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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2024

Mehr als ein Ökothriller

Die Stimme der Kraken
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Nach der Buchbeschreibung habe ich etwas ähnliches wie "Der Schwarm" erwartet. Das trifft es nicht ganz. Wenn in dem Buch von Schätzing alles in der Gegenwart spielt und es ganz deutlich um unsere ...

Nach der Buchbeschreibung habe ich etwas ähnliches wie "Der Schwarm" erwartet. Das trifft es nicht ganz. Wenn in dem Buch von Schätzing alles in der Gegenwart spielt und es ganz deutlich um unsere Umweltsünden und ihre Folgen geht. Sind wir in diesem Buch etliche Jahre weiter. Wir Menschen leben mit künstlichen Lebewesen Seite an Seite, arbeiten zusammen und außer das unsere Arbeitskraft billiger ist wie die der Roboter oder Androiden haben wir ihnen nichts mehr voraus. Denkende mitfühlende Wesen ob künstlich oder menschlich werden nur noch ausgebeutet. Ein Großkonzern hat die Macht und kann tun und lassen was er will. Wer sich wehrt riskiert sein Leben. Es ist nicht viel wert in dieser Zeit denn leicht ersetzbar. Es geht um Ausbeutung von allem was man sich vorstellen kann, nur der Kraken kann dem etwas entgegen setzen.
Teilweise war das Buch sehr anspruchsvoll, technische und wissenschaftliche Details musste ich immer wieder nachforschen um sie zu verstehen. Das hat den Lesefluss erheblich gestört. Klar kann man es auch einfach so weg lesen und Unverständliches hinten an stellen aber ich will es in dem Moment wissen. Vor allen weil die künstlichen Menschen teilweise sympathischer waren wie die bisher bekannte Spezies. Es gab einige Beschreibungen die ich als brutal empfand, das ist nicht so mein Fall.
Die Mischung aus Fantasy, Dystopie und Ökothriller ist gelungen. Trotzdem bin ich aus den genannten Gründen nicht richtig warm geworden mit dem Buch. Es hält sich die Waage was mir gefallen hat und was nicht.

Veröffentlicht am 02.05.2024

Innenansichten

Wie Treibgut im Fluss
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Wie im Titel müssen sich Menschen fühlen die vom Schicksal hin und her geworfen werden, ohne eigenes Zutun nur aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder Äußerem werden sie entwurzelt, Ausgegrenzt wegen ...

Wie im Titel müssen sich Menschen fühlen die vom Schicksal hin und her geworfen werden, ohne eigenes Zutun nur aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder Äußerem werden sie entwurzelt, Ausgegrenzt wegen Anders sein. EiniEs gehört viel Mut dazu oder die Unbedarftheit eines Kindes um diese Grenzen zu überwinden. Anhand der Lebensgeschichte seiner Vorfahren und besonders der seiner Großmutter entwirft der Autor ein Bild aus diesem Leben. Evangelisch in einer katholischen Umgebung, so streng wie früher ist diese Grenze nicht mehr aber dafür haben wir andere Grenzen gezogen, Im Kopf, in der Realität manchmal unbewusst, manchmal laufen wir falschen Gedankengut hinter her. Einige auch ganz bewusst, die sich an dem Anderen reiben, die nicht gleich genug sein können. Die missionieren müssen. Es wäre so schön wenn jeder sein könnte wie er ist.
Diese Gedanken ziehen sich durch das ganze Buch ob es im 18. Jahrhundert ist, zwischen den Kriegsjahren oder in der Ist Zeit.
Mit seiner unaufgeregten Sprache zwingt uns der Autor uns Gedanken dazu zu machen. Wie stehe ich zu diesen Fragen, tun mir die Menschen leid, will ich außerdem helfen, oder das schaffen sie schon allein da muss ich mich nicht kümmern.
Denn gerade diese Emotionslosigkeit zwingt zu einer privaten Stellungnahme.
Die einfachste Gott sei Dank ist es heute nicht mehr so schlimm, Wirklich? Ja wir Katholiken und Evangelen vertragen uns, heiraten untereinander aber jetzt haben wir gemeinsame Andere.
Seit den Jahresringen mag ich den Autor, fühle mich mitgenommen in eine Gesellschaft die von Innen heraus betrachtet wird, ohne Moral ohne Vorwürfe einfach ein Blick von außen. Was ich sehe ist meine Sache.

Veröffentlicht am 29.04.2024

Von allem mehr als genug

Oma hat die Hosen an
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Oma lebt allein an der Nordsee, Sohn, Enkel und die Lebensgefährtin des Sohnes kommen einmal im Jahr zum Erdbeertag zu Besuch. Der Weg von Köln bis an die Nordsee ist ja auch so weit. Aber Oma lässt sich ...

Oma lebt allein an der Nordsee, Sohn, Enkel und die Lebensgefährtin des Sohnes kommen einmal im Jahr zum Erdbeertag zu Besuch. Der Weg von Köln bis an die Nordsee ist ja auch so weit. Aber Oma lässt sich davon nicht unterkriegen, auch wenn der Besuch diesmal nur eine halbe Stunde dauert und der Enkel fehlt sogar ganz. Sie hat ja ihr Häuschen, Garten und den netten Mann der immer mit dem Boot an ihrem Anleger vorbei fährt und grüßt. Doch die Einsamkeit kann auch zu viel werden und als Marten eines Tages anhält und mit ihr Kaffee trinkt ist sie dankbar und freut sich über einen neuen Bekannten. Der muss sich zwar noch etwas entwickeln aber der Anfang ist gemacht. Auf einmal haben beide viele Ideen wie sie ihr Leben interessanter gestalten können.
Als die beiden lang vermissten Enkelkinder der beiden auf einmal zusammen auftauchen wird sogar die Zeit etwas knapp.
Für mich wurden zu viele Klischees abgearbeitet, die vernachlässigte Oma, die egozentrische Influencerin, der Junge der nur Sport und Spiele im Kopf hat, genau wie die fitte Online Oma, oder der verschrobene Deichschrat.
Es wurde alles abgearbeitet, die Nordsee, der Strand etc. Es war für mich wie eine Liste abarbeiten.
Am Ende des Buchs gab es drei Erdbeerrezepte zum nach Backen. Sie fanden am Anfang der Geschichte Erwähnung für den alljährlichen Erdbeertag. Gott sei Dank konnte Oma auch noch anderen Kuchen, aber dafür gab es keine Rezepte.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Waldesunruh

Waldesdunkel
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In diesem Buch ist sehr viel Ruhe im Wald, wenn man von den Mordermittlungen absieht. Denn wie der Forsthausbewohner Justus alleine durch den Wald streift und mit jedem Baum per Du ist, hat schon etwas ...

In diesem Buch ist sehr viel Ruhe im Wald, wenn man von den Mordermittlungen absieht. Denn wie der Forsthausbewohner Justus alleine durch den Wald streift und mit jedem Baum per Du ist, hat schon etwas von einer magischen Stille. Vor allem scheint Justus ein gutes Gedächtnis zu haben, er weiß wo jedes Blatt und jeder Vogel zu finden ist. Kurz gesagt, es war zu viel Wald in diesem Krimi.
Justus ist sehr speziell, außer seiner Liebe zum Wald und zur Kunst erfahren wir eher wenig von ihm. Dafür darf er bei den Ermittlungen aufgrund seiner Ortskenntnis helfen. Denn die Kommissarin als Stadtfrau ist da etwas aufgeschmissen.
Cosy Crime würde ich die Geschichte nicht unbedingt nennen, zwar ist der Erzählstil teilweise ironisch und auch humorvoll gestaltet, aber die Gründe für Mord sind heftig,
Die Lösung wirkt aufgesetzt, es ging keine klare Ermittlungsarbeit voraus. Im Grunde hat Kommissar Zufall eine große Rolle gespielt. Anders kann ich es nicht nennen. genauer wäre spoilern.
Nicht schlecht und auch nicht gut, unteres Mittelfeld würde ich den Krimi beurteilen, Weniger Waldesstille und dafür mehr aktives Leben wäre gut gewesen.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Grenzwertig

The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1
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Das Grundthema ist spannend, Eine selbstbewusste unabhängige junge Frau trifft auf den Drachenkönig der in den Konventionen gefangen ist. Unter anderem braucht er dringend eine Ehefrau und Erben. Sein ...

Das Grundthema ist spannend, Eine selbstbewusste unabhängige junge Frau trifft auf den Drachenkönig der in den Konventionen gefangen ist. Unter anderem braucht er dringend eine Ehefrau und Erben. Sein Reich ist bedroht und er findet in Arwen eine tatkräftige Unterstützung. Soweit so gut, aber dann geht es los. Wir Frauen werden zu Gebärmaschinen degradiert und wenn es mit der Einen nicht klappt ist die Nächste dran, bis dann endlich das dringend benötigte Kind da ist. Wo da die vielbeschworene Liebe bleibt wird nicht näher erklärt.
Alle spannenden Elemente werden nur angerissen und schon ist die Situation wieder beendet Dafür wird lang und breit ausgewalzt warum und wieso Arwen und Drae nicht zusammen kommen können obwohl sie sich lieben. Es gab einmal zwei Königskinder, auch schon uralt und nicht neu. i
Es gibt einige Wiederholungen. ähnlich wie die vielgesprochenen Ähms in manchen Interviews, Damit kann man leben weil insgesamt der Schreibstil locker zu lesen ist.
Sehr störend ist einfach das die Autorin sich nicht entscheiden kann, ob die Frauen schön aussehen und Kinder bekommen oder ob sie sie jagen, kämpfen und vor allem über sich selbst entscheiden können. Denn in diesem Buch scheint nur das eine oder das andere möglich, bis am Ende ein Wunder geschieht. Da es ein Fantasyroman ist, ist das natürlich nicht ungewöhnlich.