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Veröffentlicht am 03.09.2023

Vom Meisterspion zum Kunstfälscher

Die Fälschung
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Gabriel Allon ist im Ruhestand, er erholt sich langsam, seine Familie ist zufrieden einmal mehr nicht mehr in Sorge um ihn zu sein. Für mich wirkt es eigenartig das eine Figur die immer an den aufregendsten ...

Gabriel Allon ist im Ruhestand, er erholt sich langsam, seine Familie ist zufrieden einmal mehr nicht mehr in Sorge um ihn zu sein. Für mich wirkt es eigenartig das eine Figur die immer an den aufregendsten Aktionen teil hatte, oft sein Leben riskierte, jetzt zufrieden ist seine Kinder zur Schule zu bringen und dann einkaufen gehen. Nun ja er ist auch ein begnadeter Maler und Restaurator von alter Kunst. Damit kann man den Tag schon rum bringen.
Gott sei Dank ist das nicht Alles, ein alter Freund bittet um Hilfe. Es geht um ein Gemälde bei dem sich die Instinkte melden und nicht nur die, und schon ist Gabriel wieder an vorderster Front gefragt.
Der Autor setzt sich in diesem Buch nicht mit internationalen Terrorismus, Spionage oder Erpressungen auseinander, diesmal ist der Kunstmarkt an der Reihe. Es geht um horrende Summen, bekannte Maler und ihre Bilder, die Sucht etwas zu besitzen was sonst keiner hat.
Damit einher gehen Mord, Fälschungen und Intrigen. Allon mittendrin.
Im Anfang schwer verständlich, wie man sich so für ein Bild ins Zeug legen kann, dann zeigen die einzelnen Charaktere auf, um was es gehen kann. Vor allem Gier nach Anerkennung, nach dem Besonderen oder einfach nach Geld.
Wir Leser erfahren einiges über den Kunstmarkt, über das Prüfen der Echtheit und wie Fälscher arbeiten.
Spannender als erwartet, vor allem weil die Menschlichkeit des Meisterspions, seine Art mit allem und jedem zusammen arbeiten zu können mich als Freundin dieser Serie mich mitnimmt in ein fremdes Thema über das ich mit Sicherheit mehr erfahren möchte.

Veröffentlicht am 02.09.2023

Frauenpower

Tage im warmen Licht
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Maria zieht mit ihrer Tochter in einen kleinen Ort in dem sie als Jugendliche glücklich war, bis ein Ereignis sie aus der Bahn geworfen hatte und sie nicht mehr zurück wollte. Das Leben ist nicht einfach ...

Maria zieht mit ihrer Tochter in einen kleinen Ort in dem sie als Jugendliche glücklich war, bis ein Ereignis sie aus der Bahn geworfen hatte und sie nicht mehr zurück wollte. Das Leben ist nicht einfach als Alleinerziehende wenn gerade alles schief läuft. Also doch in Omas Häuschen und das Beste daraus machen, wenn nicht die Geister der Vergangenheit wären. Welche das sind erfahren wir erst sehr spät.
In erster Linie geht es um Frauenfreundschaften, um die Stärke und Kraft von uns Frauen. Wir halten mehr aus als man denkt. Vielleicht gebrauchen deshalb manche Männer Gewalt um dagegen bestehen zu können.
In wenigen Rückblicken werden die Ereignisse erwähnt und analysiert die zu Marias Trauma geführt haben. In der Gegenwart geht es um ihre Tochter und die Beziehung zu einander. Maria will das ihre Tochter nie das erleben muss wo runter sie noch immer leidet. Erst vor Ort mit Hilfe anderer Frauen und neuen Freundschaften kann sie es hinter sich lassen.
Mit sommerlicher Leichtigkeit und einigen herbstlichen Einschlägen erzählt die Autorin die Geschichte. Sie vermittelt Kraft und Zuversicht. Nicht unterkriegen lassen, dem Leben die Zähne zeigen und trotz allem Lachen und Weinen genießen.

Veröffentlicht am 31.08.2023

Distanz

Gebranntes Kind sucht das Feuer
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Ein Buch das ein Muss ist, ein Buch das gelesen werden muss von jedem der alt genug ist zu verstehen was der Holocaust war. Die Autorin war ein Opfer von Hitlers Rassenwahn. Ein katholisches deutsches ...

Ein Buch das ein Muss ist, ein Buch das gelesen werden muss von jedem der alt genug ist zu verstehen was der Holocaust war. Die Autorin war ein Opfer von Hitlers Rassenwahn. Ein katholisches deutsches Mädchen mit jüdischen Eltern. Dieses Mädchen betrachtet sein Schicksal aus sehr weiter Distanz. Das Buch ist autobiographisch aber die Autorin nimmt sich zurück. Sie schreibt immer das Mädchen und nach dem Überleben die Frau. Sie lässt keine Gefühle zu, keine Schmerzen, keine Verzweiflung nichts. Ich habe schon mehr Bücher über den Holocaust gelesen, Romane, Tatsachenberichte, Berichte von Überlebenden. Gerade die Bücher von Überlebenden sind überzeugend das so etwas nie wieder passieren darf. Diese Lebensgeschichte ist noch einmal intensiver. Denn die Autorin lässt uns an ihrer Sprachlosigkeit, ihres Gefühlmangels angesichts des Grauens teilhaben. Sie vermittelt damit die Verzweiflung, den Lebenshunger, die Todesangst, sie zeigt was Menschen auf sich nehmen um zu überleben. Sie urteilt nicht, sie versteht, sie handelt genau so. Das einzige was sie mitnimmt, ist die Erfahrung von etwas Freundlichkeit in dieser grausamen Zeit. Sie beschreibt alles in einem einheitlichen Grau mit ein, zwei kleinen hellen Punkten in einem ganzen Leben. Denn die Zeit danach kann die Zeit davor nicht auslöschen.

Das Buch lässt sich im Gegensatz zu anderen nicht ausblenden. Es fehlen die extrem harten Szenen von denen man weiß das es sie gegeben hat. Denn dadurch das sie es nicht an sich heran lässt, bleibt es an uns Lesern dies für sie zu übernehmen. Die Sprache ist sprachlos, es ist schwer zu beschreiben, alles steht zwischen den Zeilen und man kann es lesen.

Daniel Kehlmann hat das Buch in einem exzellenten Nachwort zusammen gefasst. Er hat die Worte gefunden die der Autorin fehlten.

Veröffentlicht am 31.08.2023

Was wäre wenn?

Der Wald
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Überall hin werden Päckchen mit Samen verschickt. Die Samenkapseln machen neugierig und die Menschen pflanzen sie ein. Man ist ja neugierig was da raus kommt. Nur dann kommt das Unheil, die Pflanze ...

Überall hin werden Päckchen mit Samen verschickt. Die Samenkapseln machen neugierig und die Menschen pflanzen sie ein. Man ist ja neugierig was da raus kommt. Nur dann kommt das Unheil, die Pflanze ist invasiv, so schnell wie sie sich ausbreitet nimmt sie allem anderen den Lebensraum weg.
Marcus Holland ein Baum Flüsterer soll Licht in das nicht vorhandene Wissen über diese Pflanze bringen. Er schreibt populär wissenschaftliche Bücher über das Wesen der Pflanzen, seine Themen sind bei Wissenschaftlern nicht gern gesehen. Trotzdem bekommt er Unterstützung von einer Gruppe junger Studenten. Gemeinsam suchen sie den Ursprung der Pflanze, den Versender der Samen und nach den Gründen für dieses Handeln.
Es ist ein Umweltthriller, der nicht nur unseren Umgang mit der Natur in Frage stellt, sondern auch die Herausforderungen des Klimawandels und der Künstlichen Intelligenz beachtet.
Diese extrem wichtigen Themen sind ungeheuer spannend verpackt. Gut erklärt so das auch weniger Informierte zu diesen Themen sich gut in die Geschichte einfinden können.
Die Hauptfiguren sind nicht zu idealistisch dargestellt. Sie sehen die ökologischen Probleme, stellen sie in den Vordergrund, vergessen aber auch die Ökonomie nicht. Gleichzeitig gibt es Gegenspieler, warum sie handeln muss man lesen. Es geht nicht anders, denn diese Themen sind für uns alle wichtig und hier richtig gut verpackt.



Veröffentlicht am 26.08.2023

Kein Mallery Buch

California Beach - Am Strand der Träume
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Ich lese Susan Mallery gerne weil sie bisher immer eine Atmosphäre des Losgelöst seins vermittelt hatte. die Frauen waren mehr oder weniger alltäglich mit Problemen und Liebeskummer behaftet aber trotzdem ...

Ich lese Susan Mallery gerne weil sie bisher immer eine Atmosphäre des Losgelöst seins vermittelt hatte. die Frauen waren mehr oder weniger alltäglich mit Problemen und Liebeskummer behaftet aber trotzdem hatten sie ihre Mitte nie verloren. Ich konnte die Storys verfolgen in Gedanken gute Ratschläge geben und mich dabei zurück lehnen, lesen und eine Auszeit genießen. Bei diesem Buch war das nicht so der Fall. Zum einem weil die Frauen mich nicht berührt hatten. Micky, Mutter von fast zwei erwachsenen Kindern und geschieden, wirkte auf als ob sie nicht weiß was sie will. Ashley, verliebt bis über beide Ohren, obwohl über dreißig wirkt sie ziemlich naiv. Bree, überzeugter Single, macht den taffsten Eindruck. Die drei sind Freundinnen und eine Art Geschäftspartnerinnen. Wie es zu dieser Beziehung gekommen ist, bleibt im Dunkeln, Die einzige Information die es gibt, sie fanden die Räume am Strand alle sehr schön, für eine allein zu groß zusammen aber passend. Ein Glas Sekt und sie haben die Immobilie zusammen gemietet. Zu ihnen gehören Freunde, Partner und Familie. Angesichts der fehlenden Informationen sind das zu viele Personen. Obwohl viele Emotionen eine Rolle spielen sind sie bei mir aber nicht angekommen. Die Figuren haben mich kalt gelassen, es war mir egal was mit ihnen passierte. Sonst hatte ich Gefühle wie Respekt vor der Leistung, Mitgefühl bei Liebeskummer oder mich einfach an einer tollen Frauenfreundschaft gefreut. All das hatte bisher die Bücher der Autorin ausgemacht, hier fehlte alles. Als ob S. Mallery drauf steht aber XY drin ist.