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Veröffentlicht am 16.09.2024

Nur Fliegen ist schöner

Earhart
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Torben Kuhlmanns Mäuse Abenteuer sind ein Highlight. Er wählt eine bekannte Persönlichkeit, deren Erfahrungen für ihre Zeit einzigartig ist. Dann lässt er eine kleine Maus dieses Abenteuer, Erfindung ...

Torben Kuhlmanns Mäuse Abenteuer sind ein Highlight. Er wählt eine bekannte Persönlichkeit, deren Erfahrungen für ihre Zeit einzigartig ist. Dann lässt er eine kleine Maus dieses Abenteuer, Erfindung oder Wissenschaft selbst erleben. Es gibt mittlerweile fünf Bücher von ihm und seinen kleinen Mäusefreunden. Nun geht es wieder mal ums Fliegen, nach Lindbergh eine weiter Flugpionierin, Amelia Earhart und ihr Versuch die Welt mit einem Flugzeug zu umrunden. Sie flog nicht nur als eine der wenigen Frauen ihrer Zeit, sie kämpfte auch für Frauenrechte und gegen die Unterdrückung durch die Männer. Das wird am Beispiel der kleinen Maus deutlich, in ihrer Wühlmauskolonie hat sie nur eine Aufgabe: die Arbeit der Wühlmäuse durch eine neue Maschine zu erleichtern und nicht vom Fliegen zu träumen.
Das Verweben von einer phantastischen Geschichte mit einem vergangenen Geschehen, von einer Mäusegestalt mit einer historischen Persönlichkeit ist wieder mal gelungen.
Die Erzählung von der Entdeckung etwas Unbekannten, über das Nachforschen zu mehr Informationen hin bis zum großen Abenteuer ist mit vielen schönen Bildern kindgerecht formuliert, trotzdem hatte ich als Erwachsene große Freude beim Lesen und Betrachten des Buchs. Ich freue mich schon darauf dieses Buch mit den Kindern zu lesen und dann auch vielleicht noch mehr über das Fliegen zu lesen. Denn das kann der Autor wunderbar, Neugierde wecken, Fragen aufrufen, ein Thema erzählen worüber es noch so viel mehr zu erfahren gibt. Von damals über die Gegenwart bis in die Zukunft.
Davon ab sind die Mäuse in seinen Büchern absolut liebenswert und kein Ungeziefer oder Angstmacher, in meinen Augen auch ein Pluspunkt.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Vergangenheit und Gegenwart

Tage mit Milena
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Annika führt ein ruhiges Leben als Buchhändlerin, die Vergangenheit liegt weit hinter ihr. Fast vergessen, die Gegenwart mit ihrem Mann macht sie glücklich. Dann taucht Luzie auf eine junge Klimaaktivistin, ...

Annika führt ein ruhiges Leben als Buchhändlerin, die Vergangenheit liegt weit hinter ihr. Fast vergessen, die Gegenwart mit ihrem Mann macht sie glücklich. Dann taucht Luzie auf eine junge Klimaaktivistin, sie ist entschlossen, gehört zur letzten Generation und klebt sich vor Annikas Laden auf die Straße.
Auf einmal werden alte Erinnerungen in Annika wach. In jungen Jahren gehörte sie zur Hausbesetzerszene in Hamburg. Zusammen mit zwei Freunden lieferte sie sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Doch sie möchte das Luzie nicht die gleichen Fehler macht wie sie damals.
Die beiden Frauen sind trotz des großen Altersunterschieds sich sehr ähnlich.
Ihre Überzeugungen sind felsenfest. Es muss sich etwas ändern, wenn nötig mit Gewalt. Mit dem Alter hat sich für Annika diese Einstellung geändert, Die Erfahrungen damals waren dazu nötig.
Die Klimakrise ist ein großes Thema, wichtig in diesen Tagen aber genau so wie das zweite Thema in diesem Buch, die Migration.
Die Autorin lässt die Klimaaktivisten ihre Argumente in einem ruhigen, überzeugenden Ton vorbringen, die Taten stehen mehr im Hintergrund weil wir die Personen kennenlernen. Ihre Lebensumstände, die Gründe für ihr Verhalten, alles das und noch mehr als nur die Straßenblockaden.
Auch wenn ich den Taten sehr skeptisch gegenüber stehe, gebe ich den Aktivisten recht, es muss sich etwas ändern. Genau so akzeptiere ich das Argument das aus diesen Taten eine unumkehrbare Radikalisierung erfolgen kann, mit Folgen für den Einzelnen und der ganzen Gesellschaft.
Die Autorin ist eine Mittlerin zwischen den beiden Seiten, sie ist nicht ganz objektiv, denn ihre Sorge gilt den jungen Menschen die vielleicht über das Ziel hinaus schießen und dabei ihre Zukunft aus den Augen verlieren.
Es ist wieder ein hochaktuelles Buch, denn das Thema Klimawandel spielt in den letzten Büchern eine Rolle und immer wieder lassen sich die Menschen auf Ideen ein, die eine langsame Verbesserung der Verhältnisse versprechen. Eingebettet in eine überzeugende spannende Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 13.09.2024

Das Fräulein und der GI

Im Warten sind wir wundervoll
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Louise Adler ist eine selbstbewusste junge Frau, sie lebt mit ihrer Familie bei einer Tante in einem kleinen Dorf nach dem sie im Rheinland ausgebombt wurden. Es ist Kriegsende, die Amerikaner ...

Louise Adler ist eine selbstbewusste junge Frau, sie lebt mit ihrer Familie bei einer Tante in einem kleinen Dorf nach dem sie im Rheinland ausgebombt wurden. Es ist Kriegsende, die Amerikaner verwalten den Teil in dem Louise lebt. Sie trifft Jo Hunter einen jungen Sergeant der als Journalist die Truppe begleitet und berichtet. Geschichten aus der Heimat für die Soldaten und Geschichten aus dem ehemaligen Kriegsgegner für die Menschen in den USA. Die beiden verlieben sich und als Jo zurück muss, verspricht er sie nachkommen zulassen. Als War Bride fliegt Louise 1948 nach New York nur Jo ist nicht am Flughafen, alle anderen Frauen werden abgeholt, nur sie nicht. Ihre Geschichte geht durch die Zeitungen.
Ich fand es ein sehr spannendes Thema und war auf die Umsetzung gespannt. Die ist meiner Meinung nach gar nicht gelungen. Louises Enkelin macht 70 Jahre später eine ähnliche Reise aus ähnlichen Gründen und erzählt ihrem Sitznachbarn die Geschichte ihrer Großmutter.
Die Erzählweise erinnert an die fünfziger Jahre Filme, schmalzig, süßlich und ohne Sinn und Verstand. Der Himmel ist blau, das Gras ist grün und die Liebe großartig. Das Hin und Her zwischen den beiden Frauen die angeblich das gleiche erleben ist schwer zu lesen, vor allem weil Der Schreibstil auch sehr kindlich wirkt. Während das Verhalten von Louise noch halbwegs glaubwürdig wirkt und ihre Umgebung vor Hilfsbereitschaft sich überschlägt, ist es bei ihrer Enkelin das genaue Gegenteil. Keine moderne junge Frau verhält sich in der heutigen Zeit so verantwortungslos gegen sich selbst. Am Ende gibt es soviel Glück das es gleich für mehrere Bücher gereicht hätte.

Veröffentlicht am 12.09.2024

Sehr informativ

Kuscheln
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Ein schönes Oberthema für ein Buch über das tierische Familienleben. Denn es geht nicht nur ums Kuscheln sondern es werden viele Informationen über die Tiere ihre Kinder und das Zusammenleben ...

Ein schönes Oberthema für ein Buch über das tierische Familienleben. Denn es geht nicht nur ums Kuscheln sondern es werden viele Informationen über die Tiere ihre Kinder und das Zusammenleben dargestellt. Bei einigen Tieren hat man es schon selbst gesehen im Zoo oder auf dem Bauernhof, bei anderen war es vielleicht schon mal im Fernsehen zu sehen. In dieser Zusammenfassung wirkt es aber nachhaltiger und die dazu gehörigen Bilder sind sehr naturgetreu aber trotzdem sehr freundlich und liebevoll gestaltet.
Vor allem wird hervor gehoben wie wichtig kuscheln für Tier- und Menschenkinder ist. Jede Tierart hat eine andere Methode ihre Kinder zu schützen und zu liebkosen. Bei den Pinguinen zum Beispiel ist es der Vater der das Ei beschützt und wenn das Küken geschlüpft ist, betreut es die ganze Kolonie und sorgt dafür das das kleine immer warm und behütet ist, bis es mit den Großen auf die Jagd gehen kann. Ähnlich ist es bei den Seepferdchen auch hier kümmert sich der Vater um die Kleinen. Überall sind beide Eltern mit Erziehung, Kuscheln und Schutz beschäftigt.
Tolle Inspirationen für unsere Kinder das sie lernen das immer beide Elternteile für die Kinder zuständig sind und es für später verinnerlichen.

Veröffentlicht am 11.09.2024

Düster

A Study in Drowning
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Selten habe ich ein Buch gelesen das so schwermütig ist, so eine Endstimmung vermittelt, wäre da am Ende nicht der Sieg über die Frauenfeindlichkeit, über Engstirnigkeit, veraltetet Dogmen gewesen. ...

Selten habe ich ein Buch gelesen das so schwermütig ist, so eine Endstimmung vermittelt, wäre da am Ende nicht der Sieg über die Frauenfeindlichkeit, über Engstirnigkeit, veraltetet Dogmen gewesen. Es erinnert an Rebecca von Daphne Du Maurier, an die Mystery Groschenromane, Bücher die jüngere Leserinnen wahrscheinlich kaum kennen.
Effy eine junge Architekturstudentin die eigentlich lieber Literatur studieren würde, es aber nicht darf weil dieser Studiengang nur Männern vorbehalten ist.
Sie liebt ein Buch über den Elfenkönig und seine menschliche Geliebte und verehrt den Autor sehr. Sie soll Vorschläge für die Renovierung des Hauses von ihm machen. Bei dem Anwesen das bereits verfällt, trifft sie den Literaturstudenten Preston der den Nachlass sichtet. Eine beginnende Liebesgeschichte die etwas Licht in die Geschichte bringt. Bei den Nachforschungen der beiden kommt Unsägliches zu Tage.
Die Geschichte über ein Fantasy Buch das in die Realität, die ebenfalls sehr fiktional ist, hereinspielt ist fast schon gruselig. Geschehnisse wie Missbrauch in jeder Form, Verunglimpfung, Misshandlung spielen eine Rolle. Das Effy an ihrem Schicksal fast zerbricht und nur mit Hilfe von Medikamenten den Alltag übersteht, erscheint fast verständlich, es vermittelt nur ein falsches Bild. Denn am Ende wird aufgezeigt das Zuneigung und Respekt die gleiche ausgleichende Wirkung auf sie hat.
Für mein Empfinden wird der Kampf von Effy und Angharad um ihr eigenes Leben und die Anerkennung ihrer Leistungen zu flach beschrieben, diese wichtige Botschaft geht in den Fantasy Elementen unter.