Eine gelungene Fortsetzung
„So viel Leid wegen ein paar Steinen.“ (S. 173) - Doch das ist in diesem Fall nur ein Teil der Wahrheit. Nach „Flüssiges Gold“ und „Toskanische Sünden“ müssen Commissario Luca und Vice-Questora Aurora ...
„So viel Leid wegen ein paar Steinen.“ (S. 173) - Doch das ist in diesem Fall nur ein Teil der Wahrheit. Nach „Flüssiges Gold“ und „Toskanische Sünden“ müssen Commissario Luca und Vice-Questora Aurora Mair abermals gemeinsam ermitteln.
Diesmal hält der Tod von Mauro Sant’ Angelo, einem jener LKW-Fahrer, die den weltberühmten schneeweißen Carrara-Marmor aus den Steinbrüchen ins Tal bringen, auf Trab. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Verkehrsunfall aus, denn die schmale, steile Straße und die engen Serpentinen sind jedes Mal eine Herausforderung für die Frächter. Doch noch während der Bergungsarbeiten ist klar, hier hat jemand nachgeholfen, denn alle Bremsleitungen sind durchgeschnitten.
Die Frage ist nur wer war’s? Denn der LKW-Fahrer war alles andere als beliebt.
Nun wird im Kreis der Steinbrecher sowie in jenem der Umweltschützer, die eine Stilllegung der Steinbrüche fordern, ermittelt. Doch als dann Nacktfotos von verschiedenen Frauen und einige Details aus Mauros Privatleben entdeckt werden, bekommt sein gewaltsamer Tod eine weitere Facette.
Es gibt zahlreiche Spuren, die sich mitunter auch in Sackgassen verlaufen. Dann erleidet ein weiterer Arbeiter einen tödlichen Arbeitsunfall, den allerdings in einem illegalen, nicht genehmigten Steinbruch. Auch hier ist das Arbeitsgerät manipuliert.
Doch nicht die aktuellen Ermittlungen halten die beiden Ermittler in Atem, sondern auch ein Mann, der Aurora Mair stalkt.
Meine Meinung:
Autor Paolo Riva zeigt in diesem dritten Fall für das sympathische Ermittler-Duo Luca/Mair nicht nur die schönen Seiten der Toskana auf. Das beschauliche Städtchen Montegiardino hat auch so seine Schattenwürfe. Gut gelungen sind die Beschreibung der Arbeitsbedingungen im Steinbruch, wo man seit Jahrhunderten den kostbaren Carrara-Marmor abbaut. Die Methoden haben sich nur unwesentlich weiterentwickelt, die Bezahlung für die gefährliche Abreit hinkt ebenso hinterher, wie der Arbeitnehmerschutz. An erster Stelle steht der Profit, der auch beinhaltet, dass der, bei den Arbeiten entstehende Marmorstaub an die Kosmetikindustrie verkauft wird. Dieser wird dann Zahnpasten beigemengt. Dass man den Arbeitern einredet, die gefährliche und unterbezahlte Arbeit sei eine „besondere Ehre“ und die Männer glauben das auch noch, ist eine weitere Facette in diesem Krimi, in dem wenig so ist, wie es scheint.
Wie schon in den beiden anderen Krimis, spielen das Privatleben des Commissario sowie das italienische Flair eine große Grolle.
Bei der Ermittlung des Täters können die Leser recht gut miträtseln. Die Auflösung ist stimmig, wenn auch ein wenig überraschend.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem dritten Krimi mit dem sympathischen Ermittlerduo 4 Sterne.