Ebbe und Flut
Reent Reents – was haben sich die Eltern bloß dabei gedacht – ist inzwischen per Online-Kurs zum Privatdetektiv avanciert. Mit Prüfung selbstverständlich. Deshalb widmet Reents auch zu Beginn seinen Bericht ...
Reent Reents – was haben sich die Eltern bloß dabei gedacht – ist inzwischen per Online-Kurs zum Privatdetektiv avanciert. Mit Prüfung selbstverständlich. Deshalb widmet Reents auch zu Beginn seinen Bericht Phil Marlowe. Er selbst wendet sich an den Leser, denn der Autor dient nur als Berichterstatter und Sprachrohr.
Und nach seinem großen Polen-Abenteuer, von dem er nicht müde wird, dem Leser zu erzählen, wartet ein zweiter Fall auf ihn. Frau Susi Schöpski sucht Tochter Sassi, die in einer Sekte namens Ebbe und Flut abgetaucht ist.
Damit ist schon klar umrissen was der Krimi sein möchte: eine Persiflage auf all die omnipotenten Schnüffler und Ermittler in der Krimiflut. Mit einer guten Portion trockenem friesischem Humor und einer Reihe sehr kauziger, manchmal bewusst überzeichneter Figuren wird dem Leser eine Krimikomödie präsentiert. Ich bin mir nicht ganz sicher, wer die Hauptfigur des Buches ist: Ricky, der kluge Terrier oder die „Innere Stimme“ die Reent leider öfters ignoriert, immer zu seinem Nachteil versteht sich.
Eine nette und ausgefallene Idee, die mich leider nicht so recht packen konnte. Über manchen Wortwitz und ulkige Szene konnte ich mich amüsieren, aber so recht hat mich das nicht durch das Buch getragen. Es hätte für mich ruhig ein wenig mehr Spannung und Tempo vorgelegt werden können.
Gefallen hat mir die Nordsee-Brise die durch die Seiten weht, Küste und die detektivischen Ausflüge nach Wangerooge haben mir richtig Lust auf Meerluft gemacht.