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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2020

Emotional, aber sensibel erzählt

Freischwimmen
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Es ist ein sehr emotionales Buch, bei dem der Leser Lachen und Weinen wird. Erzählt wird es von einem 9jährigen Jungen in Nöten. Cymbeline lebt alleine mit seiner Mutter. Sie wohnen bei London und Cyms ...

Es ist ein sehr emotionales Buch, bei dem der Leser Lachen und Weinen wird. Erzählt wird es von einem 9jährigen Jungen in Nöten. Cymbeline lebt alleine mit seiner Mutter. Sie wohnen bei London und Cyms Mutter leidet unter Stimmungsschwankungen, die der Junge nicht versteht.
Und eines Tages ist die Mutter verschwunden. Mit Freunden versucht er sie zu finden. Einziger Hinweis ist ein Gemälde, aber wo ist der abgebildete Ort.

Cym ist ein sensibler Junge, seine Perspektive ist zudem nicht ohne Selbstironie. Das hat mir gut gefallen.

Der Roman hat einige ernste Untertöne, spricht auch von Verlusten. Daher sind vermutlich Kinder/Jugendlich, die älter sind als 10 die idealeren Leser.

Mir hat das Buch des britischen Autors Adam Baron gut gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, weitere Romane von ihm zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Ein wichtiges Buch

Rückkehr nach Birkenau
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Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. ...

Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. Ginette Kolinka wurde 1944 dorthin deportiert, ihr Vater und ihr Bruder wurden gleich vergast. Sie war später auch in Bergen-Belsen und Theresienstadt.

Ginette Kolinka benennt die Unmenschlichkeit, die sie erlebte. Umfassender Hunger, Kälte, Schläge und Entwürdigung bis hin zur Entmenschlichekeit. Schwer zu ertragen, auch weil die Erinnernungen so lebendig werden.
Ihre Erlebnisse im KZ sind das Kernstück des Buches. Es erinnert mich an Primo Levis Bericht „Ist das ein Mensch?“ und an „Und du bist nicht zurückgekommen“ von Marceline Loridan-Ivens, die im selben Konvoi wie Ginette Kolinka war.

Später im Buch gibt es auch noch die Vorgeschichte und schließlich wie sie völlig entkräftet wieder nach hause kommt. Ihre Mutter und Schwestern haben den Holocaust auch überlebt.
Lange hat Ginette Kolinka über ihre Erfahrungen geschwiegen. Erst im Rahmen der Interviews um Spielbergs Schindlers Liste fängt sie langsam an zu berichten.
Ein wichtiger Teil des Buches sind auch ihre Reflektionen über die Erinnerungskultur um den Holocaust. Sie kehrt nach Birkenau zurück und führt Besucher, auch Schulklassen dort herum.

Der Bericht ist relativ kurz und verdichtet. Als Leser kann man sich dem nicht entziehen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Lea und Rolf

Lea
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Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, ...

Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, werden sie vorab schon vorgestellt und damit ihr bisheriges Leben bekanntgemacht.
Schnell gelingt es dem Autor, mich als Leser für Thema Berufswelt zu interessieren. Der Protagonist Rolf ist ehrgeizig. Durch seine persönlichen Erfahrungen ist letztlich auch er im Spiel im Kampf um Machtpositionen dabei.
Er ist aber kein schlechter Kerl und als er zufällig Lea kennen lernt, verliebt er sich in sie.
Doch dann sind sie zu ihrer gegenseitigen Überraschung plötzlich berufliche Konkurrenten und als Lea spurlos verschwindet, gerät Rolf unter Verdacht. Somit wird ein Thrilleransatz gebildet. Sprachlich ist der Roman relativ flach gehalten, aber das ist passend.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Berliner Emotion durch die Jahrzehnte

Nelly Rau-Häring
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Dieser Band mit Fotos von Berlin in vier Jahrzehnten hat Niveau und zeigt das reale Leben.
Es ist nichts gestellt, Nelly Rau-Häring kann man als Straßen-Fotografin ansehen. Viele der Fotos leben auch von ...

Dieser Band mit Fotos von Berlin in vier Jahrzehnten hat Niveau und zeigt das reale Leben.
Es ist nichts gestellt, Nelly Rau-Häring kann man als Straßen-Fotografin ansehen. Viele der Fotos leben auch von der Spontanität.
Nelly Rau-Häring ist als 18jährige aus der Schweiz nach Berlin gekommen und bkieb bis 2006. Sie fotografierte Menschen wie Orte, suchte nicht unbedingt die großen Ereignisse, dennoch ist auch die Wernde natürlich Teil, z.B. in Fotos von Menschen aus der DDR, die in Wetsberlin um das Begrüßungsgeld anstehen.

Nach einem Vorwort, das gut in das Werk einführt kann man in die Fotos abtauchen. Die meisten Fotos sind schwarzweiß, gelegentlich gibt es mal eine Ausnahme.
Es ist erstaunlich viel emotionales zu sehen, gerade durch das alltägliche. Bei den alten Fotos z.B. aus den sechziger Jahren spürt man wirllich etewas von der damaligen Stimmung der Zeit und das schaffen nicht wirklich viele Fotografen. Die Gesichter und die Kleidung der Menschen faszinieren mich. Die älteren eher ernst und konrvativ, die jüngeren leger und gegen den Vietnamkrieg.
Zudem sind ihre Fotos alle eine gründliche Arbeit, hier gibt es kein schluddern. Das nenne ich Niveau.

Am Ende gibt es noch ein Interview mit Nelly Rau-Häring, das mir nur das bestätigt, was ich beim Betrachten der Fotos schon gespürt habe. Sie ist eine warmherzige Frau, die die Stadt Berlin und die Menschen liebt und einen Sinn für Humor hat.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Bremen und Berlin, Vergangenheit und Zukunft

Der Weg zu Dir
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Die junge Türkin Ernel, von allen Emily genannt, ist in Deutschland aufgewachsen.
Nachdem sie mit 17 jahen ungewollt schwanger gewordden ist und sich ihr Freund von ihr trennte, lebt sie in Berlin und ...

Die junge Türkin Ernel, von allen Emily genannt, ist in Deutschland aufgewachsen.
Nachdem sie mit 17 jahen ungewollt schwanger gewordden ist und sich ihr Freund von ihr trennte, lebt sie in Berlin und arbeitet für ihren Onkel Ali in einem Cafe und kümmert sich ansonsten nur um ihre Tochter Peri, die jetzt 4 Jahre alt ist.Mit wenig geld versuchen sie in einer kleinen Wohnung über die Runden zu kommen, die Zukunftsaussichten sind eher schwierig. Als Leser fällt es leicht, Emilys Sorgen zu teilen.
Ihr Leben ändert sich durch die Begegnung mit Marc. Es entstehen neue Möglichkeiten, aber mkit der Vergangenheit muss auch noch abgeschlossen werden. Dazu reist sie noch einmal zurück nach Brmen, wo ihre Eltern leben. Später gibt es auch eine kurze Passage in Istanbul.

Die türkischstämmige Autorin Defne Seidel schafft es, die Figuren sympathisch zu gestaltet.
Das gilt neben Emily und ihrer süßen Tochter Peri auch besonders für Nebenfiguren wie Onkel Ali und eine Nachbarin, Tante Meliha, die versuchen, Emily zu unterstützen.
In einem Nebenplot gibt es ein paar Passagen über Glauben und Kultur türkischer Aleviten, da Onkel Ali und auch Emily von Aleviten abstammen.

Es war interessant, Emilys Weg zu ein Stück zu begleiten und der Roman konnte etwas über das Leben türkischstämmiger Deutscher und kultureller Einflüsse mitteilen.

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