Cover-Bild Auf Erden sind wir kurz grandios
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.03.2025
  • ISBN: 9783844942088
Ocean Vuong

Auf Erden sind wir kurz grandios

Julian Horeyseck (Sprecher), Anne-Kristin Mittag (Übersetzer)

»Ein grandioses Buch! Eine Reise in die Vergangenheit, in die Kindheit, nach Vietnam, in die Gewalt und die Liebe.« Sasa Stanisic – Der Debütroman von Ocean Vuong

»Lass mich von vorn anfangen. Ma …« Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Vuong schreibt mit alles durchdringender Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen. Das kraftvollste Debüt der letzten Jahre, geschrieben in einer Sprache von grandioser Schönheit.

Gefühlvoll gelesen von Julian Horeyseck.

Photograph by Marta Blue

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2025

Nicht nur kurz grandios: Sprachgewaltig, berührend & heftig

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"Ich schreibe, weil man mir gesagt hat, niemals einen Satz mit weil anzufangen. Aber ich wollte keinen Satz bilden - ich wollte freikommen."

"Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong ist der ...

"Ich schreibe, weil man mir gesagt hat, niemals einen Satz mit weil anzufangen. Aber ich wollte keinen Satz bilden - ich wollte freikommen."

"Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong ist der Brief eines Sohnes an seine vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird, denn sie ist Analphabetin. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Ihr Sohn ist ein schmächtiger Außenseiter, der Little Dog genannt wird.
In Rückblenden erfahren wir von seiner Kindheit, der Ankunft in den USA, den Knochenjobs seiner Mutter, ihren prügelnden und geschundenen Händen, der Krankheit seiner Großmutter und seiner ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen.

Die nicht verarbeiteten Kriegstraumata seiner Mutter versetzen sie mit jedem Feuerwerk, jedem Spielzeugsoldaten, wieder in den Krieg zurück.

"Wann endet ein Krieg? Wann kann ich deinen Namen sagen und nur deinen Namen meinen und nicht das, was du hinter dir gelassen hast?"

"Unsere Muttersprache ist so überhaupt keine Mutter - sondern eine Waise. Unser Vietnamesisch eine Zeitkapsel, die den Punkt markiert, an dem deine Bildung endete, zu Asche zerfiel. Ma, unsere Muttersprache zu sprechen heißt, nur teilweise auf Vietnamesisch zu sprechen, aber ganz auf Krieg."

Die Sprache von Ocean Vuong ist poetisch und heftig zugleich, oft schwer zu ertragen, aber unfassbar gut.

"Ja, es gab einen Krieg. Ja, wir kamen aus seinem Auge. In diesem Krieg schenkte sich eine Frau einen neuen Namen - Lan -, erklärte sich durch diese Namensgebung selbst für schön und erschuf aus der Schönheit etwas, das seiner Bewahrung wert war. Daraus wurde eine Tochter geboren und von der Tochter einen Sohn.
Diese ganze Zeit über habe ich mir gesagt, dass wir aus dem Krieg geboren wurden - aber ich habe mich geirrt, Ma. Wir wurden aus Schönheit geboren.
Niemand soll glauben, wir seien die Frucht der Gewalt - sondern dass Gewalt, die durch die Frucht hindurch gegangen ist, sie nicht verderben konnte."

Es ist unklar, ob dieses Buch autobiographisch geprägt ist, es liest sich jedoch sehr authentisch und ist unfassbar berührend.

"Ich weiß nicht, was ich rede. Was ich meine, ist wohl, dass ich manchmal nicht weiß, was oder wer wir sind. Es gibt Tage, an denen ich mich wie ein menschliches Wesen fühle, an anderen fühle ich mich mehr wie ein Klang. Ich berühre die Welt nicht als ich selbst, sondern als Echo dessen, der ich gewesen bin. Kannst du mich schon hören? Kannst du mich lesen?"

"Ma, ich weiß nicht, ob du es in diesem Brief soweit geschafft hast - oder ob du es überhaupt hierher geschafft hast. Du sagst mir immer, es sei zu spät für Dich, lesen zu lernen, mit deiner armen Leber, deinen müden Knochen, dass du dich nach allem, was du durchgemacht hast, nur noch ausruhen willst. Dieses Lesen ist ein Privileg, das du mir durch das, was du verloren hast, ermöglicht hast. Ich weiß, dass du an Wiedergeburt glaubst. Ich weiß nicht, ob ich daran glaube, aber ich hoffe, dass es sie gibt. Weil du dann vielleicht beim nächsten Mal hierher zurückkehren kannst. Vielleicht wirst du ein Mädchen sein und vielleicht wird dein Name wieder Rose sein, und du wirst ein Zimmer voller Bücher haben und Eltern, die dir in einem von Krieg unberührten Land Gutenachtgeschichten vorlesen. Vielleicht wirst du dann, in jenem Leben und in dieser Zukunft, dieses Buch finden und wissen, was uns geschah. Und du wirst dich an mich erinnern. Vielleicht."

Ein wirklich überwältigendes, grandioses Buch.
Sprachgewaltig, poetisch und heftig.
Ein Roman, der noch lange in mir nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Schmerz und Schönheit

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Mit "Auf Erden sind kurz grandios" legt Ocean Vuong ein sprachgewaltiges Debüt, das durch seine Heftigkeit und emotionale Tiefe aufrüttelt. In dem Brief des Erzählers an seine Mutter entfaltet sich dessen ...

Mit "Auf Erden sind kurz grandios" legt Ocean Vuong ein sprachgewaltiges Debüt, das durch seine Heftigkeit und emotionale Tiefe aufrüttelt. In dem Brief des Erzählers an seine Mutter entfaltet sich dessen Leben, das von den Traumata des Vietnamkriegs, der Immigration in die USA, der familiären Sprachlosigkeit, der Opiodskrise in den USA und seiner queeren Identität geprägt ist. Dieses Buch ist durchgehend ein Highlight mit seiner bild- und ausdrucksstarken Sprache und seiner intensiven und berührenden Handlung. Vuong verbindet poetische Beschreibungen mit klugen und nachdenklich stimmenden Beobachtungen über Identität, Liebe und Herkunft. Ein beeindruckendes literarisches Debüt, das lange nachhallt.

Veröffentlicht am 22.03.2025

Eine Erzählung einer schwierigen Kindheit

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"Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong,
gesprochen von Julian Horeyseck, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag im März 2025, Übersetzung von Anne-Kristin Mittag

Das Buch bietet eine tiefgründige ...

"Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong,
gesprochen von Julian Horeyseck, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag im März 2025, Übersetzung von Anne-Kristin Mittag

Das Buch bietet eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Rassismus und Kriegserfahrungen Dabei wird die Geschichte eines vietnamesisch-amerikanischen Jungen erzählt, der mit seiner Familie in die USA kommt. Auffällig ist der Kontrast zwischen der liebevollen und zarten Sprache und dem harten, erschütternden Inhalt.
Während seiner Entwicklung zum Mann erzählt er über seine Mutter und seine Erlebnisse mit ihr.

Grundsätzlich ist es ein gutes Werk, das eine Reise in die Vergangenheit, die Kindheit und nach Vietnam unternimmt und dabei Themen wie Gewalt und Liebe berührt. Die Sprache des Autors ist poetisch und tiefgründig, außerdem äußerst bedacht und einfühlsam.
Die einzigartige Erzählstruktur des Romans, der als Brief eines Sohnes an seine analphabetische Mutter konzipiert ist, bildet den Rahmen für eine intensive Auseinandersetzung mit zentralen Lebensthemen.
Die Schizophrenie der Großmutter und die gewalttätige Vergangenheit der Mutter werden als prägende Elemente dieser familiären Belastungen hervorgehoben.

Vom Sprecher Julian Horeyseck bin mehr Intensität gewohnt. Bei dieser Erzählung wäre mehr Wärme und Emotionen gut gewesen. So war es einfach ein Ablesen von Worten, dieses Empfinden habe ich gehabt.

Fazit:
Es ist eine intensive und emotional bewegende Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie Familie, Trauma, Immigration und Identität.
Also Buch hätte mir die Erzählung vielleicht mehr gebracht. Von der Darbietung des Sprechers bin ich nicht überzeugt. Trotzdem kann ich es empfehlen, die Thematik ist eine wichtige Erfahrung.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

sehr sprunghaft erzählter Briefroman

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Da Ocean Vuongs Debütroman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ von vielen Kritikern sehr gelobt wurde, war ich neugierig auf das Hörbuch.

„Little Dog“, der als kleines Kind mit Mutter und Großmutter von ...

Da Ocean Vuongs Debütroman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ von vielen Kritikern sehr gelobt wurde, war ich neugierig auf das Hörbuch.

„Little Dog“, der als kleines Kind mit Mutter und Großmutter von Vietnam in die USA kam, schreibt diesen Roman als Brief an seine Mutter, die ihn nie lesen wird, da sie weder des Lesens noch Schreiben mächtig ist. Hierbei erzählt der Sohn nicht stringent, sondern mäandert ständig hin und her zwischen der Geschichte seiner Großmutter, die während des Vietnamkrieges ein Kind von einem amerikanischen Soldaten bekam, dem Leben seiner Mutter, die sich in einem Nagelstudio abarbeitet, die ihren Sohn liebt und dennoch immer wieder schlägt, und seinem eigenen Aufwachsen in Amerika.

Gewalt ist in diesem Roman immer wieder ein großes Thema, ebenso die ersten gleichgeschlechtlichen Erfahrungen, die der junge Mann mit Trevor macht. Vieles ist so explizit und direkt beschrieben, dass ich das nicht unbedingt hätte lesen müssen. Andere Szenen wiederum sind in wunderschöner, poetischer Sprache verfasst, und man spürt den Lyriker Vuong hinter diesem Roman. Manchmal allerdings wirkt der Sprachstil auf mich zu gekünstelt und verhindert zusammen mit der sprunghaften Erzählweise, dass ich mich richtig auf die Geschichte und die Charaktere einlassen kann und von ihnen berührt werde. So bleiben sie mir leider bis zum Schluss fremd.

Da der Roman keinem roten Handlungsfaden folgt, empfand ich es als sehr anstrengend, dem Hörbuch zu folgen, und ich glaube, dass es mir wesentlich leichter gefallen wäre, das Buch selbst zu lesen. Ich würde das Hörbuch daher vor allem denjenigen empfehlen, die mit Vuongs Schreibstil schon vertraut sind oder das Buch bereits kennen und es gerne noch einmal hören würden. Der Sprecher Julian Horeyseck macht seine Sache jedenfalls hervorragend, er trifft genau den richtigen Ton und liest mit angenehmer und dennoch eindringlicher Stimme.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Extrem brutal

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Extrem brutal

In diesem Buch geht es um Missbrauch, Krieg, Einwanderung, erste Liebe, Tierquälerei etc.

Meine Meinung

Es gibt ganz selten ein Buch, das ich nicht fertig lese oder höre. Dieses gehört ...

Extrem brutal

In diesem Buch geht es um Missbrauch, Krieg, Einwanderung, erste Liebe, Tierquälerei etc.

Meine Meinung

Es gibt ganz selten ein Buch, das ich nicht fertig lese oder höre. Dieses gehört dazu und ich kann die vielen positiven Bewertungen überhaupt nicht verstehen.

Der Schreibstil ist interessant, aber ich bin überhaupt nicht mit ihm klar gekommen. Distanziert und nicht immer verständlich und nachvollziehbar.

Was mir am besten gefallen hat sind der Titel und das Cover und der Sprecher. Ich glaube, hätte ich das Print in den Händen gehabt, hätte ich schon früher aufgegeben.

Spannung kommt nicht auf, obwohl die Geschichte interessant sein könnte. Es ist extrem brutal. Obwohl ich oft brutale Bücher lese, ist mir dies in der Häufigkeit zu viel.

2 Sterne und eine Kaufempfehlung kann ich nicht aussprechen

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