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Veröffentlicht am 03.11.2024

Griechische Mythologie x Hunger Games x Romantasy

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Griechische Mytholgie trifft Hunger Games und Romance-Teile - der Mix hat förmlich meinen Namen geschrien und ich wurde nicht enttäuscht!

Damit sich die Götter nicht untereinander bekriegen, findet alle ...

Griechische Mytholgie trifft Hunger Games und Romance-Teile - der Mix hat förmlich meinen Namen geschrien und ich wurde nicht enttäuscht!

Damit sich die Götter nicht untereinander bekriegen, findet alle 100 Jahre ein "Crucible" statt, bei dem jeder Gott und jede Göttin einen Menschen wählt, der ihn repräsentiert. Jede Gottheit stellt dann eine Aufgabe - und hofft natürlich, dass seine Kandidatin dort einen Vorteil hat - und nicht immer spielen alle Götter fair dabei... Denn während die Menschen für sie nur Schachfiguren sind, wird der Gewinner-Gott für die nächsten 100 Jahre zum Herrscher über die anderen Götter. Und in diesem Jahr gibt es eine Neuerung: Zum ersten Mal nimmt Hades, Gott der Unterwelt, an den Spielen teil. Und sucht sich dabei Protagonistin Lyra, eine unbedeutende Diebin, die zur falschen Zeit am falschen Ort ist, als Kandidatin aus...

Das hat richtig Spaß gemacht zu lesen! Ich mochte Lyra als Protagonistin und besonders das erste Aufeinandertreffen mit Hades. Lyra war sehr nahbar, ihre Motivation nachvollziehbar und gleichzeitig war sie auch echt lustig, besonders wie sie Hades Kontra gibt. Auch Hades war ein richtig toller Protagonist, etwas undurchsichtig, was seine Motivation angeht, aber auf eine gute Art. Auch die Aufgaben des Crucibles fand ich sehr spannend geschrieben, über weite Teile hat das Buch ein sehr hohes Erzähltempo, weshalb ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Ich mochte das Buch richtig gern und freue mich sehr auf die nächsten Teile.

Trotzdem ist es für mich knapp am Highlight vorbeigeschrammt. Das lag (glaube ich) hauptsächlich an zwei Dingen: Zum einen ging es mir zwischen Lyra und Hades etwas zu schnell. Ich fand seinen Spitznamen für sie mal ausnahmsweise nicht so cringe, wie in anderen Büchern, aber er hat ihn schon beim ersten Treffen verwendet, und das ging mir einfach etwas zu schnell. Insgesamt hätte sich die Spannung zwischen den beiden noch etwas länger ziehen können.
Und das Ende ging mir auch etwas zu flott. Es gibt natürlich (wie soll es anders sein bei einer mehrbändigen Reihe) einen fiesen Cliffhanger am Ende, aber er hat seine Wirkung für mich nicht so ganz entfalten können, weil es einfach zu schnell ging. Trotzdem erhöht er natürlich die Spannung für Band 2 und ich freue mich darauf, noch mehr Figuren aus der griechischen Mythologie zu begegnen!

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Jahreshighlight!

Ich komme nicht zurück
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Hanna wächst in den 80er Jahren bei ihren Großeltern in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf. Mit ihren Freund*innen Cem und Zeyna sowie Zeynas Vater bilden sie eine Wahlfamilie, “in der Herkunft keine ...

Hanna wächst in den 80er Jahren bei ihren Großeltern in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf. Mit ihren Freund*innen Cem und Zeyna sowie Zeynas Vater bilden sie eine Wahlfamilie, “in der Herkunft keine Rolle spielt”, wie der Klappentext so schön sagt. Dass das natürlich nur eine zeitlang gut gehen kann, wird schon mit Blick auf die Jahreszahlen klar. Spätestens der 11. September - dessen Auswirkungen Zeyna und Cem mehr und anders betreffen, als Hanna - lässt erste, feine Risse zwischen ihnen entstehen. Jahre später kehrt Hanna während der Corona-Pandemie in die Wohnung ihrer verstorbenen Großeltern zurück. Schon länger hat sie keinen Kontakt mehr zu Zeyna. Was hat zum finalen Bruch geführt und lässt sich die Freundschaft noch retten?

Ich liebe ja dünne Bücher, in denen ganz viel drin steckt. Und in “Ich komme nicht zurück” hat Rasha Khayat das perfekt umgesetzt: Freundschaft. Eifersucht. Wahlfamilie. Einsamkeit. Trauer. Verlust. Corona. Rassismus. Herkunft. Verrat. Wiedergutmachung? Nicht mal 170 Seiten, so viele Themen, und das, ohne dass der Roman überladen wirkt oder die Themen nicht genug auserzählt sind. Hat mich total berührt und war für mich ein absolutes Jahreshighlight. Und ein heißer Anwärter auf eine Nominierung für den diesjährigen deutschen Buchpreis!

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Leider nicht so begeistert, wie andere

Die schönste Version
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Ich habe mich ehrlich gesagt ein bisschen davor gedrückt, diesen Post zu veröffentlichen. Denn schon während ich das Buch noch gelesen habe, habe ich gemerkt, dass das Buch für quasi alle außer mir ein ...

Ich habe mich ehrlich gesagt ein bisschen davor gedrückt, diesen Post zu veröffentlichen. Denn schon während ich das Buch noch gelesen habe, habe ich gemerkt, dass das Buch für quasi alle außer mir ein Highlight ist. Und die guten Bewertungen (aktuell 4,6 Sterne im Durchschnitt auf Goodreads!) kann ich sogar - obwohl ich mich den Lobeshymnen nicht anschließen kann - objektiv verstehen. Ich schließe mich @buecher.am.meer an mit dem Wunsch, zwei Bewertungen für dieses Buch abgeben zu können, denn subjektiv war es (leider) nur ein drei Sterne Buch für mich, objektiv hätte es aber wirklich mehr verdient gehabt.

Erstmal hätte ich mir gewünscht, dass der Verlag die häusliche G3walt explizit benennt. Auf dem Klappentext steht „dysfunktional” und “Grenzenüberschreitung” die und ich habe ehrlich gesagt einen Roman über eine toxische Beziehung ohne Gewalt erwartet.

Vieles im Roman fand ich gut, vom Aufwachsen in den 00er Jahren, einer (Pop-)Kultur die besonders das Körper- und Beziehungsbild von jungen Mädchen massiv (negativ) geprägt hat, von den komischen älteren Dudes die 14-Jährige daten, die wir ja alle irgendwie kannten, von Übergriffen, die nie als solche benannt wurden sondern als normal galten. Auch die vielen kleinen Grenzüberschreitungen von Yannic, dem Freund, und auch von Jella, die alles andere ist, als ein “perfektes Opfer” und hätte mir irgendwie gewünscht, dass der Roman das noch etwas mehr in den Vordergrund gestellt hätte.

Das Buch wird in einer sehr derben, vulgären Sprache erzählt. Klar, Stilmittel, Bruch zu Jella, die so lange aus Scham “das gute, liebe Mädchen” spielt. Hat mich aber massiv gestört, mich immerwieder auch aus Stellen rausgerissen, die ich sonst inhaltlich gut fand. Ich glaube, ich habe das Buch auch einfach mit anderen, thematisch ähnlichen Büchern verglichen, die mich in der Summe mehr begeistern konnten.

Objektiv ein starkes Debüt und wünsche dem Buch viele begeisterte Leser*innen (und hoffentlich auch viele Leser, denn ich fürchte, dass mal wieder hauptsächlich Frauen zu diesem Roman greifen werden).

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Naja

When The Moon Hatched
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Irgendwie bin ich hin- und hergerissen, wie ich das Buch jetzt fand. Erstmal das Oberflächliche: Die Gestaltung vom Buch gefällt mir richtig gut. Ich habe das Buch auch richtig schnell gelesen - innerhalb ...

Irgendwie bin ich hin- und hergerissen, wie ich das Buch jetzt fand. Erstmal das Oberflächliche: Die Gestaltung vom Buch gefällt mir richtig gut. Ich habe das Buch auch richtig schnell gelesen - innerhalb von zwei Tagen - und das ist bei der Dicke vom Buch ja schonmal positiv, dass man es an sich nicht beiseite legen kann. Auch die Protagonistin fand ich - besonders am Anfang - richtig gut. Ich mag einfach so Badass Protagonistinnen, die Assassinen oder ähnliches sind. Ich mochte außerdem, dass die Hauptcharaktere mal keine Teenies waren, sondern schon etwas älter.

Cool war, dass die Geschichte nicht einem 0815-vorausschaubarem-Romantasy-Plot folgt (wie er aktuell halt häufig veröffentlicht wird) sondern eine neue, sich abhebende Geschichte erzählt. Hat mir fast schon ein bisschen Game of Thrones Vibes gegeben.

Dafür fand ich die zweite Hälfte aber super messy, habe oft nicht so ganz gecheckt, was da eigentlich passiert/wo die Geschcihte hinwill und das hat mir dann wieder den Lesespaß genommen. Außerdem gab es ein paar unwichtigere Nebenszenen, die viel zu ausführlich auserzählt wurden und dem Buch dann doch ein paar (kleinere) Längen gegeben haben.
Und am Ende hatte ich ehrlich gesagt das Gefühl, dass trotz der vielen Seiten die Geschichte erst ganz am Anfang steht und ich gar nicht so viel im ersten Teil erfahren, sondern nur an der Oberfläche gekratzt habe. Kann natürlich sein, dass der zweite Teil dann so ein richtiger Kracher wird, aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich die Reihe überhaupt weiterlese weil mich der Auftakt unterm Strich dann doch zu wenig begeistert hat. Auch die spicy Szenen fand ich eher durchschnittlich geschrieben.

Achtung für alle, die es noch lesen möchten: Der Stammbaum enthält einen riesigen Spoiler für die Story, guckt nicht vorher drauf! Der ist zum Glück hintendrin abgedruckt, aber während dem Lesen fand ich die Familienverhältnisse kompliziert und hätte mit vorne drin einen spoilerfreien gewünscht.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

#CaroWahlUltra

Windstärke 17
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“Windstärke 17” war für mich die Neuerscheinung, auf die ich mich wahrscheinlich am meisten in diesem Jahr gefreut habe - gleichzeitig hatte ich auch ein bisschen Schiss, dass es so gar nicht an “22 Bahnen” ...

“Windstärke 17” war für mich die Neuerscheinung, auf die ich mich wahrscheinlich am meisten in diesem Jahr gefreut habe - gleichzeitig hatte ich auch ein bisschen Schiss, dass es so gar nicht an “22 Bahnen” rankommen könnte. Die Angst war unbegründet, es war wieder tolltolltoll und so richtig schön zum reinsinken und genau das richtige Wiedersehen mit Tilda, Ida und Viktor. Der Schreibstil von Caro Wahl war wieder mal chefs kiss und hoffe ein bisschen, dass sie mir einfach ab jetzt jedes Jahr (m)ein Sommerbuch liefert (#nopressure)

Was (mich) natürlich bei einem Nachfolger sehr beschäftigt (und hier auch schon diskutiert wurde) ist die Frage: Welches Buch war denn nun besser, “22 Bahnen” oder “Windstärke 17”? Ich hab lange drüber nachgedacht und glaube, ich fand den Plot von “22 Bahnen” stärker, aber Ida mochte ich als Protagonistin mehr, vielleicht, weil sie mit ihrer Wut im Bauch “näher an mir dran” ist (?). Dicke Empfehlung gibt es aber natürlich für beide Bücher!

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