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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2023

Schmerzhaft, aufwühlend, beeindruckend

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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"Es gibt genug Menschen, die dir die Hand reichen, aber du entscheidest, ob du sie nimmst" ~ Holger Blum

Familie ist nur ein Wort mit sieben Buchstaben - ein Wort wie jedes andere. Das zumindest meint ...

"Es gibt genug Menschen, die dir die Hand reichen, aber du entscheidest, ob du sie nimmst" ~ Holger Blum

Familie ist nur ein Wort mit sieben Buchstaben - ein Wort wie jedes andere. Das zumindest meint Mika, als er Knall auf Fall aus seinem zwar unharmonischen, aber immerhin gewohnten Umfeld gerissen wird und fortan ein Teil von Jos Familie sein soll. Ein neues Zuhause. Zuhause: noch ein nichtssagendes Wort mit sieben Buchstaben. Der neue Ort, die unbekannten Menschen und viele neue Erfahrungen - alles Dinge, die er nur schwer verarbeiten kann. Doch mit Jos Hilfe findet er Schritt für Schritt ins Leben zurück und gibt auch dem Unbekannten eine Chance. Es war so schön zu sehen, wie er langsam aufblüht und die Familie in sein Herz schließt. Gleichzeitig hat es mir umso mehr wehgetan, als in normalen Alltagssituationen alte Verhaltensweisen aufblitzten und man vor Augen geführt bekommen hat, dass seelische Wunden nur langsam heilen und manche Narben für immer bleiben. Bedingt durch seine schwierigen Familienverhältnisse und die damit einhergehenden Traumata steht er zwar über das ganze Buch hinweg im Mittelpunkt, doch auch Jo und ihre gesamte Familie kommen nicht zu kurz und erzählen ihre Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: egal was sie in ihren früheren Leben erlebt haben, sie lassen sich immer wieder neu auf das Spiel des Lebens ein. Und auch wenn die ganze Familie mich verzaubert hat, habe ich besonders Kati ins Herz geschlossen, die mich mit ihrer starken Art und ihrem Schicksal mehr als nur einmal berührt und beeindruckt hat. Sie alle haben Mika so offen angenommen, ihn und seine Eigenheiten akzeptiert, ohne aus ihm von jetzt auf gleich einen anderen Menschen machen zu wollen. Auf vielfältige Art haben sie ihn aus seinem Schneckenhaus gelockt und ihm gezeigt, dass Familie wesentlich mehr ist als nur ein Wort mit sieben Buchstaben, wenn man sich nur darauf einlässt. Mika und Jo haben mich begeistert, mir auf realistisch gute Art wehgetan und mich mit dem Gedanken gefüllt, dass es auch für diese Kinder noch Hoffnung auf Heilung gibt. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Zurück zu einem Stück Kindheit

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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"Beginnt nun eine neue Geschichte? [...] "
"Ich glaube, es ist immer noch dieselbe. Nach meiner Erfahrung enden sie nie. Bloß die Helden wechseln" ~ Nyame und Nardo

Eine Geschichte, die niemals endet. ...

"Beginnt nun eine neue Geschichte? [...] "
"Ich glaube, es ist immer noch dieselbe. Nach meiner Erfahrung enden sie nie. Bloß die Helden wechseln" ~ Nyame und Nardo

Eine Geschichte, die niemals endet. Und doch eine Geschichte, die nach vielen Jahren einen weiteren Band bekam. Die Tintentrilogie hat meine Kindheit immer treu begleitet, Hörbuch und Film waren für mich ein Safe Space, in den ich, wann immer ich es brauchte, kurz abtauchen konnte. Jetzt, einige Jahre später war ich sehr gespannt, ob auch die Farbe der Rache diese Flucht aus der Realität möglich machen würde. Schneller als ich die Seiten umblättern konnte, haben mich Nyame und Nardo in ihre Welt zwischen den Buchdeckeln entführt und mich so gefesselt, dass es sich angefühlt hat, als wären nur wenige Monate, und nicht Jahre zwischen dem Erscheinen der Bücher vergangen. Die Farbe der Rache zeigt eindrucksvoll, wie schnell positive Dinge wie Ehrgeiz und das Bedürfnis nach Liebe ins Negative umschlagen und alles mit sich in den Abgrund reißen können und dass Gewalt nicht immer das Mittel der Wahl ist. Im Verlauf der im Vergleich zur vorangegangenen Trilogie doch eher düsteren Handlung hat mir vor allem die Tiefe der Freundschaft zwischen Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen ein Licht geschenkt. Sowohl Staubfinger als auch der schwarze Prinz hatte ich zwar vorher schon in mein Herz geschlossen, sie nun aber noch einmal von einer persönlicheren Seite kennenzulernen und ihre eigenen Stimmen zu hören, hat sie mir noch näher gebracht. Ganz anders als Orpheus und die anderen Bösewichte, die Staubfinger & Co das Leben schwer machen. Und auch wenn ich mir an mancher Stelle einfach Frieden gewünscht hätte, mochte ich die Entwicklung der Antagonisten der Reihe sehr gern. Nicht nur die Charaktere sind in der Zeit zwischen Tintentod und die Farbe der Rache reifer und erwachsener geworden, die Geschichte an sich & der Schreibstil sind es ebenfalls. Zwischen all den Schwärmereien möchte ich trotzdem anbringen, dass es mir persönlich teilweise nicht rund genug war, weil einige bedeutende Fähigkeiten, Magiewesen etc. als in Grunico seit Jahren bekannt eingeführt wurden, sie in den vorigen Büchern aber nie erwähnt wurden, obwohl sich deren Existenz wohl bis nach Ombra herumgesprochen hätte. Insgesamt vergebe ich 4/5 🌟 und habe die Zeit in Grunico & Ombra sehr genossen.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Eine gefühlvolle Geschichte über den Kampf zwischen Gefühlen und Moral

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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Mia und Nathan - eine Liebe, die nicht sein darf. Eine Liebe, die gegen Konventionen verstößt. Eine Liebe, die verachtet wird. Nathan und Mia haben mich mitgenommen in ihren Kampf zwischen Gefühle und ...

Mia und Nathan - eine Liebe, die nicht sein darf. Eine Liebe, die gegen Konventionen verstößt. Eine Liebe, die verachtet wird. Nathan und Mia haben mich mitgenommen in ihren Kampf zwischen Gefühle und Moral, zwischen Herz und Kopf. Beide fühlen die gegenseitige Anziehung, wollen ihr aber aus moralischen Gründen nicht nachgeben. Sie, weil sie ihn für den Mörder ihres besten Freundes hält und das Gefühl hat, Brant zu hintergehen, wenn sie Nathan vergibt. Er, weil er davon überzeugt ist, schuldig zu sein und im Leben kein Glück mehr zu verdienen. Doch was, wenn diese Liebe sie beide von ihrer Last befreien könnte? Mia und Nathan sind ein Paradebeispiel dafür, wie schwer man es sich oft selbst macht, seinen Gefühlen zu folgen, aus Angst vor der Reaktion der Gesellschaft. Die Geschichte der beiden war mir ein innerer Kampf, konnte ich doch beide Seiten verstehen und war mir selbst unschlüssig, was ich von dem Ausgang ihrer beiden Story erwartete. Mia und Nathan für sich waren in ihrem Schmerz und ihren teils impulsiven, aber doch sehr nachvollziehbaren Überzeugungen sehr einnehmende Charaktere, was es mir leicht gemacht hat, mich in die Geschichte hinein zu fühlen. An mancher Stelle hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht, in der man den beiden beim Wachsen ihrer Gefühle zusehen kann, da dieser Part mir persönlich etwas zu kurz kam und der Kampf um die Liebe somit eher einseitig ausfiel. Insgesamt mochte ich das Buch sehr gerne und vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Wie lange bist du still, bis du die Stimme erhebst?

Vox
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Eine Gesellschaft, zurückkatapultiert in die Rollenbilder der 50er Jahre: der Mann als Oberhaupt der Familie, die Frau nur für die Erziehung der Kinder und den Haushalt zuständig. Reisen, Arbeiten, Entscheidungen ...

Eine Gesellschaft, zurückkatapultiert in die Rollenbilder der 50er Jahre: der Mann als Oberhaupt der Familie, die Frau nur für die Erziehung der Kinder und den Haushalt zuständig. Reisen, Arbeiten, Entscheidungen treffen, das Entgegennehmen der Post - all diese doch so selbstverständlichen Rechte wurden ihnen aberkannt. Ein unvorstellbares Szenario im 21. Jahrhundert, das mehr wie das Drehbuch eines unrealistischen Buches wirkt als wie eine potenzielle Realität ... doch genau das hatte Jean ebenfalls gedacht ...

Rein vom Äußeren hätte ich wohl nicht zu Vox gegriffen, da das Buch mich nicht wirklich angesprochen hat. Auch der Klappentext hat mich nicht 100 Prozent überzeugt, wirkte die Story doch sehr weit hergeholt. Gleichzeitig keimte in mir aber der Gedanke, dass wir das von vielen Regelungen der Coronapandemie ebenfalls gedacht hatten und ich gab dem Buch eine Chance - ich bereute es nicht! Mit jeder weiteren Entmündigung der Frauen und den parallel aufgegriffenen Einblicken in Jeans Vergangenheit hat mich die Story mehr in ihren Bann gezogen, weil es einerseits unfassbar erschreckend fand, dass es in Zeiten von LGBTQ+ und Gleichstellung zu einer solchen Situation kommen sollte und scheinbar keiner genug Protest eingelegt hat, andererseits aber wohl auch nicht anders gehandelt hätte als Jean, einfach weil ich eine derartige Entwicklung ebenfalls nie für möglich gehalten hätte. Die einzelnen Charakterentwicklungen waren für mich sehr authentisch, da man mit jeder neuen Aktion der Regierung Teil des Meinungsumschwungs der Protagonisten wird und eben hautnah miterlebt, wie diese von passiven Mitgliedern der Gesellschaft zu aktivem Widerstand werden. Das Buch hat mich sehr berührt und wird mich noch lange Zeit begleiten. Ich vergebe 5/5 🌟

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Wann bist du dir selbst endlich genug?

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Nicht genug sein. Den Anforderungen nicht gerecht werden können. Wer sagt, dass er noch nie einen Anflug dieses Gefühls hatte, hat entweder ein verdammt hohes Selbstbewusstsein oder sagt schlichtweg nicht ...

Nicht genug sein. Den Anforderungen nicht gerecht werden können. Wer sagt, dass er noch nie einen Anflug dieses Gefühls hatte, hat entweder ein verdammt hohes Selbstbewusstsein oder sagt schlichtweg nicht die Wahrheit. Was aber, wenn es permanent in deinem Kopf herumschwirrt? Jake hat sein Leben lang hart für seine Wünsche gekämpft und ist in seinen Augen trotzdem nie gut genug, besonders was das Schwimmen angeht, das er gern zu seinem Beruf machen möchte. Tia hingegen war die unangefochten beste Schwimmerin, aber es gab ihr nichts. Zumindest nicht das, was eine Leidenschaft ihr geben sollte, weshalb sie einen endgültigen Schlussstrich darunter gezogen hat. Sie sind Athleten im gleichen Kampf zwischen gut genug sein und das tun, was einem selbst gut tut, wenn sie auch auf unterschiedlichen Seiten stehen mögen. Besonders Jakes Perspektive hat mich sehr berührt, weil er (für einen männlichen Protagonisten leider eher ungewöhnlich) sensibel ist, diese Seite an sich aber nicht versteckt, sondern offen zur Schau gestellt hat. Tia hingegen hat ihre Gefühle oft hinter Schloss und Riegel verborgen. Diese Verschlossenheit konnte ich aufgrund ihrer negativen Erfahrungen zwar gut nachvollziehen, gleichzeitig hat sie damit aber nicht nur ihre Freunde und Familie, sondern auch mich zeitweise von sich gestoßen und es mir schwieriger gemacht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Glücklicherweise konnte sie Jake mit ihrer Art nicht abschrecken und zwischen den beiden sind zarte Gefühle entstanden. Und auch wenn das Band der Beiden das ein oder andere Hindernis bewältigen musste, konnte ich doch spüren, dass sie einander sehr viel bedeuten. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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