Für mich nur enttäuschend
24 Küsse bis WeihnachtenDiesen Weihnachtsroman habe ich mir aus der Bücherei mitgenommen und war sehr neugierig auf die Geschichte rund um Holly, die sich nach dem Tod ihrer Mutter immer mehr verliert. Die einst kreative und ...
Diesen Weihnachtsroman habe ich mir aus der Bücherei mitgenommen und war sehr neugierig auf die Geschichte rund um Holly, die sich nach dem Tod ihrer Mutter immer mehr verliert. Die einst kreative und lebensfrohe junge Frau steckt zugunsten ihrer Zwillingsschwester immer mehr zurück und wird bald ein Schatten ihrer selbst. Als sie ihren Freund auch noch in flagranti mit ihrer Schwester erwischt, ist es genug. Holly flüchtet zu ihrer unkonventionellen Tante Clara, die auf einer Insel in einem Cottage lebt. Clara durchschaut Holly schnell und bastelt mit ihren Freundinnen einen Adventkalender, der Holly helfen soll, zu sich selbst zurückzufinden. Jeder Tag hat eine Überraschung für Holly parat und irgendwie endet diese fast immer bei Finn Jackson, den Inhaber des örtlichen Pubs...
Dies war leider eine sehr seichte Geschichte, die zwar teilweise richtig Spaß gemacht hat, aber wahnsinnig vorhersehbar war. Daran habe ich mich aber nicht wirklich gestört, denn wenn man zu einem weihnachtlichen Liebesroman greift, muss man damit rechnen. Was allerdings der ausschlaggebende Punkt für die eher schlechte Bewertung war, ist das Ende. Ich kann hier leider nicht mehr dazu sagen ohne zu spoilern, aber dass war einfach nur too much! (nicht nur für so wenig romantische Gesellen, wie mich)
Die Aufgaben, die Holly's Tante ihrer Nichte gemeinsam mit ihren Freundinnen gestellt hat, waren teilweise nicht wirklich etwas Neues, andere aber wiederum sehr amüsant. Man kommt schnell in die Geschichte und bekommt einen guten Bezug zu den handelnden Figuren. Für mich war es allerdings zu wenig Weihnachtsstimmung und manchmal habe ich mich gefragt, ob die Autorin jemals Schnee und Eis gesehen hat. Sie lässt Finn z. Bsp. eine Bank vom Schnee säubern (er wischt ihn mit der Hand weg) und danach setzen sich die beiden auf die trockene Sitzfläche. Wenn man Schnee wegwischt, bleibt die Bank allerdings noch immer nass und ist keineswegs trocken. Auch eine Autofahrt ist mir in Erinnerung geblieben, bei der ich nur den Kopf schütteln konnte.
Der Schreibstil oder die Übersetzung der Story ist gelungen. Die Figuren sind gut gezeichnet. Finn ist ein sympathischer Charakter, der noch sehr um seine große Liebe trauert und diese hinter einer Fassade versteckt, die ihm nicht wirklich gerecht wird. Er spielt den fröhlichen Playboy und hat seine Trauer noch immer nicht überwunden. Hinter der Fassade versteckt sich ein feinfühliger junger Mann, der auf keinen Fall tiefergehende Gefühle in sein Leben lassen will.
Holly hat sich mir hingegen nicht ganz erschlossen. Wie sie vor dem Tod ihrer Mutter war, konnte ich mir schwer vorstellen. Das Verhalten ihrer Zwillingsschwester und ihres Vaters ihr gegenüber auch nicht wirklich. Aber die Veränderung, die sie mit Hilfe ihre exzentrische Tante durchmacht, hat mir gut gefallen.
Manchmal war ich allerdings von Holly und auch Finn ziemlich genervt. Die Zeitspanne für all die Dramen, die die Autorin hier eingebaut hat, war eindeutig zu kurz.
Fazit:
Ein sehr leichter Roman, der mir zu vorhersehbar war und für die kurze Zeitspanne zu viele Dramen bot. Ebenso fehlte mir etwas das richtige Weihnachtsgefühl. Das Ende hat dann leider meine Bewertung noch verschlechtert, denn es war einfach richtig too much. Als Epilog hätte es auf jeden Fall besser gepasst.