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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2023

Nordischer Krimi

Glutspur
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Manchmal tue ich mich am Anfang schwer mit nordischen Krimis oder Thrillern. Hier zog es sich durch das ganze Buch. Mir hat die Wärme des menschlichen Miteinanders gefehlt. Kleine Gesten oder ...

Manchmal tue ich mich am Anfang schwer mit nordischen Krimis oder Thrillern. Hier zog es sich durch das ganze Buch. Mir hat die Wärme des menschlichen Miteinanders gefehlt. Kleine Gesten oder Worte, ein stilles Miteinander. Die Figuren wirkten auf mich alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Vor allem die Nebendarsteller hatten gefühlt ein Schild vor sich " bis hier her und nicht weiter. Die Beschreibung des Umfelds wirkte oft düster nicht schön, eher vernachlässigt. Dazu die schwierigen Namen sie es Orte oder Personen.
Es gab zu Anfang sehr viele lose Fäden, jeder für sich war interessant, dann das sehr langsame Zusammenführen, hier entstand ein Strang, ein paar Seiten weiter der nächste. Am Ende des Buchs war daraus ein Zopf geworden.
Das Thema, die einzelnen Elemente waren spannend geschrieben. Warum, Wieso, Weshalb? Die Herangehensweise war anders als in anderen Krimis.
Deshalb bin ich etwas zwiegespalten, will ich noch mehr von der Autorin, insbesondere wenn es Nachfolgerbände mit dieser Ermittlerin gibt, lesen ja oder nein. Ich denke so allmählich es ist eine Gewöhnungsfrage und ich werde mit Abstand dieses Buch noch einmal lesen und dann entscheiden.
Auf alle Fälle, wer gerne nordische Krimis liest, der nicht unbedingt viel Sonne braucht der ist mit diesem Buch auf der richtigen Spur.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Schatten der Vergangenheit

Brandtstädter - Ein paar Altlasten zu viel
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Felix verharrt in seiner Trauer um seine Frau, weder ein Auftrag noch seine Freunde schaffen es so richtig zu ihm durch zu dringen. Nur mit dem Pastor wechselt er mehr als ein paar Worte. An der Doppelkopfrunde ...

Felix verharrt in seiner Trauer um seine Frau, weder ein Auftrag noch seine Freunde schaffen es so richtig zu ihm durch zu dringen. Nur mit dem Pastor wechselt er mehr als ein paar Worte. An der Doppelkopfrunde nimmt er auch nur ihm zuliebe teil. Ein neuer Auftrag er soll ein Denkmalsgutachten erstellen, für eine alte Villa die einsam in einem Waldstück steht. Gleich bei der ersten Besichtigung gibt es Ärger. Eine Gruppe Hausbesetzer hat es sich dort gemütlich gemacht. Bei seinen Nachforschungen erfährt Felix mehr über das Haus und seine ehemaligen Bewohner. Da steckt viel Potential für den Geschichtsunterricht darin. Auf einmal interessieren sich eine Menge Leute für das Haus und das darin Leben könnte gefährlich werden.
Die Figuren waren durchweg sympathisch es gab keine die so richtig Böse war. Eine eigenartige Ausgangslage für einen Krimi, aber dadurch lesenswert und unterhaltsam.
Der altmodische Felix trifft auf die schnodderige Trixi. Dazwischen der Pastor der um Ausgleich bemüht ist. Wie sich die Figuren annähern und dann gemeinsam ermitteln. ist humorvoll dargestellt ohne das es albern wirkte. Jeder versuchte die Position des anderen zu verstehen. Ein gelungenes Beispiel für ein gutes Miteinander.
Die Geschichten von damals spielen heute noch eine Rolle, obwohl die meisten die in diesem Roman eine Rolle spielen zu der Zeit Kinder waren oder gar nicht geboren. Dieses Detail macht die Geschichte spannend, denn die Reaktionen sind ungewöhnlich.

Veröffentlicht am 19.09.2023

Ohne Ende

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Drei Freundinnen, Louise, Anni und Maria zu Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Louise engagiert sich im Widerstand, Maria ist Jüdin und Anni hat einen Freund der zu den Nationalsozialisten ...

Drei Freundinnen, Louise, Anni und Maria zu Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Louise engagiert sich im Widerstand, Maria ist Jüdin und Anni hat einen Freund der zu den Nationalsozialisten gehört. Trotzdem haben sie gemeinsame Zukunftspläne. Ein Restaurant in dem sie sich alle drei einbringen. Aber die Zeiten lassen es nicht zu. Louise flieht nach New York und versucht von dort den Kontakt zu halten.
In der Gegenwart ist da June sie ist Louises Enkelin und soll nach deren Tod die beiden anderen finden bzw. ihre Nachkommen.
Eine Geschichte die schon öfter thematisiert wurde. Hier hat die Autorin einen anderen Blickwinkel gewählt. Louise ist die Hauptfigur in der Vergangenheit aus ihrer Sicht wird das Geschehen erzählt. In New York beschreibt sie das Leben als Emigrantin, die Probleme mit der Sprache, die vielen Flüchtlinge, als Deutsche in einem Land das Kriegsgegner ist. Das Heimweh und die Angst um die Zurückgebliebenen sind mit das größte Problem.
Großmutter und Enkelin haben viele Parallelen in ihren Leben. Es ist interessant zu verfolgen wie sie sich in den unterschiedlichen Zeiten entwickeln.
Mich hat es sehr gestört, das es nicht einmal für die Figur der Louise einen Abschluss gab. Es war von vornherein klar das es drei Bände geben wird, einen für Louise, einen für Anni und einen für Maria. June in der Gegenwart ist anscheinend das Bindeglied zwischen den Figuren der Vergangenheit.
Aber das Buch lässt alle Enden offen.
Es ist das Gefühl entstanden als ob ich mitten im Buch aufgehört habe und dann das Buch nicht wieder finden kann um es weiter zu lesen. Denn ob und wann der nächste Band erscheint steht anscheinend noch in den Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Geister und Krieg

Die Geister von Triest
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Ein Mord an einer alten Frau, angeblich eine Hexe, war das der Grund anscheinend nicht. Sie hatte zwar diesen Ruf aber getan hat ihr bisher niemand etwas. Man ging ihr aus dem Weg. Aber jemand ...

Ein Mord an einer alten Frau, angeblich eine Hexe, war das der Grund anscheinend nicht. Sie hatte zwar diesen Ruf aber getan hat ihr bisher niemand etwas. Man ging ihr aus dem Weg. Aber jemand hat sie gehasst und sie darum umgebracht. Gaetano Lamprecht soll dieses Rätsel lösen, dafür wird sogar seine Einberufung zur Armee zurück gestellt. Es ist der Beginn des 1.Weltkriegs, eine Zeit in der einfach alles Durcheinander geht. Euphorie und Hurrapatriotismus steht der Vernunft und Kriegsgegnern gegenüber. Triest ist eine Stadt hin und hergerissen zwischen Österreich und Italien. Die Stadt liegt an der damaligen Grenze. Auch Gaetano ist zerrissen, seine Familie ist für Österreich er selber steht den Italienern nahe. Dazu kommt seine Aufgabe einen mysteriösen Mord auf zu klären.
Wir Leser erfahren von Anfang an etwas mehr. In Rückblenden die wie Albträume wirken, werden kleine Einzelheiten eines Verbrechens erzählt. Aber welches ist geschehen, auf diese Information müssen wir genau wie Gaetano und seine Helferinnen warten.
Am Ende steht ein Krimi vor der Auflösung der gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte erzählt. Denn das Thema Krieg, seine Ursache, die Folgen aus wahnwitzigen Stolz stehen fast schon im Vordergrund.

Veröffentlicht am 11.09.2023

Geheimnisse

Mord auf Belford Castle
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Minna fährt für einen Urlaub nach Belford Castle. Ein Schloss mit einer unglaublichen Bibliothek, nur Krimis von jedem Autor oder Autorin die jemals Romane mit Mord und Totschlag geschrieben haben. Die ...

Minna fährt für einen Urlaub nach Belford Castle. Ein Schloss mit einer unglaublichen Bibliothek, nur Krimis von jedem Autor oder Autorin die jemals Romane mit Mord und Totschlag geschrieben haben. Die Bewohner und anderen Gäste sind schon sehr ungewöhnlich. Ein ständig flirtender Endneunziger, eine junge Wahrsagerin, eine Hundezüchterin mit einer Schar Pudel, ein grantelnder Schlossbesitzer und eine ständig lächelnde Haushälterin.
Es ist alles sehr schön, aber irgendwie erzeugt alles ein komisches Gefühl, es kribbelt in Minnas Nacken. Sie ist auch schon siebzig und kennt dieses Gefühl, als unangenehmes Vorzeichen. Da findet sie im nächtlichen Garten eine Leiche, den Buttler, den sie vorher noch gar nicht gesehen hat, auch das ist sehr ungewöhnlich.
Ein etwas anderer Krimi, ohne viel Blut aber dafür mit sehr vielen Geheimnissen bei allen Beteiligten, Geheimnisse die schon Jahrzehnte zurück liegen und bis in die heutige Zeit wirken.
Wie diese versteckten Details in einander wirken, hat die Autorin gut dargestellt, Es ist von allem etwas dabei, Unfälle, unerwiderte Liebe, Gift, Hass, Verzweiflung und ein sehr niedlicher Welpe als Watson.
Mir haben die einzelnen Charaktere gut gefallen, jede/r war sehr speziell, wie von z.B.: Agatha Christie beschrieben. die anscheinend ein Vorbild der Autorin ist, denn deren Bücher werden explizit erwähnt.
Ein Cosy Crime der auch wenn man an die Geheimnisse denkt, Ähnlichkeit mit "Rebecca" hat.