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Veröffentlicht am 30.12.2022

Nicht mein Lieblings-Weihnachtsroman der Autorin

Weihnachtsreise zum Nordlicht
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Alle Jahre wieder ist der neue Weihnachtsroman von Sarah Morgan auf meiner Wunschliste. Auch diesen Winter, etwas später als eigentlich gewollt, durfte ich wieder in weihnachtliche Stimmung versinken. ...

Alle Jahre wieder ist der neue Weihnachtsroman von Sarah Morgan auf meiner Wunschliste. Auch diesen Winter, etwas später als eigentlich gewollt, durfte ich wieder in weihnachtliche Stimmung versinken. Diesmal entführt uns Sarah Morgan nach Schweden und zwar ganz hinauf in den Norden, nach Lappland. Meine Tochter war letztes Jahr im Dezember im schwedischen und norwegischen Teil Lapplands und so hatte ich beim Lesen manchmal ihre Fotos von den wunderschönen Nordlichtern vor Augen, die sie mir geschickt hat. Das Nordlicht, dieses wunderbare Naturschauspiel, spielt auch in diesem Roman eine Rolle, wie man schon aus dem Titel erahnen kann.

Dieses Mal konnte mich die Autorin jedoch mit ihrer Geschichte nicht ganz so begeistern wie die letzten Male.
Wir lernen Alix und Christy kennen, die seit ihrer Kindheit beste Freundinnen sind. Alix ist Single und Karrierefrau, die jeder festen Beziehung aus dem Weg geht. Christy ist mit Seb verheiratet und sie haben eine gemeinsame vierjährige Tochter, Holly. Sie planen das Weihnachtsfest in Lappland bei ihrer Tante Robyn zu verbringen, mit der Christy erst nach dem Tod ihrer Mutter den Kontakt aufgenommen hat. In ihrem Elternhaus durfte der Name Robyn nicht ausgesprochen werden, denn ihre Mutter hat den Kontakt zu ihrer Schwester vor langer Zeit abgebrochen. Doch die gemeinsam geplante Abreise fällt ins Wasser, als Sebastian Christy erklärt, dass sie mit Holly vorausfliegen muss, weil er einen wichtigen beruflichen Termin hat. Christy hat das Gefühl, dass Seb ihr etwas verheimlicht und bittet ihre beste Freundin Alix und Sebastians besten Freund Zac mit Holly vorab nach Lappland zu fliegen. Sie möchte vorerst bei ihrem Mann bleiben und ihre "Ehe retten"....
Alix möchte jedoch auf keinen Fall mit Zac verreisen, jedoch Christy ihren Wunsch nicht abschlagen. Und so brechen die drei Richtung Lappland auf, während Christy versucht den Sebastian wiederzufinden, den sie damals geheiratet hat.

Natürlich weiß man vorab, dass sich hier eine Liebesgeschichte zwischen Zac und Alix entwickeln wird. Sarah Morgan präsentiert uns diesmal eine Enemy to Lovers Story. Der Schlagabtausch zwischen den Beiden hat mir auch gut gefallen, aber mit der Zeit hat er mich nur noch ermüdet. Manche Gedankengänge wiederholten sich für meinen Geschmack etwas zu häufig. Mir wurde mir der Zeit das ganze Geplänkel etwas zu kitschig, zu romantisch und zu vorhersehbar.

Die Geschichte rund um Christy und Seb fand ich da schon wesentlich spannender und das Geheimnis um Robyn und Christys Mutter Elizabeth, welches erst im Verlauf der Handlung aufgedeckt wird, hat die Autorin logisch und spannend erzählt.
Sarah Morgan hat auch diesmal wieder tief verschüttete Familienprobleme aufgegriffen, Konflikte verarbeitet und eine Freundschaft auf die Probe gestellt. Trotzdem hat der Roman diesmal einige Längen und konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Auch die Charaktere sind mir diesmal nicht so nahe gekommen und blieben für mich teilweise etwas zu sehr in ihrem Korsett stecken, dass die Autorin für die erschaffen hat.
Gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Umgebung und das winterliche Setting, dass einem wohlig in die Decke zuhause kuscheln oder von einer Fahrt mit den Schlittenhunden träumen lässt.

Schreibstil:
Sarah Morgan schreibt sehr warmherzig und gefühlsbetont. Wie von der Autorin gewohnt, wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Christy, Alix und Robin erzählt, was den Leser direkt in ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt blicken lässt.

 
Fazit:
Diesmal konnte mich der jährliche Weihnachtsroman der Autorin nicht ganz so begeistern, wie die aus den letzten Jahren. Die Liebesgeschichte von Alix und Zac war mir zu plump und zu vorhersehbar, das Setting war aber wieder wundervoll. Nicht der beste Roman von Sarah Morgan, aber nett für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Spannender Krimi

Schattenleben
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"Schatten Leben" ist mein bereits vierter Krimi von Heike Rommel und der sechste Band der Reihe rund um das Bielefelder KK11.
Kommissar Dominik Domeyer hat es diesmal kurz vor Weihnachten mit dem Mord ...

"Schatten Leben" ist mein bereits vierter Krimi von Heike Rommel und der sechste Band der Reihe rund um das Bielefelder KK11.
Kommissar Dominik Domeyer hat es diesmal kurz vor Weihnachten mit dem Mord am 18jährigen Arztsohn Jakob Heritbreder zu tun. Doch weitere ominöse Vorfälle in der Familie, wie zerkratze Autos und bedrohliche Botschaften an den Wänden, lassen vermuten, dass es jemand nicht nur auf Jakob abgesehen hat. Doch wer hat die Möglichkeit jederzeit ins Hauses zu gelangen? Und wer möchte der Familie schaden?

Als Leser ist man sofort mitten im Geschehen, denn die Story beginnt mit einem rätselhaften Prolog. Der Krimi ist komplex und es gibt einige Handlungsstränge, die am Ende irgendwie miteinander verwoben sind. Das Tempo ist hoch und so klebt man förmlich an den Seiten. Heike Rommel hat viele falsche Fährten gelegt. Kleine Cliffhanger am Kapitelende erhöhen zusätzlich die Spannung. Ich habe fleißig mitgerätselt. Ein Verdacht war dann tatsächlich richtig, bei anderen Vorfällen war ich allerdings ratlos. Das Ende ist logisch und lässt mich zufrieden den Buchdeckel zuklappen.

Neben dem Mordfall dürfen wir wieder ein bisschen über das Privatleben der Ermittler erfahren, allen voran Dominik Domeyer. Nach der Scheidung gibt es Probleme mit seinem jüngsten Sohn Robin, nichtsahnend, dass er im aktuellen Fall noch eine Schlüsselrolle inne haben wird.
Das Zusammenspiel des Ermittlerteams gefällt mir außerordentlich gut. Bent, Frank und Nina unterstützen Dominik in jeder Lage.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Dialoge sind lebendig und auch das Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Durch die jeweiligen Perspektivwechsel kann man in die Gedanken der einzelnen Figuren eintauchen. Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, haben alle Ecken und Kanten und werden nach jedem weiteren Band immer mehr zu Freunden des Lesers.

Fazit:
Wieder ein außergewöhnlich spannender Krimi - packend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Reihe rund um das Bielefelder KK11 wird langsam zu einer meiner Lieblings-Krimireihen. Für Krimifans eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Viel schwächer als die Vorgänger

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Nachdem ich die ersten beiden Bände rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick/van der Zwaan mit Begeisterung gelesen habe, freute ich mich ganz besonders auf den dritten Teil der Reihe. Leider konnte dieser ...

Nachdem ich die ersten beiden Bände rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick/van der Zwaan mit Begeisterung gelesen habe, freute ich mich ganz besonders auf den dritten Teil der Reihe. Leider konnte dieser mit den Vorgängerbänden nicht mithalten.

Anne ist nach London zurückgekehrt und möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen. Sie kehrt unter ihren richtigen Namen Anne van der Zwaan nach Hamburg zurück. Nachdem ihre Praxis abgebrannt ist, behandelt sie Prostituierte im Chinesenviertel. Dabei wird sie Ohrenzeugin eines Mordes, der jedoch von der Bordellbesitzerin vertuscht wird. Der Verdacht fällt bald auf den Hafenmörder, der zurückgekehrt zu sein scheint. Nicht nur Anne, sondern auch viele Freudenmädchen und ganz besonders Kommissar Berthold Rheydt versetzt diese unglaubliche Neuigkeit in Angst und Schrecken. Diesmal muss er den skrupellosen Frauenmörder zu Fall bringen. Zuerst hat es Berthold aber mit einem toten Chinesen zu tun, der tot in einem Fass auf einem der eingelaufenen Schiffe gefunden wurde.

Opiumschmuggel, Drogengeschäfte und dunkle Machenschaften sind diesmal die Herausforderungen für Berthold, Anne und Helene. Auch die Hitze, die Hamburg in diesem Sommer heimsucht, verwandelt die Stadt in eine brodelnde Masse. Anne kämpft währenddessen im Geheimen gegen die Machenschaften ihres Vaters. Roger van der Zwaan scheint Kontakte zum zwielichtigen Geschäftsmann Sun Bo zu haben, der das chinesischen Rotlichtviertel und den Opiumhandel zu beherrschen scheint. Sowohl Berthold, als auch Anne, werden immer tiefer in die Machenschaften der skrupellosen Geschäftsmänner hineingezogen....

In diesem Teil kommt es zu vielen Wiederholungen, die so einige Längen mit sich bringen. Für Neueinsteiger ist dies sicher nicht schlecht, aber für alle, die bereits die ersten beiden Teile gelesen haben, wird vieles immer wieder durchgekaut.
Die Autorin punktet wieder mit atmosphärischen Schauplätzen und gut gezeichneten Figuren. Anne bleibt diesmal jedoch viel mehr im Hintergrund. Der Fokus liegt bei Helene, die ihre Beziehung zu Berthold vertieft und immer eigenständiger und selbstbewusster wird. Außerdem macht sie sich Sorgen um ihre beste Freundin Paulina, die offenbar schon kurz nach der Eheschließung von ihrem Ehemann misshandelt wird. Die Liebesbeziehungen nehmen in diesem Teil einige Kapitel ein und konnten mich nicht gänzlich überzeugen.
Erst im letzten Drittel kommt Spannung auf und am Ende überschlagen sich die Ereignisse, wobei auch einige Fragen offen bleiben. Mit Erstaunen habe ich gesehen, dass es im November 2023 einen weiteren Teil der Hafenärztin geben wird. Damit werden die noch offenen Fragen wohl noch beantwortet werden.


Fazit:
Leider ein etwas enttäuschender dritter Teil, verglichen zu den beiden spannenden ersten Bänden der Reihe. Die Geschichte nimmt diesmal zu spät an Fahrt auf und der Kriminalfall gerät manchmal etwas zu sehr in den Hintergrund. Die noch offenen Fragen werden im nächsten und vierten Band hoffentlich noch aufgelöst. Natürlich werde ich weiterlesen, um zu erfahren wie es mit Anne, Helene, Paulina und Berthold weitergeht. 

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Komplexer historischer Krimi

Melodie des Bösen
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Gleich vorab - ich würde jedem empfehlen zuerst den ersten Band zu lesen!
Ich bin beim zweiten Band eingestiegen und hatte manchmal Probleme einige personenbezogene Abläufe zu verstehen oder zuzuordnen! ...

Gleich vorab - ich würde jedem empfehlen zuerst den ersten Band zu lesen!
Ich bin beim zweiten Band eingestiegen und hatte manchmal Probleme einige personenbezogene Abläufe zu verstehen oder zuzuordnen! Deswegen: Seid gescheiter als ich ;)

1925. Am Pariser Friedhof "Père Lachaise" wird am Grab von Frederic Chopin ein menschliches Herz gefunden. Julien Vioric wird mit dem Ermittlungen betraut, obwohl er eigentlich den Dienst bei der Polizei quittiert hat. Der Vorfall erinnert ihn an seinen bis heute ungelösten Fall vor zwölf Jahren, als man auf den Stufen des „Théâtre des Champs-Élysées“ ebenfalls ein menschliches Herz fand. Damals gab es nicht nur einen Skandal um die Ballett-Premiere von Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“, sondern auch um das Verschwinden einer jungen Frau nach den Unruhen im Theater. Und nun soll sich alles wiederholen? Vioric, der noch immer an diesem ungelösten Fall knabbert, muss sich der Vergangenheit stellen....

Dies ist definitv KEIN Krimi für zwischendurch! Die Story ist sehr komplex und hat einen gut durchdachten Plot mit verschiedenen Handlungssträngen, die perfekt ineinander verknüpft werden. Das Fehlen von Kenntnissen des ersten Bandes und die vielschichtigen Themen haben es mir anfangs nicht einfach gemacht in die Geschichte zu finden und die Figuren zuzuordnen. Man muss sich auf die Geschichte einlassen und sollte kein anderes Buch parallell lesen.
Die Figuren sind facettenreich und spannende Charaktere. Sie haben Ecken und Kanten. Von Beginn an konnte mich jedoch die poetische und wunderschöne Sprache der Autorin begeistern. Für einen Krimi oder Thriller ist dies eher ungewöhnlich, weil in diesem Genre eine eher einfache und oftmals auch rauhe Sprache dominert. Doch Britta Habekost schreibt malerisch, lebendig und detailliert. Sie hat mir nicht nur die Stadt Paris mit ihrer bildhaften Beschreibung näher gebracht, sondern auch das Flair dieser Zeit. Es ist eine schillernde und bunte Welt im Dunstkreis von Musikern und Künstlern. Aber wir wandeln nicht nur durch das prunkvolle Paris, sondern auch durch eine düstere und bedrückende Stadt, die vor Brutalität nicht zurückschreckt.

Der historische Krimi ist atmosphärisch dicht und neben den Mordfällen steht in diesem zweiten Band die Musik im Mittelpunkt. Es ist der Jazz, der nach Paris überschwappt. Im Künstlerviertel Montmartre sind viele der Einwanderer aus den Kolonien angesiedelt, die die neue Musikrichtung mitbringen und die traditonelle in den Hintergrund stellt. Das gefällt nicht allen. Traditionelle Gruppierungen, wie die rechtsorientiernde Action française treten gegen den Jazz, die Einwanderer aus den Kolonien und die neue Freiheit an. Und es bleibt nicht bei einem Mord...

Fazit:
Definitiv kein Mainstream unter den historischen Krimis! Ein komplexer Plot, eine wunderschöne poetische Sprache und die schillernde, aber gleichzeitig auch bitterböse, Stadt Paris vereint auf 464 Seiten. Ein toller historischer Krimi, den man jedoch von Band Eins beginnend lesen sollte!

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Alte Wunden

Blutrodeo
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"Blutrodeo" ist der zweite Band einer Krimireihe, die in Kanada spielt. Den ersten Band "Frostmond" habe ich nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme einzusteigen, da Profiler Ted Garner in jedem Band ...

"Blutrodeo" ist der zweite Band einer Krimireihe, die in Kanada spielt. Den ersten Band "Frostmond" habe ich nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme einzusteigen, da Profiler Ted Garner in jedem Band in einer anderen Gegend Kanadas ermittelt.
Diesmal wird er nach Calgary geschickt, wo zur Zeit die größte Rodeoshow der Welt, die Calgary Stampede, stattfindet. Zwei alten Männern wurde auf brutalste Weise die Kehle durchgeschnitten. Der eine lag in Calgarys größtem Hospital im Sterben, der andere war Krebspatient im letzten Stadium. Wer hat daran Interesse, die bereits schwer kranken Männer zu töten?

Garner soll mit der örtlichen Polizistin Samantha Stern zusammenarbeiten, die in den beiden Mordfällen ermittelt. Sie ist ehrgeizig und von Beginn an gibt es Probleme bei der Zusammenarbeit. Sowohl Ted, als auch Sam sind eher "Einkelkämpfer" und arbeiten nicht gern im Team.
Die einzige Verbindung der Opfer ist ihr ehemaliger Job bei Fort McMurray. Als Sam und Ted beim ehemaligen Arbeitsplatz der beiden Männer eintreffen, sind sie schockiert. Mächtige Ölkonzerne bauen seit Jahrzehnten Ölsand ab und verwandeln die wunderschöne kanadische Landschaft in vereuchte Klärteiche und riesige Kraterlandschaften. Die Arbeiter und die dort lebende indigene Bevölkerung leidet unter diversen Krankheiten, die durch die Umweltverschmutzung entstanden sind. Entschädigungen gibt es keine. Ted und Sam brauchen aber nicht allzu lange, um zu erkennen, dass das Motiv für die Morde nicht in Fort McMurray zu finden ist. Doch was ist der Grund, dass diese Männer kurz vor ihrem natürlichen Tod ermordet werden?

Die Autorin legt viele falsche Fährten aus. Es gibt einiges an Themen, die alle in eine andere Richtung verweisen. Die Leser werden außerdem durch Rückblenden, die in erster Person erzählt werden, mit Hintergrundinformationen versorgt. Manchmal erschien mir diese Themenvielfalt fast zu viel, regt aber zum Miträtseln an.

Beide Ermittler sind nicht unbedingt Sympathieträger. Die Zusammenarbeit funktioniert auch nicht wirklich und beide ermitteln mehr im Alleingang, wobei es zu einigen Zwischenfällen kommt. Beide blieben für mich etwas unnahbar. Vorallem nachdem Ted das ungute Gefühl beschleicht, dass sein Vater ein mögliches nächstes Opfer sein könnte. Mehr möchte ich dazu nicht sagen....lest selbst!

Das Finale ist sehr spannend und der Schreibstil der Autorin flüssig zu lesen, fast etwas rauh der Umgangston. Das kanadische Lokalkolorit hat mir gut gefallen.

Was mir nicht gefallen hat, waren die für mich unnötigen Beschreibungen von Misshandlungen und Tötungen von Tieren. Das ist für mich ein Grund ein Buch abzubrechen und ich war auch kurz davor. Man kann auch auf andere Art darstellen, dass aus einem Jugendlichen ein kaltherziger Krimineller wird. Man muss auch nicht in allen Einzelheiten schildern, was mit einem Tier passiert ist...vorallem, wenn diese Tötungen öfters vorkommen, als nur einmal. Ich kann blutige Thriller lesen, aber bei Tieren ist bei mir der Ofen aus.

Die Autorin hat einige Zeit in einem Cree-Reservat in Kanada verbracht und plaudert aus dem Nähkästchen. Umso mehr hat mich die unvorstellbare Zerstörung der Natur durch den Ölsandabbau schockiert. Frauke Buchholz hat es geschafft, diese Bilder der Zerstörung direkt in meinen Kopf lebendig werden zu lassen. Calgary war für mich immer ein Ort, den ich mit dem Skisport verbunden habe. Als Österreicherin verfolge ich jede Abfahrt und jeden Slalom und somit war mir diese Stadtbild mit HIntergrund der Rocky Mountains ein Begriff. Dass unweit dieser Metropole die Natur willentlich so zerstört wird und die Gesundheit von Menschen mutwillig aufs Spiel gesetzt wird, ist einfach nur schrecklich!

Fazit:
Ein Krimi, der mich ins kanadische Calgary geführt hat und seltsam anmutende Morde bereithält. Spannend erzählt, aber mit zwei etwas sperrigen Ermittlern. Sehr gestört hat mich die Misshandlung und Tötung von Tieren. Generell gibt es noch Luft nach oben.

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