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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2024

Actionreicher Abschluss der Reihe

Verraten
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Endlich ist der letzte Band um das Sonderdezernat Q erschienen. Er soll Aufschluss bringen, was vor vielen Jahren passierte, als Anker erschossen, Hardy zu einem Invaliden und Carl angeschossen wurde.

Carl ...

Endlich ist der letzte Band um das Sonderdezernat Q erschienen. Er soll Aufschluss bringen, was vor vielen Jahren passierte, als Anker erschossen, Hardy zu einem Invaliden und Carl angeschossen wurde.

Carl Morck, der Leiter des Sonderdezernats Q, wurde am Ende des 9. Bandes verhaftet, weil auf seinem Estrich ein Koffer voller Drogen und Geld mit seinen Fingerabdrücken gefunden wurde.
Der 10. und zugleich letzte Band der Reihe schliesst nahtlos an diese Verhaftung an. Carl sitzt ohne die für Polizisten üblichen Schutzmassnahmen im Gefängnis. Man fragt sich, warum er von seinen Vorgesetzten dermassen im Stich gelassen wird. Carl muss denn auch mehrmals um sein Leben kämpfen.
"Verraten" dreht sich um die Aufklärung des Druckluftnagler-Falls mit all seinen vielen Fäden und um die Menschen, die Carl helfen seine vermutete Unschuld zu beweisen.

Der Roman ist wiederum gut lesbar und spannend, aber nicht das beste Buch der Reihe. Ich finde, die vielen Actionszenen machen die Geschichte unglaubwürdiger, weniger wäre mehr gewesen.
Trotzdem eine absolute Leseempfehlung für alle Fans vom Dezernat Q und seinen aussergewöhnlichen Charaktere. Schade, heisst es Abschied nehmen!

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Kriminalfall aus der Bundeshauptstadt der Schweiz

Vermisst - Der Fall Anna
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Der neue Kriminalroman von Christine Brand handelt von einem Cold Case, dem sich die Kommissarin Malu Löwenberg in ihrer Freizeit annimmt.
Dario, ein Lehrer in den Dreissigern, wurde an seinem fünften ...

Der neue Kriminalroman von Christine Brand handelt von einem Cold Case, dem sich die Kommissarin Malu Löwenberg in ihrer Freizeit annimmt.
Dario, ein Lehrer in den Dreissigern, wurde an seinem fünften Geburtstag von seiner Mutter verlassen. Seither bekommt er jedes Jahr eine Geburtstagskarte mit dem Text, dass seine Mutter ihn liebe. Malus Recherchen ergeben, dass Dario nicht der Einzige ist, der auf diese Weise seine Mutter verlor und seither Geburtstagskarten erhält.
Malu Löwenberg hat eine menschliche, mitfühlende Art mit einigen Ecken und Kanten, sie ist mir sympathisch. Weniger gefällt mir der verschlossene und weinerliche Dario.

Christine Brand, die früher als Gerichtsreporterin arbeitete, nimmt häufig Bezug auf reale Fälle. Ihre Krimis sind immer gut recherchiert, in einer gut lesbaren, einfachen Sprache geschrieben und extrem spannend.
Ein bisschen trauere ich noch dem Gespann Sandro Bandini/Milla Nova und ihren Querelen nach, aber die neue Ermittlerin Malu Löwenberg hat Potenzial und ich freue mich bereits auf ihren nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Die Pariser Nervenklinik Salpêtrière um 1890 – «Die weibliche Hölle»

Nachtblaue Blumen
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Ende des 19.Jahrhunderts grassierte in Paris eine neuartige Krankheit, die Hysterie. Sie befiel vorwiegend junge Frauen, die sich auf irgendeine Weise nicht angepasst verhielten. In der Klinik Salpêtrière, ...

Ende des 19.Jahrhunderts grassierte in Paris eine neuartige Krankheit, die Hysterie. Sie befiel vorwiegend junge Frauen, die sich auf irgendeine Weise nicht angepasst verhielten. In der Klinik Salpêtrière, auch bekannt unter «Die weibliche Hölle», wurden sie hospitalisiert und unbeholfen und auf sehr fragwürdige Weise behandelt.
Die Ich-Erzählerin, eine 16-jährige Cabaret-Tänzerin, bekommt vom behandelnden Arzt ein Tagebuch geschenkt, in dem sie den Leser in den Alltag der Klinik mitnimmt. Sie erzählt von den aus heutiger Sicht schockierenden Behandlungen und Übergriffen, die sie klaglos erträgt. Zwischen den einzelnen, oft sehr kurzen Tagebucheintragungen finden sich auch Beschreibungen des damaligen Paris, über das Leben der Schreiberin vor ihrem Klinikaufenthalt und über dasjenige ihrer Mitpatientin Cloé.
Das Büchlein ist schnell gelesen, aber es beschäftigt und hallt noch lange nach. Die Geschichte ist intensiv, es gibt vieles zu überlegen und immer neue Fragen stellen sich dem Leser. Das Tagebuch-Format passt gut, um ein Gefühl für jene Zeit zu bekommen, aber leider geht es nicht in die Tiefe. Dies ist sehr schade, weil Alexander Kamber ein historisch sehr gut recherchiertes Buch geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Ein bewegendes, erschütterndes Buch

Der Wind kennt meinen Namen
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Isabel Allende legt mit diesem Alterswerk eine sehr beeindruckende und auch belastende Geschichte vor. Sie schreibt von der Progromnacht in Wien, dem Massaker von El Mozoto in San Salvador, der Trennung ...

Isabel Allende legt mit diesem Alterswerk eine sehr beeindruckende und auch belastende Geschichte vor. Sie schreibt von der Progromnacht in Wien, dem Massaker von El Mozoto in San Salvador, der Trennung von Eltern und Kindern an der Grenze USA/Mexiko, dem Horrorhaus von San Salvador und dem Leben in der Covid-Zeit. In diese geschichtlichen Ereignisse sind die traumatischen Erlebnisse und Lebenswege einiger Kinder eingebettet.

Samuel Adler überlebte den 2. Weltkrieg, weil er in den Kinderzug von Wien nach London gesetzt wurde. Er litt sein Leben lang am Verlust seiner Eltern und an einer gewissen Einsamkeit. Leticia Cordero überlebte durch einen Zufall das Massaker von El Mozoto und die kleine, halbblinde Anita wartete an der Grenze Mexiko/USA sehnsüchtig auf ihre Mutter Marisol. Die verschiedenen Erzählstränge werden am Schluss des Buches gekonnt zusammengefügt.

Ich mag den Schreibstil von Isabel Allende sehr. Sie schreibt flüssig, die Geschichte ist fesselnd und dank den historischen, gut recherchierten Ereignisse sehr interessant und spannend. Ich hätte gerne noch mehr über die verschiedenen Protagonisten gelesen, schade ist das Buch nicht doppelt so dick.

Schwerer Stoff, aber eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Humorvolle Liebesgeschichte mit Tiefgang

Blind Date mit Möwe
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Lisa und Jonas suchen einen Partner fürs Leben. Nach Enttäuschungen melden sich beide auf der Dating App "The Voice of Love" an, wo der Computer sie als "perfektes Match" auswählt. Sie haben nun fünf Dates ...

Lisa und Jonas suchen einen Partner fürs Leben. Nach Enttäuschungen melden sich beide auf der Dating App "The Voice of Love" an, wo der Computer sie als "perfektes Match" auswählt. Sie haben nun fünf Dates per Telefon, bei denen sie keine Hinweise auf ihre persönlichen Daten wie Beruf, Aussehen, Alter usw. geben dürfen. Erst danach darf es zu einem Treffen in der realen Welt kommen.

Der Klappentext verspricht eine nette Liebesgeschichte, doch das Buch handelt vielmehr von den Berufen der beiden und von Umweltschutz, die Blind Dates und das persönliche Aufeinandertreffen kommen zu kurz. Auch das Ende der Lovestory enttäuscht in seiner Kürze.

Die Naturbeschreibungen der Ostsee, von Lübeck und Travemünde sind wunderbar. Ich war noch nie in dieser Gegend, doch das hole ich dank dieser Lektüre so bald wie möglich nach. Mir gefällt auch die Charakterisierung der Haupt- und Nebenpersonen, sowie die persönliche Entwicklung von Lisa und Jonas. Zudem habe ich spielerisch Interessantes gelernt in den Kinderstunden von Lisa. Man merkt, dass das Buch von einer Biologin geschrieben wurde.

Die humorvolle, originelle Geschichte ist kurzweilig zu lesen, ich hatte viel Spass dabei. Wenn man den Klappentext nicht gross beachtet, ist das Buch empfehlenswert!

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