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Veröffentlicht am 19.08.2017

Humor um fast jeden Preis

Mordsacker
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Buchmeinung zu Cathrin Moeller – Mordsacker

„Mordsacker“ ist ein Kriminalroman von Cathrin Moeller, der 2017 bei MIRA Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für die Hobbyermittlerin Klara ...

Buchmeinung zu Cathrin Moeller – Mordsacker

„Mordsacker“ ist ein Kriminalroman von Cathrin Moeller, der 2017 bei MIRA Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für die Hobbyermittlerin Klara Himmel.

Zum Autor:
Cathrin Moeller studierte nach dem Abitur Sozial – und Theaterpädagogik und arbeitete bis 2011 als Leiterin eines Vereins. Dann sagte sie sich: „Jetzt, oder nie!“, und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, um endlich mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Seitdem greift sie in jeder freien Minute zu Stift und Papier und verfasst Geschichten, in denen so manche Leiche auftaucht. Ihre kreativste Zeit ist morgens um fünf, dann schleicht sie sich auch sonntags ins Wohnzimmer und kuschelt sich mit Laptop und dem Hund Giovanni aufs Sofa, wo sie ihre Figuren und Plots erfindet.

Klappentext:
Tragische Umstände haben Klara Himmel samt Familie ins mecklenburgische Mordsacker verschlagen. Doch hier liegt nicht nur der sprichwörtliche Hund begraben! Während die chaotische Großstädterin sich noch als brave Hausfrau versucht – und schon an einem simplen Käsekuchen scheitert – wird ihr Mann, der neue Dorfpolizist, zu seinem ersten Fall gerufen: Bauer Schlönkamp liegt tot in der Güllegrube. Leider erkrankt Klaras Göttergatte und sie wittert ihre große Chance auf etwas Nervenkitzel. Kurzerhand ermittelt Klara auf eigene Faust und bringt dabei nicht nur die dunkelsten Geheimnisse der verschworenen Dorfgemeinschaft zutage sondern schon bald sich selbst in Lebensgefahr …

Meine Meinung:
Klara Himmel ist eine Figur, die mich von Anfang an nicht berührt hat. Sie ist im Zeugenschutzprogramm und soll im ländlichen Mordsacker im tiefsten Mecklenburg untertauchen. Doch sie verhält sich so unauffällig wie ein Pfau auf einem Hühnerhof. Dann erstickt ein Bauer in einer Güllegrube und Klara wittert einen Mord. Was danach passiert ist dem Motto Humor um jeden Preis untergeordnet. Dies ist auf den ersten Seiten noch durchaus unterhaltsam, aber je länger die Geschichte andauert, desto abstruser wird das Verhalten Klaras. Nicht nur ignoriert sie fortlaufend Gesetze, sondern sie bewegt auch andere Personen zu Gesetzesbrüchen. Dazu kommt dann noch die Eifersucht auf die Arbeitskollegin ihres Mannes. Dies tut dem Kriminalfall überhaupt nicht gut. Die Spannung bleibt auf niedrigem Niveau und die Figurenzeichnung ist sehr einfach gehalten. Ihr enormer Ehrgeiz läßt sie sehr unsympathisch erscheinen. Dabei gibt es durchaus positive Ansätze, denn die Autorin kann unterhaltsam schreiben und bringt auch erfrischende Ideen in die Geschichte ein. Aber dann muss es wieder lustig sein und die positiven Eindrücke verbleichen.

Fazit:
Dieses Buch leidet sehr stark unter dem verkrampften Bemühen nicht nur spannend sondern vor allem auch lustig sein zu wollen. Hier wäre mehr Konzentration auf den Kriminalfall sinnvoll gewesen. So hatte ich ein eingeschränktes Lesevergnügen und vergebe zwei von fünf Sternen ( 40 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Stimmung topp, Spannung könnte mehr sein

Dunkels Gesetz
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Buchmeinung zu Sven Heuchert – Dunkels Gesetz

„Dunkels Gesetz“ ist ein Kriminalroman von Sven Heuchert, der 2017 bei Ullstein Hardcover als broschiertes Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Geboren ...

Buchmeinung zu Sven Heuchert – Dunkels Gesetz

„Dunkels Gesetz“ ist ein Kriminalroman von Sven Heuchert, der 2017 bei Ullstein Hardcover als broschiertes Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Geboren 1977 in der rheinländischen Provinz. 1994 dann Ausbildung, seitdem in Arbeit. Erste Kurzgeschichte „Zinn 40“ noch in der Schule. Mit neunzehn Umzug nach Köln. Liebe, Reisen, kleine Niederlagen, große Niederlagen. Rückkehr in die Provinz. Keine Preise.

Klappentext:
Ein Exsöldner, ein geplatzter Drogendeal und ein junges Mädchen: Altglück ist ein verlassenes Nest in der Nähe der belgischen Grenze, hier träumt es sich schlecht vom sozialen Aufstieg. Achim, der Tankstellenbesitzer, heuert bei der Lokalgröße Falco an und steigt gemeinsam mit seinem Knacki-Kumpel in den Drogenhandel ein. Seine letzte Chance auf ein gutes Leben, glaubt er ― für sich, seine Geliebte und deren Tochter Marie. Doch ein Mann droht alles kaputtzumachen: Richard Dunkel, Exsöldner. Um über die Runden zu kommen, arbeitet er als Security für eine Chemiefirma. Eines Nachts stößt er dort auf Achims Drogenversteck. Er setzt Falco und Achim mächtig unter Druck ― und bringt so, ohne es zu wollen, Marie in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
Dieses Buch trägt den Titel Noir zu recht. Es ist eine dunkle Welt, in der die Geschichte spielt. Die Sonnenseite ist weit weg, doch einige Akteure haben die Hoffnung, sie doch zu erreichen, auch wenn die Chancen eher mau sind. Der Exsöldner Dunkel ist ziemlich abgebrannt und wird von einem alten Freund zu seinem neuen Job vermittelt. Er soll ein altes Werksgelände bewachen, um einen weiteren Todesfall zu vermeiden. Dieses angebliche Unglück erweist sich als Mord und ausgerechnet Dunkel kann das nicht ruhen lassen. Er macht es auf seine Art und die ist nicht einfach. Die Sprache passt sehr gut zur Handlung und erzeugt eine triste Stimmung. Die Spannung lebt von der düsteren Atmosphäre und der Frage, wer von den Beteiligten nicht völlig untergeht. Dunkel ist ein Charakter, wie ich ihn mag. Er hat Ecken und Kanten und wirkt nicht sympathisch, sondern eher abgehalftert, aber er hat seine Grundsätze und lebt mit ihnen so gut es geht. Die übrigen Figuren sind nicht besonders tief beschrieben und erfüllen das ein oder andere Klischee, das man aus Noir-Romanen kennt. Das junge Mädchen, der böse Stiefvater, die verlebte Mutter und die hemmungslosen Drogendealer. Neu und interessant ist die Kräuterhexe mit einer zwielichtigen Vergangenheit, aber eins haben alle Figuren gemeinsam - sie passen in diesen Roman.

Fazit:
Dieser Roman überzeugt mit seiner Stimmung und einem Teil der Funktionen. Man erlebt die triste Welt von Altglück, als ob man vor Ort wäre. Die Sprache passt zum Inhalt, aber an der Spannung mussder Autor noch ein wenig mehr arbeiten. So gibt es von mir gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für alle, die einen stimmungsstarken Roman mögen.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Das Pegasusteam formiert sich neu

Datengrab
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Buchmeinung zu Christiane Bogenstahl & Reinhard Junge – Datengrab

„Datengrab“ ist ein Kriminalroman von Christiane Bogenstahl und Reinhard Junge, der 2016 bei grafit als Taschenbuch erschienen ist.

Zum ...

Buchmeinung zu Christiane Bogenstahl & Reinhard Junge – Datengrab

„Datengrab“ ist ein Kriminalroman von Christiane Bogenstahl und Reinhard Junge, der 2016 bei grafit als Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Reinhard Junge war 34 Jahre lang Lehrer an einem Wattenscheider Gymnasium und gilt als Urgestein des Ruhrgebietskrimis. Er schrieb - zum Teil zusammen mit Leo P. Ard u. a. neun Krimis um das Fernsehteam PEGASUS. Christiane Bogenstahl, IT-Projektleiterin in Essen, debütierte 2014 im Grafit-Sammelband Lies oder stirb mit der gemeinsam mit Junge verfassten Story "Tödliche Texte". Nun bringt sie frischen Wind in die PEGASUS-Reihe, die jetzt in Version 3.0 fortgeführt wird.

Klappentext:
Für Kameramann Klaus-Ulrich Mager kommt es doppelt hart. Im ehemaligen Kleingarten seiner Eltern wird eine skelettierte Leiche gefunden und sein Vater ist der Hauptverdächtige. Das schädigt nicht nur den Ruf der Familie, sondern sorgt vor allem für Probleme im Job. Magers Mitarbeit beim Fernsehteam PEGASUS steht vor dem Aus.
Zeitgleich ermittelt Sohn Kalle mit Freundin und IT-Expertin Simone am Kopula-Institut der Uni Duisburg-Essen: Wo ist die Doktorandin Lea Bennsdorf? Schnell zeigt sich, dass an dem renommierten Institut nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Beim Fleddern alter Datengräber schrecken Kalle und Simone einen mächtigen Gegner auf und plötzlich müssen sie um ihr eigenes Leben bangen.

Meine Meinung:
Pegasus ist zurück und wirbelt wieder viel Staub im Ruhrgebiet auf. Die chaotischen und engagierten Mitarbeiter decken im Umfeld des Kopula-Institutes diverse Missstände auf. Mit viel Lokalkolorit wird ein Fall entwickelt, der auch politische Bezüge beinhaltet und Fehlentwicklungen im Universitätsbereich anprangert. Dort können skrupellose Menschen viel Geld verdienen. Andererseits leiden die Mitarbeiter des Instituts unter einem unglaublich schlechtem Arbeitsklima. Professor Kehlmann regiert wie ein König und setzt seine Mitarbeiter massiv unter Druck. Die Pegasusmitarbeiter stehen von mehreren Seiten unter Druck. Um die Schrebergartenleiche kümmert sich die Kriminalpolizei durchaus kompetent, die Finanzsituation des Fernsehteams ist mehr als angespannt und die Ermittlungen gegen Kehlmann erweisen sich als sehr gefährlich. Das Fußvolk der Polizei bekommt gleich an mehreren Stellen sein Fett weg und dann regiert der Slapstick. Diese Szenen lockern aber auch die düstere Grundstimmung auf und sorgen für einen gewissen Ausgleich. Die Autoren sparen nicht mit harter Gewalt und so trägt der ein oder andere Protagonist zum Teil erhebliche Verletzungen davon.
Die Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet, aber auch einige mit viel Empathie. Man leidet mit Kalle und Simone, hofft auf erfolgreiche Aktionen der Kopula-Mitarbeiter gegen ihren Chef und fragt sich, wie es zu solchen Situationen an einer staatlichen Hochschule kommen kann. Besonders düster wird es, wenn dann auch noch die Staatsgewalt korrigierend eingreift. So bleibt ein bitterer Beigeschmack bei der Auflösung und die Hoffnung, das die geschilderten Zustände keinen realen Hintergrund haben.

Fazit:
Dieser düstere Roman überzeugt mit einer interessanten Geschichte, sympathischen Figuren mit Ecken und Kanten, humorigen Szenen und mit viel Lokalkolorit. Manches wirkte (hoffentlich!) überzeichnet, sorgte aber für eine durchgehend hohe Spannung. Von mir gibt es vier von fünf Sternen oder 80 von 100 Punkten. Empfehlen kann ich das Buch allen, die an einem Krimi mit politischem Hintergrund Gefallen finden.

Veröffentlicht am 26.06.2017

wenn der Showdown nicht wäre

Mitternachtsnotar
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Buchmeinung zu Bettina Kerwien – Mitternachtsnotar

„Mitternachtsnotar“ ist ein Kriminalroman von Bettina Kerwien, der 2017 im Jaron Verlag als Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Bettina Kerwien, ...

Buchmeinung zu Bettina Kerwien – Mitternachtsnotar

„Mitternachtsnotar“ ist ein Kriminalroman von Bettina Kerwien, der 2017 im Jaron Verlag als Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Bettina Kerwien, geb. 1967, studierte Amerikanistik und Publizistik an der FU Berlin. Nebenbei schrieb und fotografierte sie für verschiedene Zeitungen. Nach dem Abschluss gründete sie eine Werbeagentur, vermarktete Sportereignisse und gab eine Handball-Fachzeitschrift heraus. Seit 2004 ist sie als Geschäftsführerin in einem Stahlbauunternehmen mit dem Schwerpunkt Theatertechnik tätig und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben von Spannungsliteratur. Bettina Kerwien lebt und arbeitet im grünen Norden Berlins.


Klappentext:
Die Bewohner der idyllischen Reihenhaussiedlung „Am Rabennest“ in Reinickendorf sind auf hundertachtzig. Eine private Immobiliengesellschaft, die fest in der Hand der Familie Trasseur ist, hat ihre denkmalgeschützte Siedlung aufgekauft und will sie luxussanieren. Den Bestandsmietern wird mit horrenden Mieterhöhungen und Kündigung gedroht. Das löst ihren Protest aus. Doch dann hängt plötzlich der Hausmeister tot am Dachbalken. Hat er sich selbst umgebracht? Privatdetektiv Martin Sanders bezweifelt das. Der ehemalige Personenschützer mit dunkler Vergangenheit hat gerade sein eigenes Büro in Moabit eröffnet, als ihn sein Vater um Hilfe bittet. Der ist einer der Investoren der Immobiliengesellschaft und erhält seit einiger Zeit Drohbriefe, in denen er zum Sanierungsstopp aufgefordert wird. Auf einer Investorenparty, bei der die Siedlungsobjekte verkauft werden und der Mitternachtsnotar, das Familienoberhaupt der Trasseurs, die fragwürdigen Kaufverträge beurkundet, trifft Sanders die durchgeknallte Liberty Vale wieder. Sanders hat Libby bei seinem letzten Fall kennengelernt. Sie hat ihr Studium geschmissen, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Escortlady und hat sich in Sanders verliebt. Als sie von Sanders' Auftrag erfährt und zufällig in den Besitz eines Beweismittels gelangt, will sie ihn informieren. Aber dann kommt der Mitternachtsnotar ums Leben, und auch Libby gerät in Gefahr …

Meine Meinung:
Das Buch ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Autorin einen eigenwilligen und anspruchsvollen Schreibstil pflegt. Dazu kommt eine melancholische Grundstimmung und mit Martin Sanders eine Hauptfigur, die auch nicht um Sympathie buhlt. Auch die weibliche Hauptfigur Liberty Vale agiert sehr eigen und eckt gerne mal an. Sie und Martin mögen einander, schrecken aber vor einer echten Bindung zurück. Beide sind problembeladen und wirken doch sympathisch. Beide sind auch recht komplex mit Stärken und Schwächen gezeichnet. Ihren Gegenspieler täten dagegen ein paar mehr Grautöne ganz gut. Während schwedische Autoren gerne mal das Wetter detailliert beschreiben, hat Frau Kerwien sehr akkurat die jeweilige Kleidung im Blick. Auch über die Kleidung kann man Stimmungen beschreiben. Mir hat das Buch vor allem in den ruhigen Passagen gut gefallen. Auch die Hauptfiguren machen Lust auf mehr. Leider gibt es aber auch einen wesentlichen Kritikpunkt. Es gibt einen Showdown, der nicht zu den Figuren passt. Martin Sanders agiert wie ein Supermann und zwar so, dass auch James Bond neidisch werden könnte. Dafür ist das Ende wieder angenehm realitätsnah.

Fazit:
Das Buch gefällt durch die anspruchsvolle Sprache mit einigen kreativen Wortschöpfungen und den komplexen Hauptfiguren. Es wäre ein richtig guter Krimi geworden, wenn auch die Bösen etwas komplexer gestaltet worden wären und vor allem, wenn es diesen utopischen Showdown nicht gegeben hätte. So reicht es leider nur zu drei von fünf Sternen (60 / 100 Punkte). Trotzdem kann ich das Buch wegen der Sprache und den Hauptfiguren empfehlen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Der kriminalfall wird doch arg vernachlässigt

Gloria und die Londoner Liebschaften
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Buchmeinung zu Marlene Klaus – Gloria und die Londoner Liebschaften

„Gloria und die Londoner Liebschaften“ ist ein historischer Kriminalroman von Marlene Klaus, der 2017 bei Dryas als Taschenbuch erschienen ...

Buchmeinung zu Marlene Klaus – Gloria und die Londoner Liebschaften

„Gloria und die Londoner Liebschaften“ ist ein historischer Kriminalroman von Marlene Klaus, der 2017 bei Dryas als Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Serie um Lady Gloria.

Zum Autor:
Marlene Klaus ist ausgebildete Buchhändlerin. Bevor sie sich als Autorin selbständig machte, jobbte sie als Taxifahrerin, Kellnerin, Postbotin und Bibliothekarin.

Klappentext:
London 1889: Lady Gloria Wingfields Projekt eines Frauenbildungsvereins nimmt Formen an. Doch am Eröffnungsabend geschieht während der Feierlichkeiten ein Mord. Das sorgt einerseits für Aufmerksamkeit für den Verein, andererseits aber für jede Menge Ärger. Zusammen mit dem Journalisten Morris beginnt Gloria, Nachforschungen anzustellen. Was ihrem Freund Lord Lyndon gar nicht gefällt. Wie sich herausstellt, hat er seine Gründe.

Meine Meinung:
In diesem historischen Roman wird die Gleichberechtigung der Frau thematisiert. Im viktorianischen London ist gerade in den besseren Kreisen die Frau ein Anhängsel ihres Mannes. Lady Gloria geht das Problem von der Wurzel an und gründet einen Frauenbildungsverein. Der Autorin gelingt es vortrefflich die Rolle der Frau und ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu schildern. Die Figurenzeichnung fällt dagegen leider ab. Die Figuren sind recht stereotyp und Gloria ist eher eine leidenschaftliche als eine talentierte Ermittlerin. Sie agiert sehr selbstbewußt und handelt im Stil einer modernen Frau. Zusätzlich zum Kriminalfall wird auch noch eine Liebesgeschichte erzählt, die der Spannung nicht gut tut. Die Geschichte ist leicht und angenehm zu lesen. Sehr gelungen sind die eingestreuten kleinen Geschichten wie der Fahrradkauf oder die Ruderbootfahrt. Bei diesen Episoden wird die viktorianische Zeit lebendig. Dabei tritt der Kriminalfall in den Hintergrund und wird auch durch die amourösen Abenteuer Glorias doch arg vernachlässigt.

Fazit:
Zusammenfassend hat das Buch seine Stärken in der Beschreibung der historischen Begebenheiten. Der Spagat zwischen Historie, Kriminalfall und Liebesabenteuer gelingt dagegen nicht überzeugend, der Kriminalfall wird zu sehr vernachlässigt. So vergebe ich drei von fünf Sternen (60 / 100 Punkte).