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Veröffentlicht am 07.04.2023

Action und gute Krimiunterhaltung

Dunkle Verbindungen
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Die Polícia Judiciária (Kriminalpolizei in Portugal) inklusive Leander Lost und seine Vorgesetzten und Kollegen bekommt es hier definitiv mit ausgefuchsten Gegnern zu tun und lange ist nicht klar, worauf ...

Die Polícia Judiciária (Kriminalpolizei in Portugal) inklusive Leander Lost und seine Vorgesetzten und Kollegen bekommt es hier definitiv mit ausgefuchsten Gegnern zu tun und lange ist nicht klar, worauf das alles hinauslaufen wird.

Gelungen finde ich sowohl, dass bei all der Action und den Verbrechen noch Platz für Lokalkolorit und “Sommerfeeling” bleibt. Außerdem geben Schauplatzwechsel auch einen Einblick in die Gedankenwelt der Gangster und ihre Art zu planen.

Zusätzlich kann der Leser auch noch ein paar einfachere portugiesische Ausdrücke und Phrasen lernen, die kursiv im Text hervorgehoben sind. Und für alle geographisch Interessierten gibt es auf der Umschlaginnenseite Karten, die die Lage der erwähnten Orte illustrieren.

“Dunkle Verbindungen” ist Band 6 der Reihe “Lost in Fuseta” und mein erster Band daraus. Ich kannte die Bücher bisher natürlich vom Sehen, es hatte sich bloß noch nie ergeben, dass ich auch eines davon lange genug in Händen halten konnte, um es zu lesen.

Somit war ich neugierig, wie ich mit einem direkten Einstieg mitten in eine schon etablierte Serie zurechtkommen würde. Grundsätzlich lief alles recht problemlos. Ich vermute, dass ein paar Charakterzüge oder Reaktionen einzelner mit Vorwissen noch besser verständlich wären und natürlich auch manche Anmerkungen, die sporadisch einfließen.

Aber alles in allem habe ich nichts als störend oder verwirrend empfunden und fand mich in der Geschichte gut zurecht. Diese bietet Humor in der richtigen Dosis und einiges an Action (Schießereien, Explosionen, Tote,...).

Ein sehr empfehlenswerter Krimi für alle Fans von Spannungsliteratur, die etwas abseits der üblichen Pfade spielt.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Schweizer Thrill und ein Hoffen auf Fortsetzung

Wintersterben
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Dieser Thriller von Martin Krüger ist zwar Band 2 einer bisher natürlich noch kurzen Serie, aber er ist auch gut ohne das Vorwissen aus “Waldeskälte” lesbar.

In “Wintersterben” ermittelt die Schweizerin ...

Dieser Thriller von Martin Krüger ist zwar Band 2 einer bisher natürlich noch kurzen Serie, aber er ist auch gut ohne das Vorwissen aus “Waldeskälte” lesbar.

In “Wintersterben” ermittelt die Schweizerin Valeria Ravelli für Interpol im Fall einer in einer Felsenhöhle gefundenen Leiche. Die Lebensgeschichte des Toten und sein Auffindungsort geben ihr und ihrem Kollegen Rätsel auf.

Dass die Bewohner des nahegelegenen kleinen Bergdorfs Steinberg nicht gerade kooperativ sind, macht es nicht besser. Jeder scheint etwas zu verbergen und Valeria muss sich immer wieder daran erinnern, ihnen nicht zu sehr zu vertrauen.

Noch dazu kann Valeria das Bisschen, das sie herausfindet, nicht sofort mit jemandem besprechen. Vor Ort gibt es nur einen Ermittler und ihr Kollege folgt einer anderen Spur, unter anderem in Basel. Also ist sie erst einmal sehr stark auf sich gestellt.

Valeria ist ein grundsätzlich sehr rechtschaffener Charakter mit guten Instinkten und viel Beobachtungsgabe. Dennoch riskiert sie viel aufgrund ihrer nicht zu zähmenden Neugier - und ist sich dessen fast immer auch bewusst.

Der Thriller hat dadurch auch immer wieder Momente, wie man sie aus Filmen kennt, wo man den Figuren zurufen möchte, etwas nicht anzufassen oder wo nicht hineinzugehen, in dem Wissen, dass sie es doch machen werden.

Das Tempo ist gut und auch wenn die Schauplatzwechsel hin und wieder nerven können, sind sie doch für den Blutdruck hilfreich. Um den Thrill aufrechtzuerhalten, gibt es ein paar kleine Ungereimtheiten und es bleiben wohl bewusst einige Details ungeklärt.

Ich habe zu Beginn schon erwähnt, dass es einen Vorgängerband gibt. Wer ihn kennt, dem wird hier vom grundlegenden Setting einiges bekannt vorkommen. Abgelegenes Dorf in der Schweiz, Valeria ermittelt auf sich gestellt und so weiter. Was hier nun aber meiner Meinung nach anders ist, ist dass “Wintersterben” nun mit einem ziemlich großen Cliffhanger beziehungsweise einer komplett offenen Situation endet.

Daher hoffe ich stark auf eine Fortsetzung und dann auch ein anderes Setting, vielleicht in Zürich. Nicht noch ein drittes Mal die “abgelegenes Dorf”-Schiene würde sicher guttun.

Der (wenn er denn kommt) dritte Band könnte dann vielleicht auch etwas schwieriger zu lesen sein, wenn man den zweiten nicht kennt, einfach aufgrund dessen, dass hier am Ende doch viel offen bleibt und dann einiges aus dieser Geschichte mitgenommen wird. Wir werden sehen.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Klassische Thriller-Unterhaltung á la Kepler

Spinnennetz
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Dieses Buch ist Band 9 in der Reihe mit Joona Linna, dem finnischstämmigen Kommissar der Stockholmer Einsatzgruppe NOA. Ich kenne nicht alle, aber einige und kann sagen, dass für sich genommen alle grundsätzlich ...

Dieses Buch ist Band 9 in der Reihe mit Joona Linna, dem finnischstämmigen Kommissar der Stockholmer Einsatzgruppe NOA. Ich kenne nicht alle, aber einige und kann sagen, dass für sich genommen alle grundsätzlich immer spannend (und nicht zu 100 Prozent immer logisch) sind.

Es gibt eine Entwicklung der Figuren und einen Handlungsbogen über die Serie. “Spinnennetz” ist nun aber ein wenig anders. Joona und seine Kollegen haben es mit einem neuen Gegenspieler zu tun und dieser ist sogar so dreist, die Taten vorher anzukündigen.

Die Polizei verfängt sich gewissermaßen im Netz des Täters und wird zum Spielball. Der Tatort gibt keine Rückschlüsse auf den Täter oder die Täterin oder auch, ob es mehrere Personen sind. Nach und nach sammelt sich zwar einiges an Material an, aber niemand kann sich einen Reim darauf machen.

Eines steht fest: Die gesuchte Person scheint über alles Bescheid zu wissen und auch jeden Schritt der Ermittler vorherzusehen. Und - sie scheint hinter Joona persönlich her zu sein.

Nicht nur der Täter, auch die Autoren stricken hier ein Netz, bei dem man sich mit jeder neuen Seite wieder fragt, wie sie da wieder herauskommen werden. Das Tempo und die teilweise sehr genauen Details sind auch hier wieder klassisch “Kepler-like”.

Auch, wie erwähnt, nicht alles wird wissenschaftlich belegbar sein, was im Thriller passiert und es gibt ein paar sehr nervenaufreibende Momente. Bei Lars Kepler kann man sich also immer sicher sein, dass es packende Geschichten und viel Action gibt, allerdings abseits dieser Pfade kaum Überraschungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.02.2023

Ein Krimi um Sünden, Missverständnisse und Traumata

Verschwiegen
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Vor diesem Krimi war mir die Autorin unbekannt, doch nun bin ich froh, dass “Verschwiegen” der Start einer Reihe ist. Mehr dazu später. Hauptfigur in dieser spannenden Geschichte um vergangene Sünden, ...

Vor diesem Krimi war mir die Autorin unbekannt, doch nun bin ich froh, dass “Verschwiegen” der Start einer Reihe ist. Mehr dazu später. Hauptfigur in dieser spannenden Geschichte um vergangene Sünden, Missverständnisse und Traumata ist die Polizistin Elma, die aus der Großstadt wieder zurück in ihre Heimatgemeinde Akranes kommt.

Doch nicht nur sie, auch eine Frau, die in einem Ort in der Nähe wohnt, besucht Akranes. Der Unterschied: Sie findet dabei den Tod. Beim Leuchtturm, nah am Wasser, wird eine Leiche gefunden. Die Verletzungen scheinen von einem Auto zu kommen.

Elma und ihre Kollegen ermitteln, aber da das Opfer nicht direkt im Ort wohnte, scheint sie zuerst niemand zu kennen. Doch da sonst nicht viel zu tun ist, graben die Ermittler weiter und besonders Elma dreht jeden Stein zwei Mal um und kümmert sich auch nicht um Tratsch im Dorf oder die Befindlichkeiten derer, die befragt werden müssen.

Sie nimmt keine Rücksicht auf alte Bekanntschaften und die Hierarchien, die sich so ergeben, wenn quasi jeder jeden kennt. Der Buchtitel ist definitiv sehr passend, wenn auch natürlich nicht sonderlich hervorstechend aus der Kimi-Masse.

Der Krimi an sich ist generell eher unblutig und ruhig, aber es schwelt vieles unter der Oberfläche und daher ist die Geschichte weniger plakativ als vielmehr psychologisch angehaucht. Und es liegen ihr ernste Themen zugrunde.

Das Buch ist spannend und gut geschrieben, für mich fällt es nicht unter “pageturner”. Ich konnte/musste öfter etwas länger unterbrechen, was aber nie ein Problem war. Ich las gerne weiter und kam auch immer schnell wieder in die Erzählung zurück. Man kann den Krimi sicher auch sehr schnell lesen, aber er “verzeiht” auch ein langsameres Tempo sehr gut.



“Verschwiegen” ist Band 1 mit Elma, Band 2 - “Verlogen” soll am 17.08.2023 erscheinen.

Veröffentlicht am 10.01.2023

Diebisch gute Unterhaltung im Berlin des 19. Jahrhunderts

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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Alex Beer ist mir als Landsfrau natürlich ein Begriff und ich liebe ihre Emmerich-Reihe. Weil ich diese Bände alle als Hörbücher sammle, entschied ich mich hier bewusst für das Printexemplar.

Und auch ...

Alex Beer ist mir als Landsfrau natürlich ein Begriff und ich liebe ihre Emmerich-Reihe. Weil ich diese Bände alle als Hörbücher sammle, entschied ich mich hier bewusst für das Printexemplar.

Und auch diese Figuren und die spannende Geschichte konnten mich sofort für sich einnehmen. Dass die Autorin auch die Schauplätze und alles, was sonst noch nötig ist, zeitlich akkurat beschreiben kann, ist auch bekannt. Das macht auch in “Felix Blom - Der Häftling aus Moabit” einen großen Teil des Charmes des Krimis aus.

Dazu kommen natürlich noch so illustre wie schlitzohrige Charaktere, allen voran der gerissene Meisterdieb Blom und jemand, den er eigentlich eher zufällig kennenlernt, die Detekteibesitzerin Mathilde Voss.

So ungewöhnlich dieser Beruf für eine Frau im Jahr 1878 war, so besonders ist auch dieser historische Kriminalroman. Was es genau mit Felix Bloms erstem Abenteuer auf sich hat, erläutert die Autorin selbst sogar am Ende des Buches.

Blom, frisch enthaftet, muss sich also erst noch in der Welt zurechtfinden, die er drei Jahre zuvor verlassen musste. Er trifft Mathilde und noch dazu scheint ihm ein Unbekannter nach dem Leben zu trachten. Wäre er wohl besser im Gefängnis geblieben?

Die Polizei, genauer Kriminalkommissar Ernst Cronenberg, will Blom eigentlich im Auge behalten, ist aber mit einem rätselhaften Selbstmord konfrontiert, der vielleicht keiner war. Dann taucht noch eine Leiche auf und es scheint da eine Verbindung zu Felix Blom zu geben. Kann dieser seine Unschuld beweisen und den Fall lösen?