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Veröffentlicht am 27.07.2024

Ein wiederentdeckter feministischer Klassiker des 19. Jahrhunderts

Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens
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Gabriele Reuters Debütroman "Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens" schildert das Leben der jungen Agathe, die in einer großbürgerlichen Familie aufwächst und an den gesellschaftlichen Erwartungen ...

Gabriele Reuters Debütroman "Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens" schildert das Leben der jungen Agathe, die in einer großbürgerlichen Familie aufwächst und an den gesellschaftlichen Erwartungen und Zwängen des Kaiserreichs zerbricht. Gabriele Reuter, 1859 in Alexandria geboren und zu Lebzeiten eine bedeutende deutsche Schriftstellerin, erlangte mit diesem Roman schlagartig Berühmtheit. Ihre Werke setzten sich kritisch mit dem Rollenverständnis der Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft auseinander.

Um was geht es?
Agathe wächst in einem wohlhabenden, aber konservativen Haushalt auf. Ihre Sehnsucht nach Freiheit und Selbstentfaltung kollidiert ständig mit den Erwartungen der Gesellschaft. Nachdem ihr Bruder ihre Mitgift verspielt, bleibt ihr selbst eine Vernunftehe verwehrt. Verzweifelt und ohne Perspektive wird Agathe schließlich in eine Heilanstalt eingewiesen.

Mein Eindruck

Der Reclam Verlag hat diesen vergessenen Klassiker wieder ans Licht gebracht, und es ist beeindruckend, wie Gabriele Reuter schon 1895 mutig die gesellschaftlichen Zwänge und die Unterdrückung der Frauen thematisierte. Der Roman bietet einen tiefen Einblick in die damaligen Lebensumstände und zeigt auf, wie sich die Stellung der Frau seitdem verändert hat – auch wenn es noch immer Raum für Verbesserungen gibt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir zunächst schwer. Ich musste mich erst an die Sprache der Zeit und Agathes rührselige Gedanken sowie ihr devotes Verhalten gewöhnen. Die Figuren, insbesondere die Protagonistin, sind jedoch sehr detailliert und sorgfältig charakterisiert. Besonders Agathes Innenleben wird eindrucksvoll dargestellt, was aus meiner Sicht eine große Stärke des Romans ist.

Das Nachwort von Tobias Schwartz enthält viele zusätzliche Informationen über Gabriele Reuter und das Leben im späten 19. Jahrhundert, die ich äußerst interessant und aufschlussreich fand. Der Schreibstil ist für heutige Leser:innen vielleicht etwas ungewohnt, aber dennoch sehr fesselnd. Die dramatische und packende Erzählweise zog mich in ihren Bann, trotz des schon recht aufschlussreichen Klappentextes. Obwohl ich keine enge Verbindung zu Agathe aufbauen konnte, beeindruckte mich die literarische Qualität der Autorin. Die Konflikte, die Agathe innerlich und äußerlich durchlebt, wurden eindringlich und realistisch geschildert.

Fazit
Insgesamt ist "Aus guter Familie" ein wichtiger Beitrag zur feministischen Literatur und ein zeitloses Werk, das auch heute noch relevante Fragen zu Geschlechterrollen, sozialem Druck und individueller Freiheit aufwirft. Trotz einiger Längen und Schwierigkeiten beim Einstieg hat mich der Roman berührt und zum Nachdenken angeregt. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Deutsch-rumänisches Familiendrama mit fehlendem Spannungsbogen

Das Pfauengemälde
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"Die Kunst kann eine Brücke sein", sagte sie und blies Rauch in die Luft, "zwischen Vergangenheit und Gegenwart, unser Verständnis von Schönheit verändert sich, aber die Dinge, die uns berühren, nicht. ...

"Die Kunst kann eine Brücke sein", sagte sie und blies Rauch in die Luft, "zwischen Vergangenheit und Gegenwart, unser Verständnis von Schönheit verändert sich, aber die Dinge, die uns berühren, nicht. Sie sind immer gleich, egal, wann und wo wir leben."
"Und wenn ich die Vergangenheit vergessen will?", fragte ich. - Buchzitat (S. 160)

"Das Pfauengemälde" ist der Debütroman von Maria Bidian und erzählt die Geschichte von Ana, die zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters nach Rumänien reist, um enteigneten Familienbesitz zurückzuerhalten. Dabei steht für sie vor allem das Pfauengemälde im Vordergrund, ein Familienerbstück, das ihr Vater oft erwähnt hat. Maria Bidian, geboren 1988 in Mainz und aufgewachsen in Wiesbaden, lebt und arbeitet in Berlin und Transsilvanien. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Literarisches Schreiben und arbeitet derzeit als Video-Produzentin und Autorin.

Worum geht’s ?

Ana reist im Sommer nach Rumänien, um den enteigneten Besitz ihrer Familie zurückzuerhalten. Während ihre Verwandtschaft aus verschiedenen Gründen nur am sagenumwobenen Haus interessiert ist, will Ana vor allem das Pfauengemälde wiederfinden, das ihr Vater oft erwähnt hat. Dabei wird sie mit Fragen des Erinnerns und Loslassens konfrontiert. Der Roman ist melancholisch, komisch, politisch und sehr persönlich.

Mein Eindruck

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar angefordert, weil die Geschichte auf den ersten Blick sehr spannend klang. Das Cover ist wunderschön gestaltet, und es ist witzig, dass zeitgleich mit diesem Buch ein weiteres Buch, "Das erste Licht des Sommers" von Daniela Raimondi, erschienen ist. Die Cover sind sich so ähnlich, dass ich zwischendurch verwirrt war, welches Buch welche Geschichte birgt.

Leider habe ich mir vom Inhalt mehr erwartet. Die Geschichte plätschert dahin, und ich konnte keinen wirklichen Höhepunkt ausmachen. Auch wenn ein Roman kein Krimi/Thriller ist, sollte er einen Spannungsbogen haben, den ich hier leider vermisst habe. Ich habe fast eine Woche gebraucht, um das Buch zu lesen, weil sich kein Lesefluss einstellen wollte. Für mich bei der Seitenanzahl ungewöhnlich lang und ein Zeichen dafür, dass es mich wirklich nicht gefesselt hat. Dazwischen habe ich sogar einen Thriller gelesen, den ich in zwei Tagen ausgelesen hatte.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die vielen Personen: Als ich das Buch zwei Tage zur Seite gelegt hatte, wusste ich danach nicht mehr, wer wer ist und welche Rolle die Person in der Familie hat (Tante, Onkel, Cousin, Schwester, Bruder, Großmutter etc.). Hier wäre ein Personenregister sicherlich hilfreich gewesen.

Was spannend war und ich nicht wusste ist, dass viele Menschen in Rumänien sehr religiös sind und Traditionen sowie kulturelle Bräuche einen hohen Stellenwert haben. Das war für mich ein interessanter Einblick und hat mich etwas entschädigt. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich mehr über die politische Situation in Rumänien gelernt habe. Ich wusste beispielsweise nicht, dass Italien auch mal in Rumänien eingefallen ist, was die Ähnlichkeiten der Sprachen erklärt.

Der Titel "Das Pfauengemälde" hat Spoiler eine Verbindung zum Inhalt, aber die Auflösung des Rätsels, die erst gegen Ende erfolgt, konnte mich nicht mit dem insgesamt langweiligen Inhalt entschädigen. Zudem sind viele rumänische Wörter im Text, die mich größtenteils nicht gestört haben, da ich mir einiges über das Italienische herleiten konnte. Für Menschen ohne Bezug zur Sprache könnte das jedoch sehr anstrengend sein.

Fazit

Das Buch bietet interessante Einblicke in die rumänische Kultur und Geschichte, leidet jedoch unter einem fehlenden Spannungsbogen und einer Vielzahl an Charakteren, die das Lesen erschweren. Trotz der schönen Sprache und einiger schöner Zitate konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Er sagte: "Egal, wo du bist, du kannst überall deine Welt finden." deutete auf seinen Kopf, und zusammen verschwanden sie zwischen den Zeilen, die sie einmal gelesen hatten. - Buchzitat (S. 302)

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein berührender Familienroman mit magischen Momenten aber doch sehr langatmig

Das erste Licht des Sommers
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"Das erste Licht des Sommers" von Daniela Raimondi erzählt die berührende Geschichte von Norma und ihrer Familie über drei Generationen hinweg. Das Buch behandelt Themen wie Freundschaft, Verlust und das ...

"Das erste Licht des Sommers" von Daniela Raimondi erzählt die berührende Geschichte von Norma und ihrer Familie über drei Generationen hinweg. Das Buch behandelt Themen wie Freundschaft, Verlust und das Finden von Trost in der Familie. Daniela Raimondi, geboren in der Lombardei, hat mit ihrem Debüt "An den Ufern von Stellata" bereits die italienischen Bestsellerlisten erobert.

Worum geht's?
Norma wächst in einem lieblosen Haushalt auf und findet Trost in der engen Beziehung zu ihrer Cousine und besten Freundin Donata. Als Norma in ihren Zwanzigern in London lebt, trifft sie die Nachricht vom Tod ihrer Freundin völlig unvorbereitet. Nur Elio, ihre große Liebe aus Kindertagen, kann sie auffangen. Sie heiraten, doch das Glück ist nicht von Dauer: Norma erfährt, dass Elio sie in den Flitterwochen betrogen hat. Das Kind, das aus dieser Liaison entsteht, verändert Normas Leben grundlegend.

Meine Meinung
Das Cover des Buches hat mich sofort angezogen. Es ist wunderschön gestaltet und hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Interessanterweise erschien zeitgleich ein anderes Buch, "Das Pfauengemälde", dessen Cover diesem sehr ähnelt, obwohl die beiden Bücher nichts miteinander zu tun haben.
Ich habe erst nach dem Kauf erfahren, dass es sich bei "Das erste Licht des Sommers" um die Fortsetzung zum 1. Teil handelt. Dies hat mich ehrlicherweise etwas verunsichert, doch wie sich herausgestellt hat, kann man das Buch glücklicherweise auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Wobei mir da sicherlich der ein oder andere Hint auf den 1. Teil entgangen ist.
Der Schreibstil von Daniela Raimondi hat mir jedoch sehr gut gefallen. Er ist unaufgeregt und lässt den Inhalt in den Vordergrund treten. Manche Szenen und Begebenheiten haben fast einen magischen Charakter, was dem Buch eine besondere Note verleiht.
Im Zentrum der Geschichte steht aber klar Norma, deren Leben alles andere als einfach ist. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und dreht sich um die Familie Cascadio. Insgesamt muss ich sagen kommen sehr (!) viele Charaktere vor und es ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Es ist ratsam, das Buch in einem Rutsch zu lesen, da es sonst schwierig sein könnte, wieder in die Geschichte hineinzufinden.
Leider zog sich das Buch für mich insgesamt etwas in die Länge und es fehlte mir an Spannung. Auch wenn es kein Krimi oder Thriller ist, hätte ich mir doch mehr unerwartete Wendungen oder zumindest weniger Langatmigkeit gewünscht.
Norma als Protagonistin ist sehr sympathisch, auch wenn ich nicht alle ihre Entscheidungen und Handlungen nachvollziehen konnte. Das Buch ist definitiv kein "Feel Good"-Roman mit Happy End – das muss man mögen. Besonders gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Schauplätze, die in der Geschichte vorkommen.
Einige Figuren kommen öfter zu Wort, andere weniger. Hier hätte ich mir gewünscht, tiefer in die Geschichten und Perspektiven der anderen Charaktere eintauchen zu können.

Fazit
"Das erste Licht des Sommers" ist eine berührende und gut geschriebene Familiengeschichte, die jedoch an manchen Stellen etwas langatmig ist und mehr Spannung vertragen könnte. Die magischen Elemente und der schöne Schreibstil machen das Buch dennoch lesenswert. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Gewohnt packend, aber nicht ihr bestes Werk

Letzte Lügen
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"Letzte Lügen" ist ein weiterer spannungsgeladener Thriller von Karin Slaughter, der uns Leser:innen in die Welt von Will Trent und Sara Linton eintauchen lässt. Das Buch spielt in Ridgeview Lodge, einem ...

"Letzte Lügen" ist ein weiterer spannungsgeladener Thriller von Karin Slaughter, der uns Leser:innen in die Welt von Will Trent und Sara Linton eintauchen lässt. Das Buch spielt in Ridgeview Lodge, einem abgelegenen Luxusanwesen am Anfang des Appalachian Trail, wo das Paar ihre Flitterwochen verbringen möchte. Karin Slaughter, geboren 1971 in Georgia, ist eine der bekanntesten internationalen Thriller-Autorinnen. Mit ihren realistischen und nervenzerreißenden Geschichten hat sie sich weltweit einen Namen gemacht und mehr als 35 Millionen Bücher verkauft.

Worum geht's?
Will Trent und Sara Linton checken in Ridgeview Lodge ein, in der Hoffnung, von ihrem stressigen Alltag als Ermittler und Medical Examiner des Georgia Bureau of Investigation abzuschalten. Doch schon in der ersten Nacht hören sie einen schrecklichen Schrei und finden eine Frau brutal ermordet vor. Mitten in einer Mordermittlung gefangen, steigt der Druck, als auch noch der Teenagersohn der Toten verschwindet. Ein:e Mörder:in ist auf freiem Fuß und bereit, erneut zuzuschlagen, was den Traumurlaub in einen Albtraum verwandelt.

Was ich davon halte:
Ich liebe die Werke von Karin Slaughter und habe sie als eine der ersten Autor:innen im Thriller-Genre für mich entdeckt. "Letzte Lügen" ist der zwölfte Band der Georgia-Serie, und ich war gespannt auf das Wiedersehen mit den sympathischen Charakteren Will Trent und Sara Linton. Ich hab zwar schon länger kein Buch der Autorin mehr gelesen, hatte die Charaktere aber noch gut präsent. Lediglich der Kosename "Liebster" für Will Trent wirkte etwas deplatziert und passt meiner Meinung nach nicht zum Charakter von Sara Linton.

Inhaltlich brauchte ich etwas Zeit, um in die Geschichte hineinzufinden, da ich andere Erwartungen an das Buch hatte. Der Klappentext ist nicht in allen Punkten akkurat, was zu Beginn etwas enttäuschend war. Dennoch war das Buch bis zum Schluss spannend, und die Identität des Mörders/der Mörderin war für mich nicht sofort klar, was die Spannung aufrecht erhielt. Alle offenen Fragen wurden am Ende zufriedenstellend aufgelöst, sodass keine Fragezeichen übrigblieben.

Obwohl das Buch spannend war, muss ich sagen, dass ich schon bessere Bücher von Karin Slaughter gelesen habe. Besonders herausfordernd war das Lesen aufgrund der teils sehr gewalttätigen und vulgären Sprache sowie der detaillierten Beschreibungen von Gewalt und Missbrauch (Triggerwarnung). Es ist definitiv kein Buch für leichte Nerven und erfordert viel Selbstbeherrschung, um die heftigen Szenen zu verarbeiten.

Fazit
"Letzte Lügen" ist ein spannender Thriller, der trotz kleiner Schwächen fesselt und bis zum Ende unterhält. Die detaillierte Auflösung und die bekannte Spannung von Karin Slaughter machen das Buch lesenswert. Ich vergebe 4 von 5 Sternen, da es trotz einiger Kritikpunkte ein unterhaltsames Leseerlebnis bietet.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Klassische und innovative vegetarische Küche für jede Jahreszeit

Veggie for Family
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"Veggie for Family" bietet eine Vielzahl vegetarischer Rezepte, die speziell für Familien konzipiert wurden. Die Autorinnen Dagmar von Cramm und Inga Pfannebecker bringen ihre umfangreiche Erfahrung im ...

"Veggie for Family" bietet eine Vielzahl vegetarischer Rezepte, die speziell für Familien konzipiert wurden. Die Autorinnen Dagmar von Cramm und Inga Pfannebecker bringen ihre umfangreiche Erfahrung im Bereich Ernährung und Food-Journalismus in dieses Buch ein. Dagmar von Cramm ist eine prominente Ernährungsexpertin und hat zahlreiche Bestseller veröffentlicht, während Inga Pfannebecker als freie Journalistin und Buchautorin tätig ist, die ihre Rezepte in ihrer Versuchsküche entwickelt und testet.

Das Buch enthält 150 abwechslungsreiche und gesunde vegetarische Rezepte, die sich an den Bedürfnissen der Familienküche orientieren. Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet, sodass für jede Saison passende Gerichte dabei sind – von leichten Dips im Frühling über sommerliche Burger-Bratlinge bis hin zu wärmenden Suppen im Herbst und herzhaften Risotti im Winter. Neben den Rezepten bietet das Buch auch Hintergrundinformationen zur vegetarischen und veganen Ernährung sowie Tipps für eine ausgewogene Familienküche.

"Veggie for Family" umfasst 256 Seiten voller leckerer und einfach zuzubereitender Rezepte. Die Gestaltung ist ansprechend, und die Fotos sind richtig schön gemacht, was die Lust am Kochen und Ausprobieren fördert. Besonders gut gefallen haben mir die zusätzlichen Tipps für Familien, die sich mehr in Richtung vegane Ernährung orientieren möchten. Die Einteilung der Rezepte nach Jahreszeiten ist praktisch und sorgt für Abwechslung. Am Anfang des Buches gibt es nützliche Fakten und Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Formen der vegetarischen und veganen Ernährung sowie zu den wichtigen Aspekten einer ausgewogenen Familienküche.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige der Rezepte für einfache Basisgerichte ohne separate Zutaten- und Zubereitungslisten auskommen, sondern die Angaben direkt in den Text integriert sind. Das kann beim Kochen, besonders wenn es schnell gehen muss, etwas unübersichtlich sein. Persönlich bevorzuge ich klare Zutatenlisten. Die meisten Gerichte lassen sich jedoch in kurzer Zeit und mit leicht erhältlichen Zutaten zubereiten, was sie alltagstauglich macht. Es wäre auch hilfreich gewesen, wenn bei jedem Rezept zusätzliche Tipps oder "Add-ons" für den Austausch von Zutaten enthalten wären.

"Veggie for Family" ist ein gelungenes Kochbuch, das viele praktische und leckere vegetarische Rezepte für die ganze Familie bietet. Die klaren Anleitungen und die ansprechenden Fotos machen das Nachkochen leicht und erfreulich. Die Autorinnen schaffen es, sowohl erfahrene als auch neue Vegetarier:innen zu inspirieren und zu unterstützen. Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen, da es trotz kleinerer Mängel eine wertvolle Bereicherung für die Familienküche darstellt.

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