wunderschöne Plätzchen Erde. Diesmal steht von den drei Freundinnen Diletta im Mittelpunkt, die den Zitronenladen in Amalfi führt.

Kleine Triggerwarnung vorab: Es geht um unerfüllten Kinderwunsch.
Als Einzige der drei Freundinnen ist Diletta schon länger mit Ezio verheiratet und die beiden wünschen sich seit einiger Zeit Nachwuchs. Doch dieser will sich nicht einstellen. Nach einer Fehlgeburt fällt Diletta in ein tiefes Loch und Ezio und sie sprechen immer weniger miteinander. Keiner der Beiden kann sich dem Anderen öffnen und die erste größere Ehekrise hält Einzug.
Als der charmante Mike in Dilettas Lädchen kommt und sich für den Kauf einer Zitronenplantage interessiert, knistert es von Beginn an zwischen den Beiden. Diletta hilft ihm nur zu gerne, um sich von ihren Problemen abzulenken, doch Mike hat noch einen anderen Grund, der ihn nach Amalfi geführt hat. Diesen verschweigt er jedoch...

Roberta Gregorio führt uns wieder an die traumhafte Amalfiküste. Doch diesmal hat der Wohlfühlroman ein tiefergehendes Thema, welches ein bisschen die Leichtigkeit aus der Geschichte nimmt.
Trotzallem ist es wieder schön auf die drei Freundinnen zu treffen und zu erfahren, wie es Livia und Carolina weiter ergangen ist. Die Freundschaft, die durch Livias Schwangerschaft, zwischen ihr und Diletta fast in die Brüche gegangen ist, ist wieder intakt und die drei sind wieder eine Herz und eine Seele. Trotzdem erzählt Diletta den Beiden nicht von den verwirrenden Gefühlen, die sie Mike gegenüber hegt. Den Charme, den der Brite versprüht und die Sprachlosigkeit, die sich in ihrer Ehe mit Ezio ausgebreitet hat, lässt sie ihre Beziehung überdenken und fürht sie in Versuchung.
In einem Vergangenheitsstrang erfahren wir, wie Diletta und Ezio damals ein Paar geworden sind. Umso besser versteht man den Konflikt, in dem die beiden stecken und hofft, dass sie eine Lösung finden.

Die Schönheit dieser traumhaften Region wurde von der Autorin wieder wunderbar eingefangen und wie schon in den Vorgängerbänden bekommt man sofort Lust die Koffer zu packen und Richtung Süden aufzubrechen. Nicht nur die Landschaft, sondern auch die italienischen Köstlichkeiten der Amalfiküste werden sehr bildhaft dargestellt.
Auch die Figuren sind wieder - bis zum kleinsten Nebencharakter - sehr liebevoll gezeichnet. Da es sich bereits um den dritten Band der Reihe handelt, fühlt man sich teilweise wie ein Teil der kleinen Familie. Man kennt viele der Charaktere und möchte am liebsten noch länger in Amalfi verweilen.

Wie bei den anderen beiden Romanen stehen über jedem Kapitel wieder tolle Sprüche, die zum kommenden Inhalt passen.
Wie sich Diletta schlussendlich entscheidet, müsst ihr jedoch selbst lesen!

Fazit:
Die "Kleine Läden in Amalfi" Bände sind wunderbare Wohlfühlromane mit einem einmaligen und traumhaften Setting. Diesem dritten Teil fehlt es jedoch ein bisschen an Leichtigkeit, denn er behandelt ein Thema, welches sehr zum Nachdenken anregt. "Die Zitronenblüten von Amalfi" ist trotzdem wieder eine tolle Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Band Eins um die Eismanufaktur bleibt aber mein Favorit.

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