Cover-Bild Das Pfauengemälde
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24,00
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  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 22.07.2024
  • ISBN: 9783552073845
Maria Bidian

Das Pfauengemälde

Roman
„Ein berührendes, außergewöhnliches Debüt!“ (Dana Grigorcea) – Ein Familienroman voller „schillernder, stolzer und traurig-schöner Figuren.“ (Daniela Dröscher)

Zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters steigt Ana im Sommer in den Zug nach Rumänien. Endlich soll ihre Familie enteigneten Besitz zurückerhalten. Während sich die Verwandtschaft – aus ganz unterschiedlichen Gründen – nur für das sagenumwobene Haus interessiert, will Ana vor allem eines finden: das Pfauengemälde, ein Familienerbstück, von dem der Vater so oft erzählt hat.
Können wir loslassen und uns gleichzeitig erinnern? Wann ist eine Geschichte wirklich wahr? Was brauchen wir, um Liebe festzuhalten? Selten fühlt sich der Blick zurück so gegenwärtig an wie in Maria Bidians mitreißendem Debütroman. Melancholisch, komisch, politisch und sehr persönlich.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2024

Tolles Debüt – Trauer, Rumänien, Vergangenheit

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Es tut doch immer wieder gut Debütromane zur Hand zu nehmen und sich von einer neuen Stimme leiten zu lassen. So auch hier „Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian.
Ein Roman der Verlust zum Thema hat genauso ...

Es tut doch immer wieder gut Debütromane zur Hand zu nehmen und sich von einer neuen Stimme leiten zu lassen. So auch hier „Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian.
Ein Roman der Verlust zum Thema hat genauso wie das Loslassen und die Verbundenheit. Die Protagonistin Ana hat ihren Vater Nicu verloren, der zurück in seine Heimat Rumänien ging nach langen Jahren in Deutschland um dort seinen Anspruch auf sein Haus und Hof wieder zu erlangen sowie ein Gemälde, dass er liebte: Das Pfauengemälde. Leider verstarb Nicu in Rumänien und seine Tochter Ana wird 2 Jahre später von der Familie eingeladen zu kommen, da noch Papiere zu unterschreiben sind, denn das Haus kann nun wieder der Familie überschrieben werden.
Was sich als „kurzen Ausflug“ in die Vergangenheit planen ließ, wird eine familiäre Aufarbeitung, eine Auseinandersetzung mit der rumänischen Kultur, dem Leben im anderswo und vor allem das Trauern. Man spürt die Endlichkeit und die Trauer der Protagonistin auf jeder Seite dieses Buches.
Die Suche nach dem Gemälde ist Anas Halt und treibt sie voran, zwischen Trauer, Familie und deren Hauptziel das Haus wieder in ihren Besitz zu bekommen.
Es ist eine sehr melancholische Lektüre und zugleich eine interessante mit dem Einblick in dieses so nahe und dann doch so ferne Land. Rumänien und seine bürokratischen Hürden. Die Vergangenheit dea Landes im Zusammenspiel mit dem Weggang des Vaters nach Deutschland wird von Maria Bidian schön verknüpft.
Ich kenne Rumänien nicht und bilde mir ein, dass man merkt, dass die Autorin es vor Ort gut kennt, denn sie verbringt viel Zeit dort und renoviert dort ein altes Bauernhaus. Kann also auf vielen Ebenen einen lokalen Bezug herstellen.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Faszinierend

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„Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian ist mir zuerst aufgefallen, weil es einem anderen gerade erschienen Roman vom Cover her erstaunlich ähnlich sieht. Nachdem ich angefangen hatte, zu lesen, wusste ich ...

„Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian ist mir zuerst aufgefallen, weil es einem anderen gerade erschienen Roman vom Cover her erstaunlich ähnlich sieht. Nachdem ich angefangen hatte, zu lesen, wusste ich aber schnell, dass dies hier ein einzigartiges Debüt ist.

Zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters beschließt Ana im Sommer nach Rumänien zu fahren, um ihre rumänische Familie zu unterstützen, enteigneten Familienbesitz zurückzubekommen. Im Gegensatz zu ihrer Verwandtschaft, die hauptsächlich an der großen alten Familienvilla interessiert ist, möchte Ana das „Pfauengemälde“ finden, ein Erbstück, von dem ihr Vater oft geredet hatte. Vor Ort taucht sie einerseits in die Geschichte ihrer Familie und ihres Vaters im Kommunismus ein, andererseits gerät sie in die aktuellen Proteste für Demokratie.

Der Roman thematisiert so Fragen von Erinnerung, Identität, Wahrheit und Verantwortung. Bidian gelingt es dabei, diese Fragen in eine fesselnde Handlung einzubetten und diese in einer Weise zu erzählen, die einfühlsam, melancholisch, komisch, politisch und sehr persönlich ist.

Insgesamt war „Das Pfauengemälde“ ein überraschend packendes Debüt, das mich nicht nur sehr gut unterhalten und gefesselt hat, sondern auch sprachlich überzeugt und neugierig auf die Geschichte und aktuelle Politik Rumäniens gemacht hat, mit der ich mich noch nie beschäftigt habe. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Anas Reflexionen über ihre rumänische Familie folgen möchten und Lust auf schöne Sprache haben!

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Das Pfauengemälde

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Ein Buch voller Poesie und Melancholie, es dringt tief in die Psyche des Lesers ein. Ich hatte einmal rumänische Nachbarn. Stets erzählten sie voller Wehmut von ihrer schönen Heimat und auch bei uns hielten ...

Ein Buch voller Poesie und Melancholie, es dringt tief in die Psyche des Lesers ein. Ich hatte einmal rumänische Nachbarn. Stets erzählten sie voller Wehmut von ihrer schönen Heimat und auch bei uns hielten sie noch an die Sitten und Gebräuche statt. Anas Vater Nicu ging vor zwei Jahren nach Rumänien in seine alte Heimat zurück, er sollte sein Haus wieder zurückerhalten, das während der damaligen Regierung enteignet wurde. Viel sprach er von dem Pfauengemälde, das er endlich wieder zurückholen würde, doch dann starb der Vater plötzlich in Rumänien. Nun erhält sie von ihrer Verwandtschaft einen Brief, dass das Anwesen rückübereignet wurde, man braucht noch ihre Unterschrift. Mit offenen Armen wird sie dort empfangen, man kocht und trinkt und redet. Sie geht an die Stätten ihrer Kindheit, wo sie einst ihre Ferien verbracht hat. In ihr kommt Wehmut und Traurigkeit auf, die Ämter machen es ihr schwer, sich richtig auszuweisen. Sie trifft alte Freunde, geht mit ihnen in die unberührte Natur und möchte viel über ihren Vater erfahren. Sie findet auch viele Dokumente und Essays, die ihr Vater verfaßt hat. In Rumänien war er bereits einmal verheiratet gewesen. Ana macht sich auf die Suche, sie will eigentlich nichts als nur das sagenumwobene Gemälde. Die Autorin versteht es gekonnt, den Leser in das rumänische Leben eintauchen zu lassen, hier wird mit den einfachsten Mitteln gefeiert, gegessen und getrunken und Ana ist ein mehr als willkommener Gast. Und doch spürt man bei jedem Satz die Traurigkeit, die das ganze Buch einnimmt. Anas Zeit in Rumänien ist bald um und sie kehrt als ganz anderer Mensch nach Deutschland zurück. Das Cover ist wunderschön gestaltet. Es zeigt ein buntes Gemälde, auf dem eine junge Frau zu sehen ist.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Schwierige Reise

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Kommt ganz darauf an unter welcher Prämisse ich dieses Buch lesen möchte. Wenn ich einen Unterhaltungsroman erwarte wie es der Klappentext und die Leseprobe suggerieren werde ich mit Sicherheit ...

Kommt ganz darauf an unter welcher Prämisse ich dieses Buch lesen möchte. Wenn ich einen Unterhaltungsroman erwarte wie es der Klappentext und die Leseprobe suggerieren werde ich mit Sicherheit enttäuscht werden. Diese Buch geht tiefer. Es handelt natürlich genau von dem was der Klappentext verspricht. Das Thema bietet schließlich Stoff für einen wunderbaren Roman, doch hat sich die Autorin dagegen entschieden und vielmehr ein literarisches Werk erschaffen welches sich intensiv sowohl mit familiärer Trauer- und Vergangenheitsbewältigung, Identitätsfindung, rumänischer Kultur und politischer Willkür (sowohl in der Vergangenheit als auch im Jetzt) auseinandersetzt.
Die einzelnen Charaktere der großen Familie werden sehr authentisch dargestellt; allerdings wäre ein Personenregister manchmal hilfreich gewesen um die manchmal etwas verzwickten Verbindungen leichter verstehen zu können.

Dieses Erstlingswerk bietet eine atmosphärische Geschichte in einem immer noch zerrissenen Land der EU in dem nicht nur extreme finanzielle sondern auch große Stadt - Land sowie politische Unterschiede vorherrschen.
Die Autorin hat es bestens verstanden genau diese Unterschiede sehr anschaulich herauszuarbeiten.
Mit waren diese extremen Unterschiede nicht so sehr bewusst doch wurden sie von meiner rumänische Schwiegertochter genauso bestätigt.
Ein sehr anschauliches Werk um besser verstehen zu können.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Über Verletzungen und Verluste

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„Du weißt ja, es gibt viele Legenden in der Familie, der eine weiß dies, der andere das. Es ist wichtig, die eigene Familiengeschichte zu kennen, um sich selbst zu verstehen.«
Dieses Zitat aus ...

„Du weißt ja, es gibt viele Legenden in der Familie, der eine weiß dies, der andere das. Es ist wichtig, die eigene Familiengeschichte zu kennen, um sich selbst zu verstehen.«
Dieses Zitat aus Maria Bidians Debütroman „Das Pfauengemälde“ beschreibt ziemlich gut, worum es in dem Buch geht: die Geschichte einer rumänischen Familie, der durch die Enteignung zu Zeiten des Kommunismus alles genommen wurde. Nach Jahren des Kämpfens und Prozesse Ausfechtens gelingt es ihr nun Stück für Stück ihren Besitz zurückzuerhalten, unter anderem das sagenumwobene Pfauengemälde, das von großer Bedeutung für Anas totem Vater Nicu war.
Um es sich zurückzuholen, reist die Erzählerin der Geschichte, Ana, die in Deutschland lebt und aufgewachsen ist, zu ihrer Familie nach Rumänien.
Mit ihrer Reise beginnt für mich das Eintauchen in eine vollkommen neue Kultur und Geschichte, was ich als sehr spannend und bereichernd empfunden habe.
An der Stelle muss ich auch direkt sagen, dass dieser Roman eher nichts für mal eben zwischendurch ist. Warum das so ist, lag bei mir vor allem daran, dass ich mich bislang noch nicht mit der rumänischen Geschichte auseinandergesetzt hatte. Dementsprechend fehlte mir einiges an Hintergrundwissen, was dazu geführt hat, dass ich mich nebenbei ein wenig darüber informiert habe.
Da ich mir durchaus vorstellen kann, damit nicht allein zu sein, ist ein kleiner Kritikpunkt, dass einige Erzählungen und Gedankensprünge der Hauptfigur Ana zusätzlich für etwas Verwirrung bei mir sorgten und ich betroffene Stellen wiederholt lesen musste, um sie zu verstehen. Ansonsten gefiel mir der Schreibstil der Autorin sehr gut, da Bidian eine schöne poetische Sprache gewählt hat, mit der sie sehr bildhafte Schilderungen präsentiert, die mich in rumänische Landschaften und Familienfeiern versetzt hat. Mir gefällt auch, dass sie immer wieder rumänische Begriffe einstreut, die im Kontext gut erklärt werden und zu diesem Gefühl „dort zu sein“ beitrugen. Die Charaktere, die den Lesenden in “Das Pfauengemälde“ begegnen werden - obwohl es sehr viele sind - dadurch ebenfalls gut porträtiert.
Insgesamt ein ausdrucksstarker Roman über die Verletzungen und Verluste eines Landes.

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