Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
offline

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2020

Schwedische Ödnis

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
0

Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas ...

Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas Moströms ruhigen Erzählstil. Daher war ich überrascht, wie wenig mich Eisige Dornen begeistern konnte. Es ist ein ziemlich normaler Schweden-Krimi, wie es viele gibt und das Tempo ist gemächlich.

Der tot aufgefundene schwedische Fußballstar Hendrik Borg gibt den Auftakt. Weitere Morde folgen. Der Schauplatz der Handlung wechselt öfter: Ystad, Malmö, Kiruna, Göteborg, Östersund, Uppsala.
Anfangs ist Johan nicht dabei. Für mich wird klar, dass Nathalie ihren Kollegen Johan an ihrer Seite braucht, um besser ermitteln zu können. Denn erst mit ihm, geht es vorwärts. Eine Spur Privatleben spielt dann mit rein. Leider viel zu wenig für meinen Geschmack. Man hätte mehr daraus machen müssen, den nur so wird die Persönlichkeit der Figuren dem Leser näher gebracht.

Es fällt weiterhin schwer, am Plot dran zu bleiben. Von Spannung keine Spur! Weitere Romane dieser Reihe werde ich nicht mehr lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

Eine große Persönlichkeit der amerikanischen Malerei

Edward Hopper
0

Edward Hopper von A bis Z. Diese Idee fand ich zwar anfangs etwas beliebig aber dann konnte ich mich schnell damit anfreunden. Vor allem auch, weil der Autor des Buches gute textliche Ergänzungen zu den ...

Edward Hopper von A bis Z. Diese Idee fand ich zwar anfangs etwas beliebig aber dann konnte ich mich schnell damit anfreunden. Vor allem auch, weil der Autor des Buches gute textliche Ergänzungen zu den verschiedenen Bildthemen gibt, die seine Sympathie zum Maler verrät.
Im Prinzip erzählt er kleine Geschichten, die zum Teil auch schmunzeln lassen. Zum Beispiel im Abschnitt Buick, wo verraten wird, dass Hopper gerne diese Autos fuhr, aber nicht, wenn seine Frau am Steuer saß.
Manchmal zitiert der Autor sogar Hopper selbst, z.B. in Cape Cod
„Schöne hohe Sandhügel, eine Wüste im Kleinformat mit schon geformten Dunen, ein sehr offenes nahezu baumloses Land …
Das Buch ist ungezwungen, lässt sogar ein Kapitel über den Schriftsteller Dos Passos zu, mit dem der Maler befreundet war. Informativ auch, dass sich Hopper von der Lyrik Robert Frosts beeinflusst fühlte.
Etwas gediegen ist der Buchstabe Q. Der Autor wählte Quebec, wo Hopper zwar war, dass er aber nicht malte.
Tankstelle passt dann wieder, denn das war ein beliebtes Hopper-Motiv.
Mit Z für Zeit klingt das Buch passend und angemessen aus.

Ich mag das Buch wegen seiner Leichtigkeit!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

Großartig

Edward Hopper
0

Ich liebe die Bilder von Edward Hopper und auch in diesem Buch sind die Gemälde großartig. Ein echter Genuß!
Der amerikanische Maler Edward Hopper konnte Menschen wie Landschaften! Tatsächlich ist manchen ...

Ich liebe die Bilder von Edward Hopper und auch in diesem Buch sind die Gemälde großartig. Ein echter Genuß!
Der amerikanische Maler Edward Hopper konnte Menschen wie Landschaften! Tatsächlich ist manchen Bildern eine gewisse Leere enthalten.
Manche hingegen sind schon mächtig, zum Beispiel Valley of the Seine.
Dann die Haltung der Figuren, aussagekräftige Tristesse, selbst wenn man die Gesichter nicht erkennen kann.
Bemerkenswert auch die Lichtspiegelungen, z.B. auf dem Fluss in Blackwell´s Island
und die zum Teil matten Farben, die dennoch lebendig sind (Road in Maine, Square Rock).
Das Blau hingegen leuchtet (Jo Sketching at Good Harbor Beach).
Ein ganz besonderer Abschnitt ist Schiffe und Leuchttürme.
Auch der (vielleicht nur konstruierte) Zusammenhang zwischen Hopper und Hitchcock ist reizvoll.
Erwähnenswert auch der Abschnitt Der Wald!

So glücklich ich über das Buch bin, verursacht doch gerade diese Qualität eine Sehnsucht, Hopper-Gemälde mal wieder in echt in einem Museum zu sehen. Lange ist es her!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Hartgesotten in Frankfurt

Schöner sterben in Bembeltown
1

Schöner Sterben in Bembeltown ist eine tempreiche, humorvolle Detektivgeschichte.

Detektiv Jürgen McBride hat etwas punkiges an sich und ist ein typischer moderner Erbe von Sam Spade. Sein Ton ist rüde, ...

Schöner Sterben in Bembeltown ist eine tempreiche, humorvolle Detektivgeschichte.

Detektiv Jürgen McBride hat etwas punkiges an sich und ist ein typischer moderner Erbe von Sam Spade. Sein Ton ist rüde, aber herzlich. Das ganze ist dick aufgetragen, aber so dass es Spaß macht.

McBride übernimmt einen undurchsichtigen, aber lukrativen Auftrag, bei dem es um einen Mord geht. Eine Frau mit dem sprechenden Namen Ellen von Unschwer hat ihn engagiert. Der Ermordete war ihr Geschäftspartner.
Reizvoll, dass es in dem Fall in erster Linie auch um einen Kunstraub geht. Beuys-Zeichnungen sind verschwunden. Frankfurt als Schauplatz funktioniert auch.

Der Krimi ist nicht lang und schnell durchgelesen. Mich hat er amüsiert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Virtuos

Die Reisenden
0

Es ist eine komplexe US-amerikanische Familiengeschichte, darunter auch der weiße Rufus, der die afroamerikanische Claudia heiratet. Beide Familienzweige werden ausgiebig betrachtet. Die abgebildete Zeit ...

Es ist eine komplexe US-amerikanische Familiengeschichte, darunter auch der weiße Rufus, der die afroamerikanische Claudia heiratet. Beide Familienzweige werden ausgiebig betrachtet. Die abgebildete Zeit geht von 1950 bis 2010 und zeigt überwiegend die Schauplätze Georgia und New York, zeitweise auch Vietnam.
Viele, viele Figuren wirken mit. Manche tauchen nur kurz auf. Es gefällt mir aber auch gut, wie die Nebenfigur einer Episode später dann selbst im Mittelpunkt steht. Regina Porter gibt jeder Figur eine individuelle Persönlichkeit und Sprache.
Virtuos konstruiert ist es für den Leser nicht immer einfach zu folgen und Figuren und Zeiten korrekt zuzuordnen. In dieser Herausforderung liegt aber auch ein Reiz des Buches. Viele kleine Episoden ergeben ein Gesamtbild, das die Gesellschaft der USA über Jahrzehnte spiegelt.
Für mich bisher DER Roman des noch jungen Jahres!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere