Cover-Bild Zuckerkind
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 205
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783351038168
Olga Gromowa

Zuckerkind

Von Stalin nach Kirgisien verbannt
Ganna-Maria Braungardt (Übersetzer)

„Ein Lehrstück über den Sieg von Individuen über das große Böse.“ Ljudmila Ulitzkaja.

1937 werden die kleine Stella Nudolskaja und ihre Mutter von Moskau in ein Arbeitslager in Kirgisien geschickt. Den Vater, einen Ingenieur, hatte man von einem Tag auf den anderen verhaftet und als Volksfeind verurteilt. Ein Kampf ums nackte Überleben beginnt, den Stella schonungslos und berührend aus ihrer Perspektive beschreibt. Doch selbst in schlimmsten Zeiten gibt es immer wieder Menschen, die den beiden helfen: Mutter und Tochter finden Obdach bei einer russischen Bauernfamilie, dann in einem kirgisischen Sowchos. Erst zehn Jahre später dürfen sie in eine Kleinstadt im Moskauer Gebiet umsiedeln. Die Journalistin Olga Gromowa hat die ungewöhnliche Lagergeschichte für die Nachwelt festgehalten. Das Buch wurde in Russland mehrfach ausgezeichnet und in 14 Sprachen übersetzt.

„Diese wahre lichtvolle Geschichte von Stalinistischer Unterdrückung, gesehen mit den Augen eines Kindes, stellt einen bedeutenden Beitrag zur fragilen Erinnerungskultur im gegenwärtigen Russland dar, wo die Erforschung dieser Zeit zunehmend marginalisiert wird.“ Le Monde

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2021

In den Fängen des stalinistischen Terrors

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Die russische Journalistin und Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in diesem biografischen Roman die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stellas Vater, ein gebildeter Mann, wird 1937 von einem ...

Die russische Journalistin und Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in diesem biografischen Roman die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stellas Vater, ein gebildeter Mann, wird 1937 von einem Tag auf den anderen verhaftet und als „Volksfeind“ zu Zwangsarbeit verurteilt.

Auch seine Ehefrau Julia und die kleine Tochter Stella bekommen das Stalin-Regime zu spüren und werden als Angehörige eines Volksfeindes in ein Arbeitslager nach Kirgisien deportiert. Dort beginnt der Kampf ums nackte Überleben. Die beiden sind aber mit ihrem Schicksal nicht alleine sondern erhalten immer wieder (verbotenerweise) Hilfe von anderen Lagerinsassinnen. Stellas Mutter ist eine gebildete Frau, die wegen einer Lungentuberkulose hinkt und häufig ihr Plansoll nicht erreicht. Da springen Leidensgenossinnen ein und sichern damit den beiden das Überleben. Schikanen und Prügel sind an der Tagesordnung, doch dir Reichtum an Geschichten, Liedern und Märchen, die Stellas Mutter zu erzählen weiß, lassen Stella in eine andere Welt abgleiten. Das und die Gespräche mit der Mutter, die geduldig die Fragen der kleinen Stella beantwortet, retten mehrmals die Leben der beiden.

Erst nach 1947 dürfen Stella und ihre Mutter wieder nach Moskau zurückkehren. Der Vater ist inzwischen in der Lagerhaft ums Leben gekommen. Nach Stalins Tod wird die Familie wegen „fehlenden Strafbestandes“ rehabilitiert.
„Der Bürgerin Julia Jewgenjewna Lichtmacher, geb. 1902, wird bescheinigt, dass der Beschluss der NKWD-Verwaltung des Moskauer Gebiets von 28. August 1937, aufgrund durch Beschluss der Verwaltung des KGB beim Ministerrat der UdSSR für die Stadt Moskau vom 18. Dezember 1958 aufgehoben wurde.“

Ob die Verhaftung wegen des deutschen Nachnamens erfolgt ist? Oder wegen der Denunziation des Nachbarn, der es auf die wenigen Besitztümer der Lichtmacher abgesehen hat?

1988 lernen Stella und Olga sich kennen. Stella schreibt ihre Geschichte auf und Gromowa veröffentlicht diesen biografischen Roman. Zahlreiche Bilder sind erhalten und bereichern dieses Buch.

In den Aufzeichnungen klingt es, als ob es keine schlechten Menschen um Stella und Julia gegeben hätte, doch das stimmt natürlich nicht. Wie Stella Olga erzählt, verweigert sie die Erinnerung an die bösen Menschen.

Fazit:

Ein berührender biografischer Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 11.10.2021

Familie von Volksfeinden

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Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager ...



Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager als Familienangehörige eines
Volksfeindes.

Olga und Stella lernen sich 1988 in Moskau kennen. Diese Geschichte mit den dramatischen Gesuchen ist wahr. Die Lagererfahrung aus Sicht eines Kindes ist besonders eindrucksvoll. Die Grausamkeiten wird von Stella nur aus ihrer Sicht erzählt. Die Mutter versucht so viel wie möglich von ihrer Tochter fern zu halten. Aus Stellas Sicht gab es keine bösen Menschen.


Wenn es besonders schlimm wurde, gab es noch immer wieder Leute , die ihnen halfen.
Stella schreibt ihre Geschichte selber und gibt Olga ihre Erinnerungen, damit das ein Buch wird. Sie wünschte sich daraus ein Jugendbuch.
Olga Gromowa hat daraus eine wunderbaren Roman gestaltet, mit guten Dialogen. Die vielen Fotos bereichern das Buch.




Veröffentlicht am 27.01.2022

Nach Kirgisien verbannt

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Die Autorin Olga Gromowa erzählt die Geschichte ihrer Nachbarin, die mit ihrer Mutter in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in ein Arbeitslager von Moskau nach Kirgisien als Familienangehörige eines ...

Die Autorin Olga Gromowa erzählt die Geschichte ihrer Nachbarin, die mit ihrer Mutter in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in ein Arbeitslager von Moskau nach Kirgisien als Familienangehörige eines Volksfeindes deportiert wurde. Dieses Schicksal mussten zu jener Zeit viele ertragen und es ist erschreckend, diese Geschehnisse aus der Sicht eines Kindes zu lesen.
Dieses Zeitdokument hat die Autorin hervorragend umgesetzt. Der Schreibstil ist flüssig und führt locker durch diese Lektüre. Die Handlung ist ergreifend, zumal es sich um wahre Ereignisse handelt.
Mein Fazit:
Ein Stück Zeitgeschichte aus der Zeit des Stalinismus. Sehr empfehlenswert. 4 Sterne

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